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Channel: Seite 161 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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FALKENSEE.aktuell präsentiert: Oliver Grammel zaubert im Kronprinz!

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In Spandau gibt es noch echte Zauberer. Oliver Grammel (51) gehört seit vielen Jahren zum Magischen Zirkel. Er beherrscht die großen Bühnen und ist mit seinen Kollegen vom TrickPack (www.trickpack.de) oft im Kulturhaus Spandau zu sehen. Aber auch beim Close-Up macht er eine gute Figur und bringt seine Zuschauer aus nächster Nähe mit seinen Tricks und Zaubereien zum Staunen.

Was viele über den großen Bruder von Bauchredner-Comedian Sascha Grammel nicht wissen: Er ist auch studierter Diplom-Biochemiker und Erziehungswissenschaftler und leitet ein Genlabor für Schüler in Berlin.

Oliver Grammel (www.oliver-grammel.de): „Diese andere Seite in meinem Leben hat mich durch die Corona-Zeit getragen. Ich konnte ja vier Monate lang gar nicht mehr auftreten.“ Seine wissenschaftliche Seite kommt übrigens in den Wissen-schafft-Spaß-Shows zum Einsatz. Neben Programmen wie „G.täuscht!“ und „Energie=Magic2“ macht vor allem die „CheMagie“-Show (www.wissenschafftspass.de) für Kinder viel Spaß. Hier lässt er Schokoküsse explodieren, startet Raketen mit Trockeneis und färbt blaues Rotkohlwasser grün und rot.

Ein bisschen Magie und Zauber kann auch das Havelland sehr gut gebrauchen. Und so reifte bereits Anfang des Jahres die Idee: Oliver Grammel muss nach Falkensee kommen. Der Kronprinz war als würdige Kulisse für das allererste FALKENSEE.aktuell Zauber-Dinner schnell ausgemacht. Das Angebot an die Gäste: Oliver Grammel macht Standup-Comedy mit Zauberei – frei nach dem Motto: „Ich mache Comedy und zaubere. Wenn’s einmal nicht lustig sein sollte, dann war’s eben Zauberei.“ Passend dazu wollte der Kronprinz ein 3-Gänge-Menü präsentieren.

Das erste Zauber-Dinner sollte am 3. April stattfinden. Es musste aufgrund der damals geltenden Maßnahmen zur Corona-Eindämmung leider abgesagt werden, obwohl alle 50 Karten für den großen Kronprinz-Saal bereits im Vorfeld verkauft waren. Zum Glück hatte man gleich bei der ersten Besprechung den 11. September als Folgetermin aufgeschrieben. Aber auch dieser Termin drohte zu platzen: Aufgrund der Abstandsregeln hätte man keine 50 Personen in einen Raum bekommen. Katrin Ehrlich hatte als Restaurantleiterin die passende Idee: „Wir nehmen einfach den zweiten Saal mit dazu und teilen die Gäste auf. So wahren wir die Abstände. Aber der Magier müsste zwei Shows parallel aufführen.“ Dazu erklärte sich Oliver Grammel zum Glück bereit und so konnte das 1. FALKENSEE.aktuell Zauber-Dinner trotzdem am 11. September stattfinden.

Der Magier überzeugte mit einer sehr schnellen, vielseitigen und sehr lustigen Bühnenshow, in die das Publikum immer wieder aktiv eingebunden wurde. Christian Thamm von der Tanzschule Allround musste zusehen, wie ein von ihm zuvor beschrifteter Geldschein plötzlich im Inneren einer aufgeschnittenen Zitrone wieder neu zum Vorschein kam. Fotograf Holger Kohl aus Falkensee wurde Opfer eines besonderen Kartentricks. Und bei Katja Klostermann aus Finkenkrug konnte Oliver Grammel sogar in ihren Geist vordringen und nachsprechen, welche Zeilen sie in einem aufgeschlagenen Buch gerade gelesen hatte.

In der Pause freuten sich die Gäste über eine Klare Tomatensuppe mit Kirschtomaten und über den Hauptgang in drei Variationen. Da gab es etwa ein Schweinefilet im Speckmantel mit Broccoli und Herzoginkartoffeln, ein Lachsfilet auf Ratatouille mit Risottobällchen oder Gemüse-Couscous mit geschmolzenen Tomaten und Kräuterschmand.

Vor dem Nachtisch (weißes Schokoladen-Caffeemousse mit Himbeermark) besuchte Oliver Grammel jeden Tisch und überzeugte mit seiner Close-Up-Magie. Klarer Fall: Das war gut, das machen wir noch mal. (Text/Fotos: CS)

Info: Hotel & Restaurant Kronprinz, Frie­drich-Engels-Allee 127, 14612 Falkensee, 03322 – 249 70, www.hotel-kronprinz.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

Der Beitrag FALKENSEE.aktuell präsentiert: Oliver Grammel zaubert im Kronprinz! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Azubis gesucht: Die Kreishandwerkerschaft sieht einen riesigen Bedarf!

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Das Handwerk hat ein großes Problem. Ganz egal, ob es um die Maler, die Bauunternehmer, die Elektrobetriebe, das Kraftfahrzeuggewerbe, die Metallbauer, die Tischler, die Installateure, die Bäcker oder die Fleischer geht – sie alle sind dringend auf fachlich versierte Mitarbeiter angewiesen. Doch der Markt ist wie leergefegt.

Das wissen auch die Verantwortlichen von der Kreishandwerkerschaft Havelland, die sich um die Interessenvertretung der Handwerksbetriebe kümmert. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Rainer Deutschmann und dem Kreishandwerksmeister Michael Ziesecke über das brandaktuelle Thema.
Michael Ziesecke: „Wir haben einen brutalen Facharbeitermangel. Schon jetzt ist es so, dass auf einer Baustelle auf einen Facharbeiter bis zu 50 ungelernte Helfer kommen. Der Bedarf an gelernten Kräften ist gewaltig. Eine Lösung kann sein: Wir Betriebe bilden unseren Nachwuchs einfach selbst aus und sorgen so für neue Fachkräfte. Ärgerlich ist nur, dass ein Student seine Ausbildung vom Staat bezahlt bekommt, während wir Betriebe die Ausbildung komplett aus eigener Kraft finanzieren müssen.“

Rainer Deutschmann: „Wir haben das Problem, dass immer mehr Schüler ihr Abitur machen und dann auch studieren wollen. Diese jungen Arbeitskräfte fehlen uns aber im Handwerk. Zum Glück steigen die Geburtenraten wieder. Wir merken, dass die Kurve nach oben zeigt: Wir bilden im Handwerk heute wieder mehr Azubis aus als vor fünf Jahren.“

Michael Ziesecke: „Die Digitalisierung hat im Handwerk für einen großen Einbruch gesorgt. Mit der Computertechnik sind viele neue Berufe entstanden, die es vor 30 Jahren noch nicht gegeben hat. Das merkt man auch in den Schulen, wenn die Heranwachsenden sagen, dass sie einmal Fachinformatiker werden möchten.“

Die Kreishandwerkerschaft weiß: Es muss etwas dafür getan werden, dass die Handwerksberufe wieder und weiter an Attraktivität gewinnen. Michael Ziesecke: „Im Handwerk schaffen wir etwas mit unseren eigenen Händen. Etwas, auf das wir stolz sein können. Das ist doch etwas ganz Besonderes. Man darf auch nicht vergessen, dass das Handwerk inzwischen sehr krisensichere Arbeitsplätze schafft. Ganz egal, ob Finanzkrise oder Corona: Das Handwerk hat in beiden Krisen fast unbeeindruckt weitergearbeitet. Hinzu kommt, dass es in den Firmen flache Strukturen gibt und man schnell aufsteigen kann. Viele Betriebe finden auch keinen Erben oder Nachfolger in der Familie, sodass Mitarbeiter nicht selten die Chance erhalten, ihren Betrieb einmal zu übernehmen.“

Rainer Deutschmann: „Seit 15 Jahren fahren wir ja bereits eine Image-Kampagne für das Handwerk. Bereits Kinder, Jugendliche und Heranwachsende müssen verstehen: Das Handwerk macht Spaß und könnte für jeden und jede von ihnen eine tolle Zukunft darstellen. Wir sind dazu übergegangen, in Kooperation mit dem Land, dem Bund und der Arbeitsagentur in allen 7. Klassen der weiterführenden Schulen sogenannte Berufswahlpässe zu verteilen. Das sind Ordner, die während des Schulwerdegangs dabei helfen, Zeugnisse, Praktikaberichte und Potenzialanalysen zu sammeln. Auch die eigenen Hobbies und die niedergeschriebene Lebensplanung finden hier Eingang. Am Ende setzt sich ein Berufsberater mit den jungen Leuten zusammen und wertet den Berufswahlpass aus. So wird sichergestellt, dass die Jugendlichen eine bessere Entscheidung für ihre Zukunft treffen. Denn es gibt 330 duale Ausbildungsberufe und 130 schulische. Sich in diesem gewaltigen Angebot zu orientieren, das ist sehr schwer. Die Konsequenz: Ein Drittel aller Azubis brechen ihre erste Ausbildung wieder ab, weil sie einfach nicht das Richtige war. Wir haben den Berufswahlpass vor zehn Jahren im Havelland angestoßen. Inzwischen gibt es ihn in ganz Brandenburg und nun sogar im ganzen Land.“

Michael Ziesecke: „Ich sehe die Zukunft in Schulen, die langfristige Projektarbeiten in Kooperation mit lokalen Unternehmen anstoßen. Wenn Schüler zusammen mit Firmen an konkreten Aufgaben arbeiten, dann lernen sie oft viel Nützliches für ihre Zukunft und bekommen eine Idee davon, wo ihre eigene berufliche Reise vielleicht einmal hingehen kann.“

Rainer Deutschmann: „In Rathenow gibt es eine Schule, die sehr berufs- und praxisorientiert arbeitet. Sie wurde erst von den Eltern gemieden. Hier hat aber ein Umdenken stattgefunden. Viele Eltern haben inzwischen verstanden, was das für Chancen für ihre Kinder bietet. Denn die Schule kann auf über einhundert Partnerfirmen zurückgreifen, wenn es um Praktika für die Schüler geht. Und oft kommen diese Betriebe in der 9. Klasse bereits mit Lehrverträgen und locken mit einer Ausbildung nach der 10. Klasse. Längst ist die Nachfrage nach einem Platz in dieser Schule so gestiegen, dass Jahr für Jahr ein Aufnahme­stop verhängt werden muss.“

Michael Ziesecke: „Was uns bei der Ausbildung der Azubis immer wieder auffällt, ist leider die stark schwankende Qualität in grundlegenden Dingen. Manche Jugendliche schreiben ihr Berichtsheft abends noch einmal sauber ab, damit es auch ja ordentlich ist. Es gibt aber auch Azubis, die tatsächlich nicht schreiben können, sodass die Freundin das Berichtsheft für sie führt.“

Rund um das Handwerk gibt es auch noch echte Überraschungen. Wer hat schon einmal vom Deutschen Qualifikationsrahmen, kurz DQR (www.dqr.de), gehört? Dabei handelt es sich um acht Kompetenzniveaus, denen sich die Qualifikationen des deutschen Bildungssystems zuordnen lassen.

Michael Ziesecke: „Wer eine Ausbildung absolviert hat, bekommt das DQR-Level 4. Wer studiert, ist bei einer 6, für den Master gibt es eine 7, für den Doktor die 8. Das funktioniert auch mit dem Handwerk. Wer etwa in meinem Betrieb eine Ausbildung zum Metallbauer macht und zusätzlich noch eine Ausbildung zum Betriebswirt des Handwerks absolviert, bekommt den DQR-Level 5 zugewiesen. Wer den Meister ablegt, ist bereits bei Level 6 und dem Bachelor gleichgestellt – und darf in Deutschland weiter studieren, auch wenn er nie zuvor ein Abitur abgelegt hat. Das wissen die wenigsten.“

Michael Ziesecke bildet in seinem Falkenseer Betrieb „Metallbau Ziesecke“ (www.schlosserei-ziesecke.de) zurzeit zwei Azubis aus: „Mehr geht nicht. Denn ein Auszubildender kostet uns zunächst einmal viel Zeit und auch Geld. Der Auszubildende ist ja auch nicht immer da und wenn er in der Berufsschule ist, zahlen wir trotzdem. Aus diesem Grund können wir gar nicht so viele Auszubildende aufnehmen, wie wir am Ende fertige Fachkräfte benötigen.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Kreishandwerkerschaft HVL, Walde-marstraße 15A, 14641 Nauen, Tel.: 03321-442711, www.handwerkhavelland.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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Lebenshilfe-Azubi: Luis Kautz (24) macht eine Ausbildung bei der Lebenshilfe!

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Der Verein Lebenshilfe Havelland e.V. kümert sich auf vielfältige Weise um Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Das Angebotsspektrum reicht von der Integrationskita über einen eigenen Hort bis hin zum Familienunterstützenden Dienst und dem Ambulant Betreuten Wohnen.

Markus Janitzky ist der Geschäftsführende Vorstand. Er erzählt: „Wir haben in der Lebenshilfe früher schon selbst Mitarbeiter ausgebildet, damit aber längere Zeit ausgesetzt. Unser bestes Beispiel ist unsere neue kaufmännische Leiterin. Sie hat bei uns als Azubi angefangen und Bürokauffrau gelernt. Später hat sie ein Studium draufgesetzt. Wir müssen unsere Verwaltung in Falkensee verstärken. Zurzeit sind wir vier Mitarbeitende und ein Geschäftsführer. Wir finden, es ist eine gute Idee, nun wieder selbst jemanden auszubilden. Es gab auch ein großes Interesse auf die Stelle und wir konnten uns aus vielen Bewerbungen die beste aussuchen. Als Diplom-Volkswirt darf ich selbst offiziell als Ausbilder auftreten. Kurioserweise wurde mir dabei auch meine langjährige Ausbilderzeit bei der Bundeswehr angerechnet.“

Luis Kautz kommt aus Staaken. Er absolviert in der Lebenshilfe eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement: „Die Ausbildung dauert drei Jahre. Wenn ich in der Berufsschule gute Noten schreibe, könnte ich die abschließende Prüfung auch ein halbes Jahr früher machen.“

Die Ausbildung ist nicht seine erste Station nach der Schule. Luis Kautz: „Mein Vater hat eine Firma, die sich mit alternativen Energien beschäftigt. Ich habe überlegt, da einmal einzusteigen und habe eine schulische Ausbildung zum Assistent für regenerative Energietechnik abgeschlossen. Da ging es etwa um Solaranlagen und Windenergie. In der Ausbildung habe ich aber gemerkt, das ist nichts für mich. Da ist viel zu viel Mathematik im Spiel und da fehlt mir doch das Genie dafür. Im Internet habe ich einen Test gemacht, um herauszufinden, wo meine berufliche Zukunft liegen könnte. Das Ergebnis: Ich passe ins Archiv. Ich habe ein Praktikum in einer Bibliothek gemacht, das fand ich toll. Das dazu passende Studium habe ich in Potsdam begonnen. Nach zwei, drei Semestern war mir aber klar, dass ein Studium nicht zu mir passt. Mit der Ausbildung fühle ich mich jetzt wohl, jetzt denke ich, dass ich angekommen bin.“

Die Lebenshilfe hält nach der Ausbildung die Tür weit offen.

Markus Janitzky: „Natürlich möchten wir unseren neuen Mitarbeiter auch nach der Ausbildung behalten. Wir haben ja viel Zeit investiert und möchten uns ja auch auf Dauer verstärken. Die Personalsuche ist ein großes Problem in sämtlichen Bereichen, in denen wir mit der Lebenshilfe tätig sind.“

Seit dem 1. August ist Luis Kautz nun in der Lebenshilfe mit dabei. Das Gehalt reicht für seine jetzige Lebenssituation, sagt er. Und er erinnert sich: „Ich habe die Stellenanzeige der Lebenshilfe gesehen und mich beworben. Ich hatte auch noch andere Bewerbungen verschickt. Das Vorstellungsgespräch bei der Lebenshilfe lief sehr freundlich und nett ab und ich hab einen guten Eindruck von der Arbeit vor Ort bekommen. Wichtig bei meiner Entscheidung für die Lebenshilfe war sicherlich auch, dass der Verein viel Gutes tut und meine Arbeit so auch einen Sinn hat. Zurzeit arbeite ich im Personalbüro. Ich durchlaufe aber alle Stationen und schaue überall einmal rein. So lerne ich auch die Frühförderung, die Kita, den Hort, die Wohnstätte und die Tagesförderstätte kennen.“

Was dem Auszubildenden bei seiner Arbeit auffällt: „Die Menschen mit Behinderungen sind alle grundehrlich. Die spielen einem nichts vor, die sagen einem klar ins Gesicht, wenn sie einen doof finden. Da sind schon Fälle dabei, die lassen einen schlucken. Alle Berührungsängste legt man dabei aber sehr schnell ab.“

Luis Kautz fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit und schaut in seiner Freizeit am liebsten Fußball. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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Der TSV Falkensee: Gute Erfahrung mit Dualen Studenten!

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Immer mehr Abiturienten entdecken nach dem Schulabschluss den Vorzug eines Dualen Studiums für sich. Das kann man als ein klassisches Hochschulstudium mit fest inte­grierten Praxiseinsätzen in einem Unternehmen bezeichnen. So haben die Studierenden bereits im Studium einen ersten Fuß in der Wirtschaft – und verdienen sogar etwas Geld.

In Falkensee hat der Turn- und Sportverein Falkensee e.V. (www.tsv-falkensee.de) gute Erfahrungen mit dem Dualen Studium sammeln können.

Einer der ersten Studenten, den der TSV auf diese Weise für sich gewinnen konnte, war Philipp Perthen (31). Er erzählt: „Ich komme eigentlich aus Hamburg. Nach einer Weltreise musste ich mich entscheiden, wie es mit meinem Leben weitergeht. Ich bin erst in Richtung Maschinenbau gegangen, aber das war nicht meins. Ich komme vom Leistungssport und bin Motocross gefahren. Sport war genau mein Ding. Ich habe mir dann gezielt für ein Duales Studium eine Universität ausgesucht – und bin bei der DHPG in Berlin gelandet, um einen Bachelor zum Fitness-Ökonom zu machen. Die Uni hatte einen ganzen Pool mit Kooperationspartnern. So bin ich zum TSV gekommen. Ich wollte gezielt zu einem Verein gehen und das Duale Studium nicht in einem kommerziellen Unternehmen beginnen, weil ich davon ausgegangen bin, im Verein ein besseres Arbeitsklima vorzufinden.“

Für Philipp Perthen war es die richtige Wahl: „Ich habe inzwischen auch meinen Master abgelegt und mich fachlich auf das Coaching und die Sportpsychologie konzentriert. Nachdem ich im TSV den Fitness-Bereich mit eigenem Gym-Raum aufgebaut habe, bin ich nun im Verein fest angestellt. Meine Projektaufgabe ist es ab sofort, den TSV in eine neue Zukunft zu führen. Wir möchten gern für den TSV eine Sportwelt mit eigenen Räumlichkeiten Wirklichkeit werden lassen. Seit vielen Jahren reden wir davon, jetzt gehen wir die Sache an.“

Für den Dualen Studenten hat sich das praktische Studium sehr bewährt: „Ich konnte mir den TSV während des Dualen Studiums ganz genau ansehen und entscheiden, ob der Verein meine Zukunft werden könnte. Im Studium habe ich sicherlich viel Basiswissen gelernt. Die tatsächliche fachliche Entwicklung fand aber vor allem im praktischen Teil beim TSV statt.“

Nach Philipp Perthen hat sich der TSV für weitere Duale Studenten entschieden. Aktuell noch im Bachelor-Studium ist Laura Supprian (24) aus Falkensee: „Nach dem Abi war ich erst etwas planlos und wußte nicht, wie es weitergeht. Als Trainerassistentin arbeite ich bereits beim TSV, seitdem ich 14 Jahre alt bin. Philipp hat mir beim Fitness vorgeschlagen, einmal bei Birgit Faber und Pia Zirk vorstellig zu werden. Ich dachte, das klingt nach etwas, worauf ich Bock habe. Mir fehlte nämlich bei einem Studium der Praxisanteil – und den habe ich beim Dualen Studium. Ich studiere nun Psychologie und mentale Gesundheit, das ist beim TSV bislang einzigartig. Ich lerne, Sportler so zu motivieren, dass sie ihre Ziele besser erreichen. Nach dem Bachelor sollte man natürlich auch den Master noch ranhängen. Das will ich auch, nur die Fachausrichtung, da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Wenn ich auf lange Sicht in Falkensee bleibe, kann ich mir auch eine Zukunft im TSV vorstellen.“

Pia Zirk (35) ist Geschäftsstellenleiterin. Sie erklärt: „Philipp kam im Oktober 2012 als Dualer Student. Seitdem sind noch Lina, Laura, Isa, Alina und Ingo dazugekommen. Die Dualen Studenten sind immer 32 Stunden in der Woche hier bei uns im TSV. Im Bachelor bekommen die Studenten von uns eine Aufwandsentschädigung und wir bezahlen die Studiengebühren. Beim Master gibt es bereits ein richtiges Gehalt.“

Für den TSV zieht sie ein sehr positives Ré­su­mé: „Dass wir Duale Studenten bei uns aufgenommen haben, hat sich definitiv für uns bezahlt gemacht. Die Studenten waren für uns eine enorme Unterstützung und wir konnten viel Verantwortung abgeben. Sie bringen neue Ideen mit ein und setzen sie auch mit großem Enthusiasmus um.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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FAUST’n’Roll – Rocktheater nach Goethe: Welturaufführung in Spandau!

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„Das also war des Pudels Kern!“ Goethes „Faust“ ist ein echter Klassiker der deutschen Literatur, der immer wieder neu angefasst, interpretiert und in seine Bestandteile zerpflückt wird. Die Geschichte des Gelehrten Faust, der einen Pakt mit Mephisto eingeht, um zu erkennen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, der aber zugleich das arme Gretchen ins Unglück stürzt, überrascht mit Wucht, großen Emotionen und immer neuen Wendungen:

„Da steh‘ ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!“ Viele Redewendungen, die wir im Alltag benutzen, stammen aus dem „Faust“.

Michael Manthey von Manthey Event aus Berlin tritt nun an, um dem Faust ganz neue Bevölkerungsschichten zuzuführen. Er produziert den Klassiker als Rocktheaterstück und bringt es als „FAUST’n’Roll“ (www.faustnroll.de) auf die große Bühne. Die Welturaufführung fand am 22. August in Spandau in den CCC Studios vom Filmatelier Haselhorst statt – vor einem ausverkauften Haus und einem begeistert klatschenden Publikum.

Michael Manthey: „Das Stück sollte eigentlich schon im April uraufgeführt werden, aber Corona hat uns da einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber jetzt geht es endlich los. Das Interesse ist riesig, allein die Berliner Uraufführung hätten gern drei Mal so viele Leute besucht. Wir ziehen nun mit 20 Musikern und Technikern weiter – erst nach Rathen in Sachsen und dann werden wir gleich mehrmals auf dem Brocken auftreten. Das passt ja: Auch beim Faust kommt die Walpurgisnacht vor: ‚So geht es über Stock und Stein, es farzt die Hexe, es stinkt der Bock‘. Wir freuen uns: Das Auftreten ist unser Leben.“

Auf der Rockbühne ist ordentlich etwas los. Die Kostüme sind beeindruckend und erinnern stellenweise an den Steampunk. Nebel wabert über die Bühne, sexy Engel erscheinen im knappen Dress und ganz konsequent ist Mephisto auf einmal eine Frau (Jessica Fendler), die im roten Latexanzug mit gewaltigen Hörnern auftaucht, um Dr. Faust (Christian Venzke) die Seele zu rauben. Anika Bollmann gibt mit großer Anmut und schlussendlich bitterlicher Verzweiflung das Gretchen.

Alles steckt in dem rockigen Stück – von der berühmten Gretchenfrage bis hin zum reuenden Finale, in dem Faust der Hölle entkommen kann. Nur: Hier werden die Texte fast alle gesungen.

Ausnahmegitarrist Jimmy Gee, der lange in Falkensee wohnte und in Spandau sein Aufnahmestudio unterhält, hat abgesehen von drei Ausnahmen die gesamte Musik des Rocktheaters geschrieben und mit seiner Band eingespielt. 30 Nummern sind es geworden, die ab sofort sogar auf einer Doppel-CD zu hören sind. Die Lieder sind oft dramatisch und voller Herzschmerz. Bei „Gretchens Erscheinung“ wird es besonders emotional, wenn das Mädchen weint: „Die Mutter hab‘ ich ermordet, das Kind hab ich ertränkt.“ Die Lieder kommen aber gern auch als flotter Ohrwurm daher, wie das etwa bei „Armer Tor“ und „Der Floh“ der Fall ist.

Jimmy Gee: „Ich merkte, wie mich jeder Song packte und ich das Gefühl hatte, ich wäre selbst Goethe, Faust, Mephisto oder Gretchen.“ (Text: CS / Plakat: roccopera GmbH / Fotos: Andre „ArtFiction“ Gehrmann)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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Scheibes Glosse: Explodierter Eisbär

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Ein Hund begleitet seine Menschen viele Jahre lang, im besten Fall fast zwei Jahrzehnte. Und jedes Alter hat seine Besonderheiten. Ich kann mich noch daran erinnern, wie mein junger Hund Kindern die Wurstsemmel aus der Hand geklaut, Kornkreise in die Felder gerannt und mit Anlauf Bauchklatscher in die tiefsten Matschepfützen gewagt hat. Das alles ist Vergangenheit. Golden Retriever Becky ist stolze 14 Jahre alt, kommt mit der angeschlagenen Hüfte nur noch schwer hoch und schläft fast den ganzen Tag.

Meist liegt der Hund auf der Treppe vor der Haustür und – wacht. Die Paketboten sind zwar eher der Meinung, dass er tief und fest schläft und dazu auch noch wie ein Weltmeister schnarcht, aber ich habe die Hoffnung, dass ein kleiner Teil des Hundehirns dabei wach ist und aufpasst. Da wir noch nie Einbrecher bei uns hatten, gehe ich davon aus, dass der Hund sie gefressen hat.

Merkwürdige Verhaltensweisen entwickelt der Hund. So klebt er oft stundenlang am Nachbarzaun und blickt sehnsüchtig zu seinem „wahren Herrchen“ herüber – unserem Nachbarn. Der hat ihn einmal ein Leckerchen durch den Zaun geschoben. Das muss das aller-allerbeste Leckerchen der ganzen Welt gewesen sein. Kulinarisch weit entfernt von den Tonnen der anscheinend ungenießbaren 08/15-Leckereien, mit denen wir den Hund verwöhnen.

Seitdem ist der Hund in inniger Liebe entbrannt. Auf unserer Seite des Zauns scheint sich der weiße Köter so zu fühlen wie im Gefangenenlager Hunde-Guantanamo. Das gelobte Land liegt auf der anderen Seite des Zauns. Irgendwann hebe ich den Hund über den Zaun und dann soll er doch drüben glücklich werden.

Bis es so weit ist, bellt der Wuff gern morgens um fünf vor der Haustür – und möchte aus dem Haus in den Garten gelassen werden. Kommt niemand sofort, so wird das Bellen so lange wiederholt, bis doch jemand kommt. Drückt die Blase? Mitnichten. Oft legt sich der Hund auf die nachtkalten Stufen der Treppe – und schläft dort gemütlich weiter. Ich habe inzwischen einen Ammenschlaf entwickelt: Ein Wuffer reicht aus und ich stehe senkrecht im Bett. Oft habe ich bereits den Griff zur Schlafzimmertür in der Hand, bevor mir klar wird, dass der Hund mich wieder manipuliert.

Seit neuestem geht das Bellen im Garten weiter. Da das morgens um fünf suboptimal für das Nachbarschaftsklima ist, gehe ich natürlich nachschauen. Was entdecke ich da? Im Garten des wahren Herrchens steht ein Fuchs – nur einen Meter vom Zaun und vom Hund entfernt. Der Fuchs weiß ganz genau, dass der Hund den Zaun nicht überwinden kann – und provoziert durch Präsenz. Der Hund ist völlig empört über die doppelte Dreistigkeit, dass der Fuchs sich in seine Nähe traut und dann auch noch beim Lieblingsherrchen aufschlägt. Erst, wenn ich mit der Taschenlampe um die Ecke biege, macht der Mobbingfuchs endlich die Biege. Und die Nachbarn dürfen weiterschlafen.

Der Hund bekommt inzwischen mehr Pillen als alle meine menschlichen Verwandten zusammen. Und ausgerechnet der Golden Retriever, der früher alle organischen Substanzen dieses Planeten zumindest probeweise gefressen hat ohne hinzugucken, wird auf einmal wählerisch. Mit deutlich gedrosseltem Tempo wird der morgendliche und abendliche Futterberg reduziert. Am Ende ist alles weg – nur die Pillen bleiben übrig.

Es kommt zu obskuren Bestechungsversuchen in der Küche. Momentan funktioniert es, die Pillen in eine Salamischeibe einzuwickeln und dann auch noch einen Löffel Geflügelsalat darüber zu platzieren, um alles am Ende mit lauwarmer Rinderbrühe zu ertränken. Aber es ist und bleibt ein Kampf.

Auf Spaziergängen trottet der Hund („Hol dir dein Stöckchen doch selbst“) inzwischen in einem so lethargischen Tempo hinter mir her, dass uns immer wieder Rentner mit dem Rollator überholen und abhängen. Würde ich den Hund anschieben, kämen wir schneller voran.

Unterwegs habe ich aber wenigstens die Möglichkeit, am schneeweißen Fell zu zupfen. Denn wenn das Tier eins kann, dann das – Millionen neue Haare produzieren. Ich zupfe und zupfe – und nachfolgende Generationen werden sich fragen, warum denn ausgerechnet an der Ecke Essener und Werdener Straße ein kompletter Eisbär explodiert ist. Ich verrate nichts. (Carsten Scheibe / Foto: Tanja Marotzke)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

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7-Tages-Inzidenz steigt über 50 – Landkreis Havelland erlässt neue Allgemeinverfügung

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Über das vergangene Wochenende sind die Corona-Infektionszahlen im Landkreis Havelland weiter angestiegen, 126 Havelländer sind aktuell mit dem Coronavirus infiziert. Mit 54,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen überschritt die 7-Tages-Inzidenz im Kreis am Montag erstmals den Wert 50. Der Landkreis hat daher eine neue Allgemeinverfügung veröffentlicht, die Feiern und Veranstaltungen weiter beschränkt und die am Freitag, 23. Oktober 2020, erlassene Allgemeinverfügung aufhebt.

Die Regelungen dieser Verfügung, die beim Überschreiten des Inzidenzwertes 35 in Kraft getreten war, wurden in die neue Allgemeinverfügung übernommen und in einigen Punkten verschärft. So ist ab sofort der gemeinsame Aufenthalt im öffentlichen Raum nur noch mit bis zu 10 Personen oder den Angehörigen des eigenen Hausstandes gestattet. Veranstaltungen sind nun unter freiem Himmel auf 150 zeitgleich anwesende Gäste und in geschlossenen Räumen auf 100 zeitgleich anwesende Gäste beschränkt.

Auch die Obergrenzen für private Feierlichkeiten wurden angepasst. Feiern im privaten Wohnraum mit mehr als 10 zeitgleich Anwesenden aus mehr als zwei Hausständen sind demnach genauso untersagt wie private Feiern mit mehr als 10 zeitgleich Anwesenden in öffentlichen oder angemieteten Räumen. Solche Feierlichkeiten mit mehr als sechs zeitgleich Anwesenden außerhalb des eigenen Hausstandes sind zudem grundsätzlich mindestens drei Arbeitstage vor Veranstaltungsbeginn dem havelländischen Gesundheitsamt anzuzeigen. Dies ist zum Beispiel über ein Online-Formular im Bereich „Private Feiern“ unter www.havelland.de/coronavirus oder per E-Mail an privatefeiern@havelland.de unter Angabe von Veranstaltungsort, Datum und Uhrzeit der Veranstaltung und der geplanten Teilnehmeranzahl möglich.

Beim Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen bleiben die derzeitigen Regelungen bestehen. Demnach müssen weiterhin folgende Personen ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen:

· in Gaststätten die Beschäftigten mit Gästekontakt sowie Gäste, soweit sie sich nicht auf ihrem festen Platz aufhalten;
· in Büro- und Verwaltungsgebäuden die Beschäftigten sowie Besucherinnen und Besucher, sofern sie sich nicht auf einem festen Platz aufhalten und der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht sicher eingehalten werden kann;
· Nutzerinnen und Nutzer von Personenaufzügen

Zusätzlich ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, wo Menschen auf bestimmten öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen dichter bzw. länger zusammenkommen. Konkret festgelegt wurde dies für folgende Bereiche im Havelland:

· im gesamten Kreisgebiet:
o an Haltestellen des ÖPNV,
o auf Bahnhofsvorplätzen und Bahnsteigen,
o auf Marktplätzen an Markttagen

· in der Gemeinde Brieselang
o auf dem Platz des Friedens

· in der Stadt Falkensee:
o im Bereich des Busbahnhofs am Bahnhof Falkensee und in der Bahnstraße,
o im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße Ecke Poststraße

· in der Stadt Ketzin/Havel:
o am Fähranleger und auf der Fähre

· in der Stadt Premnitz:
o auf dem Marktplatz

· in der Gemeinde Wustermark:
o Außenbereiche des Karls Erlebnis-Dorf Elstal,
o Außenbereiche des Designer-Outlet Berlin in Elstal

Auch das Ausschankverbot von alkoholischen Getränken in Gaststätten in der Zeit von 23 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages gilt weiterhin.

Die Entwicklung der Corona-Fallzahlen sowie der 7-Tages-Inzidenz im Havelland können unter www.havelland.de/coronavirus verfolgt werden. Dort ist auch die neue Allgemeinverfügung zu finden. Diese gilt wie auch die SARS-CoV-2-Umgangsverordnung des Landes Brandenburg zunächst bis zum 30. November 2020 und wurde im Amtsblatt Nummer 35/2020 des Landkreises veröffentlicht. (Text/GRafik: Landkreis Havelland)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Neue Eindämmungsverordnung in Brandenburg – 173 aktuelle Corona-Fälle im Havelland

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Mit Stand vom 31. Oktober 2020 sind im Landkreis Havelland seit Beginn der Corona-Pandemie insgesamt 508 Personen an COVID-19 erkrankt. Das sind 100 mehr als am Samstag der Vorwoche. Insgesamt gelten 328 inzwischen als genesen, der Anteil der Verstorbenen ist in der zurückliegenden Woche um eine Person auf sieben gestiegen. Aktuell sind demnach 173 Havelländer mit dem Coronavirus infiziert, die sogenannte 7-Tages-Inzidenz (Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage) liegt bei 61,35.

„Die Anzahl der Corona-Fälle ist in den vergangenen Tagen weiter stark angestiegen“, sagt Landrat Roger Lewandowski. „Leider hatten wir infolge einer Coronainfektion auch einen weiteren Todesfall in unserem Landkreis zu beklagen. Ich möchte den Angehörigen mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl aussprechen.“ Um die zuletzt gesteigerte Infektionsrate des Coronavirus wieder zu verringern, haben sich Bund und Länder am Mittwoch, den 28. Oktober 2020, auf erneut strengere Einschränkungen des öffentlichen Lebens verständigt. Diese hat die Landesregierung Brandenburg am Freitag, den 30. Oktober 2020, in einer neuen Eindämmungsverordnung festgehalten, die von Montag, den 2. November 2020, bis Ende des Monats gilt. Die darin enthaltenen Regelungen sollen insbesondere dazu beitragen soziale Kontakte deutlich zu reduzieren.

Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:
· Der Aufenthalt in der Öffentlichkeit ist nur mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Haushaltes gestattet (begrenzt auf insgesamt höchstens 10 Personen). Auch private Feiern sind im November auf höchstens 10 zeitgleich anwesende Personen, die aus höchstens zwei verschiedenen Haushalten kommen, begrenzt.
· Gaststätten bleiben grundsätzlich geschlossen. Zubereitete Speisen oder Getränke dürfen jedoch zur Mitnahme im Rahmen des Außerhausverkaufs abgegeben werden.
· Einrichtungen der Freizeitgestaltung wie Kinos, Theater und Museen werden geschlossen.
· Touristische Übernachtungen sind im November verboten.
· Veranstaltungen mit Unterhaltungscharakter mit Angehörigen aus mehr als zwei Haushalten und mehr als 10 Personen sind untersagt.
· Veranstaltungen ohne Unterhaltungscharakter sind unter freiem Himmel mit bis 100 zeitgleich Anwesenden und in geschlossenen Räumen mit bis zu 50 zeitgleich Anwesenden auf der Grundlage eines individuellen Hygienekonzeptes erlaubt.
· Der Sportbetrieb auf und in allen Sportanlagen ist untersagt. Das gilt nicht für den Schulsport sowie den Individualsport allein, zu zweit oder mit den Angehörigen des eigenen Haushalts. Auch Profisportveranstaltungen können ohne Zuschauer stattfinden.
· Die Erbringung körpernaher Dienstleistungen, bei denen das Abstandsgebot zwischen Beschäftigten und Kunden nicht eingehalten werden kann, ist untersagt. Das Verbot gilt nicht für Friseure sowie Dienstleistende im Gesundheitsbereich und sonstige helfende Berufe, soweit sie medizinisch notwendige Behandlungen erbringen. Voraussetzung für die Ausnahme ist ein individuelles Hygienekonzept.

Kitas und Schulen bleiben geöffnet. Die Maskenpflicht in Schulen wird dabei in Brandenburg ausgeweitet. So müssen ab 2. November 2020 alle Schülerinnen und Schüler in der gymnasialen Oberstufe und an den Oberstufenzentren auch im Unterricht (mit Ausnahme des Sportunterrichts) eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.

Der Groß- und Einzelhandel kann auf Grundlage eines individuellen Hygienekonzeptes weiter öffnen und muss dabei Folgendes sicherstellen:
· die Einhaltung des Abstandsgebots zwischen allen Personen
· die Steuerung und Beschränkung des Zutritts und des Aufenthalts aller Personen; es ist sicherzustellen, dass sich nicht mehr als eine Kundin oder ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche aufhält
· das verpflichtende Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung durch alle Personen
· einen regelmäßigen Austausch der Raumluft durch Frischluft, insbesondere durch Stoßlüftung über Fenster oder durch den Betrieb raumlufttechnischer Anlagen mit hohem Außenluftanteil

Um die Herausforderungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu bewältigen, wird das Gesundheitsamt des Landkreises Havelland seit dieser Woche von 15 weiteren Bundeswehrsoldaten unterstützt. Auch Beschäftigte aus anderen Verwaltungsbereichen werden eingesetzt. An der Telefonhotline des Gesundheitsamtes wurden in der zurückliegenden Woche mehr als 500 Anrufe entgegengenommen. Darüber hinaus wurden in diesem Zeitraum über 300 Quarantänepersonen telefonisch betreut und rund 200 PCR-Testungen vorgenommen.

Weitere Informationen zum Coronavirus hat der Landkreis Havelland auf seiner Internetseite unter www.havelland.de/coronavirus zusammengestellt. Dort ist auch die neue Eindämmungsverordnung mit all ihren Regelungen zu finden. (Info: Landkreis Havelland)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

Der Beitrag Neue Eindämmungsverordnung in Brandenburg – 173 aktuelle Corona-Fälle im Havelland erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Lions Club Falkensee versorgt Grundschulen mit 2000 Schutzmasken

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Seit kurzem ist das öffentliche Leben in Deutschland wieder stark eingeschränkt, doch die Schulen bleiben offen. Damit dies möglichst lange so bleibt, spendet der Lions Club Falkensee insgesamt 2000 Schutzmasken an Grundschulen in Falkensee, Brieselang, Dallgow-Döberitz und Schönwalde. Heute fand die erste Übergabe in der Grundschule „Am Wasserturm“ statt.

Dort übergab Präsident Walter Schmidt insgesamt 300 Masken an Schulleiter Hendrik Frost. Weitere Schulen, die das Angebot der Lions angenommen haben, folgen in den nächsten Tagen.

„Kinder- und Jugendförderung stehen im Zentrum unserer Arbeit“, erklärt Walter Schmidt, „In normalen Zeiten bauen wir auf die Arbeit der Schulen auf. Das ist aktuell kaum möglich. Deshalb haben die Lions sich entschlossen, mit Schutzmasken zu helfen, damit alle Kinder die Schule besuchen. Denn Bildung ist ähnlich wichtig wie Gesundheitsschutz. Die Masken sind ein Beitrag zur Normalität.“

An Brandenburger Grundschulen herrscht auf Fluren und Gängen Maskenpflicht. Die Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, ihre eigenen Masken mitzubringen. Die Schulen selbst halten keine vor.

„Es kommt aber immer mal wieder vor, dass unsere Schülerinnen und Schüler ihre Maske vergessen oder verlieren“, beschreibt Schulleiter Frost den Alltag, „Deshalb freue ich mich sehr, dass wir ab jetzt mit den Masken aushelfen können. Unter fehlenden Masken müssen jetzt weder Schulbesuch noch Infektionsschutz leiden.“

„Wir sind bei den allermeisten Schulen auf ein positives Echo gestoßen“, freut sich Präsident Schmidt“, „Dies zeigt uns, dass wir die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt hatten. Wenn wir mit unseren Masken nur eine Ansteckung verhindern und so eine Klasse oder eine ganze Schule vor der Quarantäne zu bewahren, hat es ich schon gelohnt.“

Die finanziellen Mittel für die Maskenaktion stammen aus dem Erlös der letzten Lions Adventskalender Aktion. Der Lions Adventskalender 2020 ist aktuell verfügbar und wird in Erwartung einer Spende von mindestens 5 Euro abgegeben. Den Erlös werden die Lions wieder für Kinder und Jugendliche in der Region verwenden. (Text/Foto: Lions Falkensee)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Mähhhdrescher: Die Schafe von Olaf Kolecki machen Landschaftspflege in Falkensee!

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Manchmal hat sich die Natur ein Gelände so nachdrücklich zurückerobert, dass es schwer fällt, dem Bewuchs mit Mensch und Maschine Herr zu werden. Das ist aber kein Problem, weiß Schäfer Olaf Kolecki (57). Dann schickt er eben seine paarhufigen Helfer ins Rennen, die mit ihrem raspligen Zahnwerk und einem nie versiegenden Hunger die Sysyphusarbeit auf sich nehmen.

In diesem Herbst konnte Olaf Kolecki seine Schafe bereits zum wiederholten Mal auf dem Grünzug an der Ecke Kölner und Solinger Straße in Falkensee vom Hänger lassen: „Um das Gelände hat man sich viele Jahre lang nicht gekümmert, jetzt erledigen die Schafe die Landschaftspflege. Sie fressen sich in wenigen Wochen durch die Vegetation und machen auch vor dem heruntergefallenen Laub und den Kastanien nicht Halt. Wenn sich die Schafe erst einmal ein paar Jahre um den Grünzug gekümmert haben, dann wird man das richtig sehen können. Englischer Rasen wird hier zwar natürlich nie wachsen. Aber die offene Wiesenlandschaft bleibt erhalten, sie ist ja auch Zuflucht für viele Tiere. Viele Fasane brüten hier in der Gegend. Ohne die Schafe würde sich die Wiesenlandschaft schon bald in ein kleines Wäldchen verwandeln. Und das wünscht sich hier niemand.“

Im letzten Jahr zupften sich 70 Skudden-Schafe und eine Ziege durch die Vegetation. In diesem Jahr befreiten 50 Schafe und zwei Ziegen die Pflanzen von ihren Blättern. Olaf Kolecki: „Dieses Jahr war alles durcheinander. Neben den Skudden kamen auch Bentheimer Landschafe, Rauhwollige Pommersche Landschafe und Merino-Kreuzungen zum Einsatz. Die Girgentana-Ziegen waren mit dabei, weil sie sehr gern aufschießende Baumschößlinge fressen.“

Knapp drei Monate waren die Tiere vor Ort an der Kölner Straße – sehr zur Freunde von vielen Kindern, die hier nicht selten zum ersten Mal Schafe und Ziegen aus unmittelbarer Nähe gesehen haben. Olaf Kolecki: „Das freut mich, wenn die Nachbarn und Anwohner die Anwesenheit der Tiere so positiv aufnehmen. Ich bitte nur immer darum, dass die Tiere nicht gefüttert werden. Da kann viel schiefgehen, wenn die Schafe und Ziegen Nahrung bekommen, die sie nicht vertragen.“

Am 5. November wurden die gemütlichen Wiederkäuer wieder eingesammelt. Olaf Kolecki: „Sie waren sehr fleißig und haben das ganze Gebiet von aufschießenden Pflanzen befreit. Es war höchste Zeit, dass ich sie hole, es gibt nun vor Ort nicht mehr wirklich viel zu fressen. Nächstes Jahr würde ich die Schafe gern früher auf die Wiese stellen, dann sind die Stängel der Goldrute noch weicher und werden mit aufgefressen. Die Schafe kommen jetzt nach Hause in den Erlenbruch. Da gibt es noch ausreichend Futter den Winter über. Auch werden unsere Schafe jetzt wieder nach Rassen getrennt, zu Deckgruppen zusammengeführt und hier mit dem Bock verpaart. Damit es zu Ostern wieder Lämmer gibt. Wir sind dabei, unsere Herde mit etwa 400 Tieren deutlich zu verjüngen. Unsere Tiere sind vier bis zehn Jahre alt.“

Olaf Kolecki hat in Falkensee ordentlich etwas zu tun. In der Sonnenstraße haben sich die Ziegen um die Rubienbekämpfung gekümmert. Am Bahnhof Finkenkrug waren auch 20 Schafe im Einsatz. Sogar auf dem Falkenseer Friedhof nagten sich die „Mähwerke“ durch die Vegetation. Olaf Kolecki: „Es können gern noch mehr Aufträge werden. Der Einsatz der Schafe ist eine rein natürliche, ‚grüne‘ Maßnahme ohne Chemikalien, die sehr effizient zu einem sichtbaren Ergebnis führt. Ich danke der Stadt Falkensee sehr für die Beauftragung und würde gern noch mehr Einsätze auch in den Nachbargemeinden erhalten.“

Ein Lieblingsschaf hat der Schäfer nicht. Oder anders gesagt: Es sind alles seine Lieblingsschafe: „Jedes Schaf hat seinen ganz eigenen Charakter. Eine gemischte Herde, wie wir sie jetzt an der Kölner Straße zu stehen hatten, ist recht schwer zu handhaben. Das ist bei einer reinrassigen Herde einfacher. Übrigens braucht kein Schafsfreund Angst vor giftigen Pflanzen zu haben: Die Tiere wissen ganz genau, was sie fressen dürfen und was nicht.“

Corona bremst leider auch den Schäfer aus: „Die Behörden arbeiten langsamer, mein Mitarbeiter aus dem Flüchtlingsheim ist in Quarantäne, der Absatz von Schafsfleisch an die Restaurants nimmt ab und die Bockauktionen finden zurzeit nur noch online statt. Da passiert aber nicht viel, das ist wie beim Gebrauchtwagenkauf: Man möchte das Auto ja auch nicht blind kaufen – und wenigstens eine Probefahrt machen.“

Ein Thema, das den Schäfer und seinen Sohn Fritz noch lange beschäftigen wird – die großen Beutegreifer. Das sind in Brandenburg etwa der Adler und der Wolf.

Olaf Kolecki: „Brandenburg hat die größte Population von Wölfen in ganz Deutschland. Manche Experten sagen, dass wir inzwischen weltweit die größte Wolfsdichte haben. Zum Glück haben wir in Brandenburg viel erreichen können bei den Politikern. Wir sind wohl das erste Bundesland, das den Schäfern die Ausgaben für die nötigen Präventionsmaßnahmen erstatten möchte. Wenn wir den vollumfänglichen Herdenschutz bezahlt bekommen, dann bringen uns Schäfer die Wölfe wenigstens nicht mehr um unsere Existenz.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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Neue Quarantäneverordnung in Brandenburg – 211 aktuelle Corona-Fälle im Havelland

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Mit Stand vom 06. November 2020 sind im Landkreis Havelland insgesamt 613 Bürger an COVID-19 erkrankt. 395 gelten inzwischen als genesen und verstorben sind 7 Personen. Somit sind aktuell 211 Havelländer mit dem Coronavirus infiziert. Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz (Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage) liegt bei 74,85.

Aufgrund der weiterhin steigenden Zahlen an Coronainfektionen erlässt das Land Brandenburg eine neue Quarantäneverordnung mit den Regelungen für Ein- und Rückreisende aus ausländischen Corona-Risikogebieten. Diese tritt am Montag, den 9 November 2020, in Kraft und gilt zunächst bis zum 15. Dezember 2020.

Die wichtigsten Maßnahmen der neuen Quarantäneverordnung zusammengefasst:
· Die Quarantänedauer von Reiserückkehrern wird von 14 auf 10 Tage verkürzt. Nach Vorlage eines negativen Corona-Testergebnisses endet die Quarantäne frühestens fünf Tage nach der Einreise.
· Ein Coronatest kann ab dem fünften Tag nach der Einreise vorgenommen werden. Bei coronatypischen Symptomen innerhalb der ersten 10 Tage nach der Einreise muss ein weiterer Test erfolgen.
· Die Einreisemeldung kann nun auch digital erfolgen.
· Ausnahmen von der Quarantänepflicht können zum Beispiel für Berufspendler, Schüler, Auszubildende, Studierende und den kleinen Grenzverkehr mit Aufenthalt unter 24 Stunden gemacht werden.

Des Weiteren Hat der Landkreis Havelland seine telefonischen Sprechzeiten der Corona-Hotlines verlängert:
Bei medizinischen Fragen sowie Fragen zu Testungen und Quarantäne im Bezug zum Coronavirus ist das Gesundheitsamt unter der 03385/551-7119 montags-donnerstags von 8-16 Uhr und freitags 8-14:30 Uhr zu erreichen.
Allgemeine Fragen beantworten die Mitarbeiter des Bürgerservicetelefons von Montag bis Donnerstag 8-16 Uhr und am Freitag 8-14:30 Uhr unter der 03385/551-1906.
Bei Fragen zum Gewerbe im Zusammenhang mit Corona ist die Hotline 03321/403-5169 von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 14.30 Uhr zu erreichen.
Im Zeitraum vom 28.10.-04.11.2020 hat das Gesundheitsamt des Landkreises über 400 PCR Tests vorgenommen und 790 Anrufe an den Hotlines entgegengenommen. 930 Quarantänepersonen werden telefonisch betreut.

Weitere Informationen zum Coronavirus hat der Landkreis Havelland auf seiner Internetseite unter www.havelland.de/coronavirus zusammengestellt. Dort ist auch die neue Quarantäneverordnung des Landes Brandenburg mit all ihren Regelungen zu finden. (Landkreis Havelland)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Radikale Landküche: Schlachtefest im Landgut Schönwalde!

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Das Landgut Schönwalde lädt alle Besucher zum Schlemmen auf höchstem Niveau ein. Koch Dennis Kühn (29), der vorher im angesehenen Chalet Suisse in Berlin-Dahlem gearbeitet hat, präsentiert seinen Gästen immer von Freitag bis Sonntag eine radikale Landküche. Das bedeutet, dass in der Küche nur hochwertige, saisonale und vor allem regionale Lebensmittel zum Einsatz kommen. (ANZEIGE)

Viele Zutaten stammen sogar aus dem eigenen Garten. Kräuter, Pilze, Äpfel und Gemüse – die eigene Landgutscholle gibt inzwischen so einiges her, was gleich mit verarbeitet werden kann.

Dr. Inge Schwenger, die das am Waldrand gelegene Landgut inklusive Pferdestallungen, Poloplatz, Hotelerie und Feiersaal in den letzten Jahren mit viel Einsatz zu dem gemacht hat, was es heute ist, erklärt: „Viele Menschen vergessen in unserer industriellen Zeit, wo unsere Lebensmittel eigentlich ursprünglich herkommen. In der guten alten Zeit gab es gerade auf dem Dorf noch die traditionelle Hofschlachtung. Hier wurde ein Tier noch restlos verwertet, nichts wurde weggeworfen. Diese schöne Tradition haben wir am langen Wochenende vom 30. Oktober bis zum 2. November mit unserem traditionellen Schlachtefest noch einmal aufleben lassen.“

Dennis Kühn musste einwenden, dass ein echtes Schlachtefest im traditionellen Sinn so heutzutage nicht mehr zu hundert Prozent möglich sei: „Wir bekamen ein Schwein aus nachhaltiger Zucht direkt aus der Prignitz geliefert. Das war bereits tot und zuvor in zwei Hälften zerteilt worden. Auch die Innereien fehlten bis auf die Leber. Das aufgefangene Blut haben wir in einem großen Eimer ausgehändigt bekommen. Das erklärte Ziel war es nun trotzdem für uns, das und angelieferte Schwein komplett zu zerlegen und unseren Besuchern auf dem Schlachtefest zu zeigen, wie viel wir von dem Tier verwerten können – und was sich für leckere Speisen daraus entwickeln lassen. Wenn wir schon ein Schlachtefest machen, dann eben mit vollem Einsatz.“

So ein Schwein, das bringt schon einmal ein paar hundert Kilo Gewicht auf die Waage. Dennis Kühn: “ Wir haben 80 Kilo gehabt. Mit den ganzen Arbeiten, die da rund um die Verwertung anstehen, waren wir gute zwei Tage voll beschäftigt. “

Der Freitag vor dem Schlachtefest-Wochenende wurde so bereits komplett für die Vorbereitungen eingeplant. Dr. Inge Schwenger: „Eigentlich sollten noch einige freiwillige Helfer von der Berliner Kochtruppe ‚kochen & mehr‘ (www.kochenundmehr.info) vorbeikommen, aber das musste wegen Corona leider ausfallen. Dann wären zu viele Menschen gleichzeitig in der Küche gewesen.“

An Dennis Kühns Seite half stattdessen Fleischermeister und Fleischsomelier Steffen Wartzyn (31) aus Falkensee bei den langwierigen Arbeiten. Er sagte: „Ich möchte den Menschen gern mein Handwerk zeigen. Das Tierwohl ist mir sehr wichtig. Aus diesem Grund sage ich: Wir alle sollten weniger Fleisch essen. Wenn wir aber Fleisch essen, dann sollte es besonders gutes Fleisch sein. Auch wenn das bedeutet, dass dieses Fleisch etwas teurer ist.“

Koch und Fleischermeister hatten zunächst die besonders edlen Teile vom Schwein gesichert, also den Rücken und die Filets. Dennis Kühn: „Alles andere wurde kleingeschnitten, gekocht oder roh durch den Wolf gedreht.“

Das Fleisch und Fett, das durch den Wolf gedreht wurde, landete zusammen mit Gewürzen im Naturdarm, um auf diese Weise erste frische Bratwürste für den Grill zu machen. Dennis Kühn: „260 Bratwürste haben wir am Ende gezählt. Hinzu kamen noch einmal 30 Zwiebelmettwürste, die wir angesetzt hatten. Hier kommt neben Zwiebeln auch Nitratpökelsalz mit in den Ansatz hinein. Die Masse bleibt roh, sie reift aber einen Tag lang und ist dann lange haltbar. Wir sagen dazu: Die Wurst rötet.“

Um Blut- und Leberwurst zu machen, wurden der Schweinebauch und das Rückenfett im Topf vorgegart. Bei der Blutwurst kam am Ende das Blut aus dem Eimer noch mir dazu, bei der Leberwurst die Leber vom Schwein. Steffen Wartzyn: „Hätten wir noch Zunge, Hirn und Niere gehbt, dann wären diese Zutaten auch noch mit in die Wurst gekommen.“

Eine frisch angesetzte Sülze und natürlich die deftig zubereiteten Eisbeine gehörten auch noch zu den Leckereien, die zum Schlachtefest aus der Küche kamen.

Die Gäste durften sich am Schlachtefest-Wochenende über eine ganz besondere Speisekarte im Landgut Schönwalde freuen. Zum ersten Naschen gab es eine Wurstbrühe, eine hausgemachte Sülze mit Remoulade und Bratkartoffeln oder aber ein Landhausvesper mit Hausbrot, Sülze, Schmalz, Mett, Lardo und Pickles.

Unter der Überschrift „Watt richtiget“ fanden sich dann auch die deftigen Hauptgerichte auf der Karte. Hier konnte man sich auf ein paar hausgemachte Bratwürste, auf Blut- und Leberwurst mit Schmorapfelpüree oder auf ein großes Berliner Eisbein freuen. Auch ein Krustenbraten vom Landschwein mit Schwarzbiersoße stand auf dem Programm. Dazu gab es auf den Tischen Schalen mit Sauerkraut, hausgemachtem Erbspüree und Kartoffelstampf.

Dr. Inge Schwenger: „Wer richtig Hunger mitgebracht hatte, konnte einen Schlachteschmaus bestellen. Wie früher nach einer Hausschlachtung haben wir dem Gast alles serviert, was Metzger und Koch zusammen in der Küche zubereitet haben: Blut-, Leber- und Bratwürste, einen Braten, Schmalz und Beilagen. Da ging niemand hungrig nach Hause.“

Zu einem deftigen Essen gehört natürlich immer auch ein echter Nachbrenner. Dennis Kühn: „Ich habe einen eigenen Schnaps angesetzt mit Wacholder und Kümmel. Den habe ich passend zum Anlass ‚Sautreiber‘ genannt. Für die Damen gab es den Verdauungsschnaps mit selbstgemachtem Fenchelsirup.“

Als wäre die ganze Arbeit noch nicht genug, präsentierte die Landgut-Küche auch noch hausgemachte Bacon-Marmelade, selbst angesetzten Landhaus-Senf und persönlich eingelegte Gewürzgurken. Wer wollte, konnte nach dem Besuch des Schlachtefestes rohe Bratwürste mit nach Hause nehmen. Ebenso wie Blut- und Leberwurst im Glas.

Besucher Uwe Lachmann: „In unserer modernen Gesellschaft bekommt man es ja oft nur noch mit dem Endprodukt zu tun, also mit dem abgepackten Schnitzel oder der eingeschweißten Wurst. So ein Schlachtefest macht einem wieder klar, dass am Anfang der Verwertungskette ein Tier steht. Wenn man sich das klar vor Augen führt, dann macht das etwas mit einem. Man isst Fleisch wieder bewusster. Und sorgt vielleicht auch beim nächsten Einkauf dafür, dass man lieber einen Euro mehr ausgibt, dafür aber auch Fleisch einkauft, dass eben aus einer nachhaltigen Produktion stammt. Beeindruckend fand ich die Erkenntnis, wie viele Lebensmittel man aus einem einzelnen Tier erzeugen kann, wenn man es denn vollständig verwertet. Ein Schwein besteht eben nicht nur aus Filets.“

Dr. Inge Schwenger hat sich über den Erfolg ihres Schlachtefestes sehr gefreut: „Sicherlich hätten wir zu normalen Zeiten und ohne die Corona-Auflagen noch mehr Besucher und Gäste gehabt – und hätten auch noch mehr zeigen können, was alles in der Küche passiert. Aber wir sind zufrieden, das Interesse der Menschen war groß. Wir werden das Schlachtefest auf jeden Fall wiederholen, alle Beteiligten waren sehr begeistert. Vielleicht machen wir das im kommenden Jahr statt mit einem Schwein mit einem Jungschaf von unserem Schäfer Olaf Kolecki.“ (Text/Fotos: CS)

Hinweis: Ab Mittwoch (11.11) gibt es die Gerichte der Radikalen Landküche auch – ganz Corona-konform – zum Abholen!

Info: Landgut Schönwalde, Dorfstraße 31, 14621 Schönwalde-Glien OT Dorf, Tel.: 030-65217989, www.daslandgut.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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Eisenbahn-Café: Elstal soll ein neues Begegnungszentrum bekommen!

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Tobias Köpke ist vor fünf Jahren nach Elstal gezogen. Hier fühlt er sich wohl und hat einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden. Ein Problem, das ihn als Zugezogenen umtreibt, ist allerdings der fehlende Kontakt zu den anderen Elstalern: „In den letzten fünf Jahren haben sich für mich zu wenig Gelegenheiten ergeben, um andere Menschen kennenzulernen. Wo sieht man sich denn einmal? Höchstens beim Einkaufen. …

… Für mich gehört deswegen eine Begegnungsstätte im Ort zwingend mit dazu.“

Das sieht auch die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Elstal (EFG) so. Die Gemeinde, die gerade einmal 25 Mitglieder stark ist und zu den Baptisten zählt, hat bereits seit vielen Jahren die Idee von einem neuen Begegnungsort für alle Elstaler im Hinterkopf. Joachim Gnep von der EFG: „Wir waren lange Zeit auf der Suche nach einer Begegnungsstelle für die Bürger, um vor Ort ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen und den Zusammenhalt zu stärken. Allerdings haben wir keine Räumlichkeiten gefunden, die wir hätten anmieten können.“

Aus der Not wurde zunächst eine Tugend. Eine wachsende Truppe von Baptisten aus der Gemeinde sowie weiteren Elstalern startete im Sommer 2017 zunächst die Aktion „Vier Beine für Elstal“. Joachim Gnep: „Wir haben einen tollen historischen Tisch organisiert und ihn auf der grünen Wiese gleich gegenüber vom Supermarkt aufgestellt. Diese Wiese gehört der Gemeinde Wustermark, das war kein Problem. Am Freitag ab 16 Uhr haben wir die Tischdecke ausgerollt, Kaffee und Kuchen bereitgestellt und die Elstaler dazu eingeladen, an unserem Tisch Platz zu nehmen und mit uns ins Gespräch zu kommen. Das war ein erster Anfang, aber noch lange nicht das, was wir uns vorgestellt haben.“

Vor drei Jahren kam dann plötzlich die Idee – wie ein Geistesblitz! Denn was passt am besten zu Elstal? Natürlich die Eisenbahn. Wie wäre es denn da mit einem eigenen Eisenbahn-Café?

Joachim Gnep: „Die Immanuel Albertinen Diakonie hat uns ein Grundstück in der Nähe von dem von ihnen betriebenen Seniorenheim zur Verfügung gestellt – für eine symbolische Miete im Monat. Und anschließend ist es uns tatsächlich gelungen, einen Eisenbahnwaggon zu finden.“
Der Besitzer dieses Waggons war Thomas Nebelung: „Mir gehörten zwei Waggons, die auf dem Bahnhof Elstal stehen. Einen davon habe ich nun gesponsort. Ich wurde freundlich gefragt. Ich finde das Projekt toll, das unterstütze ich gern.“

Es hat lange Monate gedauert, bis aus der fixen Idee ein reales Projekt wurde. Joachim Gnep: „Das ganze Projekt (http://baptisten-elstal.de/eisenbahn-cafe.html) war und ist mit immensen Kosten verbunden. Die Gemeinde hat 25.000 Euro Eigenkapital bereitgestellt, das entspricht tausend Euro pro Mitglied. Dann haben wir beim Wustermarker Bürgerbudget 2018 den zweiten Platz belegt und weitere 10.000 Euro erhalten. Wir haben verschiedene Förderpreise gewonnen und über unsere Spendenseite auf Betterplace.org weitere Gelder einsammeln können. Auf diese Weise konnten wir über 55.000 Euro auf die hohe Kante legen. Das Geld brauchen wir aber auch dringend, so etwa für umfangreiche Sanierungsarbeiten am Bahnwaggon, für den Transport des Waggons vom Bahnhof auf das Grundstück in der Rosa-Luxemburg-Allee 35 und für erste Räumungsarbeiten auf dem Gelände.“

Und natürlich waren da auch noch die Mühlen der Bürokratie. Zwar haben Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber und die Mitglieder des Gemeinderats stets alles dafür getan, um dem Projekt die Steine aus dem Weg zu räumen. Aber: Manches muss eben doch auf dem langen Papierweg erledigt werden. Joachim Gnep: „So brauchten wir für unseren Bahnwaggon tatsächlich eine eigene Baugenehmigung. Eigentlich hätten wir auch das Energieeinsparungsgesetz beachten müssen. Hier wurden wir aber zum Glück von der Auflage befreit, den Waggon mit 30 Zentimeter Dämmmaterial abzudichten.“

Das „Orga-Team“ für das geplante Eisenbahn-Cafe besteht aus neun Leuten. Stolz war das kleine Team, als der Waggon am 9. November endlich auf einen überlangen Spezialtransporter verladen wurde. Marco Rothe: „Ich konnte die halbe Nacht davor nicht schlafen, weil ich mir immer wieder vorgestellt habe, was bei dem Transport alles hätte schiefgehen können.“

Am Ende wurde der Waggon von den Schienen auf den Transport gezogen. Eine Aktion mit dem Kran wäre ungleich teurer geworden. Die Kranaktion stand dafür am 10. November in der Rosa-Luxemburg-Allee an: Hier musste der Waggon vom Transporter auf ein auf dem Rasen vorbereitetes Gleisbett mit Schienen gehoben werden.

Joachim Gnep: „Es ist jetzt noch ganz viel zu tun. Die Auffahrten müssen gemacht werden, wir wollen den Waggon anmalen, die Toilettenwege sind anzulegen und eine Küche brauchen wir auch. Wir brauchen dafür bestimmt noch einmal 55.000 Euro und hoffen auf weitere Spenden. Wenn alles gelingt, könnte ich mir vorstellen, dass wir im Frühjahr 2021 Eröffnung feiern könnten. Im Waggon hätten wir 40 Plätze für Besucher und Gäste. Unser Plan wäre es, das Eisenbahn-Cafe zunächst drei Mal in der Woche zu öffnen. Wobei wir erst noch feststellen müssen, welche Tage für die Elstaler am besten geeignet sind. Wir wollen Kaffee und Kuchen anbieten, sind hier aber auch ganz auf Spenden aus der Küche angewiesen. Auf Gedeih und Verderben angewiesen sind wir auch auf ehrenamtliche Helfer, die uns dabei unterstützen, das Café auf nichtkommerzieller Ebene zu betreiben. Vielleicht kommen wir auch nicht umhin, eine Minijobstelle zu schaffen, damit wenigstens eine Person immer vor Ort ist.“

Gelingt alles und das Eisenbahn-Café eröffnet im Frühjahr, so sollte niemand vor Ort eine lange Speisekarte erwarten. Joachim Gnep: „Wir sind primär ein Treffpunkt und kein Restaurant. Wir möchten den Menschen die Möglichkeit geben, sich vor Ort zu treffen und auszutauschen. Die Begegnungsstätte steht im Vordergrund. Verschiedene kulturelle und politische Veranstaltungen können wir uns ebenso vorstellen wie verschiedene Stammtische. Gern können auch Vereine das Café benutzen, um sich zu treffen.“

Wibke Beulshausen aus Elstal freut sich schon: „Ich freue mich auf die Begegnungen und auf das, was daraus entsteht. Man kann die Menschen wieder aus Facebook und dieser virtuellen Blase herausholen und dazu beitragen, dass sie sich wieder mehr im echten Leben miteinander vernetzen.“ Marco Rothe: „Das Konzept ist so offen, da kann man am Ende ganz viel daraus machen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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Wir fördern das: Förderverein Sportkita Falkennest e.V. erhält Zuwendung von der MBS!

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Da freuten sich die 42 Kinder aus der Sportkita Falkennest in Falkensee. Denn die Mittelbrandenburgische Sparkasse überreichte ihnen am 10. November einen geldwerten Scheck für einen besonders guten Zweck. Mareike Beckmann aus dem Vorstand des Fördervereins der Sportkita Falkennest e.V.: „Unsere Sportkita, an der auch der TSV Falkensee beteiligt ist, nutzt im Garten eine etwa 60 Meter lange Rollerbahn, die von den Kindern geliebt wird. …

… Auf Rollern oder Dreirädern sausen die Kinder hier über den Beton und nehmen ganz schön Fahrt auf. Wir möchten deswegen gern auf 30 Metern Länge eine Fallschutzkante einrichten, damit sich die Kinder im Falle eines Falles nicht wehtun.“ Kitaleiter Florian Koch weiß: „Es kam in der Vergangenheit durchaus schon zu Stürzen an der Rollerbahn.“

Ein Teil des Geldes, das der Förderverein für diese Baumaßnahme benötigt, kommt nun von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. Die MBS spendet zwei Mal im Jahr Geld für förderungswürdige Projekte der Vereine im Havelland. Andreas Schulz, Vorstandsvorsitzender der MBS: „Die Mittel für diese Spendenaktionen haben wir im laufenden Jahr sogar noch einmal deutlich aufgestockt. In der zweiten Jahreshälfte sind 68.000 Euro an 22 Vereine geflossen, so dass wir auf das Jahr gesehen insgesamt auf 193.000 Euro Spendengelder für 66 Institutionen im Landkreis kommen.“

Dass die Sportkita nun bald einen Fallschutz für die rasenden Sportkinder in Auftrag geben kann, ist auch den Bemühungen des genau vor einem Jahr gegründeten Fördervereins zu danken. Thorsten Winter, ebenfalls Vorstand im Förderverein: „Mit elf Mitgliedern sind wir gestartet, jetzt sind wir schon 26. In diesem ersten Jahr haben wir bereits 12.000 Euro an Geldern eingesammelt, die allein der Kita zugute kommen. 7.500 Euro werden etwa für eine neue Klettereinheit eingesetzt – inklusive Hängebrücke. Ein Teil der Gelder kommt hier ebenfalls von der Sparkasse, den Rest haben wir über ein Crowdfunding eingesammelt. Und hier ist noch lange nicht Schluss. Für die Rollerbahn möchten wir jetzt noch eine Ampel, mehrere Verkehrszeichen und weitere Fahrzeuge anschaffen. So können wir gleich etwas für die Verkehrserziehung tun. Und wir starten mit unserer Gemüseakademie, die ist gerade genehmigt worden. Im April möchten wir zusammen mit den Kindern einen richtigen Acker anlegen und Lebensmittel anpflanzen. Die Kinder lernen: Wie entsteht eigentlich unser Essen? Natürlich soll später auch gemeinsam mit den Kindern gekocht werden. Dieses Projekt zum Thema ‚Gesunde Ernährung‘ wird noch einmal 950 Euro kosten. Auch um dieses Geld bemüht sich der Förderverein.“

Mareike Beckmann: „Ich war überrascht, wie schnell wir die Zusage für das Geld bekommen haben, das für die Rollerbahn nötig ist. Wir haben uns bei der MBS beworben und schwupps war auch schon die Zusage da.“ Matthias Kremer, Marktdirektor der MBS, sagt dazu: „Im Antrag ging es um die Sicherheit der Kinder, das hat uns sofort angesprochen.“

Bei der Übergabe des neuen Zuwendungsbescheids war auch Landrat Roger Lewandowski mit dabei: „Bei der Vergabe der MBS-Gelder versuchen wir immer, einen gesunden Mix aus Sport, Kultur und sozialen Themen zu finden. In der Sportkita Falkennest kommen die Bereiche Jugend und Sport perfekt zusammen. Bewegung spielt gerade bei den Kindern heutzutage eine immer wichtigere Rolle. Es ist toll, dass eben diese Bewegung hier in der Kita so sehr gefördert wird.“

Aufgrund der Corona-Pandemie hat die MBS allein die Sportkita persönlich besucht, um den Bescheid zu übergeben. Die anderen 21 Vereine wurden schriftlich bedacht. So erhalten u.a. der Tierschutzverein Falkensee, der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Priort, die Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der FKK 2000 Falkenseer Karnevals-Klub weitere Gelder für aktuelle Projekte.

Andreas Schulz von der MBS: „Die Übergabe der Spenden verschafft mir immer einen schönen Überblick über die gemeinnützigen Aktivitäten im Landkreis.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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Bundeswehr hilft in Falkensee: Soldaten helfen bei der Corona-Kontaktnachverfolgung!

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In Krisenzeiten legen die Soldaten der Bundeswehr die Waffe gern einmal beiseite und greifen stattdessen zum Telefonhörer. Denn reichen die normalen Kräfte vor Ort einmal nicht aus, um eine starke Krise zu bewältigen, so rückt die Bundeswehr an. Das war 1997 so mit der Jahrhundertflut im Oderbruch. Und so ist es jetzt wieder in der Pandemie, wenn es um die koordinierte Einschränkung der Corona-Infektionen geht.

Roger Lewandowski, Landrat vom Havelland: „Unser wirksamstes Mittel zur Verhinderung weiterer Infektionen ist die möglichst lückenlose Nachverfolgung der Kontakte, die uns ein positiv getesteter Havelländer nennen kann, sodass unser Gesundheitsamt eine Quarantäne verhängen kann. Unsere 51 Mitarbeiter aus dem Gesundheitsamt schaffen die Kontaktnachverfolgung nicht mehr allein. Aus diesem Grund unterstützt uns die Bundeswehr. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe und freuen uns über diese Unterstützung. 20 Kameradinnen und Kameraden unterstützen uns zurzeit im Havelland. Fünf arbeiten in Rathenow, 15 in Falkensee in den Räumlichkeiten der Volkshochschule.“

Olaf Detlefsen ist Oberst und Kommandeur im Landeskommando Brandenburg – und zuständig dafür, dass in einer Krise bereits alles perfekt für ihre Bewältigung vorbereitet ist. Er koordiniert die Landeshilfe im Katastrophenfall. Dazu gehört auch, dass der Kommandeur schon vorher die Landräte, Bürgermeister und Krisenstäbe kennengelernt hat, sodass man im Ernstfall bereits weiß, wer der Ansprechpartner ist. Er sagt: „Wir sind zurzeit in allen 14 Landkreisen und in den vier kreisfreien Städten aktiv. 250 Soldaten sind seit dem 26. Oktober im Einsatz. 180 von ihnen stammen aus Brandenburg, 70 von außerhalb. Sie alle haben sich freiwillig gemeldet. Für uns gibt es nichts Nobleres, als die eigene Bevölkerung zu schützen. Das passt zu unserem Treueeid, den wir als Soldaten geleistet haben.“

Die Soldatinnen und Soldaten stammen so etwa aus dem Logistikbataillon Beelitz oder von den Berliner Feldjägern. Viele waren vorher bereits an den Flughäfn Tegel und Schönefeld eingesetzt, um beim Testen der Reiserückkehrer zu helfen.

Zugführer Sebastian Riedl koordiniert die Arbeit in Falkensee. Hier sitzen die Soldatinnen und Soldaten am Computer und am Telefon und versuchen, eine lückenlose Kontaktverfolgung zu ermöglichen. Sebastian Riedl: „Das ist mitunter eine echte Detektivarbeit. Wir erhalten einen positiven Corona-Befund vom Arzt oder vom Gesundheitsamt. Oft müssen wir passend dazu einen Namen, ein Geburtsdatum und eine Telefonnummer herausfinden. Anschließend unterhalten wir uns mit den Betroffenen und versuchen, den Infektionsstrang zu verfolgen und zu zerbrechen. Besonders aufmerksam müssen wir sein, wenn es um Kitas, Schulen, Altersheime und Massenunterkünfte geht. Eine Quarantäne sprechen wir nicht selbst aus, das macht das Gesundheitsamt. Mit dem Amt haben wir eine tolle Zusammenarbeit, zwei Mitarbeiterinnen sind auch immer bei uns vor Ort. Die Gespräche am Telefon sind mitunter mitnehmend, manchmal auch belastend. Manchmal dauern sie auch eine Stunde. Manche Ältere sind verzweifelt, weil wir ihr soziales Leben für zwei Wochen einfrieren. Und so manche Mutter fragt sich, was sie in der Quarantäne mit ihren Kindern machen soll. Andere fragen sich, wie sie eine Quarantäne ihrem Arbeitgeber erklären sollen. Klar ist: Du kannst hier keinen ans Telefon setzen, der kein Empathievermögen hat. Wir müssen uns mit den ganz alltäglichen und normalen Problemen der Menschen auseinandersetzen. Wichtig ist auch: Wir melden uns am Telefon nicht mit unserem Dienstgrad. Viele wissen gar nicht, dass sie mit einem Soldaten gesprochen haben. Wir stoßen aber auf sehr viel Verständnis im Havelland. Die Menschen sind gut informiert und wir haben keine Streitgespräche etwa mit Corona-Leugnern.“

Kommandeur Olaf Detlefsen: „Das ist nicht in allen Landkreisen so, da sticht das Havelland schon hervor.“

Angesichts immer noch steigender Infektionszahlen steht natürlich die Frage im Raum, wie lange man das mit der vollständigen Nachverfolgung der Kontakte noch leisten kann. Aus Berlin kommt bereits die Meldung, dass sich schon längst nicht mehr alle Infektionsketten nachvollziehen lassen.

Olaf Detlefsen: „Im Havelland kann ich noch die Aussage treffen, dass wir das mit der Nachverfolgung schaffen. Aber da ist nach oben keine Luft mehr.“

Landrat Roger Lewandowski: „Aus diesem Grund haben wir bereits um weitere Verstärkung gebeten. Es werden weitere Soldatinnen und Soldaten ins Havelland kommen. Auch aus unserer Landkreisverwaltung sind bereits 40 Mitarbeiter abgestellt, die u.a. die Corona-Hotlines besetzen.“

Olaf Detlefsen: „In zwei Dritteln der Landkreise in Brandenburg kommen wir mit der Kontaktnachverfolgung noch hinterher, in einem Drittel nicht mehr.“

Roger Lewandowski: „Man muss sich da auch die immense Arbeit vor Augen führen, die täglich geleistet wird. So müssen zurzeit etwa tausend Telefonate am Tag geführt werden. Denn alle Infizierten müssen täglich kontaktiert werden.“

Klar ist schon jetzt: Der Einsatz in Falkensee und Rathenow wird nicht auf 2020 beschränkt sein. Olaf Detlefsen: „Unsere Amtshilfe wird über Weihnachten und Neujahr bis ins kommende Frühjahr hinein reichen.“

Was ist aber, wenn die Corona-Fallzahlen weiter steigen und eine Kontaktnachverfolgung irgendwann nicht mehr machbar ist? Olaf Detlefsen: „Wenn es zu einer Strategieumkehr kommt, werden wir auch hier behilflich sein. Alles, was nötig ist, wird gemacht. Und wenn noch einmal 8.000 Streitkräfte vor Ort benötigt werden, dann ist das eben so. Da wird zur Not auch die Grundaufgabe der Bundeswehr ausgesetzt.“

Die Bundeswehr wird die Regierung noch lange auf ihrem Weg begleiten, die Viruspandemie in den Griff zu bekommen. Olaf Detlefsen: „Zumal wir langsam auch ein weiteres Feld aufmachen. Die Bundeswehr wird auch dabei helfen, die Impfstrategie des Landes zu unterstützen. Die Bevölkerung muss geimpft werden. Das Land organisiert das, die Bundeswehr hilft dabei. Dieser Vorgang allein wird mehrere Monate dauern.“

Die Bundeswehr ist übrigens auch wegen einer anderen Aufgabe zurzeit in Brandenburg im Einsatz. So gibt sie Amtshilfe zur Eindämmung der afrikanischen Schweinepest. In Märkisch-Oderland, Spree-Neiße und Oder-Spree sind die Einsatzkräfte seit sechs Wochen unterwegs, um bei der „Fallwildsuche“ zu helfen. Dabei werden tote Wildschweine aufgespürt – und getestet. Olaf Detlefsen: „143 tote Schweine wurden auf diese Weise bereits entdeckt und positiv getestet. Bei dieser Amtshilfe sind einhundert Reservisten vor Ort im Einsatz.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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Aktuell 179 Corona-Erkrankte im Landkreis Havelland

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Mit Stand vom 13. November 2020 sind im Landkreis Havelland seit Beginn der Corona-Pandemie insgesamt 718 Personen an COVID-19 erkrankt. Das sind 105 mehr als in der Vorwoche. Die Zahl der genesenen Personen ist auf 531 und der verstorbenen Personen auf insgesamt 8 gestiegen. Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz (Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage) liegt bei 64,42.

Die drei Hotlines des Landkreises Havelland sind weiterhin montags bis donnerstags 8-16 Uhr und freitags bis 14:30 Uhr geschalten und beantworten
· medizinische Fragen zum Coronavirus, Tests und Quarantäne unter der 03385/551-7119,
· allgemeine Fragen wie zum Beispiel zu den geltenden Regelungen unter der 03385/551-1906,
· und Fragen zum Gewerbe unter der 03321/403-5169.

Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet können sich per Melde-Formular unter www.havelland.de/coronavirus/tests-fuer-reiserueckkehrer oder per Mail unter reiserueckkehrer@havelland.de melden. Dabei ist pro Person das Reiseland, Einreisedatum, Name, Geburtsdatum, Anschrift sowie E-Mail und Telefonnummer anzugeben. Die Quarantänedauer für Reiserückkehrer dauert aktuell 10 Tage. Ab dem 5. Tag kann eine Testung vorgenommen und die Quarantänedauer bei einem negativen Ergebnis verringert werden.

Weitere Informationen zum Coronavirus hat der Landkreis Havelland auf seiner Internetseite unter www.havelland.de/coronavirus zusammengestellt. Dort sind alle aktuell geltenden Regelungen zu finden.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Jubelnde Griechen: Das Karyatis feiert in Falkensee bereits das 25-jährige Jubiläum!

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Das muss erst einmal jemand nachmachen: Das griechische Restaurant „Karyatis“ in Falkensee feierte am 19. Oktober stolz das 25-jährige Bestehen. Damals von Petros Farmakis gegründet und inzwischen vom Sohn Akis weitergeführt, gehört das Karyatis längst zu den dienstältesten kulinarischen Einrichtungen in der Gartenstadt – mit einer hohen Anzahl an hungrigen Stammkunden, die regelmäßig vor Ort einkehren, um sich verwöhnen zu lassen. (ANZEIGE)

Petros Farmakis: „Vieles hat sich verändert. Damals wurde beim Griechen vor allem Gyros und Tzatziki bestellt, heute haben die Gäste ein ehrliches Intreresse an der echten griechischen Küche. Sie möchten gern die authentischen Gerichte kennenlernen, wie sie in den griechischen Tavernen zum Gast gebracht werden. Und sie sind mitunter überrascht, dass es beim Griechen auch eine leichte, mediterran anmutende Küche gibt, die gar nicht so fleischlastig ist, sondern viel Wert auf frisches Gemüse legt.“

Auch wenn es auch heute noch ein leckeres Gyros in vielen Variationen gibt, so dreht das „Karyatis“ doch längst an der gastronomischen Schraube.

Akis Farmakis: „In Griechenland kochen wir nicht mit Sahne. Wir nehmen stattdessen gutes Olivenöl und geben frischen Zitronensaft, Oregano und etwas Chili dazu. Das kommt bei uns über das frisch gegrillte Fleisch. Das machen wir inzwischen auch im Restaurant so, auch wenn wir mit dem Chili etwas zurückhaltend sind.“

Fast hätte das „Karytis“ die 25 Jahre gar nicht vollmachen können. Petros Farmakis erinnert sich: „Wir haben das ‚Karyatis‘ ja in der Straße der Einheit aufgemacht. Vor 15 Jahren, es war 2005, hieß es auf einmal: Wir müssen raus, das war es. Damals haben wir lange überlegt, wie es denn nun mit uns weitergeht. Bleiben wir in Falkensee, gehen wir nach Berlin oder ziehen wir wieder zurück nach Griechenland? Wir haben uns in dieser schwierigen Zeit für das Bleiben und auch für Falkensee entschieden. Der neue Standort in der Bahnhofstraße war ja auch sehr gut. Niemand konnte damals ahnen, dass wir auch hier wieder gehen müssen: Unser Mietvertrag wurde 2019 nicht verlängert. Es war ein unglaublicher Glücksfall, dass wir just zu diesem Zeitpunkt wieder an unseren alten Standort in der Straße der Einheit zurückziehen konnten.“

Akis Farmakis: „Hier haben wir wieder deutlich mehr Platz und können bis zu 130 Personen bewirten – außerhalb der Corona-Beschränkungen. Wir möchten vor Ort auch gern noch einen großen Raum hinzumieten, sodass wir Feiern mit vielen Leuten ausrichten können. Gern hätten wir auch unser eigenes 25-jähriges Jubiläum mit griechischer Musik, viel Ouzo, einem tollen Buffet und viel Tanz gefeiert – aber das ging ja wegen Corona leider nicht. Das holen wir bestimmt noch nach. Wir müssen das eigentlich sogar unbedingt tun. Auch, um uns bei unseren Stammkunden zu bedanken. Denn sie alle haben den Umzug mitgemacht und kommen auch am neuen Standort weiterhin zu uns essen. Das ist uns sehr wichtig, denn unser Familienbetrieb mit Papa, Mama und meiner Schwester hängt an der Treue unserer Kunden. Sie unterstützen uns auch in Corona-Zeiten mit vielen Bestellungen, die sie bei uns abholen oder die wir ihnen liefern.“

Bereits unmittelbar nach dem Umzug hat das „Karyatis“ viele frische Ofengerichte der gehobenen griechischen Küche auf die Speisekarte geschrieben. So etwa das Gericht „Arnaki sto fourno“. Das ist ein butterzarter Lammbraten in einer Rosmarinbratensauce. Inzwischen wurde dieses Angebot noch einmal erweitert. Sehr lecker sind so etwa auch die neuen Lammkronen mit Rosmarinkartoffeln auf einer extrem aromatischen Rotweinsauce.

Akis Farmakis: „Wir haben im letzten Jahr eine lange Reise nach Griechenland unternommen, um den Tavernen einen Besuch abzustatten und uns vom authentischen Essen vor Ort inspirieren zu lassen. Wir haben inzwischen bestimmt eine ganze Seite mit rein vegetarischen Speisen auf der Karte. Auch viele Vorspeisen sind rein vegetarisch. Das kommt bei den Gästen sehr gut an. Viele möchten sich gern bewusster ernähren und auf tierische Fette und auf Kalorien verzichten. Dabei helfen wir gern. Ohne dabei unsere Wurzeln zu vergessen. Man kann also weiterhin Souvlaki, Bifteki in Metaxasauce oder die Grillplatte Karyatis bestellen.“

Gern lädt Akis Farmakis die Gäste auch dazu ein, wirklich wie ein echter Grieche zu speisen: „Wenn Corona vorbei ist und wir wieder Gäste im Restaurant empfangen können, dann bieten wir das gern an. Wir nehmen in diesem Fall keine Bestellung auf, sondern füllen den ganzen Tisch mit vielen kalten und warmen Vorspeisen. Da gibt es etwa einen frischen Salat, warmen Tintenfisch mit frittierten Gavros-Sardellen, Tzatziki mit Knoblauchbrot, einen tollen Ziegenkäse aus Kreta oder Garnelen Saranaki. Letztere werden in einer Tomatensoße angerichtet und im Ofen mit Schafskäse überbacken. Der Vorteil ist, dass man von allem einmal probieren kann und so auch Gerichte kennenlernt, die man ansonsten nie probiert hätte. Natürlich ist diese Art zu speisen auch sehr gesellig, weil alle sich die Speisen untereinander teilen. Und sollte man anschließend noch Hunger haben, besteht ja immer noch die Möglichkeit, einzelne Gerichte nachzubestellen.“

Petros Farmakis: „Bei allen Änderungen bleibt eins doch immer gleich. Wir fühlen uns sehr wohl in Falkensee und haben viele Freundschaften geschlossen. In zehn Jahren lernt man sehr viele Menschen kennen, in 25 Jahren aber noch deutlich mehr.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Restaurant Karyatis, Straße der Einheit 102, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-237210, www.karyatis.de

Griechisches Essen jetzt bestellen und abholen: Mo – So jeweils 12:00 – 21:30 Uhr.
Speisekarte online: https://falkensee-karyatis.de/images/Speisekarte_2020/0_Speisekarte-Karyatis.pdf

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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Volkstrauertag 2020 in Schönwalde-Glien: Im Gedenken an die Opfer von Gewaltherrschaft auf der Welt!

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Am 15. November wurde in ganz Deutschland – wie einmal in jedem Jahr – der Volkstrauertag begangen. Das ist ein stiller Feiertag, der seit 1950 auf den Sonntag zwei Wochen vor dem ersten Advent fällt. In der Vergangenheit wurde der Gedanke hinter dem Volkstrauertag enger gefasst. So wurde der Gedenktag 1919 vom Volksbund Deutsche Gräberfürsorge eingeführt, um an die gefallenen Soldaten des 1. Weltkriegs zu erinnern.

Die Nazis missbrauchten den Tag, um aus ihm einen „Heldentag“ zu machen. Nach der Gründung der Bundesrepublik wurde die Tradition des Volkstrauertages in alter Form wiederbelebt – und 1950 zum ersten Mal zelebriert. Inzwischen gedenkt man an diesem Tag allen Opfern von Krieg und Gewalt auf der ganzen Welt. Im Gedenken steckt auch der Wunsch, dass der Tag ein Zeichen für Versöhnung, Verständigung und Frieden auf der ganzen Welt sein soll. Am Volkstrauertag werden die Fahnen in Deutschland auf Halbmast gesetzt. Außerdem sind größtenteils Tanz- und Musikveranstaltungen im ganzen Land ausgesetzt.

Im Schatten der Corona-Pandemie fielen in diesem Jahr viele öffentliche Gedenkveranstaltungen aus. Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien, ließ sich nicht beirren und lud auf den Friedhof der Gemeinde ein. Viele Bürger folgten dieser Einladung zur Kranzniedernegelung und zum gemeinsamen Gedenken.

Siegfried Spallek sagte als Vorsitzender der Gemeindevertretung: „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir seit 1945 Frieden mit unseren Nachbarländern haben. In Europa herrscht Ruhe im weitesten Sinne. Mehr kann man kaum erreichen.“

Oliver Beuchel: „An einem solchen Tag kommen auch die Erinnerungen an eine ganz andere Zeit wieder hoch. Als es noch Krieg gab. Meine Mutter ist in Wilhelmshaven aufgewachsen, das war im Zweiten Weltkrieg eine Rüstungsstadt. Da war es normal, dass man als Kind jederzeit in den Bunker geschickt werden konnte. Meine Mutter hat erzählt, wie es war, als Kind aus dem Bunker wieder herauszukommen, um dann zu schauen, welche Häuser denn in der Nachbarschaft nach einer Fliegerbombardierung noch stehen würden und welche nicht. Mein Vater hat Dresden noch erlebt – und zwar all das, was wir nur auf Fotos gesehen haben. Ich habe zwei Mal versucht, mit ihm über diese Zeit zu sprechen – er wollte dazu nicht ein einziges Wort sagen.“

Angelika Frärks: „Meine Mutter stammt aus der Moldau-Region. Sie war Vertriebene und musste zu Kriegszeiten über Polen und Österreich fliehen. Auch sie hat sich geweigert, über diese Zeit zu sprechen.“

Reinhold Ehl vom Kreativ e.V. aus Schönwalde-Dorf: „Früher waren mir Allerheiligen und Allerseelen wichtiger als der Volkstrauertag. Da geht man nämlich zu den Gräben der Verwandten. Inzwischen denke ich, dass der Volkstrauertag ein ganz wichtiger Gedenktag ist, weil er ein gemeinsames Verständnis über Grenzen hinweg weckt, dass man eine Lehre aus den Kriegen der Vergangenheit ziehen und zukunftsorientiert nach vorne schauen muss. Es geht um das Miteinander und dass man auch Verständnis für Andersdenkende aufbringt. Was mich persönlich umtreibt, ist, dass es wieder so viele Dispoten auf der Welt gibt. Früher bekamen die Bürger keine Informationen oder nur sehr einseitige. Heute kann man sich über das Internet umfassend informieren und sich alle Fakten von jeder Seite besorgen. Was passiert aber? Man schottet sich ab, lebt nur noch in seiner Blase und die Eingleisigkeit wird schlimmer als je zuvor.“

Bürgermeister Bodo Oehme nutzte die Gelegenheit für klare Worte: „Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach bis heute in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren haben. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehört haben, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderer Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren, weil sie sich für Recht und Demokratie für andere eingesetzt haben. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir gedenken heute auch der Kommunalpolitiker, die bei der Umsetzung unserer freiheitlichen Grundordnung Opfer von Hass und Gewalt werden und sogar zu Tode gekommen sind.“

Auch Bodo Oehme erinnerte in seiner Rede noch einmal an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges – und machte deutlich, dass auch Schönwalde-Glien viel Leid zu beklagen hatte. Er hatte dabei den April 45 im Sinn: „Von einem deutschen Mann des Volkssturms wurde ein Soldat der Roten Armee getötet. Dafür sollten 150 Deutsche aus Schönwalde ihr Leben lassen müssen. Sie wurden auf dem Gelände der Tankstelle zusammengetrieben. Elf Schüsse waren zu hören, aber nur neun Tote fand man danach. Unter den 150 Schönwaldern waren auch mein Onkel Wolfgang, der Bruder meiner Mutter, mit seinem Freund, die seitdem spurlos verschwunden sind. Jeder Versuch über den Suchdienst vom Roten Kreuz blieb erfolglos. Meine Großmutter konnte daher diesen gravierenden Einschnitt in ihrem Leben nicht abschließen.“

Und: „Wenn wir ehrlich zueinander sind, müssen wir feststellen, dass nach nur 75 Jahren Frieden in Europa viele von uns vergessen haben, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Sie leben unbeschwert in einer Spaßgesellschaft. Ohne die Entbehrungen wie nichts zu Essen und zu Trinken zu haben, kein Dach über dem Kopf, zu frieren, und Angst haben zu müssen, dass sie jederzeit erschossen, vergewaltigt oder gequält werden können. Es wird ihnen auch nur bedingt bis gar nicht in der Schule oder in ihrem Zuhause vermittelt.“

Die Veranstaltung endete mit einer Schweigeminute zu Ehren für alle Opfer.

Oliver Beuchel: „Mit den Jahren sterben die Zeitzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg. Ich habe Angst davor, dass uns ihr Wissen verloren geht.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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Überraschung: 10.452 Falkenseer stimmen für das Hallenbad-Projekt!

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Diese Frage spaltete in den letzten Wochen die Bürgerschaft in Falkensee: Soll ein Hallenbad gebaut werden? Oder vielleicht lieber doch nicht? Die Geschichte, die das Hallenbad in der Stadt schreibt, begann bereits 2007, also vor 13 Jahren. Der Seniorenbeirat Falkensee wünscht sich sehnlichst ein Hallenbad, damit die älteren Falkenseer schwimmen gehen können.

Da nix passierte, sammelte der Seniorenbeirat in Eigeninitiative 7.000 Unterschriften ein. 2015 wurde die Unterschriftenaktion wiederholt, da konnten bereits 8.000 Stimmen eingetrieben werden. 2018 folgte sogar eine Bürgerbefragung, an der sich 60 Prozent der Bürger beteiligten. 78 Prozent votierten für das Hallenbad.

Kein Wunder, dass 2019 bereits eine Baugenehmigung vorlag. Das nun bereits fertig geplante Hallenbad sollte mit Sauna und Kegelbahn an der Seegefelder Straße direkt am Bahnhof entstehen.

Am 4. Dezember 2019 folgte aber der große Schock: Wider Erwarten stimmten plötzlich 19 Stadtverordnete von 35 gegen das Hallenbad. Dabei hatte man vorher lange den Eindruck, dass man an einem gemeinsamen Strang zieht. Die CDU klinkte sich mit Hinblick auf die Finanzen aus dem Projekt aus, die Grünen pochten auf das Thema Energie und Umwelt.

Der Seniorenbeirat, die DLRG Ortsgruppe Falkensee und weitere Gleichgesinnte wollten das nicht auf sich sitzen lassen. Sie forderten einen Bürgerentscheid nach § 15 der Kommunalverfassung. Dabei schaffte es die „Pro Hallenbad“ Gruppe tatsächlich, die nötige Unterschriftenanzahl für das Bürgerbegehren zusammenzubekommen. Auf diese Weise kam Falkensee zu seinem allerersten Bürgerentscheid in der Stadtgeschichte. Am 15. November 2020 sollte der Bürgerentscheid wie eine ganz normale kommunale Wahl durchgeführt werden. Die Bürger hatten die Möglichkeit, entweder in einem Wahllokal ihre Stimme abzugeben oder aber vorab per Briefwahl abzustimmen.

Überraschend für viele Bürger war der Umstand, dass sich plötzlich ein starkes Bündnis gegen „dieses“ Hallenbad formierte. Der Jugendbeirat, der adfc Falkensee, die Lokale Agenda, die MIT, die BISF und viele weitere Organisationen und Parteien bemängelten „Intransparenz, fehlende Ökologie und Nachhaltigkeit, negative Auswirkungen auf den Klimaschutz, einen zu hohen Energieverbrauch, zu hohe Kosten und eine damit verbundene unsichere finanzielle Zukunft der Stadt“.

In der Folge kam es zu einem erbitterten Wahlkampf, wie man ihn beim Thema Hallenbad nicht erwartet hätte. In den Treffen der Stadtverordnetenversammlung wurde bis aufs Blut gestritten. Riesige Plakatwände wurden in der Stadt aufgestellt. Flyer landeten in den Briefkästen. Werbeanzeigen wurden in den Zeitungen gebucht. Es wurden Homepages geschrieben. Und beide Gruppen fluteten Facebook mit einem nie versiegenden Quell an Kommentaren.

Da war es fast schon eine Erlösung, als es am 15. November endlich zur Wahl kam. Abgestimmt wurde über die Frage „Sind Sie dafür, dass die Stadt Falkensee die durch den Landkreis Havelland im Jahr 2019 erteilte Baugenehmigung nutzt und ein Hallenbad in Falkensee baut?“

36.749 Falkenseer durften abstimmen. Um den Bürgerentscheid positiv für die Antragsteller zu entscheiden, mussten 25 Prozent aller Stimmberechtigten mit „Ja“ stimmen. Das entsprach 9.188 Stimmen.

Bei der Auswertung der Stimmen sah es zunächst gar nicht gut für das Hallenbad aus. Der Bürgerentscheid drohte am Umstand zu scheitern, dass die 9.188 Stimmen für das Quorum nicht zusammenkamen. Zum Schluss wurden aber die Stimmen der Briefwahl ausgezählt – sie waren das Zünglein an der Waage. Am Ende stimmten 10.452 Falkenseer FÜR das Hallenbad. Damit steht fest – es wird gebaut.

An der Wahl haben sich 16.007 Falkenseer beteiligt, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 43,6 Prozent. 15.956 Stimmen waren gültig. 65,5 Prozent der Wähler stimmten für das Hallenbad, 34,5 Prozent dagegen. (Text/Fotos: CS)

Entgleisung der Kommunikation:
Ein Kommentar von Carsten Scheibe

Das Thema Hallenbad hat die Bevölkerung in den letzten Monaten sehr stark polarisiert. Kaum ein Falkenseer hatte zum Hallenbad keine eigene Meinung. Die einen waren vehement dafür, die anderen ebenso stark dagegen. Die einzelnen Argumente haben sich die Teilnehmer der Diskussionen wie klatschende Backpfeifen gegenseitig um die Ohren gehauen.

Bei diesem Gedankenaustausch, der schon bald kein Austausch mehr war, sondern ein gegenseitiges Anpöbeln, blieb nach und nach die „Nettiquette“ auf der Strecke. Die Bemerkungen wanderten zunehmend unter die Gürtellinie. Gerade in den Sitzungen der Stadtverordneten hatte ich zunehmend den Eindruck, dass sich die Seiten komplett verhärten und es langsam richtig persönlich wird. Die Teilnehmer haben sich gestritten wie die Kesselflicker – mitunter war wirklich Fremdschämen angesagt. Ich war immer der Meinung, dass man sich in der Sache durchaus fetzen und streiten darf. Wenn man nur anschließend noch dazu in der Lage ist, gemeinsam ein Bier zu trinken und sich auf die Schulter zu klopfen.

Dann entbrannte plötzlich ein Wahlkampf auf der Straße, der in seiner Intensität einer Bürgermeister- oder Kommunalwahl in nichts nachstand. Wer hat denn eigentlich das Geld für all diese Schilder, Plakate, Homepages und Flyer zur Verfügung gestellt? Das muss doch Unsummen gekostet haben!

Für die Bürger war das nicht angenehm. Die eine Seite drohte mit ertrunkenen Kindern, würde man das Hallenbad ablehnen. Die andere Seite vermachte den nächsten Generationen Millionenschulden, sollte das Hallenbad gebaut werden. Viele Bürger zogen da erschrocken den Kopf ein – und beteten dafür, dass der Spuk endlich vorbei sei.

Jetzt ist die Entscheidung FÜR ein Hallenbad getroffen worden. Das ist die Chance für alle Beteiligten, sich wieder ordentlich an einen Tisch zu setzen, um den Bürgerwillen wie Erwachsene umzusetzen und das beste Hallenbad zu bauen, das möglich ist.

Sven Steller, der sich als Sportler mutig gegen seine CDU-Partei gestellt und für das Hallenbad votiert hat: „Ich hoffe, wir haben nun endlich Ruhe – und arbeiten konstruktiv an der Realisierung. Ein Hoch auf die Bürgerbeteiligung und die Demokratie.“

Wahlhelfer Uwe Abel sagte nach der Wahl: „Die Argumente sind ausgetauscht, der Bürger hat entschieden. Diese Entscheidung ist zu akzeptieren und vor allem zu respektieren. Welche Argumente und Vorhersagen am Ende zutreffen, wird die Zeit zeigen. Hoffen wir mal einfach das Beste.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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Sicher fahren im Havelland: Verkehrswacht lässt 100 mahnende Plakate in Brandenburg aufhängen!

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Auf der B5 gilt Tempo 100. Viele Autofahrer empfinden das eher als Richtgeschwindigkeit und drücken auf der langen Gerade noch einmal so richtig das Gaspedal ins Unterblech. „Runter vom Gas!“ heißt es deswegen ab sofort auf einem signalgrünen Banner der Verkehrswacht. Das hängt gut sichtbar von der Brücke, die zwischen Zeestow und Wustermark über die B5 führt.

Jörg Vogelsänger, Präsident der Verkehrswacht Brandenburg, möchte gern, dass schon bald einhundert der grünen Plakate in Brandenburg hängen. Sie tragen Slogans wie „Abbiegen? Schulterblick!“, „Sichtbar sein, sicher sein!“, „Finger weg vom Handy“ oder „Nicht drängeln“. Ihre Intension ist es, die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren, sie aufzurütteln und zu einem vorsichtigeren Fahrstil zu animieren.

Das erste Banner wurde am 16. November aufgehängt. Holger Schreiber, Bürgermeister der Gemeinde Brieselang, war sofort für das Projekt zu begeistern. Er schaute sich nicht nur die fachmännische Anbringung der Banner an der Autobahnbrücke an, sondern nahm auch gleich mehrere Rollen mit weiteren Spruchwänden mit ins Rathaus: „Die hängen wir vor den Kitas und Schulen auf.“ Jörg Vogelsänger freute das: „Wir müssen uns sehr bei den Kommunalpolitikern vor Ort bedanken, weil sie uns dabei helfen, die Hinweisbanner in der Region zu verteilen.“

Dietmar Kratzsch, Vorsitzender der Verkehrswacht Havelland: „Es ist das erste Mal, das solche Hinweisbanner im Havelland angebracht werden. Wir haben dabei gelernt, dass wir sie nicht selbst montieren dürfen, denn dann wären wir auch für sie verantwortlich und müssten sie täglich kontrollieren. Dafür fehlt uns dann leider doch die Manpower.“

Die Banner an der Brücke der Landesstraße 202 hat deswegen die Straßenmeisterei Nauen vom Landesbetrieb Straßenwesen befestigt.

Initiiert, bezahlt und zur Verfügung gestellt wurden die einhundert Banner in Längen zwischen zwei und sieben Metern übrigens vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat, dem deutschlandweit über 200 Kommunen, Vereine und Organisationen angehören. Jörg Vogelsänger: „Der Rat wurde ursprünglich 1969 in der BRD gegründet, als der steigende Wohlstand zu deutlich mehr Autos auf der Straße führte – und sich die tödlichen Unfälle häuften.“

Die einhundert Schilder sollen genau vier Wochen lang hängen bleiben und dann an einen neuen Standort gebracht werden. „Um den Gewöhnungseffekt zu umgehen“, erklärte Peter Spors, Geschäftsführer der Verkehrswacht Havelland.

Die Landtagsabgeordneten Barbara Richstein und Johannes Funke interessierten sich sehr für das Projekt. Johannes Funke nahm ebenfalls einige der Banner mit: „Wer die Möglichkeit sieht, eins der Banner sichbar für den Verkehr an seinem Geschäft, seinem Haus oder an einem Vereinsgelände zu befestigen, kann sich gern bei mir melden und sich ein Exemplar abholen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 177 (12/2020).

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