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Channel: Seite 161 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Erster bundesweiter „Warntag“ auch in Nauen

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Am Donnerstag, 10. September 2020, findet aufgrund des Beschlusses der 210. Innenministerkonferenz erstmals ein bundesweiter Warntag statt. Die Veranstaltung soll in Folge jeweils am 2. Donnerstag eines jeden Septembers stattfinden. Ziel des Warntages ist es, die Bevölkerung für das Themenfeld Warnung zu sensibilisieren. Häufig wissen die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr, was Warnsignale bedeuten oder wie man sich im Ereignisfall richtig verhält.

Der bundesweite Warntag soll dazu beitragen, das Thema „Warnung“ wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken und die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung zu stärken. Diesem Ziel dient die Auslösung aller verfügbaren Warnmittel. Für die Stadt Nauen bedeutet das, dass am 10.09.2020 um 11:00 Uhr alle Sirenen und sonstigen Alarmierungsmittel der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, so auch der Feuerwehr, ausgelöst werden. Weiterhin sind die Bürger aufgerufen, nach dem Ertönen einer Sirenenwarnung die Medien einzuschalten, um weitergehende Informationen zu erhalten. Für den 10.09.2020 um 11:00 Uhr wird die Meldung lauten: „In Deutschland findet heute der Warntag 2020 mit einem bundesweiten Probealarm statt. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung!“. 20 Minuten später, um 11:20 Uhr, ist die Entwarnung vorgesehen. Es wird empfohlen, die Nachbarn zu informieren. Weitere Informationen können unter https://warnung-der-bevoelkerung.de nachgelesen werden.

Bürgermeister Manuel Meger (LWN) empfiehlt: „Das Problem wird sein, dass viele Bürger die einzelnen Warnsignale nicht kennen und sie nicht von der Alarmierung der Feuerwehr unterscheiden können. Daher besteht die Empfehlung an alle Bürger, die NINA-Warnapp, das ist die Notfall-Information- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, herunter zu laden, da hier ortsbezogen alle Warnungen von jedem Bürger eingesehen werden können. Hierbei ist die NINA-Warnapp besonders für Bewohner der Kernstadt wichtig, da es keine Sirene mehr in der Kernstadt gibt“, erläutert er.

Wer einmal die kostenlose App genutzt hat, wird sie nicht mehr missen wollen, da Sie vor Gefahrenlagen, wie Unwetter, Terroranschlägen, Unglücken, Pandemien und ähnlichen nicht nur warnt, sondern auch Handlungsanweisungen und Tipps gibt, um sich vor Gefahren zu schützen. (Info/Fotos: Stadt Nauen / Grafik: BKK)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Gedichtwettbewerb in der Stadtbibliothek Falkensee

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Deine Kreativität ist gefragt: mit selbstverfassten Limericks entsteht ein Kalender von kleinen und großen Dichtern für 2021. Die Aufgabe: Schreib ein Limerick zum Thema „Havelland“. Sende das Limerick bis zum 22.9.20 ein. Das Wort „Havelland“ muss nicht darin vorkommen. Es können Begegnungen oder Beobachtungen, Erdachtes oder Ersponnenes sein… witzig oder poetisch, melancholisch oder frech….

Lasse Deiner Fantasie freien Lauf Eine künstlerische Gestaltung des Limerick ist nicht notwendig. Jeder kann mitmachen!

Unser Beispiel:

Limerick-Dichtkunst sucht die Bibliothek:
Lustig, poetisch, originell oder schräg,
Für einen Kalender ganz aktuell.
Darum schicke man Ideen ganz schnell
in die Bibliothek – egal auf welchem Weg.

(Ein Limerick hat 5 Zeilen. Es reimen sich jeweils die 1., 2. und 5. Zeile und die 3. und 4. Zeile.)
Hier gibt es ein paar Inspirationen von Poetry-Slam-TV: https://www.youtube.com/watch?v=1CqICn9VHIg

Wie wird der Wettbewerb entschieden?

Schicke Dein Gedicht bis 22.9.20 an foerderverein@stadtbibliothek-falkensee.de, sende es als Nachricht auf FB oder gib es persönlich in der Bibliothek ab.

Nach Einsendeschluss tagt die Jury und entscheidet, welche 12 Gedichte im Kalender 2021 veröffentlicht werden. Zur kundigen und begeisterten Jury gehören die Falkenseer Kinderbuchautorin Dorothea Flechsig, die Falkenseer Buchhändlerinnen Kristine Millberg (Buchhandlung Leseratte), Ivonne Hennig und Manuela Dietzsch (Buchhandlung Kapitel 8) und der Berliner Krimi-Autor Tim Pieper der erfolgreichen Havelland-Krimi-Reihe.

Herzliche Grüße
Dein Förderverein der Stadtbibliothek Falkensee

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REWE Nauen: Stefan Woye erhält Zertifikat für gute Ausbildung

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Die Agentur für Arbeit zeichnete jüngst fünf Unternehmen im Landkreis Havelland für ihre besonderen Leistungen im Bereich der Berufsausbildung aus. Auch der Rewe-Markt Stefan Woye in der Nauener Kernstadt konnte sich über das Ausbildungszertifikat in der Kategorie „Trendsetter“ freuen, zu dem am Mittwoch Bürgermeister Manuel Meger (LWN) persönlich gratulierte.

„Der Rewe-Markt mit seinen Ausbildungsangeboten bietet jungen Menschen eine berufliche Perspektive vor Ort“, sagte Bürgermeister Meger. „Darauf können wir in Nauen zu Recht stolz sein.“ Mit seinen zahlreichen und originellen Aktionen habe er sich zudem in der Kernstadt und in den Ortsteilen vor allen bei den Kita-Kindern engagiert, vor allem in der Vorweihnachtszeit, hob der Bürgermeister hervor.

Aktuell werden in Stefan Woyes Rewe-Markt sechs junge Menschen ausgebildet, und auch für das nächste Jahr sucht der Marktleiter wieder neue Azubis. „In diesem Jahr haben vier Azubis ihre Ausbildung bei uns begonnen und werden alle als Kaufmann/-frau im Einzelhandel ausgebildet“, erläutert Woye. Mit den Leistungen der Azubis ist er dabei sehr zufrieden. „Ich versuche mein Wissen an sie weiterzugeben. Gerade die Ausrichtung des Handels in der Zukunft ist dabei ein wichtiges Thema.“

Das Ausbildungszertifikat verdeutlicht, dass Stefan Woye und sein Team auf dem richtigen Weg ist. „Wie man gerne sagt: Handel ist Wandel – so möchte ich meine Azubis fit für die Zukunft machen“, unterstreicht er. Dabei hat Woye auch die Trends immer im Blick. „Aktuell setzt sich der Online-Handel immer stärker durch, ein deutlicher Treiber hierfür ist die aktuelle Corona-Lage. Für mich als Händler ist es wichtig, auf Kundenwünsche einzugehen und mit der Zeit zu gehen. Dementsprechend haben wir – bei uns vor Ort – eine Abholstation etabliert, bei der man online bestellen und im Markt abholen kann. Der Lieferservice, bei dem die Kunden online bestellen und nach Hause liefern lassen können, runden das Angebot ab“, beschreibt Marktleiter Woye.

Seit 2006 ehrt die Agentur für Arbeit auf diese Weise Ausbildungsbetriebe in der Region. Ausgewählt werden die Preisträger gemeinsam mit der Kommission des Verwaltungsausschusses, bestehend aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern sowie der Öffentlichen Hand. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

Zum Foto: Die Nauener Azubis Nils Reichert, Marc Buge und Ian Grothe mit Bürgermeister Meger und Marktleiter Woye (v.l.)

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Kommunaler Rettungsschirm: Land Brandenburg zahlt an Kommunen erste Rate für deren coronabedingte Steuerausfälle aus

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Brandenburger Gemeinden, die durch die konjunkturellen Einbrüche infolge der Corona-Pandemie Steuerausfälle zu verzeichnen haben, erhalten in den kommenden Tagen die erste Rate einer Ausgleichszahlung des Landes. Wie das Finanzministerium heute den betroffenen Gemeinden schriftlich mitteilte, wird die Rate am 4. September ausgezahlt werden. Insgesamt erhalten 373 der 417 Gemeinden im Land Ausgleichszahlungen.

In der Summe zahlt das Finanzministerium mit der ersten Rate 99 Millionen Euro aus. Die Zahlungen sind Bestandteil des Kommunalen Rettungsschirms Brandenburg und dienen dem anteiligen Ausgleich der Ausfälle bei der Gewerbesteuer (netto), den Grundsteuern A und B sowie den Gemeindeanteilen an Einkommen- und Umsatzsteuer.

„Wie versprochen leistet das Land, das auch selbst deutliche coronabedingte Steuerausfälle verzeichnen muss, damit einen substanziellen Beitrag zur Stabilisierung der Einnahmesituation unserer Gemeinden“, erklärte Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange heute dazu in Potsdam. Damit sichere das Land in schwierigen Zeiten die Handlungsfähigkeit der Kommunen. „Und sowohl an die Bürgerinnen und Bürger als auch an die Entscheidungsträger vor Ort senden wir damit das klare Signal: das Land steht in dieser Krise fest an der Seite der Kommunen und lässt sie mit den schwerwiegenden finanziellen Folgen der Corona-Pandemie nicht allein“, so Lange. In Summe erstatte das Land den Gemeinden 50 Prozent der erwarteten Mindereinnahmen des laufenden Jahres. Zusätzlich beabsichtigt der Bund, 50 Prozent der kommunalen Gewerbesteuerausfälle zu erstatten, so dass in diesem Jahr den Kommunen unterm Strich rund 85 Prozent ihrer eigenen Steuerausfälle ausgeglichen werden. Gleichzeitig betonte die Finanzministerin, dass nicht alle Gemeinden im Land mit Zahlungen rechnen können. „Einen Anteil an diesen Zahlungen erhalten nur die Gemeinden, die bisher auch tatsächlich Mindereinnahmen gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen haben“, sagte Lange.

Sie hob zudem hervor, dass die nun angewiesenen Zahlungen als Abschläge zu verstehen sind, die weiter insgesamt aufgestockt werden. „Sowohl die Summe der finanziellen Unterstützung als auch die Beträge für die einzelnen Gemeinden können und werden sich noch verändern. Das Gesamtvolumen der Zahlungen wird durch die Ergebnisse der Herbst-Steuerschätzung bestimmt und ist demzufolge abhängig von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Grundlage für die Verteilung der Mittel bildet wiederum die tatsächliche Einnahmeentwicklung in den Gemeinden“, erläuterte die Finanzministerin.

Die vom Land gewährten Billigkeitsleistungen stehen den Gemeinden als allgemeine Deckungsmittel zur Verfügung und sollen mittelbar auch den Landkreisen zugutekommen. Im Rahmen einer Änderung der gesetzlichen Regelungen zum kommunalen Finanzausgleich in Brandenburg ist beabsichtigt, dass die Kompensationsleistungen des laufenden und des kommenden Jahres Bestandteil der Umlagegrundlagen für die Kreisumlage werden.

Hintergrund: Ein Rettungsschirm – drei Komponenten

Mit Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung vom 4.Juni 2020 haben sich die Ministerin der Finanzen und für Europa und der Minister des Innern und für Kommunales zusammen mit dem Landkreistag Brandenburg und dem Städte- und Gemeindebund Brandenburg auf ein weitreichendes Hilfspaket für die kommunale Familie verständigt. Dieses zielt unter anderem darauf ab, die kommunalen Einnahmen trotz der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie mittelfristig durch Kompensationszahlungen des Landes in diesem und dem nächsten Jahr zu stabilisieren.

Die anteilige Erstattung der coronabedingten kommunalen Steuerausfälle ist eine von drei Komponenten des Kommunalen Rettungsschirmes Brandenburg.

Erstens werden kommunale Mehrausgaben und Einnahmeausfälle außerhalb von Steuern ausgeglichen durch Unterstützung aus dem Ausgleichsfonds des Landes sowie einen pauschalen Ausgleichsbetrag für Gemeinden, kreisfreie Städte und Landkreise.

Zweitens werden Einnahmeausfälle der Kommunen durch Mindereinnahmen des Landes, an denen sie im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs beteiligt sind, im Jahr 2021 zu 75 Prozent und im Jahr 2022 zu 50 Prozent (soweit dies die Abrechnung des Jahres 2020 betrifft) durch das Land ausgeglichen. Für das laufende Jahr entstehen den Kommunen aus dem kommunalen Finanzausgleich keinerlei Mindereinnahmen, der Betrag wird vielmehr so ausgereicht wie im Nachtragshaushalt 2020 beschlossen.

Drittens wird nun durch das Land damit begonnen, die Rückgänge der eigenen Steuereinnahmen der Kommunen im Jahr 2020 zur Hälfte und im Jahr 2021 zu 75 Prozent auszugleichen.

Insgesamt umfassen die Maßnahmen des Kommunalen Rettungsschirms Brandenburg zur finanziellen Unterstützung der Gemeinden und Gemeindeverbände im Land gegenwärtig ein Volumen von 580,7 Millionen Euro.

Finanzierung im Jahr 2020 aus Corona-Rettungsschirm

Die Maßnahmen des kommunalen Rettungsschirms werden im Jahr 2020 aus dem allgemeinen Corona-Rettungsschirm des Landes finanziert. Er umfasst insgesamt zwei Milliarden Euro. Die Umsetzung der Maßnahmen für den Zeitraum ab 2021 steht unter dem Vorbehalt entsprechender Entscheidungen des Landtages. (Text: Ministerium der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg)

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Bunt, lecker, aufregend: Kürbiszeit bei Karls in Elstal

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Mit einem Kürbismarkt und jeder Menge kulinarischen Angeboten rund um das beliebte Herbstgemüse läuten Karls Erlebnis-Dörfer am 11. September 2020 die goldene Jahreszeit ein. Wer sich das Vergnügen nicht entgehen lassen möchte, hat bis zum 1. November 2020 Zeit, mehrere Tausend Kürbisse aus zehn Sorten, darunter seltene Bischofsmützen-, Muskat- und Mikrowellenkürbisse, zu bestaunen, zu kosten oder zu kaufen.

Kaum zu übersehen werden spektakuläre Züchtungen von sogenannten „Atlantic Giants“ sein. Die rund 500 kg schweren Kürbisse wurden extra für Karls gezüchtet und in nur 100 Tagen auf ihr Erntegewicht gebracht.

Kürbisse auf dem Teller oder in der Tasche
Kürbisse sind wahre Alleskönner in der Küche – das beweisen Karls Hof-Küchen, wo frische Kürbissuppen, knackige Kürbis-Wedges oder cremiger Kürbiskartoffelstampf auf große und kleine Leckermäuler warten. Zum Nachtisch wird an Karls Kaffeebars eine einzigartige „Kürbislatte“ serviert. Damit auch zu Hause auf herbstliche Schmankerl nicht verzichten werden muss, haben Karls Manufakturen ihre Produktion angepasst und kreative Kürbis- und Co-Produkte entwickelt. In den Hof-Bäckereien gibt es herzhaftes Kürbishaselnussbrot, in den Seifen-Manufakturen werden duftende Apfelseifen gegossen, Bonbonmacher stellen „radioaktive“ Bonbons mit saurem Apfelgeschmack her und in Karls Marmeladenküchen fließen Kürbisträume in die Gläser. Zwischen Erntewagen und Heuregalen sorgen zudem zahlreiche Zier- und Schnitzkürbisse für Augenschmäuse und volle Einkaufskörbe.

Schnitzen bis der Bauer kommt
Neben unzähligen Zierfrüchten warten ab dem 17. Oktober 2020 auch wieder jede Menge Schnitzkürbisse darauf, zu wahren Wunderwerken gestaltet zu werden. Unter Anleitung, mit gruseligen Schablonen und perfektem Schnitzbesteck können Hobbykünstler das pralle Gemüse in tolle Herbstdekoration für Heim und Garten verwandeln.

Karls Kürbisse: Aus der Region, frisch und in hoher Qualität
Nahezu alle Kürbisse, die in den Erlebnis-Dörfern zum Genießen, Schnitzen oder Bestaunen ausgestellt sind, wurden extra für Karls auf Kürbisfeldern in Brandenburg angebaut und von dort direkt an die Standorte in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg geliefert. Anders als üblich werden Karls Kürbisse mit Stängel verkauft – ein Zeichen der Frische, Qualität und zugleich eine bessere Möglichkeit, um die Früchte heil zu transportieren.

Weitere Informationen: www.karls.de

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Lions Falkensee: Zum Förderpreis „Falkenseer Löwe“ gesellt sich das „Löwen-Herz“

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Bereits zum dritten Mal vergibt der Lions Club Falkensee den Kinder- und Jugendförderpreis „Falkenseer Löwe“. Daneben vergeben die Lions dieses Jahr erstmals das „Löwen-Herz“. „Die beiden Preise ergänzen sich bestens“, erklärt Walter Schmidt, Präsident des Falkenseer Lions Club, „während wir mit dem Falkenseer Löwen Vereine und Organisationen auszeichnen wollen, hat das „Löwen-Herz“ Einzelpersonen im Blick, die durch ehrenamtliches oder bürgerschaftliches Engagement der Gesellschaft einen Dienst erweisen.“

Gemeinsam ist beiden Preisen, dass sich das Engagement auf Falkensee und Umgebung erstrecken soll. Die Preisverleihung wird im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung für beide Preise im Dezember dieses Jahres stattfinden.

„Nun wünschen wir uns zahlreiche Bewerbungen. Kurz und knapp, nicht mehr als eine Seite, mit denen Sie die Jury überzeugen, dass Ihr Engagement ausgezeichnet werden soll – und zwar per E-Mail“, motiviert Schmidt zum Mitmachen. Während beim Falkenseer Löwen die Bewerbung von der Organisation selbst kommen soll, können für das Löwen-Herz auch Preisträger vorgeschlagen werden.

Der erste Preis ist beim Falkenseer Löwen mit 1.000 € dotiert. Bei entsprechender Qualität der Bewerbungen wird es auch wieder einen zweiten und einen dritten Preis geben. Das Löwen-Herz geht mit einem Preisgeld von insgesamt 1.000 € an den Start, die sich auf zwei bis vier Preisträger verteilen sollen.

In den vergangenen beiden Jahren haben der Verein Traglinge e.V. aus Spandau bzw. das Porsche Junior Team aus Falkensee den Wettbewerb um den Falkenseer Löwen für sich entscheiden können.

Nähere Informationen zu beiden Preisen stellt der Lions Club Falkensee auf der Internetseite www.lions-falkensee.de zur Verfügung. Dort findet sich auch die Ausschreibung. Bewerbungsschluss ist Ende Oktober 2020. Bewerbungen und sonstige Rückfragen zum Preis sind am besten an praesident@lions-falkensee.de zu schicken. (Text/Fotos: Lions Falkensee)

Zum Foto: Die Schülerfirma „Porsche Junior Team“ war Preisträger des Falkenseer Löwen 2019

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Landkreis Havelland legt Haushaltsentwurf für 2021 vor

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Die Kreisverwaltung des Havellandes hat den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr erarbeitet. Landrat Roger Lewandowski stellte den Kommunen und Fraktionsvorsitzenden des Kreistages die Eckpunkte vor. Der Gesamtergebnishaushalt für 2021 sieht in den ordentlichen Erträgen sowie Aufwendungen eine Summe in Höhe von 388.900.500,- Euro vor.

Im Finanzhaushalt liegt das Gesamtvolumen der Einzahlungen bei 387.092.100,- Euro und der Auszahlungen bei 395.548.200,- Euro.

Der Ergebnishaushalt 2021 zeigt eine wesentliche Aufwandssteigerung im Vergleich zu 2019. Im Bereich Sicherheit und Ordnung ist eine Steigerung um rund 4,5 Millionen Euro bzw. 17,18 % Prozent zu verzeichnen. Im Bereich Soziale Hilfen sind es rund 4,3 Millionen Euro bzw. ein Plus von 2,82 % im Vergleich mit 2019 und in der Kinder-, Jugend- sowie Familienhilfe ist eine Aufwandssteigerung von 10,8 Millionen Euro bzw. ein Plus von 11,5 % errechnet. Die Ertragssteigerungen zeigen im Vergleich zu 2019 im Bereich Sicherheit und Ordnung einen Wert von rund 5,5 Millionen Euro bzw. ein Plus von 28,09 %, im Bereich Soziale Hilfen rund 6,8 Millionen Euro bzw. 5,41 %, in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe rund 2,9 Millionen Euro bzw. 7,86 % und in der Allgemeinen Finanzwirtschaft eine Steigerung von rund 6 Millionen Euro bzw. 4,15 %.

Die Schwerpunkte der Haushaltsplanung für 2021 liegen im sozialen Bereich. Während der Saldo aus verfügbaren Erträgen und bereitgestellten Aufwendungen für 2020 im Bereich Hilfen zur Erziehung 22.110.500,- Euro vorsah, werden nun 25.905.400,- Euro veranschlagt. Die Förderung von Kindertagesstätten beläuft sich 2021 auf 26.135.300,- Euro, vormals 22.512.200,- Euro, und die Leistungen des Jobcenters werden mit 11.540.900,- Euro, vormals 13.439.100,- Euro, eingeplant.

Die Haushaltsplanung sieht für 2021 weiterhin verschiedene Investitionsmaßnahmen vor. So beläuft sich die Summe der Ein- und Auszahlungen für den Bahntechnologie-Campus Havelland bei 2.086.000,- Euro. In den Neubau der vierzügigen Gesamtschule Brieselang wird eine Zuwendungshöhe von 3.067.900,- investiert und der Radweg Tremmen-Zachow entlang der L92 wird mit 1.153.000,- Euro gefördert. Des Weiteren sind im Haushaltsentwurf 460.000,- Euro als Investition in die Deponie Schwanebeck eingeplant.

Zudem ist der Landkreis Havelland für die Schulentwicklungsplanung im Kreisgebiet zuständig und gibt sich als planerische Zielstellung ein breites Schulangebot an möglichst wohnungsnahen Standorten vor. Im Landkreis sind aktuell insgesamt 49 Schulen in öffentlicher Trägerschaft sowie 4 in freier Trägerschaft. Für die Schulträgeraufgaben wird der Landkreis im nächsten Jahr 13.969.400,- Euro verwenden.

„Die Haushaltssatzung 2021 ist auf der Basis der uns vorliegenden Zahlen ausgeglichen, Kreditaufnahmen sind nicht notwendig und eine Erhöhung des Kreisumlagehebesatzes ist danach auch nicht notwendig. Alles in allem können wir eine stabile finanzwirtschaftliche Situation im Landkreis Havelland vorweisen“, resümiert Landrat Roger Lewandowski.

Zum Aktuellen Zeitpunkt der Aufstellung des Plans können die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht erfasst werden, ggf. muss das Zahlenwert bei erheblichen Abweichungen zu einem späteren Zeitpunkt angepasst werden“, so der Landrat. (Text: Landkreis Havelland)

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Senioren-Zocken bei Fortnite: Christian Thamm möchte einen Weltrekord aufstellen!

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Das Foyer der Tanzschule Allround gleich neben dem Dallgower Rathaus ist abgedunkelt. Ein breiter Ledersessel steht bereit, ein Glas wurde mit teurem Whisky gefüllt. Christian Thamm (43) ist aufgeregt, die Hände flattern, kaum kann er den Playstation-Controller halten. Sohn Florian (13) beruhigt den Vater: „Bleib cool, ich bin ja bei dir. Wir schaffen das schon. Zusammen.“

Auf einem großen Monitor über der Bar läuft – Fortnite. Das ist eins der erfolgreichsten Spiele der letzten Jahre. Millionen Gamer zocken es mit Begeisterung – auf der Konsole, am Mac, am PC oder auf dem Smartphone. Das Spiel selbst ist kostenfrei, nur spezielle Gimmicks wie Kleidung für die Spielfigur sind kostenpflichtig. Christian Thamm: „Ich wette, die meisten Spieler geben ein paar hundert Euro für Skins und ähnlichen Schnickschnack aus.“

Im Battle-Royale-Modus des Kultspiels springen genau einhundert Gamer gleichzeitig über einer virtuellen Landschaft ab. Ein virtueller Sturm zieht auf – und drängt die Spieler auf der stetig kleiner werdenden Karte zusammen. Wenig kooperativ ist die Aufgabe im Ballerspiel. Es geht darum, sich gegenseitig das Licht auszublasen. Mit im 3D-Szenario gefundenen Waffen wird geballert, bis die Munition alle ist. Wer am Ende übrig bleibt, gewinnt die Runde.

Christian Thamm: „Ich bin Fußballtrainer beim SV Dallgow. Eigentlich habe ich mit Fortnite nur angefangen, um überprüfen zu können, wie viel Zeit meine Spieler in dem Game unterwegs sind. Dann bin ich selbst hängen geblieben. Seit drei Jahren spiele ich mehr oder weniger regelmäßig. Online treffe ich Freunde, Bekannte und auch viele Fremde, mit denen man angeregt quatschen und chatten kann. Oft sind diese Chats spannender als das Spiel.“

Am 3. September kam es zu einem besonderen Event. Senior eSports lud die Spieler dazu ein, bei einem Weltrekordversuch dabei zu sein: Es ging darum, 100 Senioren auf einer Map zusammenzubringen. Krass: Als Senior gilt man bei Fortnite bereits, wenn man älter als 38 Jahre ist. So verwandelte sich auch Christian Thamm, der ein eigenes Spielezimmer hat, in einen Gamer-Rentner.

Florian Thamm: „Das ist auch gerechtfertigt. Die jungen Spieler reagieren deutlich schneller. Sie würden die Alten im Nullkommanichts wegrasieren und von der Karte fegen. Auch mein Vater hat echt Angst davor, dass so mancher Senior lieber Sohn oder Tochter an den Controller lässt.“

Christian Thamm freute sich derweil über einen besonders hohen Frauenanteil bei der Challenge: „Wir spielen im Rahmen dieser besonderen Meisterschaft zunächst drei Solo-Spiele und dann drei Spiele in einem zusammengewürfelten Coop-Modus. Die letzten zehn Spieler einer Runde bekommen Punkte. Es geht um die Ehre, zu gewinnen gibt es nicht wirklich etwas.“

Und während nebenan in der Tanzschule getanzt wurde, kämpfte Christian Thamm (angefeuert und wie ein Trainer unterstützt von seinem Sohn) gegen die Avatare von Senior-Spielern aus dem ganzen Land: „So aufgeregt war ich schon lange nicht mehr.“

Am Ende reicht es bei leider nur 56 Teilnehmern im Turnier zwar nicht für einen neuen Weltrekord, aber immerhin für einen ehrenvollen 7. Platz. Christian Thamm: „Bei Fortnite kann man kleine Festungen bauen und sich darin verstecken. Ich bin eher ein Taktiker. Ich nutze die Sniper-Funktion und kille meine Gegner aus der Entfernung.“ (Text/Fotos: CS / PR-Bilder: Epic)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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Ausstellung in Nauen: Alltags- und Wohnkultur in der DDR

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Zum 30jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung Deutschlands hat das Kulturbüro der Stadt Nauen eine kleine Ausstellung zum Thema „Alltag in der DDR“ ins Leben gerufen. Im Richart-Hof kann man sich vom 13. September 2020 bis zum 7. Mai 2021 die zusammengetragenen Gegenstände aus der DDR ansehen. Ein Besuch in der als Wohnung konzipierten Ausstellung gleicht einer Zeitreise.

Die Großen werden sicher etwas aus ihrer Kindheit wiederentdecken und sich an das damalige tägliche Leben erinnern, während die Kleinen einen lebendigen Einblick in die jüngste Vergangenheit der Geschichte bekommen und neugierig den Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern lauschen können.

Von der in fast jedem Ost-Haushalt beheimateten elektrischen Kaffeemühle, Gardinen im 70er-Jahre-Schick, damals heiß begehrtem Ziphona-Plattenspieler bis hin zu „Essengeld-Turnschuhen“ und dem beim Kartoffelquetschen leicht zu verbiegenden Alubesteck – die Alltags- und Wohnkultur wird hier ein kleines Stück beleuchtet. Nicht nur für Naschkatzen interessant ist die umfangreiche Schokoladenpapiersammlung. „Ich erinnere mich an eine Adventszeit Anfang der 80er, als es keine Vollmilchschokoladenweihnachtsmänner gab, weil die DDR kein Geld für Kakaoimporte hatte. So mussten wir uns mit weißen Schokoweihnachtsmännern zufriedengeben.“ erzählt Frau Geisler vom Kulturbüro. Viele Eindrücke von damals sind heute noch sehr lebendig.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 13. September gibt es stilgerecht Rondo-Kaffee, Kalten Hund, Schneewittchenkuchen und für den deftigen Geschmack Soljanka nach DDR-Rezept. Jeder Gast erhält ein komplettes original DDR-Aluminiumbesteck als kleines Gimmick zum Andenken. Von 14 bis 17 Uhr sind an diesem Sonntag die Ausstellungsräume zu besichtigen.

Bis zum 7. Mai 2021 kann man sich die Ausstellung dann während der Öffnungszeiten des Richart-Hofs in der Gartenstraße 27 in Nauen ansehen. Der Eintritt kostet 1,- Euro. Gruppen sollten sich vorher im Kulturbüro unter 03321 – 74 69 105 anmelden. (Text/Fotos: Stadt Nauen | Kulturbüro)

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Stolperstein-Tour 2020: 3. Historische Radrundfahrt zu Erinnerungsorten!

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Etwa vierzig neugierige Havelländer fanden sich am 5. September mit dem Rad vor der Seegefelder Kirche in Falkensee ein. Weder graue Wolken noch leichter Nieselregen konnte den Appetit der Radelnden nach historischen Informationen ausbremsen: Alle Teilnehmer wollten gern mehr erfahren über besondere Erinnerungsorte in der Gartenstadt. Verantwortlich für die inzwischen dritte „Historische Radrundfahrt“ ist die lokale „Vorbereitungsgruppe Stolpersteine“ (www.stolpersteine-falkensee.de).

Sie wurde 2006 gegründet und hat seitdem 40 regionale Stolpersteine in den Bürgersteig eingesetzt – immer vor dem Haus, in dem jüdische Mitmenschen, die in der Nazizeit den Tod gefunden haben, zuletzt gelebt hatten. Die Vorbereitungsgruppe wollte eigentlich bereits im April aufs Rad steigen, musste den Termin aber Corona-bedingt um einige Monate verschieben.

Acht historische Stationen standen auf der Agenda der etwa zweistündigen Rundfahrt, die u.a. von Ines Oberling, Thomas Lenkitsch, Klaus-Peter Mentzel und Uwe Ulrich vorbereitet worden war.

Den Start machte die Seegefelder Kirche selbst. Pfarrerin Gisela Dittmer bat die Besucher in das Gotteshaus und erzählte, dass die Kirche das älteste Bauwerk Falkensees sei. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde sie zunächst nur als rechteckiger Feldsteinbau mit Westturm errichtet: „Das war damals noch keine Kirche, sondern ein Wach- und Wehrturm für das Dorf Seegefeld“.

Gisela Dittmer mahnte auch, die Vergangenheit nicht zu vergessen: „Die Bahnhofstraße, das war früher die Adolf-Hitler-Straße. Hitler wurde damals nach der Machtergreifung ganz schnell Ehrenbürger von Falkensee. Da weiß man, in welcher Nachbarschaft sich die Kirche befand. In der Adolf-Hitler-Straße fanden viele Aufmärsche statt, da wurde viel geschrieen. Später wurden hier entlang die Menschen zum Bahnhof getrieben, um in die KZs gebracht zu werden. Wir haben viel daran zu arbeiten, die jüdische Geschichte in Falkensee aufzuarbeiten, da haben wir erst an der Oberfläche gekratzt.“

Gleich neben der Kirche befindet sich heute ein Parkplatz mit einem alten Brunnen in der Mitte. Hier stand früher einmal das im 17. Jahrhundert erbaute und später von einer Glienicker Linie der Familie von Ribbeck bewohnte Gutshaus Falkensee. 1932 kaufte die Gemeinde Falkensee das Haus, das 1937 als Parteihaus der Nationalsozialisten eine neue Verwendung fand. Vor dem Parteihaus wurden die 1.-Mai-Feiern abgehalten. In den 50er Jahren verfiel das Haus, 1960 wurde es abgerissen. Thomas Lenkitsch: „Wir plädieren dafür, den Grundriss des Gutshauses bei einer späteren Neugestaltung des Gutsparks zu markieren, um auf diese Weise auf diese Historie Falkensees hinzuweisen.“

Auf dem Areal wurde nach dem Krieg auch ein Denkmal errichtet – mit dem Spruch „Die Opfer mahnen“. Thomas Lenkitsch: „Im Sozialismus hat man diesen Text um sozialistische Sprüche erweitert. Als dann die alte Stadthalle gebaut wurde, verschwand das Denkmal – und ein neues wurde direkt gegenüber vom Rathaus errichtet. Nun gedachte man allen Toten und nicht mehr nur den Opfern. Auch darüber sollte man einmal nachdenken.“

Auf der anderen Seite des Gutsparks findet sich die Katholische Kirche St. Konrad von Parzham. Hier wirkte von 1935 bis 1942 Pfarrer Heinrich Tomberge. Er war bekennender Gegner der Nationalsozialisten, setzte Kinder jüdischer Bürger als Messdiener ein und half den Verfolgten. Mehrfach wurde er von der Gestapo verhört und schließlich gefangen genommen. Dass er nicht ermordet wurde, liegt allein daran, dass sich ein wichtiger Zeuge im Krieg befand und man auf seine Rückkehr warten wollte. Inzwischen wurde ihm zum Gedenken der Weg durch den Gutspark in „Pfarrer-Tomberge-Weg“ umbenannt.

Kaum zu glauben: Die Nazis planten, im Gutspark eine große Anlage für die Hitlerjugend zu bauen – mit einer Feierhalle (beim Kleintierzüchterheim), zwei Heimgebäuden und einem Freibad (etwa beim Scharenberg-Parkplatz). Umgesetzt wurde allerdings nur eins der Heime. Hier ist heute ein Kindergarten untergebracht. Sicherlich ist das eine bessere Verwendung für das Bauwerk.

Die Radfahrt führte auch in die Ulmenstraße 6, sodass die Radfahrenden wenigstens einen goldfarbenen Stolperstein persönlich in Augenschein nehmen konnten. Stolpersteine sind inzwischen in ganz Deutschland zu finden. Der Nauener Gunter Demnig hatte die Idee, mit diesen kleinen Gedenksteinen mitten im Straßenbild an die schwarzen Flecken unserer Geschichte zu erinnern. Zum Stein in der Ulmenstraße: Die damals 67-jährige Oberin a.D. Minna Rosa Cohn wollte hier in Falkensee ihren Lebensabend verbringen. Sie wurde am 20. November 1942 wegen ihrer jüdischen Herkunft nach Theresienstadt deportiert, wo sie kurze Zeit später verstarb.

Viele Falkenseer haben noch nie davon gehört, dass zur Gleisanlage vor Ort auch ein eigener Güterbahnhof mit dazu gehört. Er wurde ursprünglich für die Errichtung und Belieferung eines Reichsbahnausbesserungswerks gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände aber von der DEMAG (Deutsche Maschinenbau-Aktiengesellschaftt) zur Produktion von Waffen verwendet. Vor allem Kettenfahrwerke für Geschütze wurden vor Ort in Falkensee montiert. Zu DDR-Zeiten war der Güterbahnhof wichtig für die Logistik der Grenzsicherung. Als nach der Wende eine „kreuzungsfreie Trasse“ für die Strecke zwischen Berlin und Hamburg umgesetzt wurde, verlor der Güterbahnhof nach dem Tunnelbau jede Bedeutung. Die Stadt Falkensee überlegt, auf dem Gelände ein Parkhaus zur Aufnahme des zentrumnahen Verkehrs rund um die Bahnhofstraße zu errichten.

Die Radtour endete am Falkenseer Bahnhof. Der lässt heute wenig historische Einflüsse erkennen, hat aber dennoch eine umfassende Vergangenheit. Bereits im Jahr 1848 wurde hier der Bahnhof Seegefeld errichtet. 1927 wurde er in Bahnhof Falkensee umbenannt. Von 1951 bis 1961 fuhr hier sogar die elektrische S-Bahn. Das repräsentative Empfangsgebäude gehörte lange zu den Wahrzeichen der Stadt – heute gibt es das leider nicht mehr.

Spannend: Zu DDR-Zeiten kam es in Falkensee sogar zu einem spektakulären Fluchtversuch – mit einer Bahn. Damals gab es auf der Schienenstrecke vor Albrechtshof ein Metalltor, das nur für den Interzonenzug geöffnet wurde. Am 5. Dezember 1961 durchbrach Harry Deterling mit seiner ganzen Familie an Bord eines Zuges im vollen Tempo das Metalltor und entkam so in den Westen. Die Flucht war minutiös geplant, sogar die Notbremse hatte man vorher heimlich deaktiviert. Nicht alle Passagiere an Bord waren eingeweiht, einige von ihnen traten die Flucht in den Westen ganz unwissentlich an – einige kehrten anschließend sogar wieder in die DDR zurück. Die DDR reagierte prompt – und demontierte bereits einen Tag nach der später verfilmten Flucht die Gleise. Der Interzonenzug wurde nun über Wannsee umgeleitet. (Text / Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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Die Bahn kommt mit 6 Gleisen nach Falkensee: Projekt i2030 – mehr Schiene für Berlin und Brandenburg!

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Die letzten Jahre klagten die Falkenseer immer wieder: „Wir brauchen die S-Bahn, um die Gartenstadt noch besser an Spandau und Berlin anzubinden.“ Die Antwort auf diesen Wunsch war stets die gleiche: „Das ist reines Wunschdenken, das wird nicht passieren. Wo soll das dritte Gleis denn hin?“ Nun kommt auf einmal Bewegung in die eingefahrene Diskussion. Die von der Bundesregierung propagierte „Verkehrswende hin zur Schiene“ sorgt dafür, dass plötzlich neue Konzepte möglich werden.

Unter dem Namen „Projekt i2030“ arbeiten die Länder Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) am Ausbau der Schiene zwischen Spandau und dem Bahnhof Finkenkrug. Anstelle von zwei Gleisen sind auf einmal sogar sechs in Planung.

Der Ausbau der Schieneninfrastruktur rund um Berlin schließt zurzeit acht Korridore sowie ein weiteres Maßnahmenpaket für die Erweiterung der S-Bahn mit ein. Einer dieser acht Korridore ist die „Hamburger Bahn“ mit der Strecke zwischen Spandau und Nauen. Zu den bestehenden beiden Gleisen sollen zwei Gleise für die Fernbahn und zwei weitere Gleise für die S-Bahn hinzukommen.

Fakt ist: Wenn die Bundesregierung ihr Klimapaket umsetzen möchte, dann ist der Ausbau des Schienenverkehrs eine wichtige Option. Auf den beiden Schienen der Verbindung Nauen – Spandau werden schon jetzt Güter vom Hamburger Hafen bis nach Osteuropa transportiert. Hinzu kommt der Personenverkehr zwischen den beiden Großstädten Hamburg und Berlin. Nicht vergessen darf man auch den stetig zunehmenden Pendlerverkehr aus der Nachbarschaft: Die Menschen aus der Prignitz und aus dem Havelland müssen jeden Tag nach Berlin gebracht werden. Zum Arbeiten. Da kann es auf den beiden Schienen schon einmal eng werden.

Das „Projekt i2030“ ist Teil eines größeren Vorhabens. Der Plan ist es, den Nordsee-Ostsee-Korridor, auf dem die Strecke liegt, stark auszubauen. Denn der Korridor gehört zum transeuropäischen Kernnetz, das für einen starken EU-Binnenmarkt wachsen soll.

Joachim Radünz, Pressesprecher des VBB: „Ab 2022 soll wenigstens jede halbe Stunde ein Fernzug zwischen Berlin und Hamburg fahren. Das gehört zu den Zielen des von der Bundesregierung und den Ländern geplanten Deutschlandtakts, mit dem die 30 größten deutschen Städte noch besser per Bahn miteinander verbunden werden. Die Erweiterung der Infrastruktur ist nötig, damit zukünftig schnelle Fernzüge und langsamere Regionalzüge weitgehend unabhängig voneinander fahren können, Wartezeiten entfallen und der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) insgesamt komfortabler wird.“

Für die Menschen aus dem Havelland ist zunächst einmal das wichtig: Ab Dezember 2022 soll es eine vierte ganztägige Regionalverkehrslinie zwischen Berlin und Nauen geben, um den Pendlerverkehr besser aufzunehmen.

Zusätzlich soll die S-Bahn über den Berliner Stadtrand hinaus rollen und die Haltestellen „Nauener Straße“, „Klosterbuschweg“, „Albrechtshof“, „Seegefeld“, „Falkensee“ und „Finkenkrug“ mit bedienen. Es könnte sogar einen Abzweig ins Falkenhagener Feld geben – mit den Stationen „Seegefelder Straße“ und „Falkenseer Chaussee“.

Das Projekt trägt nicht umsonst die Jahreszahl „2030“ im Namen: Mit einer schnellen Umsetzung ist nicht zu rechnen. Schließlich müsste allein der Bahnhof in Spandau erheblich umgebaut werden, um den zusätzlichen Schienenverkehr bewältigen zu können. Und auch sechs parallel verlaufene Schienen müssen erst einmal gebaut werden.

Joachim Radünz: „Die Vorplanung möglicher Varianten beginnt unmittelbar nach Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags für die nächsten Planungsleistungen und wird über das Jahr 2020 hinaus andauern. Ziel ist es, die Konfliktpotentiale herauszuarbeiten und eine verträgliche Lösung für den Ausbau zu finden. Ein Antrag für eine anteilige Förderung der Planungsleistungen durch EU-Mittel im Programm CEF ist eingereicht. Über die Bewilligung wird voraussichtlich Ende 2020 entschieden.“

Viel Planung und Verwaltung steht nun auf der Agenda. Zunächst entsteht eine Vorplanung mit einer Kostenschätzung, dann muss eine Nutzen-Kosten-Untersuchung stattfinden, die zu einer Variantenentscheidung führt. Es folgen eine Entwurfsplanung, eine Kostenberechnung und die ersten Finanzierungsanträge. Weiter geht es mit einer Genehmigungsplanung und der Planfeststellung. Auf die Ausführungsplanung folgt die Ausschreibung. Dann erst kann gebaut werden. Das bedeutet: Bis der Falkenseer auf eine erste Baustelle trifft, können noch Jahre vergehen.

Vertreter der genannten Projektpartner waren bereits Anfang September zu Gast im Falkenseer Stadtentwicklungs- und Mobilitätsausschuss – und haben die Ausschussmitglieder über die Pläne informiert.

Die Ankündigung, dass Falkensee schon bald in ganz neuer Intensität an den Bahnverkehr angeschlossen wird, sorgte bei vielen Betroffenen für Freunde.

Kein Wunder: Insbesondere der Pendlerverkehr ist in den letzten Monaten an sein Limit gekommen. Das kommt nicht von ungefähr: In allen Orten im Havelland wird gebaut, was die Maurerkelle hergibt. Und die meisten der neuen Bewohner, die aus Berlin ins Grüne ziehen, arbeiten weiterhin in der Hauptstadt – und fahren am liebsten mit der Bahn in die Stadt.

Mahnende Stimmen

Aber es gibt auch mahnende Stimmen. Marc-Oliver Wille von der „Bürgerinitiative Schönes Falkensee“ (BISF): „So gut diese massive Kapazitätserhöhung auch klingt, sie bringt doch auch einige Nachteile mit sich. Die Regionalbahn und die S-Bahn werden nicht beide an allen Unterwegsbahnhöfen halten. So wurde im Ausschuss deutlich, dass der Bahnhof Seegefeld künftig nur noch von der S-Bahn angefahren werden würde. Das konterkariert den dort geplanten P+R-Parkplatz und die Verlagerung des Parksuchverkehrs aus dem Zentrum hinaus. Attraktiv für schnelle Verbindungen ins Berliner Stadtgebiet sind in der Regel nur die Regionalbahnen.“

Und er führt weiter aus: “ Auf separaten Gleisen würden die ICE-Züge aus Richtung Hamburg künftig mit Tempo 230 durch Falkensee rauschen – anstatt wie jetzt mit reduzierter Geschwindigkeit. Das wird Lärmschutzwände auf beiden Seiten der breiten Trasse erforderlich machen. Und zwar durch das gesamte Stadtgebiet hindurch und auch an den Bahnhöfen (siehe Ausbau der Dresdner Bahn im Süden Berlins). Falkensee würde durch Lärmschutzwände zerschnitten.“

Auch um den Falkenseer Bahnhof macht sich Marc-Oliver Wille Sorgen: „Sechs Gleise brauchen viel Platz. So müssten alle Unterführungen neu gebaut werden. Auch die gerade neu geschaffenen Fahrradständer am Falkenseer Hauptbahnhof müssten wieder weichen. Selbst der Busbahnhof würde beeinträchtigt werden.“

Marc-Oliver Wille plädiert für nur vier Gleise. Allein, um die mit dem Ausbau einhergehenden Grundstücksprobleme, die Umweltschutzfragen und die komplizierte Bauplanung wegen begrenzter Flächen auf ein Minimum zu reduzieren: „Ansonsten wäre nach meiner Erfahrung nicht vor 2030 mit der Fertigstellung dieses Riesenprojektes zu rechnen. Das heißt, dass die Bürger in absehbarer Zeit nicht von dieser Verbesserung im SPNV profitieren würden.“

Aber auch der Kritiker findet am Ende ein gutes Wort: „Ich begrüße die kurzfristigen Verbesserungen im Regionalverkehr durch Kapazitätserhöhungen, wie sie ab Ende 2022 bei der Regionalbahn vorgesehen sind.“

Die Jugend auf die Schienen
Die Bahn hat noch ein anderes Problem: Immer mehr junge Leute nutzen lieber die preiswerten Busangebote, um von einer Stadt in die andere zu reisen. Die Deutsche Bahn möchte die junge Generation zurückgewinnen. Mit dem „Super Sparpreis Young“ können Teens und Twens im Alter bis einschließlich 26 Jahren bereits ab 12,90 Euro mit dem ICE und Intercity fahren. Die Tickets müssen bis zum 1. November gebucht und bis Ende April 2021 genutzt werden. (Text/Foto: CS / Grafik: VBB)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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Junges Gutshaus: Michael Schob saniert das Gutshaus in Lietzow!

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Direkt in Lietzow an der B5 steht ein imposantes Gutshaus – schräg gegenüber vom „Bell Ambiente“, in dem es italienische Feinkost, Weine und Möbel zu kaufen gibt. Für viele Menschen aus der Region hängen noch ganz besondere Erinnerungen an dem Bauwerk: Bis kurz nach der Wende war ein Kindergarten im ehemaligen Gutshaus untergebracht. Den haben viele Lietzower noch selbst besucht. Nach der Wende übernahm die Friesacker Grundstücksgenossenschaft das Anwesen. Seitdem wurde das Haus nicht mehr genutzt – es lag brach.

Der gebürtige Ur-Falkenseer Michael Schob, der eine Gartenbaufirma betreibt und inzwischen in Brieselang wohnt, hat bereits mehrere Häuser in der Nauener Altstadt saniert. Auch das Lietzower Gutshaus hat er 2011 erworben – und vor einem Jahr mit der Sanierung begonnen.

Michael Schob: „Alte Gebäude finde ich toll. Es macht mir großen Spaß, sie vor dem Verfall zu retten und sie möglichst originalgetreu wieder herzurichten. Das ist stets ein privates Vergnügen, ich sehe mich deswegen auch nicht als Investor, sondern einfach als netten Kerl, der etwas für seine Region tut. Und dabei auch nicht zwingend eine schnelle Refinanzierung im Sinn hat.“

Das Gutshaus in Lietzow wurde 1924 errichtet. Es gilt damit als jüngstes Gutshaus im Havelland: „Meine Frau und ich sind immer wieder über die B5 an dem alten Gutshaus vorbeigefahren, bis der Entschluss reifte, es zu kaufen. Zum Glück ist das Gebäude relativ gut erhalten. Da kenne ich aus unseren Sanierungsobjekten in der Nauener Altstadt ganz andere Fälle – mit hohen Herausforderungen an die Bausub­stanz. Probleme haben uns in Lietzow nur unerwünschte Untermieter gemacht. Das Dach war in einem fürchterlichen Zustand. Marder und Waschbären haben hier gehaust und riesige Löcher ins Dach gerissen, sodass es hier hereinregnen konnte.“

Wichtig war es deswegen in einem ersten Schritt, die äußere Hülle vom Gutshaus wieder herzurichten. Das Dach wurde repariert, die Fassade neu hergerichtet. Michael Schob: „Wir haben stets den Anspruch, möglichst den Originalzustand wieder herzustellen. Die Denkmalbehörde war bestimmt sieben Mal vor Ort, um alles mit uns abzustimmen. So haben wir an den Giebelgauben Reste von grüner Farbe unter einem grauen Anstrcih entdeckt.“ Klar, dass die Gauben deswegen wieder in einem grünen Farbton gestrichen wurden. Auch früher vorhandene florale Muster wurden wieder auf die Gauben gemalt.

Die Sanierung der Hülle neigt sich inzwischen ihrem Ende entgegen. Zurzeit wird noch Hand an die Auffahrt und im Garten angelegt. Michael Schob: „Zum Gutshaus gehört ein weitläufiger, naturbelassener Garten. Vor einigen Jahren wurde die Streuobstwiese erweitert und durch zahlreiche alte Sorten ergänzt, die inzwischen gutes Obst tragen. Um den weitläufigen Charakter des Gartens zu erhalten, sorgen Leineschafe für den freien Durchblick bis hinter zur angrenzenden Wiese. Es ist mir eine besondere Freude, diesen Garten im Geiste des Domainenpächters wieder herzustellen und weiter zu entwickeln.“

Schon jetzt ist klar, dass das fertig sanierte Herrenhaus weder verkauft noch von der Familie Schob selbst bewohnt wird. Der Hausherr hat eine andere Nutzung vor Augen: „Wir werden das Haus später vermieten – für Feiern aller Art, für Hochzeiten oder für Firmenevents wie etwa Seminare oder Workshops. In der oberen Etage entstehen zehn Zimmer jeweils mit Bad, in denen Gäste übernachten können. Auch eine Hochzeitssuite wird hier umgesetzt. Die Räume im Erdgeschoss sollen wieder im Landhausstil der 20iger Jahre gestaltet werden. Dabei bleiben die alten Raumbezeichnungen wie Speisezimmer, Salon, Damenzimmer oder Anrichte natürlich erhalten. Im Untergeschoss planen wir zwei autarke Ferienwohnungen.“

Am 4. September nutzten Landrat Roger Lewandowski und Nauens Bürgermeister Manuel Meger die Gelegenheit, sich selbst vom Fortschritt der Sanierungsmaßnahmen zu überzeugen.

Von außen sieht das ehrwürdige Gutshaus bereits so aus, als könne es sofort genutzt werden. Innen sieht das noch anders aus – da steht man noch in einem Rohbau. Landrat Roger Lewandowski: „Bis man hier eine Rendite herausholen kann, das wird noch dauern.“

Michael Schob hat aber keinen Termindruck. Er freut sich stattdessen: „Das ist das schönste Haus, das ich je sanieren durfte. Und dabei meine ich nicht nur das allgemeine Aussehen, sondern auch die Bausubstanz.“

Mit dem Innenbau wird sich Michael Schob noch etwas Zeit lassen: „In den kommenden Monaten haben die Arbeiten am Berliner Hof Vorrang. Die letzten Fördermittel müssen abgerufen werden.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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Stiller Alarm: Der deutschlandweite Warntag wird zum Rohrkrepierer!

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10. September, 11 Uhr in Deutschland. Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung sollen in ganz Deutschland wieder die Sirenen ertönen und laut aufheulen. Auch die offiziellen Warn-Apps wie „Nina“ oder „Katwarn“ für das Smartphone sollen probeweise Alarm schlagen. Ziel der bundesweiten Aktion sei es, die Sinne der Bürger zu schärfen für diese Art der Alarmgebung – etwa bei Naturgefahren, gefährlichen Wetterlagen, Waffengewalt, Unfällen in Chemiebetrieben, Stromausfall, Radioaktivität oder Feuer.

Der nationale Warntag sorgte dafür, dass vorsorglich Katzen weggesperrt und ängstliche Hunde mit einem Geräuschschutz versehen wurden. Denn die Bevölkerung, wachgerüttelt durch zahlreiche Zeitungs- und Fernsehberichte, steckte sich Punkt 11 Uhr die Zeigefinger in die Ohren und erwartete einen infernalen Krach.

Zumindest in Falkensee lauschten die Menschen vergebens. Und das sogar mit Ansage. Denn wie in Berlin, so gibt es auch in der Gartenstadt keine einzige Sirene mehr, die Krach schlagen könnte. Nicht einmal auf der neuen Feuerwache gibt es eine.

Das ist in Schönwalde-Glien noch ganz anders. Bürgermeister Bodo Oehme fand sich zusammen mit Gemeindewehrführer Norbert Krumm vor dem Depot der Freiwilligen Feuerwehr in der Straße der Jugend ein: „Wir waren bei uns optimal auf den Warntag vorbereitet. Die Sirenen in allen Ortsteilen werden an vorgegebenen Tagen regelmäßig einmal im Monat probeweise ausgelöst, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall auch funktionieren. Das ist uns wichtig. Wie soll sonst der Bauer auf dem Traktor auf seinem Feld hinter Grünwalde mitbekommen, dass etwas Schlimmes passiert ist, wenn nicht über eine Sirene? Wir wollen als Gemeinde immer handlungsfähig bleiben – auch bei einem Stromausfall. Das Rathaus kann deswegen über einen Diesel-getriebenen Stromgenerator sofort weiter arbeiten und auch die Feuerwehren sind entsprechend ausgerüstet.“

Gemeindewehrführer Norbert Krumm erklärte: „Natürlich können wir unsere Sirenen selbst auslösen. Am deutschlandweit ausgerufenen Warntag kommt das Signal aber von unserer Regionalleitstelle in Potsdam.“

Punkt 11 Uhr warteten Bürgermeister und Feuerwehrmann auf das Anschwellen des Signaltons. Vieles konnte man zu dieser Zeit vernehmen – ein Rasenmäher war in der Nachbarschaft zu hören, Autos rauschten vorbei, Vögel sangen in den Bäumen. Aber – es gab keine Sirene, kein Aufheulen im Ton, nichts. Auch die verschiedenen Warn-Apps blieben stumm, es wurden keine Botschaften auf das Handy geschickt.

Ungläubiges Staunen bei Bürgermeister und Gemeindewehrführer. Bodo Oehme: „Ich habe bei der Armee gelernt: Wenn ein Termin für 11 Uhr angesetzt ist, dann bedeutet das auch 11 Uhr. Und nicht 11:10 Uhr.“ Aber auch um 11:30 Uhr war noch immer keine Sirene in der Siedlung zu vernehmen. Auch die Apps blieben leider stumm. Bodo Oehme: „Oha, das ist wohl gefloppt. Für den Alarmfall sind wir hervorragend gerüstet. Nicht.“

Tatsächlich kamen schnell die Meldungen herein: Über Kiel und Stuttgart bis nach Berlin – Der Probealarm hatte nicht funktioniert. Die Sirenen blieben meist still. Auch die Apps funktionierten nur sehr selektiv. Böse Zungen unkten schnell: „Wer nicht per Sirene benachrichtigt wurde, erhält die Warnmeldung in den kommenden Tagen eben per Post.“ Auf Facebook schrieb ein Leser: „Wenn wirklich etwas passiert, werden wir alle sterben.“

Bodo Oehme: „Wir haben immerhin Nachricht bekommen, dass die Sirene in Grünefeld, Paaren im Glien, Perwenitz und Pausin jeweils kurz zu hören war.“ Auch aus Dallgow kam die Meldung: Die Sirene war zu hören. Das konnten die Nauener allerdings nicht bestätigen.

Klar ist nach dieser für Deutschland megapeinlichen Nummer: Der drei Jahre lang vorbereitete Warntag, der ab sofort jährlich stattfinden soll, war ein mächtiger Rohrkrepierer. Das Warn-Netz, 30 Jahre lang dem Verfall ausgesetzt, funktionierte nur in rudimentären Ansätzen. Und dass die digitalen Warn-Apps nur vereinzelt Meldung gemacht haben, ist eine digitale Vollkatastrophe. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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HavelCider süffeln: Zur Havelwasser-Produktpalette kommt der HavelCider dazu!

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Irgendwie hat er es ja mit der Birne. Zusammen mit seiner Frau Sandra kümmert sich Rafael Kugel (45) um den Birnengarten in Ribbeck (www.birnengarten-ribbeck.de). Hier wachsen 23 Birnenbäume, für die viele Prominente aus der Region Pate geworden sind – darunter auch Landrat Roger Lewandowski. Aus dem Ribbecker Birnengarten ist bereits ein eigener Honig hervorgegangen. Und ein Birnengelee als Brotaufstrich. (ANZEIGE)

Seine berufliche Passion hat Rafael Kugel ebenfalls in der Birne gefunden. Seine Firma „Havelwasser“ bringt die Birne in alkoholischer und trinkbarer Form auf den Tisch. In seinem Havelwasser etwa „küsst der Birnensaft den Wein“. Vor allem an heißen Tagen erfrischt das Havelwasser im gekühlten Zustand doch ungemein. Zusätzlich gibt es mit EierBirne auch einen feinen Eierlikör mit Birne als Basis. Beim Havler handelt es sich um einen Kräuterlikör mit Birne. Beim HavelBrand kommt ein reiner Williams Christ Birnenbrand aus der Flasche. Passend zu Weihnachten steht mit Heisse Havel auch eine Alternative zum Glühwein zur Verfügung.

Corona zum Trotz wird selbst in diesem Sommer das Portfolio weiter ausgerollt. Ganz neu am Start ist seit Mitte August der HavelCider – in Bio-Qualität. Rafael Kugel: „Hier wird der Birnensaft mit Hefe vergoren. Die Gärung stoppen wir durch eine kurzfristige starke Temperaturerhöhung und nicht wie sonst üblich mit Sulfiten. Auf diese Weise wird der typische ‚Schädel‘ vermieden, den man sonst leicht bekommt, wenn man ein Glas Cider zu viel getrunken hat. Die erste Abfüllung umfasst 3.000 Flaschen, die für 2,99 Euro im Ladenregal stehen.“

In der Region kann man die Havelwasser-Produkte bei den biofreunden in Falkensee oder im Hofladen der Agro-Farm Nauen einkaufen. Insgesamt gibt es bereits über 300 Verkaufsstellen, aber zu wenige von ihnen liegen im Havelland: „Meine Idee war es, jede Gastronomie und jedes Ladengeschäft entlang der Havel zu besuchen und ihnen unsere Produkte vorzustellen. Da hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Flaschen können aber auch in unserem Online-Shop (www.havelwasser.com) bestellt werden.“

Ganz neu: Die Havel-Cider-Flaschen lassen sich individuell labeln und mit beliebigen Texten oder Fotos bedrucken. Restaurants und Firmen bieten so ihre „eigenen“ Flaschen an. Und auch auf Feiern aller Art kommt das sehr gut an. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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Neu bei Amazon Brieselang: Christian Steinert übernimmt Standortleitung bei Amazon!

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Amazon betreibt in Brieselang ein eigenes Logistikzentrum – mit vielen tausend Artikeln, die bei einer Online-Bestellung umgehend aus den Regalen gepickt, in einen braunen Karton gesteckt und auf die Reise geschickt werden. Der Standort wurde 2013 eröffnet, hat die Größe von neun Fußballfeldern und beschäftigt 750 Mitarbeiter. 2019 wurden noch einmal 771.000 Euro in die Modernisierung des Logistikzentrums investiert.

Karsten Müller hat die Brieselanger Amazon-Dependance (intern BER3 genannt) als Standortleiter eröffnet. Auf ihn folgte Sylvia Reichardt, die aber inzwischen nach Leipzig zurückgekehrt ist. Neuer Standortleiter seit gut vier Monaten ist der bei Bitterfeld geborene Christian Steinert (41): „Karsten Müller, Sylvia Reichardt und ich, wir haben uns alle drei bei Amazon in Leipzig kennengelernt. Es ist schon eine ungewöhnliche Entwicklung, dass wir alle drei einmal die Leitung von Amazon Brieselang übernommen haben.“

Christian Steinert behält seinen Lebensmittelpunkt in Leipzig – die Familie mit Frau und zwei Kindern wohnt dort weiterhin: „Ich habe mir vor Ort eine Wohnung in Paaren gesucht. Das ist gut so, ich wollte unbedingt aufs Land ziehen. Ich bin begeistert vom vielen Wasser und vom Wald im Havelland. Ich jogge in meiner Freizeit sehr gern und bin mitunter bis zur Wolfslake unterwegs. Zur Arbeit brauche ich mit dem Auto nur sechs Minuten – besser geht es kaum.“

Der neue Standortleiter ist nach der Schule nicht sofort zu Amazon gegangen: „Ich bin direkt mit 18 Jahren von Zuhause zur Bundeswehr gegangen und habe hier zwölf Jahre lang als Soldat gedient – überall in Deutschland. Zuletzt habe ich in München an der Universität Offiziere ausgebildet. Es war eine tolle Zeit bei der Bundeswehr. Ich wollte aber wieder zurück in die Heimat und habe als Abteilungsleiter bei Amazon in Leipzig angefangen. Von Leipzig aus habe ich ein neues Amazon-Werk in Polen mit aufgebaut und 2019 das Transportmanagement innerhalb von Amazon-Standorten in Europa geleitet. Mein vorheriger Chef hat mich dann in diesem Jahr gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, den Standort Brieselang zu übernehmen.“

Der neue „Chef“, der nebenbei gern Motorrad fährt und das Havelland so auch von der Maschine aus kennenlernt: „Standortleiter zu sein – das ist eine riesengroße und zugleich sehr schöne Verantwortung im Dreieck zwischen Mitarbeitern, Betriebsrat und Management. Ich möchte den Standort weiter stärken sowie nahbar und ansprechbar sein. Es ist allerdings schwer, das Zepter ausgerechnet in Corona-Zeiten zu übernehmen. Persönliche Treffen und Gruppen-Meetings ließen sich nur in kleinem Kreis bewerkstelligen, wir haben zusätzlich viel über Flyer und Aushänge kommuniziert. Aus Corona ist auch unser neuer Life-Chat hervorgegangen, der eine direkte Kommunikation mit den Mitarbeitern fördert. Wir haben eine neue Normalität in der Kommunikation gesucht – und verbessern sie täglich gemeinsam.“

Zeitweilig musste während der Corona-Hochzeit die Amazon-Kantine geschlossen werden. Über dem Eingang misst eine Kamera mit Wärmefühler schon von weitem die Temperatur der Mitarbeiter und Besucher. Christian Steinert: „Wir haben auf unsere Kosten sogar die Anzahl der Shuttle-Busse erhöht, sodass jetzt drei statt zwei Busse fahren. So lassen sich auch auf dem Weg zur Arbeit bereits im Bus die Abstände vergrößern. Wir haben sogar eine zweite Bushaltestelle aufgemacht, um die Mitarbeiterströme zu trennen.“

Während der Corona-Hochzeit hat das Amazon-Team bei den Kunden vor allem eine erhöhte Nachfrage nach Hygieneartikeln bemerkt. Das gilt übrigens auch für das eigene Haus, so Christian Steinert: „Auf 750 Mitarbeiter kommen bei uns inzwischen 128 aufgestellte Desinfektionsspender. Jede Woche verbrauchen wir 18 Liter Desinfektionsmittel.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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Bunte Gladiolen: Im Falkenseer Hofladen gibt es Blumen zum Selbstschneiden!

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Im Hofladen Falkensee gibt es frische und regionale Lebensmittel zu kaufen. Vieles, was im Hofladen in der Auslage liegt, ist nur ein paar Meter entfernt auf den eigenen Feldern herangewachsen. Erdbeeren, Heidelbeeren, Blaubeeren, Kartoffeln und Spargel: Es gibt viele Dinge, die „Made im Havelland“ sind. Und nun das. Erstmals seit der Gründung des Hofladens Falkensee vor 25 Jahren wird es auf dem Feld richtig bunt: In den letzten Wochen sind hier nämlich auf 2.500 Quadratmetern Fläche farbenfrohe Gladiolen und Sonnenblumen herangewachsen. (ANZEIGE)

Das ist das erste Mal, das aus der Erde rund um den Hofladen etwas heranwächst, was am Ende nicht auf dem Teller landet, sondern in einer Vase.

Katrin Kruse: „Mein Mann liebäugelt bereits seit Jahren mit dieser Idee. Wir haben uns kundig gemacht und auch mit Peter Kaim gesprochen, der ja bereits seit Jahren ein Blumenfeld in Ribbeck betreibt. Nun war ein Feld direkt an der Zufahrt zum Hofladen frei und wir haben es in diesem Jahr einfach einmal ausprobiert. Die in allen Farben blühenden Gladiolen machen sich natürlich auch optisch sehr gut. Toll sind die Sonnenblumen: Ihre Köpfe richten sich an der Sonne aus und schauen so immer in die gleiche Richtung.“

Wer einen Strauß Gladiolen oder aber Sonnenblumen mit nach Hause nehmen möchte, kann ganz allein tätig werden. Gleich am Eingang zum Feld liegt eine Kiste mit Messern bereit. Mit ihnen lassen sich die schönsten Blumen direkt im Feld vom Stängel schneiden. Pro Gladiole oder Sonnenblume werden 80 Cent fällig, die in die „Kasse des Vertrauens“ geworfen werden sollen.

Katrin Kruse: „Das mit dem Bezahlen, das funktioniert bei uns sehr gut. Sicherlich auch, weil der Hofladen direkt neben dem Feld liegt. Die Sonnenblumen sind übrigens kleinköpfig und pollenfrei. So passen sie in die Wohnzimmervase und rieseln zuhause nicht die Tischdecke voll.“

Das Blumenfeld kann bereits seit Juli „geerntet“ werden. Katrin Kruse: „Ein zweiter Satz Gladiolen blühte noch im August. Im September ist die Saison sicherlich so langsam vorbei. Das mit den Blumen, das werden wir im kommenden Jahr wiederholen, dann auch mit Tulpen.“

Zurzeit sind im Hofladen Kürbisse aus eigener Anzucht zu bekommen, darunter auch Hokkaido-, Butternut- und Halloween-Kürbisse. (Text/Fotos: CS)

Info: Hofladen Falkensee, Dallgower Straße 1, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 03322-22462, www.hofladen-falkensee.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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Who is Who (68): Volker Beckmann

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Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Region kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Volker Beckmann (62) kann in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum feiern. Er arbeitet bereits seit 40 Jahren (Stichtag 18. September) als Fahrlehrer. In Falkensee betreibt er die Fahrschule Beckmann. Volker Beckmann wurde am 6. August 1958 in Prenzlau geboren.

Aufgewachsen ist er allerdings in Friesack, wo er auch die Oberschule besuchte: „Mein Vater hat in Friesack als Lehrer gearbeitet und Ingenieure für die Landtechnik ausgebildet. Meine Mutter hat im Krankenhaus gearbeitet. Sie wollten meinen Vater damals zwingen, in die Partei einzutreten. Das wollte er nicht – da musste er sich einen neuen Job suchen. So kamen wir 1975 nach Falkensee. Hier durfte er als Lehrer an der kommunalen Berufsschule für Handwerksberufe arbeiten. Für mich war das alles sehr doof: Ich kam mit 17 Jahren als Jugendlicher in eine fremde Stadt und kannte keine Sau. Zum Glück war ich immer kontaktfreudig und konnte mir so schnell einen neuen Bekanntenkreis aufbauen.“

Volker Beckmann ließ sich 1977 zum Maschinen- und Anlagenmonteur im Kreisbetrieb für Landtechnik Nauen ausbilden. Von 1978 bis 80 musste er seinen Grundwehrdienst ableisten: „Den Dienst an der Grenze habe ich verweigert. So kam ich zur Bereitschaftspolizei Potsdam. In diese Zeit fiel dieser eine bitterkalte Winter in Deutschland mit enormen Schneemengen. Ich musste Straßenbahnschienen in Potsdam freischaufeln. So viel Schnee wie damals hab ich in meinem ganzen Leben nicht mehr bewegt.“

Von 1981 bis 83 schloss Volker Beckmann ein Ingenieurstudium für die Landwirtschaft ab: „Vorher habe ich aber noch meinen Fahrlehrerschein gemacht, das war 1980. Ich dachte mir, dass ich nebenbei Fahrstunden geben und mir so etwas dazuverdienen kann. Meine Frau war damals schon Kosmetikerin, hat aber nur 287 Ostmark im Monat mit nach Hause gebracht. Das reichte nicht zum Leben. Also hab ich mir im Studium mit den Fahrstunden etwas dazuverdient – und es hat ja auch Spaß gemacht.“

Nach dem Studium heuerte Volker Beckmann 1983 als Abteilungsleiter für den Bereich Transport- und Bodenbearbeitung in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Dallgow an – und kümmerte sich hier auch um die Ausbildung der Fahrer auf dem LKW: „Das war neu im Betrieb, vorher sind alle nur Traktor gefahren. Ich habe auch Militärkraftfahrer ausbildet und für die GST die LKW-Fahrausbildung durchgeführt. Mit dem LKW konnte ich auch privat mal die eine oder andere Fuhre fahren, um Geld zu verdienen. Privat hatte ich kein Auto, das konnte ich mir nicht leisten.“

Bis 1990 blieb Volker Beckmann in dem Betrieb – dann kam die Wende: „Ich habe im Fall der Mauer sofort meine Chance gesehen und alles getan, um so schnell es geht in die Selbstständigkeit zu kommen. Am 1. April 1990 habe ich meine Fahrschule gegründet. Und das mit vollem Risiko. Ich habe erst einmal 40.000 West-Mark Schulden aufgenommen, um zwei Fahrschul-Golfs anzuschaffen. So viel Schulden – und dann gleich in West-Mark: Ich konnte nächtelang nicht schlafen. Mir war klar, da gibt es nun keinen mehr, der dich auffängt, wenn es schiefgeht.“

In der DDR gab es keine private Fahrschule. Um an den staatlichen Stellen einen Führerschein machen zu dürfen, musste man zwei bis vier Jahre warten. Volker Beckmann: „Da war es ja kein Wunder, dass sie mir die Tür einrannten. Ich habe gearbeitet wie ein Bekloppter – und hatte noch zwei kleine Töchter Zuhause.“

Das Risiko hat sich bezahlt gemacht. Inzwischen betreut die 30 Jahre alte Fahrschule Beckmann mit elf Mitarbeitern bereits Fahrschüler in der dritten Generation. Egal, ob PKW, LKW oder Motorrad: „Ich besitze alle Führerscheine und alle Fahrlehrerscheine.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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Tausche Arztroman: Petra Lindner ist seit 30 Jahren mit ihren Romanen unterwegs!

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Wenn Geisterjäger John Sinclair zum Silberkreuz greift, ist der Dämon im Nullkommanichts futsch. Dr. Laurin findet am Ende immer die richtige Dia­g­nose – und heilt ganz nebenbei auch noch gebrochene Herzen. Im bleihaltigen Western sorgt Lassiter für Gerechtigkeit, nimmt dafür aber schönen Ladies die Unschuld. Jerry Cotton lässt derweil die Handschellen klicken und sorgt dafür, dass sich das Verbrechen nicht lohnt.

Bereits seit vielen Jahrzehnten werden Woche für Woche spannende Geschichten auf knapp 70 Seiten im preiswert gedruckten Heftroman erzählt. Die Schmökerhefte von Bastei, Kelter oder Pabel-Moewig gibt es am klassischen Kiosk noch immer Woche für Woche neu. Zwei Euro kostet ein Heft inzwischen.

Manche Leseratten möchten aber gar nicht zwingend mit dem neuesten Lesestoff versorgt werden. Was vor fünf, zehn oder 20 Jahren geschrieben wurde, ist schließlich keinen Deut schlechter als die Romane von heute. Nur eben preiswerter.

Petra Lindner (59) aus Gransee versorgt alle Lesestoff-Süchtigen mit Second-Hand-Nachschub aus der Gebrauchtwaren-Kiste – und das zu einem fairen Flohmarkt-Preis: „Seit 30 Jahren bin ich regelmäßig mit meinem Bücherstand in Falkensee auf den Märkten anzutreffen – erst vor der alten Stadthalle, jetzt am Busbahnhof. Auf dem Falkenseer Wochenmarkt findet man mich stets am letzten Dienstag im Monat. Meine Stammkunden wissen das – und decken sich an dem Tag mit neuem Lesestoff ein.“

So macht das auch Vera Pohlmann (82) aus Falkensee: „Ich hole mir immer leichte Lektüre, Liebesromane eben. Gleich ein paar Romane im Monat sind es meist. Aber wenn viel im Garten zu tun ist, dann schaffe ich nicht so viel. Was ich lese, ist mir egal. Ich habe keine Lieblingsserie.“

Das ist bei Jutta Wolter (70) anders. Die gebürtige Falkenseerin kommt pünktlich einmal im Monat an den Stand und deckt sich mit neuem Lesestoff ein: „Die Liebesromane, die sind mein Ding. Da lese ich Bücher, aber auch Heftromane. Bei Dr. Norton kann ich nicht Nein sagen, da schlage ich immer zu.“

Petra Lindner kauft keine Romane mehr an, sie kann auf einen großen Fundus zurückgreifen. Die Kunden können die Taschenbücher und Heftchen bei ihr kaufen, sie aber gern auch tauschen: „Durch das Tauschen kommt ja immer wieder neue Ware bei mir an. Hefte, die zu sehr zerlesen sind, sortiere ich aus. Meine Kunden sollen schließlich die beste Qualität bekommen. Klar ist aber auch: Ich spreche schon die ältere Generation an. Dass junge Leute sich bei mir mit Lesestoff eindecken, passiert eher selten. Wenn ich einmal nicht mehr bin, landet das sicherlich alles im Container. Das ist schon traurig.“

Früher gab es in Berlin viel mehr dieser Romantauschbörsen. Hier konnten sich auch Sammler mit seltenen Ausgaben zum kleinen Preis eindecken. Leider sind diese Depots für verborgene Romanschätze in den letzten Jahren zunehmend verschwunden. Die nächste Generation findet Zerstreuung eben nicht mehr in fabulierten Galaxien, im niedergeschriebenen Wilden Westen oder im gruseligen Heftroman-Moor, sondern im Internet. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

Der Beitrag Tausche Arztroman: Petra Lindner ist seit 30 Jahren mit ihren Romanen unterwegs! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Bei Julatis: Fusionstraining – Julia Lange startet in Falkensee mit Julatis!

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Wer immer nur am Schreibtisch sitzt, bekommt mit der Zeit einen krummen Rücken, einen eingefallenen Brustkorb und einen schmerzenden Nacken. Was den meisten Menschen fehlt, ist – Bewegung. Und ein effizientes Training, um vor allem die Tiefenmuskulatur neu aufzubauen. Julia Lange (49) stammt aus Moskau, sie lebt aber inzwischen seit 2010 in Falkensee. Hier hat sie auch ihr erstes eigenes Studio aufgebaut, das „Julatis“ heißt und in der Edisonstraße zu finden ist – auf einer Etage mit der Firma Blitzkurier. (ANZEIGE)

Das Kursprogramm startet Anfang September.

Julia Lange: „In meinem Studio werde ich zunächst immer am Dienstag zwei Kurse anbieten. Beim funktionalen Fusionstraining (ab 17 Uhr) verbinde ich Elemente aus dem Ballett mit Übungen aus dem Yoga und dem Pilates. Auf diese Weise werden Muskeln und Sehnen sehr effektiv gefordert und gedehnt – und wir tun zugleich etwas für die Tiefenmuskulatur, was sehr gut für die ganze Haltung und Mobilität des Körpers ist – und auch für ein deutlich besseres Körpergefühl. Dabei kümmern wir uns zugleich auch sehr intensiv um die optimale Atemtechnik. Denn viele Bewegungsabläufe funktionieren nur richtig, wenn passend dazu auch die Atmung stimmt. Hinzu kommt ein Hantelkurs (ab 18 Uhr), in dem wir sehr viel mit der Langhantel und der Kugelhantel arbeiten.“

Eine echte Besonderheit: Wer Interesse an einem der beiden Kurse hat, bekommt vorab – und zwar völlig kostenfrei – eine individuelle Einweisung. Julia Lange: „Es gibt so viele verschiedene Gründe dafür, ein Training aufzunehmen. Der eine möchte Dysbalancen ausgleichen, der andere lieber an Gewicht verlieren. Eine andere möchte nach einer Schwangerschaft die Rückbildung vorantreiben oder etwas gegen permanente Rückenschmerzen unternehmen. Im Gespräch finde ich heraus, was die Beweggründe einer Person sind und erkläre schon einmal vorab, wie der Kurs funktioniert. Meine Kurse eignen sich für Männer ebenso wie für Frauen – egal, auf welchem Fitness-Level sie sich gerade befinden.“

Ein Kurs dauert immer knapp eine Stunde. Julia Lange: „Wer über den Kurs hinaus noch ganz individuelle Ziele verfolgt, kann mich jederzeit als Personal Trainerin buchen. Bei entsprechener Nachfrage ist es auch kein Problem, weitere Kurse ins Leben zu rufen – gern auch vormittags in der Woche. Da ich russische Wurzeln habe und in Falkensee eine große russische Gemeinschaft zu finden ist, würde ich mich auch über einen rein russischsprachigen Kurs sehr freuen, wenn sich ausreichend Teilnehmer finden.“

Julia Lange nutzt die Julatis-Räume nicht allein. Mike Moldenhauer (54) von Kimura Shukokai Falkensee wird vor Ort auch Karate (ab 6 Jahren für Kinder und ab 16 Jahre für Erwachsene) und Kickboxen (ab 10 und ab 16 Jahren) anbieten. Der 5. Dan, der seit 1994 Karate in Falkensee unterrichtet: „In Corona-Zeiten haben wir ein Konzept ausgearbeitet, um unsere Übungen kontaktfrei stattfinden zu lassen.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Julatis – Julia Lange, Edisonstraße 6 (Eingang über Wattstraße), 14612 Falkensee, Tel.: 0172-3752683, www.julatis.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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Zu gut für die Tonne: Uwe Feiler (MdB) geht der Nahrungsmittelverschwendung nach!

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Fleisch, Brot, Obst und Gemüse: Vieles von dem, was im Land produziert wird, landet am Ende ungegessen in der Mülltonne. Eine Studie des Thünen-Instituts von 2019, im Auftrag des Bundesernährungsministeriums durchgeführt, bringt es an den Tag: 12 Millionen Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr in Deutschland weggeschmissen. Schaut man sich die Verwertungskette vom Erzeuger über den Händler bis zum Endverbraucher an, so staunt man: Mit 52 Prozent entsteht der größte Anteil der Lebensmittelabfälle in den privaten Haushalten.

Diese Zahl drückt es sicherlich konkreter aus: Jede Person in Deutschland schmeißt im Jahr 75 Kilo Lebensmittel weg.

Uwe Feiler (MdB), Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, ist selbst Landwirt. Seine Familie betreibt einen Spargelhof in Spaatz. Er weiß, dass in der Primärproduktion bei den Landwirten nur 12 Prozent der Lebensmittelabfälle entstehen. Auch der Handel ist mit vier Prozent nur sehr kleinteilig an der Nahrungsmittelverschwendung beteiligt.

Aber gerade im Handel kommt es zurzeit zu einem starken Umdenken: Lebensmittel werden deutlich bewusster behandelt. Die in der Presse gern gezeigte Abfalltonne mit weggeworfenen Lebensmitteln, die hinter dem Supermarkt steht, gehört nahezu der Vergangenheit an. Vielleicht kann das Umdenken der Händler ja auch auf den Endverbraucher abfärben.

Um neue Strategien im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung kennenzulernen, stellte Uwe Feiler seine alljährliche Sommertour durch das Havelland in diesem Jahr unter das Motto „Zu gut für die Tonne“. Am 13. und 14. August fuhr er ein knappes Dutzend Stationen an, um sich direkt vor Ort zu informieren.

So etwa auch den Damwildhof Kraatz, der in Pausin zu finden ist. Auf dem Hof ging es vor allem um die Probleme der Erzeuger. Uwe Feiler: „Es gibt in den Städten einen falschen Eindruck davon, wie Landwirtschaft wirklich aussieht. Man muss sich nur einmal die Schulbücher anschauen. Wie da die Landwirtschaft dargestellt wird, das ist meilenweit von der Realität entfernt. Wenn die Kinder in der Schulküche nicht mehr den Brokkoli vom Blumenkohl unterscheiden können, dann läuft doch etwas falsch.“

Landwirt Sven Kraatz baut Spargel an, verwertet das Wild der Jäger und setzt auf eigene Hühner zur Eierproduktion: „Wir haben einen mobilen Hühnerstall, der ist doppelt so teuer wie ein klassischer Stall, erlaubt es aber, die Hühner immer wieder auf frische, unverbrauchte Flächen zu bringen. Unsere 300 Hühner laufen im Freien herum. Der Habicht holt sich da gern einmal ein Huhn weg. Das ist unwirtschaftlich, aber leider nicht zu ändern.“

Bei den Hühnereiern gibt es keine Verschwendung auf dem Hof. Die Nachfrage ist enorm, die Kunden kaufen die Eier im Hofladen und in einem im Ort aufgestellten gekühlten Eierautomaten.

Sven Kraatz: „Wenn ich meine Hühner gewerblich halte und nicht für den Eigenbedarf, dann darf ich sie leider nicht mit Lebensmittelresten aus der eigenen Küche füttern. Das finde ich nicht gut, das war doch früher immer so auf dem Dorf, dass die Hühner alle Reste bekommen.“

Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien: „Wenn wir Nachhaltigkeit predigen, dann müssen wir dafür auch den Rahmen schaffen. Wir schmeißen so viel Lebensmittel weg. Wenn wir das auf dem Land an die Tiere verfüttern können, dann wäre das ein echter Vorteil.“

Keine Verschwendung gibt es auch bei den Hühnern selbst, die alle 14 Monate „ausgestallt“ und gegen neue Tiere ersetzt werden. Sven Kraatz: „Die alten Hühner verkaufen wir an Privatpersonen, die immer häufiger Hühner im eigenen Garten halten. Denen reicht es auch aus, wenn das Huhn nur alle zwei Tage ein Ei legt.“

Raus aus der Produktion, rein in den Einzelhandel: Wie hält es eigentlich ein Bäcker mit der möglichst vollständigen Verwertung seiner Backwaren? Der „Zu-gut-für-die-Tonne“-Tross fuhr weiter zur Bäckerei Giede in Falkensee. Klaus-Dietrich Giede betreibt zusammen mit seinem Sohn und seinem Team eine Produktionsstätte und eine Filiale in der Gartenstadt. Er sagt: „Uns gibt es vor Ort schon seit vielen Jahrzehnten. Wir haben längst ein Gefühl für die Wünsche unserer Kunden und wissen in etwa, was sie an Broten und Brötchen einkaufen werden. So können wir schon recht genau für den Tagesbedarf produzieren. Da kann es aber trotzdem passieren, dass kurz vor 18 Uhr nicht mehr das gesamte Sortiment vorrätig ist. Aber man kann ja mit uns reden: Wer kurz vor 18 Uhr ein bestimmtes Brot einkaufen möchte, kann es gern vorbestellen.“

Was sich am Tag selbst nicht verkauft, landet nicht in der Mülltonne, sondern wird am Folgetag zum halben Preis verkauft. Kuchen von gestern wird so die ganze Woche über reduziert, das Brot allerdings nur am Sonntag: „Unser Brot ist ein echtes Bäckerbrot. Das ist am nächsten Tag noch längst nicht trocken, da isst man die halbe Woche von.“

Aus den Brötchen, die sich nicht verkaufen, machen die Bäcker Semmelbrösel. Klaus-Dietrich Giede: „Die nutzt man, wenn es Schnitzel gibt oder man Bouletten macht. In unseren Brötchen stecken ja keine Konservierungsmittel, das ist alles natürlich. Es lohnt sich übrigens, Omas alte Rezepte aus dem Krieg noch einmal hervorzuholen. Unsere Vorfahren kannten ja noch die gute alte Brotsuppe aus den Brotresten von gestern.“

Was nach dieser internen Verwertungskette noch übrig bleibt, holt Montag, Mittwoch und Freitag die Falkenseer Tafel ab.

Klaus-Dietrich Giede: „So etwas wie eine Biotonne brauchen wir nicht. Ich habe hier auch noch Kunden, die holen sich gern ab und zu trockene Brötchen für ihre Kaninchen ab. Alles wird verwertet, nichts wird weggeworfen.“

Wie sieht es denn da bei einem großen Supermarkt aus? Da landet doch bestimmt viel Essen in der Mülltonne? Bei einem Besuch bei LIDL Falkensee kommt es aber zu einer echten Überraschung.

Patrick Scheuermann, Geschäftsführer der Lidl-Regionalgesellschaft Kremmen: „Gerade bei Obst und Gemüse ist die Planung ganz besonders wichtig. Wir stehen in einem ganz engen Austausch mit unseren Lieferanten. Schon vor der Saison sagen wir ihnen ganz klar, was wir brauchen. So können wir dazu beitragen, eine Überproduktion zu vermeiden. Die Filialen bestellen tagesaktuell für den folgenden Tag. So können sie schnell reagieren, wenn das Wetter wechselt – und sich damit auch das Einkaufsverhalten der Kunden ändert.“

Viele kluge Ideen werden erst nach und nach sichtbar, wenn man einmal genauer hinsieht. So entdeckt man im Obstregal auf einmal Behälter mit einer „Tomatenbasis“. Das sind pürierte Tomaten, die man etwa für einen Bolognese-Ansatz oder einen Pizzabelag verwenden kann.

Patrick Scheuermann: „Wir legen ja großen Wert auf hochwertiges Obst und Gemüse. Normalerweise sortiert der Erzeuger deswegen alle Früchte aus, die nicht ganz der Norm entsprechen. Bei den Tomaten werden diese Früchten nun nicht mehr weggeworfen, sondern eben püriert – und von uns in dieser neuen Form angeboten. So wirken wir bereits beim Erzeuger der Verschwendung entgegen.“

Auch bei den Backwaren passt LIDL auf. Patrick Scheuermann: „Wir backen mehrmals täglich. Dabei wissen wir bereits in der Filiale, was der Kunde gern am Vormittag, am Mittag oder am Nachmittag kauft – und passen uns an. Wir wissen auch: Regnet es, kommen weniger Kunden zum Einkaufen. Dann wird eben auch weniger Brot gebacken. Da wir aber bis abends Brot anbieten möchten, bleibt zwangsläufig etwas übrig.“

Das kommt aber nicht in die Mülltonne. Stattdessen gibt es einen eigenen Aufsteller im Geschäft mit dem Titel „Ich bin noch gut“. Hier lassen sich Brötchen und Brote vom Vortag mit bis zu 50 Prozent Rabatt erstehen. Patrick Scheuermann: „Seit Februar 2020 haben wir grün markierte Auslagen mit dem Slogan ‚Ich bin noch gut‘ überall in den Filialen ins Sortiment integriert. Hier sammeln wir Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum in einigen Tagen abläuft – und bieten sie zum reduzierten Preis an. Das funktioniert sehr gut. Unsere Kunden nehmen das gut an und retten so die Lebensmittel.“

Was auf diese Weise nicht verwertet wird, spendet LIDL der Tafel in Falkensee. Und nicht nur das. Patrick Scheuermann: „Seit zehn Jahren können unsere Kunden am Pfandautomaten ihren Pfand per Knopfdruck direkt an die Tafel spenden. So konnten wir der Tafel unlängst 10.000 Euro für die Anschaffung eines neuen Kühlfahrzeugs zur Verfügung stellen.“

Der Nahrungsmittelverschwendung stellt sich auch Alnatura Dallgow-Döberitz als „Super Natur Markt“ entgegen. Christin Duncker ist die Marktleiterin: „Wir wollen nicht für die Tonne wirtschaften, das ist bei uns Firmenphilosophie. Wir haben zum Glück Biokunden, die auch den Apfel mit einer kleinen Stelle noch mitnehmen und essen. Unser Bestellwesen ist längst sehr ausgeklügelt. So wird tagesgenau nur das bestellt, was auch verkauft wird. Die Vorschläge des Systems werden von unseren Mitarbeitern sogar noch angepasst. Schlägt das Wetter um? Steht im Ort eine große Feier an? Das kann das Einkaufsverhalten der Kunden ändern.“

Das Mindesthaltbarkeitsdatum interpretiert Alnatura ganz streng. Bis zum Erreichen des MHD sind Lebensmittel ja „mindestens haltbar“, also auch darüber hinaus.

Anne Conradi, Gebietsleiterin bei Alnatura: „Erreichen unsere Produkte das Mindesthaltbarkeitsdatum, so reduzieren wir die Ware um 15 bis 50 Prozent. Es gibt in der Filiale immer eine ausgewiesene ‚Rettungszone‘, in der diese Produkte gesammelt werden. Da kann jeder mitmachen – und das wird auch sehr gut angenommen.“

Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter gern selbst verzehren dürfen, was sich nicht mehr verkaufen lässt, aber noch gut ist. Mitunter machen sie dann ein Frühstück daraus oder einen internen Mittagstisch.

Christin Duncker: „Ansonsten arbeiten wir eng mit der Organisation Food Sharing zusammen. Es holen sich auch viele Hasen- und Hühnerbesitzer Salatblätter oder anderes Futter bei uns ab. Für eine Kundin fegen wir sogar die Brotkrümel aus der Brotschneidemaschine zusammen, damit ihre Hühner noch etwas davon haben. Ansonsten geben wir unseren Kunden gern Tipps und Tricks weiter. Etwa, wie sich Kohlrabiblätter verwenden lassen oder was man mit dem Kaffeesatz noch alles machen kann.“

Alnatura arbeitet auch mit „Too good to go“ zusammen. In der gleichnamigen App können Kunden eine Tüte mit zu rettenden Lebensmitteln zum Schnäppchenpreis erwerben und sie dann in der Filiale abholen. Vor allem Obst und Gemüse sowie Backwaren wandern bei Alnatura in diese Tüten.

Christin Duncker: „Wir haben eine Biotonne für alle Lebensmittel, die am Ende nicht verwertbar sind. Diese Tonne wird alle zwei Wochen geleert. Da werden wir immer belächelt, wie wenig in der Tonne ist.“

Sven Richter möchte in Dallgow-Döberitz gern Bürgermeister werden. Er hatte Alnatura für die Uwe-Feiler-Sommertour vorgeschlagen. Auch, weil er als Konsument selbst Verantwortung trägt: „Meine Frau ist da sehr stringent. Sie versucht alles zu verwerten und vor der Mülltonne zu retten. Dann gibt es auch schon einmal ein Resteessen.“

Anne Conradi: „Dieses Denken ist leider noch kein Mainstream. Corona hat aber dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen umdenken und sich fragen: Muss ich wirklich so viel konsumieren?“

Dringend angewiesen auf das schrittweise Umdenken und Entgegenkommen der Supermärkte ist auch die Falkenseer Tafel. Der Verein, der im Ort seit 20 Jahren besteht, gibt die Lebensmittelspenden immer am Dienstag, Donnerstag und Sonntag gegen eine kleine Pauschale für die Miet- und Betriebskosten an Bedürftige weiter. Der Vorsitzende Dr. Volker Mueller ist auf ehrenamtlicher Basis tätig: „Wir machen bei den Menschen, die das Angebot der Tafel nutzen möchten, eine Bedürftigkeitsprüfung. Die Armutsgrenze liegt in Brandenburg zurzeit bei einem Einkommen von 900 Euro netto. Auch wenn man die Flüchtlinge außen vor lässt, so sind noch immer 500 Haushalte in Falkensee bedürftig – das ist eine sehr hohe Zahl.“

Spenden bekommt die Tafel u.a. vom roten Netto, von LIDL, von REWE und von ALDI. Dr. Volker Mueller: „Da kann es schon einmal vorkommen, dass ein Markt Lagerkapazitäten braucht und eine Palette Ketchup ausrangiert und spendet. Da tauschen wir das, was zu viel ist, mit anderen Tafeln. Pro Ausgabetag verarbeiten wir etwa eine Tonne Lebensmittel. Gerade bei Obst und Gemüse haben unsere Lebensmittelsortierer viel zu tun. Zehn Prozent müssen wir aussortieren und wegwerfen, im Sommer kann es auch mehr sein.“

Unter dem Motto Deutschland rettet Lebensmittel! findet vom 22. bis 29. September die erste bundesweite Zu gut für die Tonne! – Aktionswoche (www.zugutfuerdietonne.de) statt. Ziel ist es, mit Aktionen im ganzen Land auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen und eine Bewegung für mehr Wertschätzung der Lebensmittel zu initiieren.

Uwe Feiler: „Auch das Havelland wird sich mit vielen Aktionen an dieser Woche beteiligen. Für Schüler wird es so etwa ein Quiz ‚Wie bestücke ich meinen Kühlschrank richtig‘ geben.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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