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Channel: Seite 161 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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12 Antworten von … Dr. Frank Dittmer

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Frank Dittmer (55) kam 2005 als „männliche Pfarrfrau“ in die Gartenstadt. Seine Frau wurde im selben Jahr Pfarrerin in Seegefeld. Seit 2011 ist Dittmer „der“ Erwachsenenbildner des Havellandes – er leitet hier die Kreisvolkshochschule. Neben dem Lernen mag er Musik, Literatur und Alltagsgeschichte.

Er kurbelt den Leierkasten, trägt Literarisches vor und greift selbst zum Stift für kabarettistische Dialoge, Kurzprosa und historische Reminiszenzen.

Raus in die Natur: Ihr Lieblingsplatz in Falkensee?

Ach, ach, ich muss es eingesteh’n: Nicht das große Miteinander im öffentlichen Grün hat es mir angetan, sondern (wie bei so vielen Zuzüglern) das private Glück auf grüner Scholle: Im eigenen Hinterhof-Strandkorb in die Sonne blinzeln oder auf dem Familien-Balkon beim Abendbrot das Abendrot genießen…

Shopping? Wo kann man das in Falkensee am besten?

Für’s Überleben haben die Discounter gesorgt. Leider gilt hier: „Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht.“ Dass sich der wackere Einzelhandel noch mal zu einer attraktiven Flaniermeilen-Innenstadt entwickeln möge, halte ich nicht für ganz so wahrscheinlich.

Wenn der kleine Hunger kommt? Der Imbiss Ihres Vertrauens?

Der kleine ist der schnelle Hunger. Und allzu breit ist die Palette der zentrums-fußläufigen Imbisse ja nun gerade nicht. Also werden alle abwechselnd mit meinem Vertrauen versehen und Besuch bedacht. Dabei kommen die letzten guten regionalen Bäcker und Konditoren in Post- und Bahnhofstraße nicht zu kurz und der entschleunigende Weltladen mit seinem kleinen Snackangebot ist auch gern dabei.

Wenn der große Hunger kommt? Wo gehen Sie dann essen?

Rainald Grebes „Nimm‘ dir Essen mit, wir fahr’n nach Brandenburg“ wäre zu gemein. Aber zugegeben: Für mehr Abwechslung reisen wir gern mal vom heimischen Herd in die benachbarten Landeshauptstädte. Dabei mögen wir auch (fast) alle Vor-Ort-Essenskocher. Viele sind supernett, bei allen gilt mindestens das brandenburgische Superlativlob: „Kann’ze nich’ meckan.“ Wenn die bisher über die Falkenseer Feste fliegende Flüchtlingsküche mal sesshaft würde, das wäre noch so’n Ort…

Abends etwas trinken? Nur wo?

Am besten zuhause auf dem Balkon.

Was für ein Laden fehlt in Falkensee?

Die Liste wäre zu lang für eine kurze Kolumne – aber kaufen ist auch nicht alles: Am schmerzlichsten vermisse ich einen öffentlichen Bücherschrank als Gratis-Tauschbörse, wie er andernorts, z.B. in alten Telefonzellen, längst eingerichtet ist. Ich suche Gleichgesinnte, die mit mir einen solchen Ort schaffen und betreuen wollen.

Wie beschreiben Sie den typischen Falkenseer?

Typisch scheint mir momentan der Schmelztiegel: dass hier Typen (und -Innen) aller Couleur anzutreffen sind. Dass dreiviertel davon Arbeitsmigrant/innen sind, also Zugewanderte. Vielleicht sollten sie sich das manchmal ein bisschen bewusster machen im Umgang mit Ureinwohnern und noch neuer zugewanderten Flüchtlingen. Aber so sagte man ja schon in den Zwanzigern des Zwanzigsten über die Berliner: die echtesten kämen aus Ostpreußen.

Was muss man in Falkensee unbedingt gesehen haben?

Ganz klar, unsere Volkshochschule in der Poststraße ist ein „Must-Go“: nicht nur als kluges, sondern auch als musisch-kreatives Haus und Ort interessanter Ausstellungen. Und die chronisch unterschätzte Top-Sehenswürdigkeit: Natürlich die älteste Kirche am Ort, die Seegefelder, mit ihrem alten Ribbeck-Altar und dem tollen Erinnerungsrelief an die Kinder der Gutsherren-Familie.

Was sollte man tunlichst in Falkensee NICHT gesehen haben?

Den Umgang der Stadt-Verantwortlichen mit ihrem Grün. Wäre „Gartenstadt“ ein Titel, müsste er nach Versiegelungsprojekten wie dem Betoncampus rund um die Stadtbibliothek von der zuständigen Unesco-Kommission schon längst aberkannt worden sein. Auch die Vernachlässigung des benachbarten Gutsparks lässt nichts Gutes für dessen Zukunft ahnen. So müssen die Privaten wohl zuhause noch ein paar mehr Bäumchen pflanzen, dann werden wir halt „Gärten-Stadt“…

Was ist das Besondere an Falkensee?

45.000 Einwohner so gut wie ohne Stadt. Lebenswert in freundlicher Peripherie und gleichzeitiger Nähe zur Hauptstadt. Weitgehend friedliche Koexistenz unterschiedlicher Lebensentwürfe mit der Schnittmenge: Jeder nach seiner Facon, gerne familiär, atemholend jenseits der Metropole. Und: Wachsende Kirchengemeinden!

Was nervt an Falkensee?

Alle maulen über den Alltagsstau und die meisten fahren doch ihr Elterntaxi quer durch die engen Vorstadtstraßen bis vor die Klassenzimmertür. Jede/r will sich aufgehoben fühlen – aber die Wenigsten tun was für den bürgerschaftlichen Gemeinschaftssinn. Also nicht nerven oder nerven lassen – selber besser machen!

Ich fahre gern nach Berlin, um …

… zu spüren, wie schön es ist, ins heimatlich-beschauliche Falkensee zurückzukehren. (Foto: CS)

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active well in Falkensee: Fit dank BodyCROSS

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Das active well in Falkensee erweitert das eigene Sport- und Fitness-Angebot – und bietet ab sofort BodyCROSS-Kurse an. Diese Kurse setzen auf das Functional Fitness. Man kennt diese noch relativ „neue“ Art, Sport zu machen, aus dem Fernsehen. Etwa, wenn die Teilnehmer bei „The Biggest Loser“ schwere Seile schwingen, Medizinbälle werfen oder LKW-Reifen umdrehen. (ANZEIGE)

Ganz in diesem Sinn ist BodyCROSS ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches und schweißtreibendes Ganzkörpertraining, das jeden Muskel fordert, dank Core-Training die Körpermitte stärkt und aufgrund der völlig neuen Sportgerätschaften, die zum Einsatz kommen, auch viel Abwechslung zum bisherigen, traditionellen Training an den Geräten oder in den Kursen bietet.

Nicole Wießner-Arntowsky: „Für die BodyCROSS-Kurse haben wir unseren Kursraum 2 umgebaut und viele Gerätschaften aus dem Functional Fitness angeschafft, so etwa verschiedene Kettlebells, Battleropes, Bulgarian Bags als Gewichte für die Schultern, Klimmzugstangen und einen Sprint Trainer.“

Justin Pauly (23) ist einer der Trainer, die eine besondere BodyCROSS-Ausbildung absolviert haben: „Wir bieten für unsere Mitglieder oder für Besitzer einer Zehnerkarte BodyCROSS-Kurse am Dienstag, Mittwoch, Freitag und am Sonntag an. Die ersten Kurse waren sofort ausgebucht, das Interesse ist sehr groß. Maximal können zwölf Teilnehmer an einem Kurs teilnehmen. Wir machen uns gemeinsam warm, dann gibt es immer eine Technikeinheit, in der ich z.B. zeige, wie man Kniebeugen richtig macht, sodass sie auch beste Resultate erzielen. Oft schließt sich dann ein Core-Training an. Abschließend bauen wir sechs BodyCROSS-Stationen auf, die man immer im Zweierteam bewältigt. Nach zwei Durchgängen durch dieses Zirkeltraining ist eine Stunde auch schon um.“

Das BodyCROSS-Training setzt beim HIIT (High Intensity Intervall Training) ganz auf das eigene Körpergewicht als Basis für alle Belastungen. Im Sprint Trainer schlüpft man etwa in ein Geschirr und versucht, gegen das Zuggewicht eines elastischen Seils anzulaufen. An jedem Kurstag kommen übrigens andere Stationen und andere Geräte zum Einsatz, sodass für Abwechslung gesorgt ist.

Justin Pauly: „Beim BodyCROSS können Frauen wie Männer gleichermaßen trainieren. Ich kann das Training problemlos an den Fitness-Stand der einzelnen Teilnehmer anpassen. Montag früh bieten wir sogar ein BodyCROSS 50+ für Ältere an. Ich empfehle zwei BodyCROSS-Einheiten in der Woche, das wäre perfekt.“ (Text/Fotos: CS)

Info: active well, Straße der Einheit 127a, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-129025, www.activewell.de

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Zumba mit Kraft: In der Falkenseer Tanzschuhle

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Seit fünf Jahren gibt es „Die Tanzschuhle“ in Falkensee. Das „h“ im Namen ist kein Schreibfehler, sondern Programm. Hinter dem Angebot stehen schließlich die ADTV-Tanzlehrerin Sabrina Schuh (39) und ihr Mann Christian (35). Sie haben ihren Nachnamen einfach in den Namen ihrer Tanzschule integriert. (ANZEIGE)

Ihr Studio mit einem großen verspiegelten Tanzraum und einer kleinen Prosecco- und Kaffeebar ist auf dem Innenhof zwischen Bahnhofstraße und Seegefelder Straße zu finden – da, wo auch die biofreunde ein Zuhause gefunden haben. Umkleidekabinen und Duschen gibt es vor Ort nicht. Sabrina Schuh: „Deswegen heißt es bei uns: Come dressed to work out.“

In der Tanzschuhle haben schon viele Pärchen die klassischen Standardtänze für ihre Hochzeit einstudiert. Auch viele Gymnasiasten haben auf dem hölzernen Parkett für den Abiball den Wiener Walzer oder den Disco-Fox erlernt. Wer möchte, kann hier auch Einzelstunden nehmen oder sich einem allgemeinen Kurs etwa zum Gesellschaftstanz anschließen.

Sabrina Schuh: „Über 800 Tänzer und Sportler aus allen Sparten sind zurzeit bei uns eingetragen. Besonders beliebt sind die Zumba-Kurse wie Zumba®fitness, Zumba®Kids, Zumba®Gold oder Zumba®Toning. Aktuell können unsere Teilnehmer 14 Zumba-Kurse im Wochenplan finden.“

Christian Schuh: „Bei uns muss man keine Verträge abschließen. Wir bieten ein stundengenaues Kartensystem an. Das funktioniert mit einer Magnetkarte, die wie eine Prepaid-Karte aufgeladen wird. Und bevor man eine 5er, 10er oder 20er Karte kauft, kann man jeden Zumba-Bereich einmal mit einer Freistunde testen. In den Zumba-Kursen sind übrigens immer so 30 bis 50 Leute mit dabei. Wir haben jedes Mal viel Spaß. Und anschließend kann man an der Bar immer noch zusammen einen Kaffee oder einen Sekt trinken.“

Etwas ganz Neues im Angebot ist „StrongbyZumba®“. Sabrina Schuh: „StrongbyZumba ist kein Tanzen, sondern ein hochintensives Intervalltraining. Hierher kommen die Mädels und Jungs, die sich gern richtig verausgaben möchten und die nichts gegen einen ordentlichen Muskelkater haben.“

Christian Schuh, der selbst gern beim Zumba mitmacht und auch einen Zumba-Trainerschein absolviert hat: „Wir waren eins der ersten hundert Teams überhaupt auf der Welt, die StrongbyZumba lernen durften. 2016 gab es den ersten Ausbilderkurs in Mannheim.“

Inzwischen wurden drei Strong-Kurse in der Tanzschuhle etabliert. Die Schuhs beobachten dabei, dass auch immer mehr Männer den Weg in den Kurs finden – zusätzlich zu den Frauen, die sich für „StrongbyZumba“ entscheiden, weil sie sich einen definierten Körper wünschen und weil sie auch ein bisschen Freude daran haben, sich ein wenig zu quälen.

Eine Besonderheit bei der Tanzschuhle: Bei „StrongbyZumba“ stehen immer drei Instrukteure auf der Bühne – und nicht nur einer. Denn es gibt drei Intensitätsstufen, in denen man diese Workouts betreiben kann. Christian Schuh: „Man schaut dann einfach auf den Trainer, dessen Level man mitgehen kann und möchte. Dabei ist es auch kein Problem, innerhalb des einstündigen Trainings den Schwierigkeitsgrad zu wechseln und sich einfach an einem anderen Trainer zu orientieren. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Musik zu den Kursen in den USA auf den Beat genau auf die einzelnen Bewegungen abgestimmt wird. Die Musik ist also perfekt synchronisiert mit den eigenen Bewegungen. Das treibt einen ungemein an, ich merke das selbst auch immer wieder.“ (Foto / Text: CS)

Info: Die Tanzschuhle, Bahnhofstrasse 44, 14612 Falkensee, Tel: 03322–4231990, www.dietanzschuhle.de

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Who is Who in der Region (38): Manuel Meger (Nauen)

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Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Stadt kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Manuel Meger (35) ist seit kurzem gewählter Bürgermeister von Nauen. Zur Wahl angetreten ist er für die Ländliche Wählergemeinschaft Nauen (LWN).

Manuel Meger wurde am 3. Oktober 1982 in Nauen geboren: „Die ersten Jahre habe ich noch in der Stadt gelebt. Dann sind meine Eltern nach Berge gezogen, hier haben sie ein Haus umgebaut. In Berge habe ich meine Kindheit und Jugend verbracht.“

Die ersten vier Jahre besuchte Manuel Meger noch die Grundschule in Berge. Da es hier keine 5. Klasse mehr gab, schloss er die Grundschule in Nauen ab und besuchte anschließend die Gesamtschule – die heute als Graf-Arco-Schule bekannt ist.

Manuel Meger: „1999 habe ich eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker gemacht, in der Brandenburgischen Automobil GmbH Nauen. Ich habe dann zwei bis drei Jahre als Mechaniker gearbeitet, meinen Meister gemacht und mich nebenbei zum Betriebswirt ausbilden lassen. Ich war dann 2008 kurz selbstständig in der Kfz-Branche – und habe mich auf die Reparatur von Frontscheiben spezialisiert, das war sozusagen meine Nische.“

2010 wird Manuel Meger erst Betriebsleiter und später Geschäftsführer vom Flugplatz Bienenfarm, nicht weit von Nauen entfernt. Wie er dazu gekommen ist? Meger: „Ich habe den Eigentümer in einem Biergarten kennengelernt. Die Chemie stimmte und schon nach kurzer Zeit fragte er: Kannst du helfen? Ich konnte – und habe diese Aufgabe immer mit viel Spaß und Freude ausgeführt.“

Parallel dazu beginnt sich Manuel Meger in der Politik zu engagieren. 2008 startet er als Ortsvorsteher in Berge und wird im gleichen Jahr auch Stadtabgeordneter in Nauen. Im Jahr 2009 kandidiert er für die LWN um den Bürgermeisterposten, verliert aber gegen Detlef Fleischmann (SPD), der den Posten schließlich 2017 auf freiwilliger Basis abgibt – nach 16 Amtsjahren.

In den Jahren von 2008 bis 2014 war Manuel Meger Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Kultur, Bildung und Sport. Von 2014 an war er Vorsitzender des Ausschusses für Bau, Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Energie, sowie Vorsitzender der Fraktion LWN + Bauern für die Stadt Nauen.

Manuel Meger: „Ich wollte schon immer Bürgermeister werden, das war ein Ziel von mir, auf das ich gut und gern zehn Jahre hingearbeitet habe. Ich denke, ich bin ein Bürgermeister aus Leidenschaft. Nach der Stichwahl, die ich gegen Eckart Johlige (CDU) gewonnen habe, bin ich auch ohne jegliche Bauchschmerzen im Nauener Rathaus angekommen.“

Um Bürgermeister zu werden, hat er zum Ende des Jahres 2017 die Geschäftsführerschaft vom Flugplatz Bienenfarm abgegeben – bleibt dem Flugplatz aber als stiller Miteigentümer weiterhin erhalten. Auch einen Friseurladen im eigenen Haus hat er noch vor der Wahl an seine Frau überschrieben, um so für klare Verhältnisse zu sorgen.
Was Manuel Meger nun als Bürgermeister plant? Meger: „Wir müssen dringend weitere Kita-Plätze schaffen. Die Sanierung der Hamburger Straße ist ein wichtiges Ziel. Und wir müssen ganz dringend das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Ortsteilen und der Kernstadt stärken.“

Detlef Fleischmann gilt als Bürgermeister, der Nauens Altstadt saniert hat. Als was möchte Manuel Meger einmal am Ende seiner Amtszeit gesehen werden? – „Ganz klar als der Bürgermeister, der die Stadt zusammengeführt hat.“

Als privates Hobby gibt der Bürgermeister, der auch ein paar Schafe besitzt, Fußball an: „Ich spiele selbst leidenschaftlich gern, besitze Dauerkarten für den 1. FC Union in Berlin und trainiere zusammen mit Mathias Krone die F1-Jugend vom VfL Nauen. Darüber hinaus war Politik immer mein Hobby. Ich glaube, man kann durchaus sagen, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe.“ (Foto/Text: CS)

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Schönwalde-Dorf: Mit Bodo Oehme im Erlenbruch

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Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien, hat ein Faible für die Geschichte der Region. Gern spürt er alten Fakten nach, spricht mit Zeitzeugen, wertet alte Dokumente aus – und gibt sein Wissen weiter. Am 28. Januar 2018 folgten 300 Bürger seiner Einladung, eine knapp dreistündige Wanderung durch den Erlenbruch zu unternehmen.

Dabei handelt es sich um das Gelände hinter Schönwalde-Dorf, gleich bei der Paintball-Arena. Hier haben sich direkt an der Straße viele Gewerbetreibende angesiedelt, so auch die Baufirma Lothar Lüdtke. Auf dessen Werkshof sammelten sich die neugierigen Havelländer, um mit Wanderschuhen und Regenzeug einen Ausflug in die Geschichte Schönwaldes zu unternehmen.

Denn der Erlenbruch, das war zur Zeit des Nationalsozialismus eine Militärkaserne. Als Flughafen Schönwalde konzipiert, wurde hier eine Flugschule der Luftwaffe eingerichtet. Über 3000 Militär- und 500 Zivil-Personen waren vor Ort stationiert, um dabei zu helfen, neue Piloten auszubilden.

Das Gelände mit den Wohnhäusern aus roten Ziegelsteinen, dem Tower, dem Speisehaus, der Kranken- und Seuchenstation, mehreren Flugzeug-Hangars, der betonierten Start- und Landebahn, einem eigenen Schwimmbad und mehreren Exerzierplätzen ist normalerweise für die Öffentlichkeit gesperrt. Bodo Oehme öffnete selbst die Schranke für alle Teilnehmer der Wanderung. Übrigens zum letzten Mal. Oehme: „Nachdem in den letzten Jahren viele Investoren wieder abgesprungen sind, gibt es nun einen neuen Investor, der das Gelände mit 67 Hektar Fläche am 30. Januar 2018 vom Land Brandenburg übernommen hat. Damit sind die Investoren nun die neuen Besitzer des Erlenbruchs.“

Die Wanderung durch die ehemalige Militärkaserne – gespenstisch. Die Häuser stehen alle noch, aber sie sind zerfallen. Die Natur hat sich das Areal zurückerobert, überall wächst Gestrüpp. Hinzu kommt, dass sich das Wasser staut – das Gelände ist ein halber Sumpf. Bodo Oehme: „Der Erlenbruch heißt so, weil hier viele Erlen wachsen. Und die mögen es feucht. Ein Spatenstich reicht hier aus, um auf Wasser zu stoßen. Wie es die Architekten und Ingenieure damals geschafft haben, Häuser mit Keller in diese sumpfige Landschaft zu bauen, ist ein echtes Wunder. Und die Keller sind auch heute noch dicht.“

1945, zum Ende des Krieges hin, war die Fliegerschule nicht mehr voll besetzt. Die Piloten wurden im Luftkampf verheizt, für die Ausbildung neuer Piloten fehlte die Zeit.

Die Kaserne konnte übrigens rechtzeitig vor der Roten Armee geräumt werden – die Sowjets übernahmen den Fliegerhorst ohne nennenswerte Kampfgefechte. In der Folge nutzten sie den Flughafen bis 1965 für den eigenen Flugverkehr. Anschließend installierten sie vor Ort Technik zur Luftraum­überwachung und vor allem für die Funk­überwachung von Berlin-West – analog zur Abhörstation der Alliierten auf dem Berliner Teufelsberg. 1992/93 zogen die Sowjets mit bis zu 8000 Mann Besetzung ab und überließen das Gelände sich selbst. Bodo Oehme: „Einen der fünf Flugzeug-Hangars vor Ort haben die Sowjets abgebaut und mit nach Hause genommen. Vier sind noch da, zwei davon in Privatbesitz.“

Nadine Falkenhagen hört dem Bürgermeister interessiert zu: „Der historische Hintergrund steht ja im Internet. Ich wollte mir die Kaserne aber selbst ansehen, bevor das nicht mehr möglich ist. Ich bin gerade erst nach Schönwalde gezogen, und da gehört es für mich dazu, mich mit der Geschichte des Ortes zu beschäftigen.“ Eine Teilnehmerin der Wanderung möchte lieber anonym bleiben: „Wir sind hier als Kinder immer heimlich rumgestromert. Das war sehr aufregend. In einem Haus steht noch die alte Küche. Da sieht es so aus, als hätten die Bewohner alles so liegengelassen, wie es war. Wenn uns damals jemand erwischt hätte, das hätte richtig Ärger gegeben.“

Zu Recht, denn die 207 Gebäude vor Ort – und vor allem die Hangars – sind einsturzgefährdet und alles andere als sicher. Bodo Oehme: „Die Wohnhäuser auf dem Areal sind übrigens sogar mit Betondächern ausgestattet – um einer Bebombung aus der Luft standzuhalten. Wobei zu Kriegszeiten nur eine Bombe über der Kaserne fallengelassen wurde.“

Besonders interessant ist auf dem Gelände das ehemalige 50-Meter-Schwimmbecken. Bodo Oehme: „Das Schwimmbecken ist auch heute noch dicht. Wir müssten es nur sanieren, ein Glasdach draufpacken – und hätten schneller ein Hallenbad als Falkensee.“

Am Ende der Wanderung durch einen fantastischen „Lost Place“ dann der Knaller: Das gesamte Gelände soll neu erschlossen werden. Laut Bodo Oehme plant die Schönwalde Wohnen GmbH & Co.KG Langenhagen vor Ort Wohnraum für 2500 Menschen zu errichten. Dabei möchte man die alten Wohnhäuser sanieren und im Bestand lassen. Zwischen den Häusern sollen einzelne neue Gebäude entstehen, wobei der Baumbestand erhalten bleiben soll. Oehme: „Alle großen Bäume sind kartiert und haben Bestandsschutz.“

Gelingt das Kunststück, die alten Gebäude im morastigen Gelände wieder bewohnbar zu machen, so könnte Schönwalde-Glien auf diese Weise einen deutlichen Bewohnerzuwachs verzeichnen – und mit dem Erlenbruch sogar einen neuen Ortsteil hinzugewinnen. Schönwalde würde damit nicht nur die 10.000-Einwohner-Zahl knacken, sondern von 9.600 auf dann 12.100 Einwohner wachsen.

Nicht alle glauben an den Tatendrang des neuen Investors. Reinhold Ehl aus Schönwalde ist skeptisch: „Das ist jetzt der 5. oder 6. Investor auf diesem Gelände. Die geben spätestens dann auf, wenn sie das Gelände, nachdem sie es gekauft haben, das erste Mal gesehen haben.“ Bodo Oehme dazu: „Die Investoren haben das Gelände mehrfach gesehen.“ Am 18. März geht es erneut mit Bodo Oehme auf Tour: Dann lädt der Bürgermeister zur traditionellen Grabentour. Treffpunkt ist um 9:30 Uhr vor dem Rathaus. (Text/Fotos: CS)

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Beim Landrat: Neujahrsempfang im Schloss Ribbeck

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Einer der letzten Neujahrsempfänge des frisch angebrochenen Jahres fand am 26. Januar erstmalig auf Schloss Ribbeck statt: Landrat Roger Lewandowski (CDU) lud zusammen mit der Kreistagsvorsitzenden Manuela Vollbrecht (SPD) an die 300 Gäste in den „Leuchtturm der Kultur in der Mitte des Havellandes“ ein.

Ihrer Einladung folgten viele Politiker aus der Region, aber auch Vertreter des Sports, der Wirtschaft, der sozialen Einrichtungen und der Medien. Besonders interessant: Aus Nauen waren gleich drei Bürgermeister angereist: Altbürgermeister Werner Appelt, Detlef Fleischmann und Manuel Meger. Meger hatte gerade erst am Morgen die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Fleischmann übernommen.

An diesem Abend stand den Besuchern das gesamte Schloss Ribbeck zur Verfügung. Zunächst fanden sich die Besucher aber im großen Saal ein, um der Rede des Landrats zuzuhören.

Und Roger Lewandowski begann seine Ausführungen gleich mit einer deutlichen Spitze gegen den „Chef“ des Landes Brandenburg: „Ich bin vielleicht nicht immer der gleichen Meinung wie unser Ministerpräsident. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ein Landrat einen anderen Blick auf vieles hat, aber am 1. November war ich zu 100 Prozent derselben Meinung wie Dietmar Woidke. Die Kreisgebietsreform war gescheitert.“

Das sehen auch viele Bürger so, die den Kreis des Havellandes genau so erhalten möchten, wie er ist. Denn dem Havelland geht es wirtschaftlich sehr gut. Und viele Bürger wünschen sich eben auch weiterhin „kurze Wege“ zur Verwaltung. Und einen Landrat „zum Anfassen“.

Klar sieht der Landrat die Entwicklung der ländlichen Regionen ganz weit oben auf seiner Prioritätenliste: “In den ländlichen Regionen im Havelland liegen die Herausforderungen gegensätzlicher Natur in Einwohnerschwund und der Erosion der öffentlichen Infrastruktur. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Vereine und Feuerwehren keine Mitglieder mehr gewinnen können und unsere Dörfer langsam, aber allmählich überaltern. Mit sinkenden Einwohnerzahlen sinkt auch die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sowie nach Bildungs- und Kulturangeboten. Versorgungsangebote ziehen sich aus der Fläche zurück. Schulen, Banken und Postfilialen schließen. Es entsteht ein Teufelskreis. Deshalb muss es unser Anliegen sein, junge Menschen in den Dörfern zu halten und neue Mitbürger für diese zu begeistern.“

Klar ist aber auch, dass gute Worte allein nicht reichen. Um die ländlichen Regionen attraktiver zu gestalten, müssen zwei Probleme gelöst werden – die Mobilität und die Internet-Anbindung. Roger Lewandowski: „Wir werden in den nächsten Jahren über 52 Millionen Euro in den Breitbandausbau investieren, weil auch dies wichtig bei der Wohnortwahl geworden ist und mittlerweile zur Daseinsvorsorge gehört. Und: Wir werden das ÖPNV-Angebot deutlich verbessern. Teil eins der gesamtheitlichen Verbesserung des ÖPNV ist seit September umgesetzt – das Buskonzept für Falkensee und Umgebung. 35 Prozent mehr Verkehrsleistungen können sich sicherlich sehen lassen. Die ersten Erkenntnisse sind bisher durchaus positiv, auch wenn es Bürger gibt, die sich bereits über zu viele Busse vor ihrer Haustür beschwert haben. Der Teil zwei, das Buskonzept für das weitere Havelland, befindet sich gerade in der Entwicklung.“

Gerade bei der Bahnanbindung gibt es aber noch Nachbesserungsbedarf, wie der Landrat ausführt: „Ich denke, dass wir als Landkreis sehr viel tun, um den öffentlichen Nahverkehr deutlich zu verbessern. Eben deshalb haben wir auch eine sehr klare Stellungnahme zum Entwurf des Landesnahverkehrsplanes abgegeben, denn dieser geht mir nicht weit genug. Dabei stechen vor allem die Strecke zwischen Nauen und Spandau sowie von und nach Rathenow ins Auge, bei denen in den Hauptverkehrszeiten schon jetzt die Menschen wie Ölsardinen nach Berlin und zurück transportiert werden. Die Pendlerzahlen steigen stetig, das kann ich selbst jeden Tag sehen, wenn ich mit dem Zug nach Rathenow fahre. Und die Pendlerzahlen werden weiter steigen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche und das ist ja auch richtigerweise politisch gewollt. Dann muss das Land aber auch die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. Es müssen Taktverdichtungen und längere Züge her und das nicht erst ab dem Jahr 2022, sondern schon jetzt!“

Ganz konkret drohen Wustermark und Elstal die Abkopplung von der Bahn. Lewandowski: „Kritisch sehe ich auch, dass bei der Zusammenlegung der Linien RB13 und RB21 der Bahnhof Wustermark komplett abgekoppelt und der Bahnhof Elstal nicht mehr bedient werden würde. Das ist nicht akzeptabel. Das ist insbesondere deshalb kontraproduktiv und ein negatives Signal vonseiten des Landes Brandenburg, da das Umfeld des Bahnhofs Elstal gegenwärtig mit erheblicher Förderung des Landes infrastrukturell zu einem attraktiven bahnaffinen Gewerbestandort und Wissenschaftscampus ausgebaut wird. Wir stecken aktuell viele Millionen Euro in den Bahntechnologie Campus und nun soll der Bahnhof dort nicht bedient werden? Das halte ich für einen Schildbürgerstreich. Ich fordere daher die Bedienung der Haltestellen Wustermark und Elstal-Alt mit der neuen Linie RB21 auch mit Blick auf die Konzentration der Gewerbeansiedlungen im Umfeld.“

Erstaunlich ist, dass dem Landkreis Havelland langsam die freien Gewerbeflächen ausgehen. Roger Lewandowski: „Der Landkreis ist weiterhin ein gefragter Gewerbestandort. Das größte privatwirtschaftliche Vorhaben in diesem Jahr ist die Ansiedlung des Drogeriekonzerns dm-Drogerie Markt in Wustermark. dm plant den Bau eines großen Logistikzentrums. Die Investitionen liegen dabei deutlich über 100 Millionen Euro. Mit dieser Ansiedlung und dem Verkauf anderer Flächen sind die großen freien Gewerbeflächen im Kreis mittlerweile rar gesät. Eines der letzten größeren Stücke hat Hermes Germany erworben und ein modernes Warenverteilzentrum in Ketzin/Havel eingerichtet. Hier werden rund 250 Menschen eine Arbeit finden. Bei einer erfreulich geringen Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent wird es aber auch immer schwieriger, geeignete Arbeitskräfte zu finden.“

Im Schloss Ribbeck darf es aber natürlich auch um die Kultur im Landkreis gehen. Nach 500 Jahre Luther steht nun Theodor Fontane im Fokus: „Nun, da das Reformationsjahr vorbei ist, richten wir unseren Blick schon auf das nächste Jubiläum. Der Geburtstag des Dichters Theodor Fontane jährt sich 2019 zum 200. Mal. Und wo lohnt es sich mehr, dieses Jubiläum zu würdigen, als hier in Ribbeck, wo der berühmte Birnenbaum verwurzelt war? Den 200. Geburtstag wollen wir zum Anlass nehmen, Fontane auch kulturell zu ehren, denn kaum ein Dichter ist so untrennbar mit dem Havelland verbunden wie Fontane. Er hat das Havelland weit über seine Grenzen hinaus bekannt gemacht. Nicht nur mit dem ‚Herrn von Ribbeck‘, sondern auch mit seinem Werk ‚Wanderungen durch die Mark Brandenburg‘, in denen er die Schönheit des Havellandes, der Havel und der Schlösser und Herrenhäuser beschreibt. Im Museum von Schloss Ribbeck werden die Besucher ab 2019 – so das Land mitmacht – einen vollständigen Museumsumbau erleben können. Pünktlich zum Fontanejahr wird sich das Museum voll und ganz dem Dichter Theodor Fontane widmen.“

Die Gäste wurden auf dem Neujahrsempfang von einem Show-Programm der Musik- und Kunstschule Havelland im Garten von Schloss Ribbeck unterhalten. Bei einem oppulenten Büffet aus der hervorragenden Küche vom Schloss Ribbeck blieb für die Gäste noch viel Zeit zum Netzwerken und zum gedanklichen Austausch. (Text/Fotos: CS)

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Falkensee: Fundus mit Geschichte(n) 2018

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Was haben der Roman „Magma am Himmel“ von Carlos Rasch, ziemlich schräge Glaslampenschirme, ein Kompaniebericht von 1945, ein bestickter Kaffeewärmer, runde PA-Aufnäher, Garderobennummern, eine Gießkanne aus Plaste und ein auf holländisch verfasstes Tagebuch gemeinsam? Die Klammer, die all diese Gegenstände verbindet, heißt „Falkensee“.

Beim alljährlichen Event „Fundus mit Geschichte(n)“ stellten Gabriele Helbig und Bert Krüger am 16. Februar in den Räumen des „Museum und Galerie Falkensee“ (www.museum-galerie-falkensee.de) wieder spannende Geschichten hinter aktuellen Neuzugängen vor.

Wie auch in den Jahren zuvor fand die Veranstaltung großen Anklang – und jeder Platz vor Ort war von neugierigen Falkenseern besetzt. 15 neue Objekte hatten die Hüter des Museums ausgewählt und wie immer auf einem Tisch ausgebreitet, sodass die Besucher sich vor dem Vortrag schon einmal einen Eindruck verschaffen konnten.

Die Glaslampenschirme, die wie UFOs aussehen, stammen übrigens aus der alten Falkenseer Stadthalle. Bert Krüger: „Frau Helbig hatte selbst noch Sport in der Halle. Aus den Siebzigern stammt eine ganz spezielle Deckenlampenkonstruktion, die aus elf Glaslampenschirmen bestand. Die haben wir nun abgebaut und somit für die Nachwelt erhalten. Dies gilt auch für ein Bund mit 500 Garderobenmarken und eine Sitzbank von der Tribüne. So haben wir noch ein paar Erinnerungsstücke retten können, bevor der Investor das Gebäude abreißt.“

Gabriele Helbig: „Das nächste Gebäude, in dem wir uns nun auf die Suche nach Gegenständen aus der Vergangenheit von Falkensee begeben, ist übrigens der ehemalige Bayerische Hof. Dabei müssen wir einmal hervorheben, dass wir bislang bei all diesen Vorhaben große Unterstützung erfahren haben – von den Investoren, aber auch von den Bauarbeitern vor Ort. Wir haben ja nicht immer das passende Werkzeug dabei, etwa, um mal eben eine Sitzbank in der Stadthalle abzumontieren.“

Eine spannende Geschichte erzählt auch das bunte Büchlein „Magma am Himmel“ von Carlos Rasch. Es ist ein Science-Fiction-Roman. Und er stammt von Carlos Rasch, der ab 1963 lange in Falkensee lebte, in der DDR als Pionier der SF-Literatur galt, acht Romane geschrieben hat und eine Gesamtauflage von 1,5 Millionen Büchern erreichte. Carlos Rasch lebt heute übrigens in Brieselang. In dem Buch, das nun zum Museumsfundus zählt, findet sich auch eine persönliche Widmung des Autoren an eine Falkenseer Leserin: „Der Verstand überwindet Schwierigkeiten, die Phantasie bewältigt ganze Welten.“

Im vergangenen April klopften mitten am Wochenende drei Brüder aus Holland an die Tür des Museums. Zum Glück hatte Gabriele Helbig Wochenenddienst – und konnte sich die Geschichte der Brüder anhören. Sie waren mit dem Fahrrad unterwegs, um die tragische Geschichte ihres Vaters Station für Station nachzuvollziehen. Der war im Zweiten Weltkrieg 1943 von den Deutschen als Zwangsarbeiter nach Falkensee verschleppt worden und musste hier für die Rüstungsindustrie arbeiten. Im Arbeitslager Alkett schrieb er ein Tagebuch. Das haben die Söhne zu einem Buch verarbeitet, das auf Holländisch den Titel trägt: „Het is hier meer dan treurig“, was übersetzt so viel heißt wie „Hier ist es mehr als traurig“. Das Buch gehört nun dem Museum.

Bert Krüger: „Es ist etwas ganz Besonderes, dass wir nun auch einen Augenzeugenbericht von jemanden haben, der als Kriegsgefangener in einem Falkenseer Lager eingesessen ist und hier zur Arbeit gezwungen wurde.“

Vom 21. März 1943 stammt ein vierseitiger Kompaniebericht vom Volksturmführer Wendrich aus Falkensee, der bei Renovierungsarbeiten zwischen den Dachsparren im Haus Buchenstraße Nr. 2 gefunden wurde. Wendrich war mit seiner 164 Mann starken 4. Volkssturmkompanie (rekrutiert u.a. aus dem Osthavelland und Nauen) östlich der Oder stationiert. Hier heißt es: „Am 4.2.1945 war der Russe heran. In den Tagen vorher passierten unabsehbare Treks die vor uns liegende Chaussee und die Männer mussten viel Jammer und Elend ansehen. Nachmittags gegen 17 Uhr erhielt die Komp. die Feuertaufe. Der Russe kam von Güntersberg her mit Infanterie und Granatwerfern gegen den Abschnitt der Komp. heran. Alle Männer waren auf ihrem Posten. Der erste Zug hatte die Ehre, den Russen abzuschmieren, und tat dies gründlich. Eine Granatwerferbedienung mit ihrem Gerät wurde vom MG-Giese umgelegt. Rechts bei Lehmannshof konnte ein zweites MG ebenfalls die Iwans von der Chaussee fassen. Jeder Mann schoß was raus wollte und der Russe mußte zurück.“

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Professor Fritz Diederich nach Falkensee, wo er im Januar 51 auch starb. Der Bildhauer, von dem viele Skulpturen noch immer im Berliner Raum zu sehen sind, war nach Falkensee gekommen, weil die Bomben seine Wohnung und das Atelier in Berlin zerstört hatten. Ein neu in den Museumsfundus aufgenommenes Dokument zeigt, mit welchen Problemen sich der Künstler nach dem Krieg auseinandersetzen musste.

Da heißt es: „Ich, der Professor Fritz Diederich aus Falkensee-Finkenkrug, … , versichere hiermit, nachdem ich über die Bedeutung einer eidesstattlichen Versicherung belehrt worden bin, folgendes an Eidesstatt: Ich bin niemals Mitglied der NSDAP – oder einer ihrer Gliederungen gewesen. Ich benötige diese Erklärung zur Vorlage beim Sozialamt, um meine Pensionsansprüche geltend zu machen.“

Echte DDR-Geschichte schreiben auch die Entwurfsbücher von Madeleine Schulz, die nun dem Museum übereignet wurden. Sie enthalten gezeichnete Entwürfe für Schmuckstücke, denn Madeleine Schulz hat damals für den VEB Gablona Falkensee gearbeitet – und für die „Erzeugnisgruppe Modeschmuck“ an entsprechenden Schmuckstücken gearbeitet. Gabriele Helbig: „Die wenigsten Falkenseer kannten die vor Ort gefertigten Schmuckstücke, denn sie waren vor allem für den Export in das ‚nicht-sozialistische Wirtschaftsgebiet‘ gedacht, wurden also in die Bundesrepublik verkauft. Hier tauchten sie dann in den Katalogen von OTTO & Co auf.“

Dies waren nur einige der spannenden Geschichten zu den Museumsneuzugängen aus dem Jahr 2017. In weiteren Geschichten ging es um Produktpiraterie bei Plastegießkannen, um kuriose Blumenvasen, um uralte Bibeln und um Fotos von der Jugendbrigade vom Landmaschinenbau Falkensee. (Text/Fotos: CS)

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Schönwalde-Glien: Bei der Sauvesper

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Eine Veranstaltung mit Tradition: Einmal im Jahr lädt Bodo Oehme Freunde und Weggefährten zur Sauvesper in den Hof des kreativ e.V. in Schönwalde-Dorf ein. Der Bürgermeister von Schönwalde-Glien besitzt selbst etwas Land in der Region und ist außerdem Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Schönwalde.

Viele Zugezogene wähnen sich im Speckgürtel von Berlin noch immer in der Großstadt und vergessen, dass sie nun auf dem Land leben. Da, wo Wildschweine, Dachse, Rehe, Füchse und andere Tiere Zuhause sind. Ohne die hegende Bestands­pflege der Jäger würde das angestrebte Gleichgewicht der Natur nicht bestehen bleiben. Und so versteht sich die Sauvesper als ein geselliger Abend, an dem auch die jagdlichen Bräuche gepflegt werden.

Sechs Jäger aus der Region von Bötzow über Pausin bis nach Berlin waren am 9. Februar beim Sauvesper mit dabei. Komplett in grün gekleidet, hatten sie ihre Jagdhörner mit dabei, um aus dem Wald bekannte Melodien und Signalfolgen zu präsentieren – mitunter übrigens sogar in den west- und ostdeutschen Versionen, wie sie durch die Teilung Deutschlands entstanden sind. „Die Sau ist tot“: Viele Tonfolgen haben bei den Jägern eine ganz klare Bedeutung. Gut und gern hundert Zuschauer hörten gebannt zu, als die Jäger lautstark Auskunft über die verschiedenen Blasmelodien gaben.

Bodo Oehme nutzte die Gelegenheit, um klare Worte zu wichtigen Themen zu finden, die die Jäger beschäftigen: „Wir haben das Problem, dass die Menschen fast rund um die Uhr im Wald anzutreffen sind. Ganz egal, ob morgens um vier Uhr oder nachts um 22 Uhr: Nie hat der Jäger die Möglichkeit, einen sicheren Schuss zu setzen. Selbst beim Sturm Xavier liefen die Leute mit Stirnfunzeln durch den Wald.“

Auch zum Wolf hat Bodo Oehme eine klare Meinung: „Der Wolf ist da. In der Oberhavel gleich in der Nachbarschaft hat er bereits Schafe gerissen. Ich sage, im Ernstfall macht der Wolf keinen Unterschied zwischen einem Reh und einem Jogger. Ich habe einen Bekannten, der hat auf einem Truppenübungsplatz bereits drei Wolfsrudel mit bis zu 35 Tieren pro Rudel. Als ein Jäger auf seiner Jagd ein Reh aufgebrochen hat, haben ihn die Wölfe in direkter Nähe dabei beobachtet. Sie ließen sich erst durch einen Schuss in die Luft verscheuchen. Wir müssen überlegen, wie wir die Bevölkerung schützen.“

Und einen Rüffel an die eigene Bevölkerung gab es auch: „Es kann nicht sein, dass wir mehr als 1,4 Millionen Euro im Jahr aufwenden müssen, um Müll aus dem Wald rauszuholen. Weder blaue Müllsäcke noch Sofagarnituren gehören in den Wald, das ist eine Sauerei.“

Die Besucher stärkten sich bei butter­zartem Wildschweinbraten mit Rotkohl und Rosenkohl. Es gab Glühwein – und vom Bürgermeister selbst ausgeschenkten Schnaps der Marke „Wilde Sau“. Viele lokale Promis wie Brieselang-Bürgermeister Wilhelm Garn, Staatssekretärin Ines Jesse, Dokumentarfilmerin Heide Gauert und Barbara Richstein (MdL) nutzten den rustikalen Abend für anregende Gespräche. (Text/Fotos: CS)

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Schönwalde-Glien: Retrospektive mit Heiko Schulze

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Heiko Schulze (50) aus Falkensee hat einen richtigen Lauf. Vor ein paar Jahren hat sich der Eisenbahner mit ganzer Intensität einer privaten Berufung hingegeben. Er malt. In Acryl. Viele Stunden verbringt er in seinem Atelier und tupft Punkt für Punkt auf die Leinwand.

Heiko Schulze: „Ich bin in Falkensee aufgewachsen. Das ist eine Stadt, die sich sehr verändert. Viele Gebäude, die ich noch als Kind kannte, gibt es inzwischen nicht mehr. Etwa die Mitropa. Oder die alten Bahnhöfe. Ich habe zuerst damit angefangen, wichtige Stadtmarken zu fotografieren. Dann hab ich sie gemalt. Das Feedback auf meine Arbeiten war mehr als ermutigend. Und so habe ich meine Bilder in der Galerie auf Zeit präsentiert und eine tolle Ausstellung im Johannes-R.-Becher-Haus gehabt.“

Für Heiko Schulze waren die sozialen Netzwerke ein großer Gewinn. Hier konnte der Falkenseer Kontakt in die verrücktesten Richtungen aufbauen: „Für zwei Rockbands aus Norwegen habe ich Plattencover gemalt. Für einen deutschen Verlag habe ich zwei dicke Hardcover-Bücher mit Gruselgeschichten illustriert und mit einem Titelbild ausgestattet. Nun soll ich für eine amerikanische Sängerin malen.“

Der neue Heimatmaler von Falkensee, der schon den Kronprinz, den Finkenkruger Bahnhof und das Schrääg rüber gemalt hat, wurde im letzten Jahr gebeten, für das Kleine Theater Falkensee ein Werbebild für das neue Stück zu malen. In der Theatergruppe spielte auch ein Mitglied der Gemeindevertretung von Schönwalde-Glien mit – Brigitte Römer. Bei der Premiere wurde Bodo Ohme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien, auf den Maler aufmerksam. Und so folgte die Einladung, doch das ganze Oeuvre im Schönwalder Rathaus zu zeigen. Am 5. Februar war die Vernissage – bis zum 15. März sind die Bilder nun für jeden Interessierten zu sehen.

Ehefrau Cornelia freut sich: „Angefangen hat Heiko mit Urlaubsbildern, die er auf der Leinwand nachgemalt hat. Er verbringt zwar viel Zeit in seinem Atelier, aber er fragt mich immer nach meiner Meinung zu den neuen Bildern, das gefällt mir sehr gut. Mein Lieblingsbild ist übrigens das mit dem fliegenden Drachen über Falkensee. Das ist so schön verspielt und verträumt.“

Das Bild stammt aus einer neuen Serie mit gut 15 Motiven, an der Heiko Schulze zurzeit werkelt. Gemeinsam mit der Falkenseerin Kristina Hölzel (57) arbeitet er an einem Kinderbuch. Hier geht es um einen Drachen, der Falkensee heimsucht und u.a. das Rathaus in Schutt und Asche legt. Schulze, der sich als Maler inzwischen Falpico (Falkensee+Picture+Heiko) nennt: „Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu gruselig werde in meinen Bildern.“

Bürgermeister Bodo Oehme gefällt der bunte Bilderreigen im eigenen Rathaus: „Die Mitarbeiter können sich einen Flur ohne Bilder gar nicht mehr vorstellen.“ (Text/Fotos: CS)

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Music Quiz Night in der Falkenseer Stadthalle

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Die Music Quiz Night im Falkenseer Schrääg rüber war seit Herbst 2012 ebenso Kult wie die inzwischen geschlossene Eckkneipe selbst. Viele lokale Rateteams, die sich regelmäßig vor Ort „gebattelt“ haben, um den Wanderpokal der besten Musikkenner mit nach Hause zu nehmen, waren zu Tode betrübt: Sollte mit dem Schrääg auch die Music Quiz Night sterben?

Die große Überraschung ist: Es geht weiter. Als neue Location konnte das Foyer der neuen Stadthalle gewonnen werden. Als Zeremonienmeister des zelebrierten Musikwissens ist weiterhin der Berliner Thomas Böhme mit an Bord, der auch in Spandau und Charlottenburg entsprechende Musik-Quiz-Abende veranstaltet. Wichtig ist ihm nur: „Für jeden Abend erstelle ich komplett neue Fragen, sodass es keine Wiederholungen gibt. Dass wir in die Stadthalle umziehen dürfen, ist ein großer Gewinn für alle. Der Ansturm der ratefreudigen Falkenseer ist immer sehr groß. Zuletzt waren wir im Schrääg rüber 70 Leute. Der Eintrittspreis musste nur leider in der Stadthalle auf fünf Euro steigen. Ein Euro davon ist aber ein Getränkebon.“

Dass es nun ein wenig teurer wird, seine Musikkenntnisse unter Beweis zu stellen, stört die Rateteams mit Namen wie „Die Peanuts“, „Ein Trio mit vier Fäusten“ oder „Falkensee‘s Finest“ nicht. Frank Wegner von den Peanuts, die bislang keinen einzigen Quiz-Abend verpasst haben: „Wir sind sehr froh, dass es weitergeht. Uns fehlt allerdings etwas die Atmosphäre vom Schrääg. Wir brauchen die Enge. Beim letzten Music Quiz war es so voll, da ist man gar nicht mehr zur Bar durchgekommen.“

Uwe Abel von den Falkensee‘s Finest ist am 9. Februar der einzige aus seiner Gruppe und findet bei den Peanuts Asyl: „Ich gehe jeden Abend in meinen Musikkeller und höre alte Vinyl-Scheiben. Das ist mein Training, ich muss mich ja auf die Quiz-Abende vorbereiten.“

Thomas Böhme hat auch in der Stadthalle wieder vier Raterunden vorbereitet – 70 Punkte gibt es insgesamt zu gewinnen. Thematisch geht es um Coverversionen, Mash-Ups, Bands mit Comebacks und um schöne Zitate. Jede Gruppe schreibt ihre Antworten auf einen Zettel, der am Ende ausgewertet wird. Die Peanuts gewinnen das erste Stadthallenquiz – Die Freude ist groß. Und Heiko Richter? Der ließ sich von einer „Fortbildung“ per Video-Liveübertragung zuschalten und wünschte allen Teilnehmern viel Glück. (Fotos / Text: CS)

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Beste Vorleserin aus Falkensee

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Bereits seit 1959 veranstaltet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels einen Vorlesewettbewerb in den 6. Klassen der Nation. Etwa 7.000 Schulen und 600.000 Teilnehmer sind jedes Jahr bei den bundesweiten Wettbewerben mit dabei, die von den Städten und Landkreisen ausgerichtet werden.

Wichtig ist den Veranstaltern dabei vor allem der Gedanke, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen, Freude am Lesen zu wecken und die Lesekompetenz der Kinder zu stärken.

Am 14. Februar fand in der Stadtbibliothek Falkensee der diesjährige Kreis- und Stadtentscheid für den 59. Vorlesewettbewerb statt. 15 Schüler aus Falkensee, Dallgow-Döberitz, Schönwalde-Glien, Brieselang, Wustermark, Nauen und Perwenitz traten aufgeregt zum Vorlesen an – allesamt bereits gekürte Sieger ihrer Klassen und Schulen in der Klassenstufe 6.

Heike Rosendahl von der Stadtbibliothek Falkensee: „Für die insgesamt 15 Mädchen und Jungen hieß das, im Vorfeld ein Lieblingsbuch auszusuchen, dieses beim Regionalentscheid vorzustellen und daraus die beste Textstelle mit fester Stimme und Betonung vorzulesen. Den Teil des Lesewettstreits meisterten alle Teilnehmer mit Bravour. Im Anschluss lasen die Mädchen und Jungen eine kurze Passage aus dem ihnen unbekannten Buch ‚Im Land der Stundendiebe‘, geschrieben von Thomas Mendl.“

Es war die Aufgabe der 5-köpfigen Jury, die einzelnen Schüler beim Vorlesen genau zu beo­bachten und zu bewerten. Bürgermeister Heiko Müller, Steffi Witt vom Förderverein der Stadtbibliothek und die Vorjahresgewinnerin Charlotta Martin (letztes Jahr angetreten für die Geschwister-Scholl Grundschule) achteten so z.B. auf Lesefehler, die Betonung, die Lautstärke oder auf den Blickkontakt mit dem Publikum. Zur Jury gehörten übrigens auch Eva Marianne Mewes und Charlie Hagist.

Am Ende eines mehrstündigen Lesemarathons musste sich die Jury erstaunlich lange zurückziehen, um sich auf einen Sieger festzulegen. Heike Rosendahl: „Als Siegerin des Falkenseer Regionalentscheids ging Alina Jahnke aus der Falkenseer Grundschule Adolph Diesterweg hervor. Alina überzeugte insbesondere durch ihre ruhige und ausdrucksstarke Art beim Lesen des unbekannten Textes. Für ihre eigene Buchvorstellung wählte sie das Buch ‚Zimt & weg‘ von Dagmar Bach. Pluspunkte erwarb sie hier mit dem interessant gestalteten Einführungsteil und der gut gewählten Textstelle.“

Die übrigen 14 Vorleser wurden gleichberechtigt auf Platz 2 gewählt. Denn nur Alina Jahnke darf nun zum Bezirksentscheid fahren, der im April stattfindet. Gewinnt sie auch diesen Wettbewerb, so geht es im Landesentscheid weiter, bis sich dann im Juni die dabei gekürten Landessieger zum alles entscheidenden Finale (www.vorlesewettbewerb.de) treffen. (Fotos / Text: CS)

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Falkensee: Richtfest im Vicco von Bülow Gymnasium

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Es ist ein Ende in Sicht. Die 606 Schüler vom Falkenseer Vicco-von-Bülow-Gymnasium leben seit vielen Jahren auf einer Baustelle. Seit der Gründung im Jahr 2009 haben die Schüler erst im weitgehend gesperrten Altbau starten müssen, um die Fertigstellung des Modulbaus abzuwarten.

Nach dem Umzug wurde dann der Altbau saniert. Und nun steht seit Juni 2017 der Neubau einer Zweifeldsporthalle auf dem Plan. Hier konnte immerhin am 13. Februar das Richtfest gefeiert werden – der Rohbau steht.

Die moderne Zweifeldsporthalle wurde vom Berliner Architektenteam Christoph Galandi und Christoph Schirmer geplant, insgesamt rechnet die Stadt als Bauherr mit einer Bausumme von 4,3 Millionen Euro.

Landrat Roger Lewandowski, der zum Richtfest am 13. Februar 2018 eine Ansprache hielt: „Bis zu 50 Prozent dieser geplanten Summe steuert der Landkreis Havelland bei, das sind maximal 2,15 Millionen Euro. Wir hoffen, dass die geplante Summe eingehalten wird, damit die Stadt Falkensee nichts drauflegen muss. Die Zweifeldsporthalle ist übrigens eine Bedingung dafür, dass das Gymnasium einen vierzügigen Unterricht anbieten darf. Der Kreis freut sich über wachsende Schülerzahlen. Da müssen wir aber auch sicherstellen, dass diese Schüler einen Platz in der Schule finden können. Für uns als Kreis ist der Umbau der bestehenden Schule günstiger als der Bau einer neuen Schule. Deswegen ist das Geld am Vicco-von-Bülow-Gymnasium besonders gut investiert.“

Baudezernent und 1. Beigeordneter Thomas Zylla stieg zusammen mit einem Vertreter der Firma Berger Bau in luftige Höhen, um unter dem Richtkranz dem Richtspruch zu lauschen, einen Schnaps auf das Gelingen des Baus zu trinken und symbolisch zwei Nägel einzuschlagen. Thomas Zylla: „Die Zweifeldsporthalle wird nicht nur der Schule zur Verfügung stehen, sondern auch den lokalen Sportvereinen. Wir rechnen mit einer Vollauslastung, die Nachfrage ist hoch. Die Zweifeldsporthalle soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Der Betrieb soll im Oktober oder November aufgenommen werden – nach den Oktoberferien.“

Mit der Fertigstellung der Sporthalle werden am Standort insgesamt 10,55 Millionen Euro verbaut worden sein.
Petra Müller, stellvertretende Schulleiterin, freut sich auf die neue Turnhalle: „Bislang müssen unsere Schüler immer zum Sportunterricht in die neue Stadthalle fahren. Wir freuen uns über kurze Wege und darüber, dass dann auch wieder Einzelstunden Sport möglich sind.“ (Fotos / Text: CS)

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Neues dm-Verteilzentrum in Wustermark

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Die Logistik wird für viele große Unternehmen immer wichtiger. So auch für den 1973 von Götz W. Werner gegründeten Drogisten „dm“, der es inzwischen auf über 1.900 Filialen und in jeder Woche über zehn Millionen Kunden bringt.

Die Expansion in den Norden und Osten hinein ist längst beschlossene Sache – hier sind viele neue Filialen geplant.

Um diese Region noch effizienter mit den zu verkaufenden Waren zu beliefern, baut „dm“ nun sein drittes Verteilzentrum – und zwar in Wustermark. Am 16. Februar lud das Unternehmen zur feierlichen Grundsteinlegung auf das 162.000 Qua­dratmeter große Areal im Güterverkehrszentrum Berlin West Wustermark direkt am Knotenpunkt zwischen B5 und A10.

Mit den Erdarbeiten hatte man bereits im Herbst 2017 begonnen. Inzwischen sind in kreisrunden Vertiefungen die massiven Fundamente für den Bau gegossen, der im Jahr 2020 fertiggestellt sein soll. Dabei werden 200 neue Arbeitsplätze geschaffen, die Mitarbeiter dafür sucht das Unternehmen in der Region. Mit Katrin Stiemer steht auch schon die Standortleiterin fest. Sie stammt ebenfalls aus der Region – und wohnt in Brieselang. Kein Wunder, dass das Land Brandenburg elf Millionen Euro an Fördergeldern zuschießt. Der ganze Bau soll am Ende etwa 100 Millionen Euro kosten.

Martin Dallmeier, bei „dm“ für die Finanzen zuständig, holt zu Superlativen aus: „Vor Ort wird das modernste Vertriebs­zentrum Europas entstehen.“ Tatsächlich besteht das neue Verteilzentrum aus einem Hochregallager, aus dem Roboter die benötigten Artikel hervorholen – um auf diese Weise bis zu 1000 Kollis pro Stunde mit den angefragten Artikeln befüllen zu können. Acht Packstationen wird es für die menschlichen Mitarbeiter geben. Die Roboter nehmen den Mitarbeitern das Kommissionieren vor allem schwerer Produkte sowie lange Laufwege ab.

Martin Dallmeier: „Im ersten Quartal 2020 werden wir das Lager füllen und den Ablauf mit ein paar Filialen testen. Läuft alles nach Plan, werden wir schon kurze Zeit später die 120 Filialen in Berlin und Brandenburg mit Waren beliefern.“

Holger Schreiber, Bürgermeister von Wustermark, freut sich über die neue Gewerbeansiedlung: „Es war eine große Herausforderung für unsere Gemeide, das Tempo von ‚dm‘ mitzugehen und allen Anforderung gerecht zu werden, aber – wir können das!“

dm-Gründer Götz W. Werner, Bürgermeister Holger Schreiber und Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber griffen am Ende der Veranstaltung zusammen mit der „dm“-Führungsriege zur Mau­rerkelle, um eine metallene Zeitkapsel mit in den Grundstein einzuzementieren. (Fotos: CS / Text: CS)

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Schönwalde-Glien / Paaren: Hochzeits- und Festmesse 2018

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Wenn die Romantik siegt und zwei Menschen in Zukunft gemeinsam alt werden möchten, folgt auf den Heiratsantrag in der Regel bald die größte Feier des Lebens – die Hochzeit. So eine Traumhochzeit muss aber gut geplant und vorbereitet werden. Und so feilen viele Pärchen schon jetzt an den Details, obwohl die Feierlichkeiten erst für den Frühling oder den Sommer angesetzt sind.

Bei der Planung der Festivitäten ist guter Rat teuer. Und der lässt sich am besten bei den Experten einholen, bei den Hochzeitsrednern, den Profifotografen, den Dekorationsexperten, den Konditoren und bei den Sangeskünstlern. Eine Hochzeitsmesse erlaubt es, all diese Profidienstleister an einem einzelnen Ort kennenzulernen und zu befragen. Als erste Messe des Jahres ging im Havelland die „Hochzeits- und Festmesse“ an den Start – ein ganzes Januar-Wochenende lang im Erlebnispark Paaren (MAFZ, www.mafz.de). Geschäftsführer Steffen Krebs: „Bislang war die Messe immer bei uns eingemietet, in diesem Jahr haben wir sie das erste Mal in eigener Regie veranstaltet – mit 30 Ausstellern und einem großen Bühnenprogramm. Die Resonanz war sehr gut, wir sind sehr zufrieden.“

Viele Paare nutzten die Gelegenheit, um sich vor Ort inspirieren zu lassen. Stefanie Nasdall von der Falkenseer Firma Black Hummer (www.black-hummer.com) informierte die Besucher etwa vor einem gewaltigen US-Schlachtross, einem schwarz lackierten Hummer: „Unser Wagen wird für Hochzeiten sehr gut gebucht. In ihm fahren wir die Paare zum Standesamt, zur Kirche und zur Feier. Im Sommer haben wir meist drei bis vier Aufträge in der Woche. Die Blumendekoration für den Wagen liefert uns übrigens die Dufte Blume aus Falkensee, sodass wir auch optisch etwas Romantik vermitteln. Das Brautpaar neben dem Hummer – das ist immer ein gern genommenes Fotomotiv.“

Bei der Umsetzung solcher Hochzeitsfotos hilft Fotografin Nadine Hennig (www.nadinehennig.de) aus Falkensee, die seit zehn Jahren im Metier arbeitet: „Ich beo­bachte bei den Hochzeitsfotografien einen Trend zu mehr Natürlichkeit. Das bedeutet, dass ich nicht nur die klassischen gestellten Fotos mit dem Brautpaar und den Gästen aufnehme, sondern die Hochzeit auch mit etwas Abstand begleite und einzelne unbeobachtete Momente einfange, ohne sie zu arrangieren. Dabei ist retro wieder gefragt – manche Bilderserien entwickle ich in schwarzweiß. Übrigens beobachte ich, dass der Trend zum Heiraten anhält oder sogar noch weiter zunimmt. Heiraten ist weiterhin ein Riesenthema.“

Sören Bergmann vom Schönwalder Floristik-Fachgeschäft Blüten-Stiel (www.blueten-stiel.de): „Ein hochwertiger Hochzeitsschmuck ist den Paaren sehr wichtig. Wir haben in den letzten Jahren viele große Hochzeiten auch in den Schlössern der Umgebung ausgestattet. Da geht es dann nicht nur um den Brautschmuck, sondern auch um die florale Tischdekoration und um den Schmuck für die Blumenkinder.“ Seine Frau Jeannette ergänzt: „Bei den Blumen für die Hochzeit sehen wir einen Trend hin zum Vintage, zu einem rustikalen, alten Chic, so wie man ihn von den Möbeln her als Shabby Style kennt.“

Ungewöhnlich ist das Angebot, das Steffen Rahmel von Pyrotechnik Rahmel (www.pyrotechnik-rahmel.de) seiner Kundschaft unterbreitet – er lässt es ordentlich krachen und zündet ein zünftiges Feuerwerk. Der Nauener erzählt: „Ich bin seit fünf Jahren im Geschäft, inzwischen zünden wir 70 Prozent unserer Feuerwerke auf Hochzeiten. In den Sommermonaten dürfen wir unser Feuerwerk bis 23 Uhr zünden, ansonsten muss um 22 Uhr Schluss sein. Dann ist es aber auch schon dunkel draußen und das Feuerwerk wirkt. 50 Prozent unserer Kunden haben übrigens genaue Vorstellungen, wie ihr Feuerwerk aussehen soll. Im Schnitt dauert ein solches Himmelsspektakel etwa zehn Minuten. Wir brauchen etwa 12 Wochen Vorlaufzeit, auch, um alle Genehmigungen einzuholen und um uns die Location vor Ort anzuschauen. Damit nachher alles passt.“

Annette Grothe von den Schönwalder Hochzeitsmoden (www.schoenwalder-hochzeitsmoden.de) sorgt dafür, dass die Bräute gut aussehen: „Die Mode bei den Brautkleidern geht klar in die Richtung schmal geschnitten, Vintage-Look, Tattoo-Spitze und – weniger ist mehr. Pompöse Kleider sind nicht mehr gefragt. Dafür ist der Schleier für die modernen Bräute unverzichtbar. Seit drei bis vier Jahren haben wir keine weißen Brautkleider mehr im Angebot – Creme ist das neue Weiß.“

Spannend ist das Angebot von Sara Dieng von der Berliner Firma Happily Ever After (www.happily-ever-after.berlin). Sie verleiht selbstgemachte oder in fernen Ländern gekaufte Dekoartikel vor allem für freie Hochzeiten: „Besonders gefragt ist unsere Candybar mit Süßigkeiten für die Hochzeitsgäste. Für die Herren darf es auch gern eine Gin- und Zigarrenbar sein. Oft verleihen wir auch einen Traubogen – wenn die Hochzeit wie etwa bei einer US-Hochzeit im eigenen Garten stattfinden soll.“

Virginia Sing vom Erlebnispark Paaren: „Gern können die Paare auch bei uns heiraten, mit der historischen Brauerei bieten wir schließlich exakt die dafür passende Location an. Vor Ort kümmern wir uns um alles, damit das Brautpaar den schönsten Tag ihres Lebens nie wieder vergisst.“ (Fotos / Text: CS)

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In Falkensee befragt: Désirée Nick

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Désirée Amneris Saskia Pamela Aida Nick wurde 1956 in Berlin-Charlottenburg geboren. Mit einer klassischen Ballettausbildung gehörte sie zum Ensemble der Deutschen Oper Berlin und der Staatsoper München. Als Revuegirl trat sie zwei Jahre im Pariser Lido auf. Anschließend studierte sie katholische Theologie für das Lehramt und unterrichtete einige Jahre. In Arthur Schnitzlers „Reigen“ fand sie auf die Bühne zurück.

Nach einer Schauspielausbildung in London kehrte sie nach Berlin zurück – und startete als provokante Kabarettistin durch. 1993 führte sie ihr erstes Soloprogramm auf. Im Jahr 2000 veröffentlichte sie ihr erstes Buch „Bestseller einer Diva“. Im Fernsehen gewann sie 2004 die Dschungelkrone bei „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“. 2015 war sie Kandidatin bei „Promi Big Brother“.

Seit 2015 wohnt „The Nick“ in Falkensee. Hier tritt sie erstmals am 1. März in der Stadthalle auf. FALKENSEE.aktuell bat die Kabarettistin und Buchautorin zum Interview.

Liebe Frau Nick, wie kommt es, dass Sie nach Falkensee gezogen sind?
Ich habe das Objekt gefunden, was ich gesucht habe. Es sollte nicht weiter entfernt von Berlin sein als fünf Kilometer, sodass ich mein gesamtes Berufsleben bequem abwickeln kann, da mein Lebensmittelpunkt immer noch Berlin ist. Dort befinden sich mein Büro, meine Probenräume, meine Kollegen, die Theater und die Medienlandschaft, für die ich täglich im Einsatz bin. Falkensee ist eher das Wochenenddomizil und ein Zufluchtsort.

Was hat Sie an unserer kleinen Stadt begeistert?
Vor allem, dass es eine Gartenstadt ist. Und schwupps verlässt man Spandau, ist man schon in einer anderen Welt. Für mich als West-Berliner Mauerkind ist es immer noch eine Sensation, Felder zu sehen. In Falkensee ertappe ich mich wieder dabei, mit dem Finger auf Flugzeuge zu zeigen, eine Sache, die in Berlin nie passieren würde. Man bleibt stehen und betrachtet Schafe. So was kenne ich gar nicht. In Berlin bleibt man stehen und betrachtet buntkarierte Menschen. Wo in der Hauptstadt kann man sich als Gärtnerin schon in einem solchen Maße entfalten? Hier herrschen einfach andere Prioritäten, zum Beispiel, die Tonnen pünktlich an den Straßenrand zu wuchten – und das ist für mich ein sehr gesunder Ausgleich.

Lässt man Ihnen in Falkensee genug Freiraum und Privatsphäre? Die Berliner sind ja mit ihren Promis recht entspannt. Gilt das auch für die Falkenseer?
Ich schätze es enorm, dass sich in Falkensee niemand nach mir umdreht und es den Leuten herzlich egal ist, ob ich nun geschminkt bin, ob die Haare sitzen oder nicht. Ich wurde hier auch noch nie nach einem Selfie gefragt! Das ist eine wertvolle Sache, weil wenn man das ablehnt, wird man heutzutage als Promi gleich als „Arschloch“ beschimpft und erntet einen Shitstorm. Ich muss aber auch dazusagen, dass ich ein Charakter bin, der sich nie über andere stellt, nicht auf Menschen herabblickt oder sich gar für was Besseres hält. Ich glaube, die Menschen haben verstanden, dass ich nicht die große Welle mache und sehr unkompliziert und bodenständig bin, und so werde ich hier auch behandelt. Außer in diesem einen Shop am Bahnhof. Da gab es eine Riesenbrüllerei, weil die Inhaberin mich als „dumme Sau“ beschimpft hat, weil ich meinen Wagen neben ihrem Auto geparkt habe. Sie hat die Hände in die Hüften gestemmt und gepöbelt wie auf der Kabarettbühne. Ich habe zurückgeschrien – es war sehenswert! Eine furchtbare Frau!

Sind Sie denn selbst viel in Falkensee unterwegs?
Wichtige Kopien ziehe ich jetzt immer in dem sehr netten Schreibwarenladen hinter der Brücke, da haben die Verkäuferinnen so geile Haarschnitte. Da, wo auch die Post ist. Die Ecke mag ich. Da kriegt man viel gebacken, einmal die Runde machen von Rewe und noch ins Fotogeschäft gegenüber, dann vorbei bei meiner Bank, ein Latte im Thonke und dann ordentlich zuschlagen bei Rossmann. Das sind so meine Hausfrauentage und ohne die würde ich verrückt werden. Ich bin immer auf derselben Tour unterwegs. Um den See herum gehe ich natürlich auch oft spazieren und ich liebe es dort. Schaue auch gerne in andere Gärten! Bei allen Italienern bin ich auch bekannt und einen Tisch habe ich noch immer gekriegt.

Die Mediengesellschaft ändert sich zurzeit gravierend. Die Tageszeitungen verlieren an Auflage, das Fernsehen wird immer trivialer, die Streaming-Dienste sind im Kommen. Wie arrangieren Sie sich mit den neuen Medien?
Ich schreibe darüber gerade ein ganzes Buch: „NEIN ist das neue JA“. Wenn man da nicht selektiert, geht man unter. Das menschliche Hirn ist für diese Informationsflut gar nicht gemacht, zumal das meiste eh nur Müll ist, ebenso wenig wie für 5000 liebe Freunde. Wer diese ganzen Portale und Plattformen des Social Networking bedient und nebenbei noch seine Steuer macht, der kann ja den Beruf an den Nagel hängen. Früher hieß es, die Stasi ist unterwegs, heute stellen alle freiwillig ihr Privatleben ins Netz und lassen sich in die gute Stube und auf den Teller schauen. Mitsamt Familie und Kindern, Privatsphäre gibt es eigentlich gar nicht mehr, viele posten ja auch ihre Geschlechtsteile, das ist keine Seltenheit. Gilt bei vielen als ganz normal. Es ist schon abartig, was sich da für ein Verfall eingestellt hat. Und wenn man sich nicht abzugrenzen weiß, wird man überrollt von den Interessen anderer. Gott sei dank gibt es Kunst und Theater und Kulturveranstaltungen, um authentisch am Leben teilzuhaben und das Wahrhaftige zu genießen!

Ihr Humor ist oft ein sehr feiner, der auch ein gewisses intellektuelles Verständnis voraussetzt. Aber stirbt das schlaue Publikum nicht langsam aus, das hinter Ihre Spitzen schauen kann?
Davor habe ich auch Angst, weil es heutzutage nicht dämlich genug zugehen kann. Nehmen Sie diese neue Dschungelqueen, diese unverschämte Anspruchshaltung, nur weil man die unbegabte Halbschwester von jemanden ist, der von Mutti gepushed wird. Heute gibt es Promis, deren Namen gar keiner kennt. Die neue Dschungel-Königin zum Beispiel, Kollegin will ich sie gar nicht nennen: Talentfrei, humorfrei, nicht mal ein heißer Feger, keinerlei Projekte am Start, hält „was mit online“ für ihren Beruf, hat aber eine Anspruchshaltung, die eben nur sehr unterbelichteten Exemplaren zueigen ist. Wer da angerufen hat, das sind ja alles Leute, die zu so was noch aufschauen, als wäre es ein Idol. Leider ist jegliches Qualitätsbewusstsein durch die TV-Programme abhanden gekommen und letztlich geht es eben nur um Quote, egal, zu welchem Preis. Die Quoten stimmen aber inzwischen auch nicht mehr, weil, wenn man den Leuten nur immer Scheiße serviert, gewöhnen sie sich zwar dran, aber nach einer Weile stößt ihnen das übel auf und sie merken, dass sie verarscht werden. Aber solange noch ein paar Trantüten auf dem Sofa vor den ausgenudelten Formaten einschlafen können, stimmen die Werbeeinnahmen. Denn wir gucken ja Werbung statt Sendungen, die Shows sind ja nur noch der Einspieler für das Wesentliche. Unterhaltung ist das nicht mehr. Es ist traurig, denn das gute alte Familienfernsehen, wo man auf dem Schoß von Oma saß und zu Rudi Carrell gekuschelt und gelacht hat, und wenn man ganz artig war, sogar noch Volksmusik schauen durfte, das hat sich endgültig selbst abgeschafft.

In der Falkenseer Stadthalle lesen Sie am 1. März aus Ihren Büchern. Erzählen Sie mehr!
Ich habe zehn Bücher geschrieben und biete ein „Best of“ aus meinen Bestsellern. Da ich ja der Babyboomer-Generation entstamme, weiß ich, dass die meisten Deutschen so alt sind wie ich: Wer also was gegen die 50+-Generation sagt, der legt sich mit 60 Millionen Deutschen an. Andere gibt‘s ja fast gar nicht mehr. Deswegen sind meine Dauerbrenner „Gibt es ein Leben nach 40“ und „Gibt es ein Leben nach 50“. Ich lese aber auch aus meinem Buch „Säger und Rammler“, wo es viel um Brandenburg geht und auch um die Renovierung und den Kauf und Umbau meines Hauses. Es wird auf jeden Fall sehr lustig und hochamüsant werden, ich würde mal sagen, es droht ein Volksfest!

Gelingt es in der Medien- und Celebritywelt eigentlich, echte Freundschaften zu schließen, die den Roten Teppich überdauern? Wer hat Sie denn schon in Ihrem Haus in Falkensee besucht?
Ach, hier sind doch ständig Promis: Wir haben hier ja auch „Shopping Queen“ gedreht und „Promi Dinner“. Der Guido Maria war ja auch schon bei mir, ebenso wie Wowereit und Wolfgang Joop. Meine Freundschaften sind dann aber eher aus dem Bereich Politik und Adel, die Kolleginnen vom Trash-Fernsehen sind ja alle so furchtbar neidisch und kriegen einen Anfall, wenn sie meinen Garten und meinen Schuhschrank sehen, ich mag die gar nicht mehr einladen. In mein Haus kommen nur sehr anständige und liebe Menschen, denn dort herrscht gutes Karma, da haben die Schießbudenfiguren der Berliner-Hartz-IV-Gesellschaft keinen Zutritt – die können ja auf dem roten Teppich ihre Zelte aufschlagen, oftmals haben sie ja wirklich keine Bleibe! (Fotos: CS)

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Jetzt wird gepokert: 9. FALKENSEE.aktuell PokerNight

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Am 2. Februar war es wieder so weit – endlich fand die 9. FALKENSEE.aktuell PokerNight statt, organisiert einmal mehr vom Magazin FALKENSEE.aktuell. Gastgeber für 90 angemeldete Pokerspieler aus der Region war bereits zum zweiten Mal die Tanzschule Allround in Dallgow: Das ehemalige Volkshaus Dallgow mit dem großen Ballsaal ist einfach wie gemacht für ein solches Event.

Neun große Pokertische wurden vor Ort aufgebaut, damit die Spieler eine perfekte Casino-Atmosphäre erleben durften. Natürlich wurde auch wieder mit edlen Keramik-Chips gespielt, auch sie gehören zum gehobenen Casino-Standard fest mit dazu. Am Final Table wurden die Chips sogar gegen dicke Geldbündel aus Fake-Dollars eingetauscht, damit die Spieler beim „All In“ noch mehr Wirkung erzielen können, wenn sie ihr gesamtes Spielgeld in die Mitte des Tisches stellen.

Wobei klar gesagt werden muss: Bei den Poker-Nächten von FALKENSEE.aktuell geht es immer nur um die Ehre. Am Ende des Turniers warten auf die besten Amateurspieler allein die Pokale – um Geld oder teure Gewinne wird nicht gespielt. Wichtig ist den Spielern, gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen und sich mit den Gleichgesinnten am Pokertisch zu messen.

90 Spieler waren gemeldet, 85 erschienen pünktlich gegen 18 Uhr zur Anmeldung. Hier zogen sie ihre Tischkarte, sodass es allein dem Zufall überlassen war, wer an welchem Tisch und an welcher Position Platz nimmt. Ein Großteil der Spieler, die zu dem Event erschienen waren, gehörte zu den „alten Hasen“ – sie hatten bereits bei einem der zuvor veranstalteten Pokerevents ihr Glück auf die Probe gestellt. Es gab aber knapp zehn Spieler, die zum allerersten Mal mit dabei waren. So auch „Heimatmaler“ Heiko Schulze, der es bei seinem allerersten Turnier immerhin bis auf Platz 18 schaffte.

Als Dealer kam die alte Garde zum Einsatz – Erik Ebeling, Kai Sterl, Ingo Kurda, Robin Hennig, René Wehland, Sebastian Protz und Haqeem Yildreem. Neu in der Dealerposition, aber nicht minder versiert: Danilo Schulz und Philipp Schulze.

An den Tischen warteten 30.150 in bunten Chips auf die Spieler. Die sogenannten Blinds (Mindesteinsätze) starteten um 18:30 Uhr bei 50/100, sodass die Spieler gemütlich ins Turnier durchstarten konnten. Die niedrige Setzhöhe hinderte viele Pokerfreunde aber trotzdem nicht daran, schnell mit Tausendern um sich zu werfen, sobald die Karten auf der Hand gute Chancen auf den Sieg versprachen.

Der erste der 85 Spieler musste das Turnier nach einem Anruf schon nach wenigen Minuten aufgeben. Das erste reguläre Spiel-Aus traf ausgerechnet um 19:15 Uhr den Spieler der Herzen – Günter Mikolajewksi. Er hatte die letzte PokerNight in der Tanzschule Allround souverän gewonnen und wollte eigentlich am Ort seines Triumphes der allererste Spieler sein, dem es gelingt, eine PokerNight zum zweiten Mal zu gewinnen. Als nächster ging Christian Schuh von der Tanzschu(h)le Falkensee.

Turnier-Veranstalter Carsten Scheibe schickte anschließend Gastgeberin Anja Thamm mit einem gefloppten Two-Pair nach Hause. Für Christian Thamm von der Tanzschule Allround war um 22 Uhr auf Platz 62 das Turnier zu Ende. Mike Grajek, Geschäftsleiter von Selgros Falkensee, schied als 59. gegen 22:15 aus. Um 22:50 Uhr war das Spiel auch für Mathias Rehfeld vom Falkenseer Webdesignbüro vorbei – auf Platz 54. Martin Stark von der Personalagentur Stark­land schaffte es bis auf Platz 35 – er konnte gegen 0:10 Uhr nach Hause gehen. Carsten Heine von IMARO Your Hair Spa hielt bis 0:23 Uhr durch – auf Platz 28 war aber auch für ihn das Ende der Fahnenstange erreicht. Carsten Scheibe wurde um 1:15 Uhr auf Platz 20 vom Tisch genommen. Er blutete von der Anzahl der ihm verbleibenden Chips her zunehmend aus und musste gegen Malte Laschinski mit Dame-Zwei Zwangs-All-In gehen, der ebenfalls eine Dame, aber mit der höheren Beikarte, auspackte.

Floor-Woman Anni Ebeling kümmerte sich einmal mehr darum, die Ordnung an den einzelnen Tischen aufrecht zu erhalten. Sie sagte alle 20 Minuten die neuen Blinds und auch die Pausen an, setzte Spieler um und löste einzelne Tische auf. „Krisensituationen“ an den Tischen gab es keine, sodass sie auch kein „Machtwort“ sprechen musste.

Sonja Schröder und Alisa Scheibe aus dem Falkensee-aktuell-Team kümmerten sich um die Fotos und die weitere Organisation, das Service-Team der Tanzschule servierte derweil Getränke direkt an die Tische.
Die Pokerspieler konnten während des Turniers jederzeit den aktuellen Status ablesen – ein Beamer warf die „Poker-Uhr“ an eine Wand. So konnte man die aktuellen Blinds, die Zeit bis zur nächsten Blind-Stufe und die Anzahl der noch im Turnier verbleibenden Spieler in Erfahrung bringen.

Während die Spieler sich die Chips und die Karten um die Ohren warfen, bereitete das Küchen-Team der Tanzschule Allround ein Essen für alle Spieler vor. In der ersten großen Pause gab es ein Alt-Berliner-Buffet mit Kassler in Soße mit Sauerkraut und Zwiebel-Kartoffel-Stampf sowie ein Putengeschnetzeltes „Rustikal“ mit Lauchreis. Für die Vegetarier wurden gefüllte Paprika serviert. Außerdem gab es noch Buletten, Kartoffelsalat, Rollmöpse und viele kleine Leckereien mehr. Obstsalat im Glas und Rote Grütze – so gestärkt konnte es wieder zurück an die Pokertische gehen.

Die ganz großen Poker-Blätter blieben dieses Mal aus. Konnten bei der letzten PokerNight „Duell der Bosse“ mit deutlich weniger Spielern noch drei Vierlinge bestaunt werden, so gab es dieses Mal nur einen einzigen Straight Flush, den Deniz Oral um 19 Uhr auspackte, um sich alle Chips zu holen.

Aber – es wurden trotzdem einige böse Blätter gespielt. Patrick Hückstädt gelang es, in einer All-In-Situation gleich zwei Mal Doppel-Asse zu knacken, als sich sein Straßen- und Flush-Draw auf einmal auf dem River zu einem Drilling Neuner mauserte.

Am Final Table wiederholte sich das Drama in anderer Konstellation. Drei Spieler gingen All-In – mit AA, JJ und AJ. Die Asse hielten und so mussten zwei Spieler den Tisch verlassen.

Katja Klostermann war die letzte Frau im Turnier – und wurde mit ihrem Platz 8 zur besten Poker-Spielerin 2018 gekürt. Sehr gut behaupteten sich auch die anderen Damen im Turnier. Anja Wehland schied auf Platz 11 aus dem Turnier aus – als zweitbeste Spielerin des Abends. Und Petra Lachmann verabschiedete sich auf Platz 13 aus dem Rennen. Sie ist die drittbeste Spielerin des Turniers.

Natürlich ist es so, dass alle Spieler enttäuscht waren, sobald sie all ihre Chips verzockt hatten und deswegen die Tische und das Turnier verlassen mussten. Aus diesem Grund wurden einmal mehr „Side-Events“ angeboten – kleine Turniere immer nur mit maximal zehn Personen an einem einzelnen Tisch. Hier wurden den Abend über zwei Side Events gespielt, die beide von Frauen gewonnen wurden. Das erste Side gewann Nadine Bywaletz vor Ryco Klostermann, das zweite Svenja Lipke vor Günter Mikolajewksi.

85 Spieler gingen in der 9. FALKENSEE.aktuell PokerNight an den Start. Bei einem Start-Stack von 30.150 bedeutet dies, das insgesamt 2,5 Millionen in Chips unterwegs waren. Da dauert es trotz der stetig steigenden Blinds natürlich lange, bis diese Chips neue Besitzer gefunden haben.

Morgens um 2:30 Uhr stand der Final Table fest. Jörg Wagatha, der extra für das Turnier aus Mahlow angereist war, schied als „Bubble Boy“ auf Platz 10 aus – und war damit der letzte Spieler, der ohne Pokal nach Hause ging. Die verbliebenen neun Spieler erhielten traditionell einen „Card Guard“ geschenkt. Dabei handelt es sich um eine goldene Pokermünze, die viele Spieler im Turnier gern auf ihre beiden Karten legen, um dem Dealer so zu zeigen, dass sie noch im Spiel sind.

Anni Ebeling: „Aus den Erfahrungen der letzten Turniere wussten wir bereits, dass die Konzentration der Spieler nach ein paar Stunden Pokern doch nachlässt. Aus diesem Grund hatten wir bereits vor Mitternacht Schokoriegel und Bonbons unter allen übrig gebliebenen Spielern verteilt – für eine kleine Zucker-Energie-Injektion. Schließlich müssen die Spieler eine Menge denken und rechnen an so einem Abend. Für die letzten neun Spieler hatten wir auch Energy Drinks besorgt – damit beim Finale niemand einschläft.“

Am Final Table stapelten sich die Chips schon bald in luftige Höhen, sodass die Dealer die Gelegenheit nutzten, um während des Spiels kleine Chips gegen große zu tauschen. Durch den Einsatz von 25.000er Chips und 50.000er Geldbündel wurde die Masse der Chips deutlich reduziert. Das erleichterte das Rechnen deutlich.

Richtig spannend wurde es am Final Table noch einmal, als die letzten drei Spieler sich beharkten. Mal führte Karsten Kurda das Feld mit dem größten Chipstapel an, dann übernahm wieder Torsten Heitmann, der sich ganz kurzfristig zum Turnier angemeldet hatte, den Chiplead. Den Aktionen der beiden Falkenseer schaute Christopher Oswald zunächst nur zu. Der Berliner hatte die wenigsten Chips und wurde von seinen Gegnern bereits sicher auf Platz drei gesehen. Mit ausreichend Mumm in den Knochen, einem guten Poker-Gespür und auch mit der Unterstützung des allgegenwärtigen Pokergottes zog Christopher Oswald aber zum Ende hin an seinen beiden lokalen Gegnern vorbei und sicherte sich den Sieg bei der 9. Pokernacht – kurz vor fünf Uhr in der Früh. Er holte sich damit auch den Pokal zum besten Spieler für das Jahr 2018.

Christopher Oswald und Katja Klostermann werden nun als „König“ und „Dame“ in ein neues Kartenspiel eingebettet, mit dem der Final Table der 10. PokerNight gedealt wird. (Text: CS / Fotos: Anni Ebeling, Sonja Schröder, Alisa Scheibe, CS)

Hier das finale Ergebnis am Final Table:
Platz 1: Christopher Oswald
Platz 2: Torsten Heitmann
Platz 3: Karsten Kurda
Platz 4: Malte Laschinski
Platz 5: Jörg Reinhardt
Platz 6: Christian Frövel
Platz 7: Benjamin Baumgart
Platz 8: Katja Klostermann
Platz 9: Marcel Sierakowski

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Sturzprophylaxe in Falkensee

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Wenn Senioren stürzen, hat dies oft fatale Folgen. Elke Weisener (63): „Bei einem Sturz kommt es oft zu schweren Verletzungen, weil der Fall nicht mehr abgebremst oder abgefangen werden kann. Unser Gedanke ist deswegen: Wir müssen älteren Menschen dabei helfen, einen Sturz zu vermeiden.

Dafür gibt es nun das Angebot ‚Sicher- und Aktivsein im Alter – ambulante Sturzprävention‘. In Falkensee betreue ich das Angebot und biete immer am Mittwoch um 12 Uhr einen entsprechenden Kurs im 1. Stock der Falkenseer Stadthalle an. Dieser Kurs ist für die Teilnehmer völlig kostenfrei. Er ist in diesem Jahr gestartet, bislang sind ein halbes Dutzend Senioren mit dabei. Unsere Gruppe darf gern noch wachsen. Noch nehmen die Unfälle im eigenen Haushalt bei den Senioren leider stetig zu – oft mit gravierenden Folgen für die eigene Beweglichkeit.“

Für die Sturzprävention ist der Sportverein SV Falkensee-Finkenkrug (www.svff.de) der ausrichtende Partner in Falkensee. Sven Steller, 1. Vorsitzender: „Hinter diesem Pilotprojekt der Sturzprävention stehen der Landkreis, die AOK Nordost und eben der SVFF. Wir kümmern uns als Verein um die Sturzprävention, weil wir mit Elke Weisener bereits eine topausgebildete Kraft für diesen Bereich vorweisen können. Sie bietet ja für den Verein schon lange am Montag den Seniorensport an – und hat auch die benötigten Fortbildungen absolviert.“

Elke Weisener beobachtet ihre Kurs­teilnehmer ganz genau: „Viele, die zu mir kommen, staunen nicht schlecht, wenn sie feststellen, wie unbeweglich sie über die Jahre geworden sind. Sie merken sehr schnell, dass sie etwas tun müssen, um wieder beweglicher zu werden. Bei der Sturzprävention lernen wir nicht fallen wie ein Stuntman. Stattdessen geht es darum, Kraft aufzubauen und die Koordination zu stärken, damit es erst gar nicht zu einem Sturz kommt. Viele Ältere bewegen sich einfach zu wenig.“

An jedem Kurstag steht ein anderes Ziel im Mittelpunkt. Geht es um die Koordination, so absolvieren die Kursteilnehmer etwa einen entsprechend ausgerichteten Bewegungsparcour. Sie balancieren über wackelige Hindernisse, schreiten über Step-Bretter hinweg, werfen Bälle in einen Korb oder dribbeln mit ihnen.

Die Kursteilnehmer haben alle ein anderes Ziel – oder einen Grund, um bei der Sturzprävention mit dabei zu sein. Leopold „Poldi“ Harmatiuc (78) aus Falkensee: „Ich möchte gern wieder fitter werden. Außerdem fragen die Freunde schon, ob ich nicht mal wieder beim Fußball mitmachen möchte.“ Juliane Laschke (68) aus Falkensee sagt: „Ich hatte gerade eine Fuß-OP. Die Sturzprävention ist eine gute Sache, um wieder mit dem Sport anzufangen.“

Wie fit man im Alter sein kann, beweist Elke Weisener selbst, die ihre Kursteilnehmer fordert, aber nicht überfordert. Sie läuft jeden Tag und will in diesem Jahr noch beim Sylt-Lauf, beim Hamburg-Marathon, beim Nordsee-Etappenlauf, beim Unter-Tage-Marathon und beim Helgoland Marathon mitmachen: „Aber nur noch Halbmarathon. Ich möchte vernünftiger werden und mir nicht mehr so viel zumuten.“ (Text/Fotos: CS)

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Die Senioren-Union in Falkensee

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Wer die Lebensmitte überschritten hat, gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Auch nach dem Ende der Berufstätigkeit gibt es keinen Grund, sich in den eigenen vier Wänden einzuschließen und auf den Besuch der Enkel zu warten. Die Senioren-Union ist eine Organisation der CDU, die sich aber als Aktivitätsangebot an alle Älteren richtet.

Hans-Peter Pohl, Vorsitzender vom Kreisverband Havelland: „Wir sind vor allem in Rathenow und Falkensee aktiv und haben derzeit 58 Mitglieder ab 60 Jahren. Damit sind wir mitgliedsstärkster Kreisverband in Brandenburg. Etwa die Hälfte unserer Mitglieder ist gleichzeitig in der CDU. Neben der Diskussion politischer Themen spielen gemeinschaftliche Aktivitäten eine große Rolle.“

Wichtig ist den Senioren, einen Teil der Freizeit mit der Senioren-Union zu gestalten, gemeinsam etwas zu unternehmen, sich auch ein Stück in die Kommunalpolitik einzubringen. So finden monatliche Diskussionsveranstaltungen oder Ausflüge statt. Am 21. Juni tritt der Kreisverband Havelland der Senioren-Union etwa zu einer „Fährfahrt nach Dänemark“ an. Morgens um sieben Uhr geht es dann schon im Reisebus los von Falkensee nach Warnemünde. Die Fähre setzt die Reisegruppe nach Falster in Dänemark über. Vor Ort besucht die Truppe die Fachwerkstatt „Nyköbing“ am Guldborgssund, um gegen 20:30 Uhr wieder in Falkensee einzutreffen.

Für den Austausch untereinander finden jeweils am zweiten Sonntag im Monat um 11.30 Uhr im Falkenseer Karyatis ein Ü-60-Frühschoppen und jeweils am letzten Donnerstag im Monat im Falkenseer Bella Vita um 15 Uhr ein Stammtisch statt. Hans-Peter Pohl, der auch Stadtverordneter und Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses ist: „Werden bei diesen Treffen Wünsche der Senioren an die Stadtpolitik laut, dann bringen wir diese in die Mutterpartei, also die CDU, ein. Als stärkste Fraktion können wir dann diese Anliegen in die SVV hineintragen wie z.B. den Wunsch der Senioren, dass an den Kreuzungen der Kopfsteinpflasterstraßen in Finkenkrug auch Asphaltstreifen notwendig sind, um die Straßen mit Rollatoren überqueren zu können.“

Viele Senioren sind in den letzten Jahren nach Falkensee gezogen, weil die Kinder sich hier ein Haus gebaut haben. So sind sie in der Nähe der Enkel. Aber natürlich ist die Versorgung der Familie nicht abendfüllend. Da die Senioren oft genug noch geistig und körperlich völlig fit sind, bietet die Senioren-Union Anlaufpunkt für viele gemeinsame Aktivitäten.

Renate Martin (77) aus Falkensee: „Zu unseren Informationsveranstaltungen und Stammtischen kommt oft jemand und erzählt uns etwas aus seinem Berufsalltag. Zuletzt war jemand von der Feuerwehr und von der Kriminalpolizei da, das war sehr spannend und informativ. Am 13. August laden wir übrigens zu einem Erfahrungsaustausch der Zeitzeugen ein und fragen unsere Senioren, wie sie den Fall der Berliner Mauer selbst erlebt haben.“

Eine gute Nachbarschaft gibt es zur Senioren-Union aus Spandau. Hans-Werner Schulz (72) sagt: „Bei uns in Spandau haben wir 80 Mitglieder. Wir tauschen uns sehr gern mit der Falkenseer Gruppe aus. Im Juli laden wir die Falkenseer so etwa zu einem großen Grillfest ein.“

Über Langeweile können sich die Senioren jedenfalls nicht beklagen. Renate Martin: „Bei uns sind viele schon über 80 Jahre alt. Wir sind aber immer noch sehr aktiv, viele fahren auch noch Auto. Festhalten muss man: Auch im Ruhestand hat man einfach keine Zeit mehr, ständig ist etwas los. Die Männer tun sich übrigens etwas schwerer damit als die Frauen, den ersten Schritt zu unternehmen und sich der Senioren-Union anzuschließen.“

Um das Sportprogramm der Senioren kümmert sich Elke Weisener (63), die selbst schon über einhundert Marathons bestritten hat und zum Seniorensport lädt: „Die Senioren, die zu meinem Sport kommen, sind recht fit. Aber es könnten noch mehr sein. Erstaunlich ist immer wieder, wie schnell sich die eigene Beweglichkeit steigert, wenn man regelmäßig Sport treibt. Ich hatte eine Dame, die konnte aus dem Liegen nicht mehr alleine aufstehen. Nun geht das alles wieder.“ (Text/Foto: CS)

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Nauen: Mobilität im Alter

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Seit dem Jahr 2004 arbeitet die Havelland Kliniken Unternehmensgruppe eng mit der Charité Berlin zusammen. Die Havelland Kliniken sind Lehrkrankenhaus der Charité. Bislang haben 49 Studenten hier ihr praktisches Jahr absolviert. Sechs von ihnen sind als Assistenzärzte geblieben, zwei weitere nehmen noch im Frühjahr 2018 ihre Tätigkeit auf.

Privatdozent Dr. med. Martin Stockburger, Chef­arzt der Medizinischen Klinik und Facharzt für Innere Medizin/Kardiologie kümmert sich von Seiten der Havelland Kliniken um die Studenten. Er sitzt in der Promotionskommission der Charité, hält selbst Vorlesungen und betreut Doktorarbeiten im eigenen Haus.

Dr. Martin Stockburger: „Wir sind gemeinsam mit der Charité Mitglied im Berlin-Brandenburger Herzinfarktregister und arbeiten hier an vielen drängenden Pro­blemen. In ländlichen Bereichen wie dem Havelland werden Symptome von Herzerkrankungen häufig erst spät von Betroffenen erkannt und ernst genommen. Neben verstärkter Aufklärung der Bevölkerung arbeiten wir daran, die Diagnostik zu verbessern, indem EKG-Daten schon vom Hausarzt oder aus dem Notarztwagen heraus telemetrisch an den Kardiologen übermittelt werden, der so umgehend und zeitnah involviert wird.“

Seit Anfang 2017 besteht auch ein gemeinsames Projekt „Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Herzinfarkt in Berlin und Brandenburg“, das mit 1,5 Millionen Euro für den Zeitraum von drei Jahren gefördert wird.

Nun kümmern sich die Havelland Kliniken zusammen mit der Charité um ein weiteres Projekt, das so umfangreich wird, das am 20. Februar eine neue Rahmenvereinbarung unterschrieben wurde, die die Zusammenarbeit auf ein neues Fundament stellt. Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft an der Charité: „Brandenburg altert jetzt mit den Babyboomern. Es gelangt nun eine besonders bevölkerungsstarke Generation in den Seniorenbereich. So etwas hatten wir in Deutschland noch nie und werden es auch nie wieder haben.“

Jörg Grigoleit, Geschäftsführer der Havelland Kliniken Unternehmensgruppe: „Um die medizinische und pflegerische Versorgung alter und hochbetagter Menschen in der Region zielgerichtet auszubauen, wollen wir die Erfahrungen der praktischen Versorgung mit wissenschaftlicher Expertise verbinden, um eine wirkungsvolle Versorgungskette aufzubauen.“

Das Projekt, das nun ab 2019 zu stemmen ist, nennt sich MOBILE. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren. Zunächst geht es darum, den aktuellen Ist-Zustand zu erheben, um dann im nächsten Schritt mögliche Verbesserungsvorschläge auszuarbeiten.
Dr. phil. Paul Gellert, ebenfalls vom Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft und verantwortlich für das MOBILE-Projekt: „Wir untersuchen nun zunächst bei hochbetagten Senioren (Alter 80+), welche Aktionsradien sie haben, also: Was haben bzw. was benötigen Senioren, um verschiedene Aktionsradien wie ihr Haus, ihren Garten oder ihr Wohnviertel nutzen zu können. Wir zeichnen dabei ein Muster der Mobilität.“ Im Rahmen des MOBILE-Projekts wird es auch Doktorarbeiten im eigenen Haus geben, die sich mit dem Thema beschäftigen. Auch Ärzte im Praktischen Jahr sollen eingesetzt werden.

Jörg Grigoleit: „Wir steuern auf einen Pflegenotzustand zu. Um darauf angemessen zu reagieren, brauchen wir neue Konzepte. Dafür müssen wir aber erst den IST-Zustand der Mobilität von Senioren und der vorhandenen Ressourcen in der Region ermitteln. Die Havelland Kliniken Unternehmensgruppe ist ein interessanter Studienpartner, weil sie über verschiedenste Versorgungsstrukturen in der Region verfügt – vom ambulanten Dienst bis zum Krankenhaus und Pflegeheim.“

Nora Schiller, Referentin Strategische Planung in den Havelland Kliniken: „Wir wollen auch noch weitere Partner aus der Wissenschaft mit an Bord nehmen!“ (Text/Foto: CS)

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Beim Seniorenbeirat in Falkensee

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Seit dem Jahr 2007 gibt es den Seniorenbeirat in Falkensee. Die gewählten Vertreter verstehen sich als Beteiligungs- und Gestaltungsgremium und treten für die Belange der Senioren in der Stadtpolitik ein. Um diesem Anliegen gerecht werden zu können, hat der Seniorenbeirat Antrags- und Rederecht in der Stadtverordnetenversammlung und ihren Ausschüssen.

Der Seniorenbeirat Falkensee vertritt zudem die Interessen der Falkenseer Senioren im Kreisseniorenbeirat des Havellandes.

Immer am dritten Mittwoch im Monat gibt es die Möglichkeit für alle Senioren im Ort, eigene Wünsche, Fragen und Vorschläge persönlich beim Seniorenbeirat vorzutragen. Vormittags berät sich der Seniorenbeirat dann immer im kleinen Sitzungssaal im Rathaus, sodass man hier dazustoßen und sich äußern kann. Das nächste Treffen findet am 21. März ab 9:30 Uhr statt.

Welche Nöte und Probleme haben die Senioren aus dem Havelland aber eigentlich, wenn sie die Sprechstunde besuchen? Dr. Margot Kleinert (84) ist bereits seit zehn Jahren im Seniorenbeirat mit dabei und kennt sich aus. Sie sagt: „Das größte Problem für die älteren Mitbürger ist, dass sie eine Wohnung suchen und keine finden. Das ist ein ganz zentrales Problem. Gründe für die Wohnungssuche gibt es viele. Manche Senioren möchten ihr Haus verkaufen und sich verkleinern. Andere schaffen es nicht mehr, ihren Garten zu pflegen. Andere ziehen den Kindern hinterher.“

Der Seniorenbeirat hat sich bereits mit Ralf Haase von der gegefa getroffen. Dr. Margot Kleinert: „Die gegefa baut neue Wohnungen, und die sollen auch weitgehend seniorengerecht und barrierearm gebaut werden. Die gegefa hat aber auch noch 800 alte Wohnungen im Bestand. Hier wünschen wir uns, dass diese Wohnungen nach und nach, wenn sie zwischendurch einmal frei werden, barrierearm umgerüstet werden. Wir wünschen uns breitere Türen, das Entfernen der Schwellen und einen Übergang zum Balkon ohne Stufe. Außerdem wünschen wir uns Klappsitze in den Aufgängen, damit sich Senioren beim Treppensteigen ausruhen können. Und Unterstellmöglichkeiten für die Rollatoren wären auch prima. Entsprechende Gespräche möchten wir jetzt auch noch mit der Wohnungsgenossenschaft vom Falkenhorst führen.“

Ein anderes Problem, dass die Senioren beschäftigt, ist die eigene Gesundheit. Dr. Margot Kleinert: „Oft müssen wir Senioren auch bei akuten Problemen sehr lange auf einen Facharzttermin warten. Um einen schnelleren Termin wahrnehmen zu können, müssen wir dann auf Nachbarorte wie Hennigsdorf oder Berlin ausweichen. Da gibt es dann aber wieder Probleme mit der Mobilität der Senioren. Wir wünschen uns eine schnellere Versorgung im Ort. Mit dem Angebot der Hausärzte sind wir zufrieden. Hier stellen wir nur leider fest, dass ein Teil der Haus­ärzte nicht dazu bereit ist, Hausbesuche durchzuführen. Manche Senioren sind aber darauf angewiesen.“

Sehr gut findet der Seniorenbeirat, dass die Sportvereine immer mehr Angebote im Programm haben, um den Senioren dabei zu helfen, ihre Mobilität zu verbessern. Dr. Margot Kleinert: „Ich finde die Angebote zur Sturzprävention sehr sinnvoll. Aber auch die Hockergymnastik ist für uns Senioren ein tolles Angebot. Zumal Forschungen zeigen, dass Bewegung und Aktivitäten der Demenz entgegenwirken.“

Als erfolgreichstes Projekt des Seniorenbeirats ist der Einwohnerantrag zum Bau eines Hallenbades in Falkensee zu nennen. Dafür sammelten die Senioren über 8.000 Stimmen in der Einwohnerschaft.

Dr. Margot Kleinert: „Wir sind alleine 10.000 Senioren in der Stadt. Die meisten Bürger über 65 Jahre sind noch topfit. Wir wünschen uns das Hallenbad in Falkensee aus ganzer Kraft – egal, ob in der einfachen Variante, mit Sauna oder mit Kegelbahn. Am 6. März gibt es dazu ja noch einen Workshop-Abend im Foyer der Stadthalle. Anschließend soll es eine Befragung der Bürger geben, ob das Hallenbad nun gewünscht wird oder nicht. Wir drücken die Daumen, dass sich die Stadt und die Bürger positiv entscheiden. (Text/Foto: CS)

Info: Seniorenbeirat Falkensee, Falkenhagener Straße 43/49 in 14612 Falkensee, www.seniorenbeirat-falkensee.de

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