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Channel: Seite 161 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Europäisches Filmfestival der Generationen zum 4. Mal im Havelland

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Vom 1. Oktober bis zum 30. November 2020 findet im Landkreis Havelland zum vierten Mal in Folge das Europäische Filmfestival der Generationen statt. An insgesamt 30 Spielorten werden gesellschaftskritische Filme für Jung und Alt gezeigt. Vorträge und Gespräche laden im Nachgang zum gemeinsamen Austausch ein.

Im Programm des diesjährigen Filmfestivals der Generationen stehen 21 Filme, darunter Komödien, Dramen und Dokumentationen. Themenschwerpunkte sind vor allem das Älterwerden, die Demenz, der Umgang mit dem Tod sowie das Zusammenleben von Jung und Alt. So wird eine Gruppe sportlicher Seniorinnen wieder zu Cheerleaderinnen, ein Großvater lernt seinen Enkel zum ersten Mal kennen, eine Witwe eröffnet ein Unterwäschegeschäft, die große Jugendliebe wird im Alter wiedergefunden oder eine Familie kommt zum anstehenden Tod der Großmutter zusammen. Zudem erzählen Dokumentationen interessante Geschichten aus dem realen Leben. Themen wie Migration sowie der Klimawandel wurden zusätzlich ins Programm aufgenommen.

„Ich freue mich, dass wir trotz der Corona-Pandemie auch im vierten Jahr des Filmfestivals der Generationen wieder ein vielfältiges Programm bieten können. Die Filmvorführungen sollen zum Nachdenken anregen, aber auch zum Schmunzeln einladen. Ich wünsche allen Besuchern eine gute Unterhaltung und anregende Diskussionen“, so Landrat Roger Lewandowski.

In verschiedenen Kommunen des Landkreises Havelland werden an insgesamt 30 Spielorten Vorstellungen gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos. Eine Übersicht über die Standorte sowie das Programm ist im Internet unter www.festival-generationen.de zu finden. Es wird darauf hingewiesen, dass die coronabedingten Schutzmaßnahmen vor Ort eingehalten werden müssen und der Einlass nur mit einer Mund-Nasen-Bedeckung erfolgt. (Text/Bild: Landkreis Havelland)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

Der Beitrag Europäisches Filmfestival der Generationen zum 4. Mal im Havelland erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Brand der Ev. Jeremiakirche in Berlin-Spandau gelöscht, Pfarrerin dankt Einsatzkräften

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Am Donnerstagnachmittag war das Dach der 1964 erbauten Ev. Jeremiakirche im Falkenhagener Feld in Spandau während Sanierungsarbeiten in Brand geraten. Zweieinhalb Tage brannte und schwelte das Dach, bis es der Feuerwehr gelang, den Brand endgültig zu löschen. Zeitweise war die Feuerwehr mit knapp 100 Männern und Frauen und 23 Fahrzeugen vor Ort, insgesamt waren mehr als 250 Kräfte an den Löscharbeiten beteiligt.

Für diesen Einsatz danken die Pfarrerin der Zuflucht-und-Jeremia Kirchengemeinde, Axinia Schönfeld und auch Pfarrer Karsten Dierks, Vorsitzender des Leitungskollegiums der Ev. Kirche in Spandau den Feuerwehrfrauen und -männern und den Spezialkräften vom THW für den unermüdlichen und kräftezehrenden Einsatz: „Sie haben Schlimmeres verhindert und dazu beigetragen, dass das Feuer nicht auf andere Gebäude übergreifen konnte. Wir sind sehr erleichtert, dass niemand schwer verletzt wurde, und wünschen den drei Feuerwehrleute, die leicht verletzt wurden, von Herzen gute Besserung.“

Die Löscharbeiten gestalteten sich so langwierig, da das Dach der Kirche mit Zinkblechen gedeckt war und die Feuerwehr Schwierigkeiten hatte, an den darunterliegenden Brand zu gelangen. Auch die Löschnägel, mit deren Hilfe das Löschwasser in die Tiefen der Dachkonstruktion eingebracht werden konnte, reichten nicht aus. Erst mit Hilfe eines Baggers und des Technischen Hilfswerkes war es schließlich möglich, die Verschalung des Daches abzutragen und dann die noch bestehenden Glutnester zu löschen. Am Samstagabend erklärte die Feuerwehr den Einsatz für beendet.

Gutachter der Versicherung und ein Statiker werden nun die Brandschäden sichten und den Schaden einschätzen. Der Keller der nebenliegenden Kita ist mit Löschwasser vollgelaufen, der wird nun leergepumpt. Die große Hoffnung ist, dass die Stahlkonstruktion des Daches unbeschädigt geblieben ist und so ein Wiederaufbau möglich ist.

Bitter für alle Beteiligten: Am Tag nach dem Brand wäre die Bauabnahme des dann fertig sanierten Daches gewesen.

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Die Evangelische Jeremiakirche steht am Burbacher Weg Ecke Siegener Straße im Berliner Ortsteil Falkenhagener Feld des Bezirks Spandau und gehört zur Ev. Zuflucht-und-Jeremia-Kirchengemeinde.

Die vom Architekten Bodo Fleischer in den 60er Jahren entworfene Kirche ist Teil eines Gemeindezentrums mit Kita, Pfarrwohnung und Funktionsräumen, seit Herbst 2019 wird der Komplex aufwendig saniert und umgebaut. Während der Bauphase sind die Gemeinde und die Kita in die Gebäude der nahegelegenen Zufluchtskirche umgezogen. Im Frühjahr 2021 sollten die Baumaßnahmen insgesamt abgeschlossen sein. (Text: Ev. Kirchenkreis Spandau / Fotos: Peters, Kersten, Laug)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Gespenstische Scheunen und spukende Traktoren: Grusel-Oktober bei Karls

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Vom 2. Oktober bis zum 1. November 2020 verwandeln sich Karls Erlebnis-Dörfer wieder in aufregende Gruselkulissen. Geister mit bösen Blicken schweben gespenstisch über die Köpfe von Besuchern und unheimliche Erlebnisse auf den sonst so friedlichen Höfen sorgen für Herzklopfen und Gänsehaut. Zwischendrin warten kreative Deko-Artikel und alle notwendigen Halloween-Accessoires, um das eigene Heim schaurig-schön zu gestalten oder seine Liebsten erschrecken zu können.

Auch kleine Besucher kommen während Karls Grusel-Oktober voll auf ihre Kosten – eine kleine Portion Mut vorausgesetzt. Der wird nämlich benötigt, wenn es bei einer Fahrt auf der Grusel-Traktorbahn zwischen Spinnenweben, alten Gebeinen und überraschenden Effekten über holprige Wege geht. Kreativ werden können Schreckgespenster im Rahmen von Kürbisschnitzaktionen (ab dem 17. Oktober), die dazu einladen, orangene Feldfrüchte in grimmige Gesichter zu verwandeln.

Natürlich haben sich auch Karls Manufakturen auf ihre gruselige Kundschaft eingestellt – sie bieten mit selbstgemachten Geisterkeksen, grünen Schokobrötchen, blauem Eis oder „radioaktiven“ Bonbons genügend Auswahl für furchtlose Naschkatzen. Große Kürbismärkte, kulinarische Kürbisverführungen und spektakuläre Riesenzüchtungen sogenannter „Atlantic Giant“-Kürbisse ergänzen das aufregende Einkaufs, Genuss- und Erlebnisangebot.

Tipp: Alle Kinder, die während des Grusel-Oktobers schauderhaft verkleidet oder geschminkt zu Karls kommen, erhalten an den Informationen der Bauernmärkte einen Gutschein für einen kostenlosen Grusel-Slushy (Eisschlamm-Getränk).

Weitere Informationen gibt es unter www.karls.de. (Text/Fotos: Karls)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Da ist richtig was los: Dorfgemeinschaftshaus Wachow feierte Tag der offenen Tür!

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Wachow ist sicherlich der dörflichste Teil von Nauen. Der Ortsteil liegt zwischen der Kernstadt und Brandenburg an der Havel inmitten von ganz viel Natur. Zu Wachow gehören auch die Wohnplätze Gohlitz und Niebede mit dazu. Marc Siemeht, einer der drei Ortsbeiräte in Wachow: „Wir sind mit 900 Bewohnern der einwohnerstärkste Ortsteil von Nauen und zugleich der südlichste Punkt von Nauen. …

… Wir liegen zwar ein wenig abseits vom Schuss, aber wir haben relativ viel Zuzug. Wir profitieren davon, dass der Speckgürtel von Berlin weiter ins Umland wächst. Vor allem Familien mit Kindern ziehen zu uns: Unsere Kita ist voll ausgelastet. Die Zugezogenen genießen die wunderschöne Landschaft, die Natur, die Ruhe und das Leben im ländlichen Bereich. Zugleich hat man als Wachower eine gute Anbindung an die Autobahnen und ist in 25 Minuten an der Berliner Stadtgrenze.“

Marc Siemeth ist selbst erst 2002 zugezogen. Der Neu-Wachower stammt aus Schleswig-Holstein, seine Frau aus der Schweiz: „Wir sind schon eine bunt gemischte Gruppe hier in Wachow.“

Nun hat Wachow etwas, was nicht jeder Ortsteil hat – ein wirklich sehenswertes Dorfgemeinschaftshaus. Die in leuchtendem Gelb angemalte hundert Jahre alte Villa mit ihren vielen Erkern, Balkonen und Aufgängen ist ein echter Hingucker – und soll zukünftig der absolute Mittelpunkt des Dorfgeschehens sein.

Marc Siemeth: „Wir möchten im Dorfgemeinschaftshaus alle öffentlichen und dörflichen Aktivitäten bündeln – auch die Sitzungen des Ortsbeirates. Das Haus hat schon immer eine tolle Optik. Es nagte aber bereits der Zahn der Zeit an ihm. Deswegen sind wir froh, dass wir bereits 2016 mit der Sanierung begonnen haben und in drei Bauabschnitten viel erhalten konnten.“

Am 26. September gab es vor Ort einen „Tag der offenen Tür“, um den Anwohnern den Abschluss der Arbeiten zu präsentieren. Die Döner-Villa aus Wachow stellte an diesem Tag einen alten US-Schulbus als Foodtruck vor die Tür, um Currywurst und Burger zu verkaufen. Das passte auch thematisch: Das Dorfgemeinschaftshaus war früher einmal eine Schule. Viele Wachower nutzten tatsächlich die Gelegenheit, um zu schauen, was das Investment von 1,3 Millionen Euro an dem Haus bewirkt hat. Das Geld kam zur Hälfte von der Stadt Nauen und zur Hälfte als Fördermittel aus dem Leader-Programm für den ländlichen Raum.

Jetzt gibt es vor Ort einen Fahrstuhl, um das Haus barrierefrei zu machen. Im Haus praktizieren nun der Allgemeinmediziner Matthias Redsch und der Zahnarzt Sebastian Arndt. Die Volkssolidarität ist eingezogen, die Wachower Heimatstube ist am Start und auch die Kita Zwergenvilla ist wieder vor Ort. In naher Zukunft soll im Keller ein Jugendclub etabliert werden.

Marc Siemeth: „Nun kämpfen wir noch dafür, dass die Landesstraße, die durch Wachow führt, erneuert wird.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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Dritter Jugendbeirat der Stadt Falkensee ernannt

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Am 09.09.2020 schauten acht jugendliche Gesichter aus der Empore im Rathaussitzungsaal hervor, um sich, teilweise zum ersten Mal, gegenüber den Stadtverordneten zu behaupten. Es handelte sich dabei um die neuen Mitglieder des 03. Jugendbeirats der Stadt Falkensee. Auf der Jugendkonferenz am 27.08.2020 stellten sich Mostafa Abbas (16), Tim Brand (21), Toni Gabriel Kissing (20), Lennart Meyer (22), …

… Lennart Albrecht Packhäuser (13), Antonia Teuchert (19), Anaïs Luna von Fircks (19) und Clara Marie Weiger (16) zur Wahl und wurden von den anwesenden Jugendlichen für den Beirat nominiert.

Beim Hauptausschuss stellten sich die Jugendbeiratsmitglieder vor, wodurch sich die Stadtverordneten ein Bild von den Personen machen konnten, die in Zukunft die Jugendlichen der Stadt auf offizieller politischer Ebene vertreten.

Auf der Stadtverordnetenversammlung (SVV) am 23.09.2020 berichtete der Jugendbeirat von seiner Arbeit seit seiner Gründung (März 2019). Zudem wurde den ausscheidenden Mitgliedern Andrijan Bär (17), Frances Lucia Gunn (17), Marius Miethig (17) und Josefine von Fircks (17) für Ihre Arbeit im 02. Jugendbeirat gedankt.

Direkt danach war es dann soweit: Die neuen Beiratsmitglieder wurden ernannt und als Willkommensgeschenk in der Politik nahmen sie hilfreiche Arbeitsmaterialien (Notizbuch und Kugelschreiber im Falkensee-Style) und Süßigkeiten entgegen.

Teilweise ausgestattet mit Erfahrung aus den letzten Monaten, aber auf jeden Fall mit Rederecht nehmen die Jugendlichen nun an den vier Ausschüssen und der SVV teil und stellen die Interessen der Jugendlichen gegenüber den Stadtverordneten dar.

Informationen über die Arbeit des Jugendbeirates sind auf der Homepage des Jugendforums Falkensee unter „Jugendbeirat“ zu finden sowie unter beirat@jugendforum-fks.de zu erfragen. (Text/Foto: Jugendbeirat der Stadt Falkensee)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Start der generalisierten Pflegeausbildung in Nauen: Aus drei Berufen mach einen!

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56 junge Menschen sitzen sichtbar nervös und neugierig auf ihren Stühlen in der Aula der AGP. Bei der AGP handelt es sich um das „Ausbildungszentrum Gesundheit und Pflege Havelland“, das erst im letzten November in Nauen fertig gebaut und von der Havelland Kliniken GmbH in Betrieb genommen wurde. Die Mädchen und Jungen kommen in der Regel frisch von der Schule, haben ein Bewerbungsgespräch überstanden …

… und sind nun bereit, einen ganz neuen Lebensabschnitt anzugehen – sie starten heute am 1. Oktober ihre dreijährige Ausbildung zu Pflegefachleuten.

Das ist etwas ganz Besonderes, denn die generalisierte Pflegeausbildung ist neu im Havelland und löst die alte Pflegeausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin (die ehemalige „Krankenschwester“), zur Kinderkrankenpflege und auch zur Altenpflegerin ab – und ersetzt sie durch ein neues und gemeinsames Berufsbild.

Schulleiterin Anja Rummler zückt zur Begrüßung der neuen Auszubildenden ein weißes Kaninchen: „Sie, die neuen Schüler, werden immer die ersten sein, die diesen neuen Beruf erlernt haben. Sie sind unsere Versuchskaninchen. Auch für uns ist ja noch alles neu. Wir wissen noch nicht auf jede Frage die passende Antwort. Haben Sie also bitte etwas Geduld mit uns.“

12 Lehrkräfte warten auf die 56 Auszubildenden aus sechs Ausbildungsbetrieben. 2.100 Stunden werden die neuen „Schüler“ im Ausbildungszentrum verbringen, über 2500 aber auch am Lernort Praxis. Anja Rummler: „Unsere Schüler lernen im Krankenhaus, aber auch in den Pflegeheimen und in der ambulanten Pflege. Alle werden auch ein Praktikum in der Psychiatrie und in der Kinderheilkunde absolvieren. Wir haben ein spannendes Curriculum geschnürt, die Ausbilsung ist breit gefächert und interessant.“

Jasmin Siebert (19) aus Selbelang gehört zu den neuen Auszubildenden. Ihr Weg war der jungen Frau anscheinend bereits schon lange vorgezeichnet: „Ich habe schon mit 13 Jahren ein Praktikum hier in Nauen in den Havelland Kliniken absolvierrt und dann während meines Fachabis auch mein praktisches Jahr vor Ort absolviert. Als ich ein Jahr überbrücken musste, um die Zeit bis zum Ausbildungsbeginn zu nutzen, habe ich in der Klinik Nauen als pflegerische Hilfskraft gearbeitet und dabei sehr viele Einblicke in die Pflege bekommen. Das breit gefächerte Angebot der neuen generalischen Ausbildung hat mir sehr gut gefallen. Nach der Ausbildung würde ich gern in den Havelland Kliniken bleiben. Aber an welche Station es mich verschlägt, muss ich noch sehen – der Rettungsdienst oder die Innere reizen mich.“

Geschäftsführer Matthias Rehder freut sich über die vielen neuen Auszubildenden: „Jetzt würden wir nur gern so schnell wie möglich mit dem Bau eines zweiten Gebäudes beginnen, damit wir vierzügig ausbilden können. Wir warten auf den Förderbescheid.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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30 Jahre Einheit: Großer Festakt auf Schloss Ribbeck!

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Der Landkreis Havelland hatte gerufen und 50 Gäste waren der Einladung gefolgt, am 1. Oktober in Schloss Ribbeck einen Festakt zum Thema „30 Jahre Deutsche Einheit“ zu begehen. Mit gebührendem Abstand lauschten die Gäste einer sehr informativen und unterhaltsamen Gesprächsrunde, die im großen Festsaal des Schlosses eingeläutet wurde.

Barbara Richstein fand als Vizepräsidentin des Landtags passende Worte: „Ich bin sehr dankbar, dass vor 30 Jahren mutige Menschen auf die Straße gegangen sind, sonst wäre ich heute nicht hier im Havelland – und ich bin sehr gerne hier. 30 Jahre sind auch eine echte Wegmarke. Eine ganze Generation ist in dieser Zeit herangewachsen, die ein geteiltes Deutschland gar nicht mehr kennt. Das sind Deutsche oder besser noch: Europäer.“

Landrat Roger Lewandowski wurde anschließend gefragt, ob er sich denn noch erinnern könne, wie er den Tag der Deutschen Einheit vor genau 30 Jahren erlebt habe: „Ich habe damals als West-Berliner versucht, zum Reichstag zu gelangen. Aber es gab kein Durchkommen. Wir bogen vor dem Brandenburger Tor ab und fuhren dann mit der S-Bahn zum Bahnhof Tiergarten. Hier hatten wir einen guten Blick.“

Auch an den Mauerfall am 9. November 89 konnte sich der Landrat noch gut erinnern: „Ich lag mit hohem Fieber im Bett. Ich dachte erst, im Fieberwahn zu sein. Sollte die Mauer wirklich durchlässig sein?“

Dr. Burkhard Schröder war zu der Zeit auf der anderen Seite der Mauer tätig. Er erinnert sich: „Wir hatten abends noch die Nachrichten gesehen und konnten das nicht so richtig einordnen. Wir dachten, gehen wir mal schlafen und gucken uns das morgen an. Am Morgen kamen dann die Bilder aus Berlin. Alles lag lahm. Ich habe in einem Rechenzentrum vor der Glienicker Brücke gearbeitet und meinen Leuten gesagt: Macht Schluss, geht nach Hause. Wir sind dann von Falkensee aus mit dem Trabi losgefahren nach Berlin, aber schon an der Heerstraße sind wir im Verkehr erstickt. Mit der S-Bahn fuhren wir nach Neuköln und haben die Familie besucht.“

Als Charlottenburger fühlte sich Roger Lewandowski von der Mauer vor ihrem Fall nicht wirklich eingesperrt: „West-Berlin war groß, Charlottenburg lag mitten im Zentrum. Da hat man die Mauer im Alltag nicht wirklich wahrgenommen. Wir hatten aber Verwandte in der Lüneburger Heide. Der Weg durch die Zone mit dem Auto war – beklemmend. Mein Vater war Stadtrat, da mussten wir bei allen Reisen gleich eine Stunde Schikanen an der Grenze einplanen. Man fühlte sich auf dem ganzen Weg durch die Zone nie wohl. Man wusste nicht, was passiert da mit einem? Einmal war ich mit meinem ersten Auto unterwegs, einem alten VW Käfer, der fuhr maximal 80 km/h. Da wurde ich im Transit angehalten, ich sei 120 gefahren und sollte 100 Mark bezahlen. Ich erzählte, dass der Wagen gar nicht so schnell fahren könne. Da hieß es dann, jetzt kostet es schon 150 Mark, und wenn ich noch eine Anmerkung hätte, würde es noch teurer werden. Man hatte das Gefühl, ausgeliefert zu sein.“

Dr. Burkhard Schröder wurde zu den gern zitierten Worthülsen „Jammerossi“ und „Besserwessi“ befragt: „Über dieses Thema kann man einen ganzen Abend referieren und das auch sehr gehaltvoll. Die beiden Worte sind Schablonen, die inzwischen verwaschen sind, aber auch nicht ganz verschwunden sind. Und das hat Gründe. Im Osten haben viele hochintelligente Menschen durch den Strukturwandel ihre Arbeit verloren. Und damit oft auch das Selbstwertgefühl. Diese Begriffe verwaschen sich aber mit der nächsten Generation. Bis dahin muss man klar sagen, dass es auch besserwissende Ossis und jammernde Wessis gibt.“

Die nächste Generation sieht auch Roger Lewandowski unbedarft aufwachsen: „Bei meinen eigenen Kindern merke ich, dass Ost und West keine Rolle mehr spielt. Die fühlen sich als Gesamtdeutsche oder als Brandenburger oder als Havelländer.“

Die beste Antwort hielt der Landrat auf die letzte Frage des Abends bereit: „Können Sie uns den typischen Havelländer beschreiben?“ Da breitete Roger Lewandowski die Arme aus und wies ins Publikum: „Gucken Sie uns an.“

Nach dem offiziellen Programmteil wechselten die geladenen Gäste in den Schlossgarten. Hier hatte man eine Fotoausstellung zum Thema „30. Jahrestag der Deutschen Einheit“ vorbereitet, die die Entwicklung des Landkreises Havelland auf 16 bebilderten und mit Text versehenen Stelen veranschaulichen soll. Die Bürgermeister und Politiker aus der Region halfen nach einem Kommando des Landrates dabei, die schützenden Tücher von den Stelen zu ziehen – und erlaubten es so den ersten Besuchern, die Tafeln in Augenschein zu nehmen.

Auf den Tafeln ziehen die fünf amtsfreien Städte, die fünf amtsfreien Gemeinden sowie die drei Ämter des Landkreises ein Fazit zum Thema „30 Jahre Einheit“. Falkensee weist so zum Beispiel auf den Mauerfall hin, der die Stadt endlich wieder an das nahe Berlin angebunden hat. Andere Orte widmeten sich anderen Themen. Zu Fotos und Texten gesellt sich auch noch der Ton: Per Knopfdruck können Besucher den ganzen Oktober lang weitere gesprochene Informationen abrufen.

„Wir laden alle Havelländer und auch Gäste des Havellandes ein, sich mit der Ausstellung auf eine kleine Entdeckungsreise durch unser Havelland zu begeben“, sagte Landrat Roger Lewandowski. „Die Fotoaufnahmen zeigen, wie positiv sich der Landkreis in den vergangenen 30 Jahren entwickelt hat.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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Einheitsbuddeln 2020: Neue Bäumchen für den Falkenseer Kinderstadtwald!

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Der 3. Oktober ist der Tag der deutschen Einheit. Den kann man passiv Zuhause auf dem Sofa verbringen. Er lässt sich aber auch aktiv feiern. Bereits im letzten Jahr wurde dazu das „Einheitsbuddeln“ ins Leben gerufen. Das ist eine deutschlandweite Aktion, die dazu aufruft, dass jeder Bürger im Land am 3. Oktober einen Baum pflanzen möge. Das wären 83 Millionen Bäume in jedem Jahr – ein grüner CO2-Staubsauger vom Allerfeinsten und eine wirksame Klimabremse.

In vielen Orten findet das „Einheitsbuddeln“ bereits statt. Auch in Falkensee wurde im vergangenen Jahr schon so mancher Baum ins Erdreich gesetzt. Das war auch an diesem 3. Oktober so. Gut und gern 40 Havelländer eilten mit Autos, Rädern und zu Fuß zum „Kinderstadtwald“. Das ist ein kleines verkrautetes Biotop voller Heidelibellen, Grashüpfer und anderer kleiner Tiere genau mittig zwischen der Essener Straße, den BMX-Erdhügeln der „Pic Trail Raiders“ und dem gerodeten Grundstück an der Seegefelder Straße, das einmal das Falkenseer Hallenbad aufnehmen könnte.

Das Jugendforum Falkensee, die Ortsgruppe Fridays4Future Falkensee und die Baumschutzgruppe Finkenkrug hatten zur Baumpflanzaktion geladen. Lennart Meyer vom Jugendforum: „Die Fläche vom Kinderstadtwald gehört der Stadt, sie wurde 2014 den Kindern zur Verfügung gestellt, sodass sie hier Bäume pflanzen können. Über hundert Büsche und Bäume wurden bereits in den Boden gesetzt, darunter viel Ahorn, Eichen und Birken. Ein Experte behält die Anpflanzungen im Auge und entfernt mitunter auch Bäumchen, die in Deutschland nicht heimisch sind. Am meisten Sorgen bereiten uns aber der Frost im Winter und zu viel Sonne und zu wenig Regen im Sommer. So verlieren Wir etwa 20 Prozent der angepflanzten Bäumchen wieder. Nachpflanzungen sind sehr wichtig.“

Theobald Goltz vom Jugendforum kam zusammen mit seiner Oma angeradelt. Sie hatten einen Walnussbaum dabei, den sie bei der Oma frisch im Garten ausgebuddelt hatten. Theobald Goltz: „Ich war erst vor zwei Wochen da und habe dabei geholfen, die Bäume zu gießen. Es ist ein bisschen schwierig, hier vor Ort den Überblick zu behalten, da alles sehr chaotisch gepflanzt wurde. Sicherlich wäre es sinnvoll, mehr größere Bäume zu pflanzen. Sie haben bessere Chancen zu überleben.“

Auch beim „Einheitsbuddeln“ gab es wieder wenig Anweisungen. Die willigen Baumpflanzer marschierten munter drauflos, um sich selbst einen Platz für ihr mitgebrachtes Pflanzgut zu suchen. Ob dann die Wallnuss wirklich so gut direkt neben einer Eiche oder einem Apfelbaum platziert ist, wird sich mit den Jahren zeigen. Das in der Natur gern zelebrierte „Survival of the fittest“ wird am Ende schon dafür sorgen, dass einige Bäumchen überleben und irgendwann einen artenreichen Kinderstadtwald hervorbringen.

Immerhin: Es gibt vor Ort einen Wassertank, der regelmäßig von der Feuerwehr befüllt wird, um so regelmäßige Gießaktionen zu ermöglichen. Die Stadt mäht auch die Wiese ab und zu, um den von allein aufschießenden Bewuchs kurz zu halten. Lennart Meyer: „Für das Einheitsbuddeln 2020 haben wir extra Muttererde besorgt, einige Spaten bereitgestellt und Baumschutzhülsen organisiert, die sich um die eingesetzten Bäumchen biegen lassen.“

Die meisten Mitwirkenden hatten Pflanzgut aus dem eigenen Garten mitgebracht. Bernd Klingberg hatte so etwa mehrere meterhohe Schößlinge der Samthaarigen Stinkesche mit dabei. Dieser Baum wird auch gern als „Bienenbaum“ bezeichnet, weil er den wohl nahrhaftesten Pollen und Nektar trägt. Bernd Klingberg: „Ein solcher Bienenbaum musste wegen einem Hausbau weichen. Ich habe vorher an die 2.000 Samen gerettet. 21 Bäume stehen jetzt neu in meinem Garten. Ein paar habe ich direkt im Kübel angezogen. Die Imker hatten aber kein Interesse, also spendiere ich sie dem Kinderstadtwald.“

Familie Liesegang aus Falkensee rückte gleich komplett mit beiden Kindern an, um Walnuss-Bäumchen, Ahorn und Weide zum Kinderstadtwald zu bringen. Marco Liesegang: „Bei uns war wieder das Eichhörnchen unterwegs und hat einige Walnüsse vergraben. Ein Bäumchen wuchs direkt am Haus, das musste leider weg. Wir haben es ausgebuddelt und so hat der Schößling im Kinderstadtwald doch noch eine Chance, um zu einem großen Baum heranzuwachsen.“

Lennart Meyer: „Mit den Baumpflanzungen stellen wir auch sicher, dass diese Fläche vor einer zukünftigen Bebauung geschützt wird. Wir planen aber auch, später Vor-Ort-Lehrstunden für Kinder durchzuführen, um ihnen die Vielfalt der Pflanzen näherzubringen.“ (Text / Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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Deutschland singt zur Deutschen Einheit – Dallgow macht mit!

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Der dritte Oktober 2020 markiert ein besonderes Jubiläum: Die Deutsche Einheit ist nun bereits 30 Jahre alt. Da ist es an der Zeit, diesen Tag auf ganz neue Weise anzugehen – mit einer deutschlandweiten Danke-Demo. An vielen Orten in ganz Deutschland fanden deswegen sehr außergewöhnliche Veranstaltungen statt. Sie alle standen unter dem gemeinsamen Motto „Deutschland singt“.

Das Ziel: Gemeinsames Singen bringt Menschen aus allen Kulturen und Generationen zusammen. Am 3. Oktober sollten deswegen um 19 Uhr gleichzeitig im ganzen Land zehn zuvor ausgewählte verbindende Lieder gesungen werden.

Im Havelland machte Dallgow-Döberitz an der Aktion (www.3oktober.org) mit. Der Kirchenchor Dallgow, die Kantorei Neufinkenkrug sowie die Bläserchöre PD Brass und Circle Brass luden die Menschen dazu ein, sich am Einheitstag zur Abenddämmerung auf dem Bahnhofvorplatz einzufinden, um gemeinsam zu singen. Die Liedtexte zu „Die Gedanken sind frei“, „Wind of change“, „Nun danket alle Gott“ oder „Über sieben Brücken musst du gehn“ waren zuvor zum Üben im Internet einzusehen gewesen. Sie wurden aber auch vor Ort auf Papier verteilt.

In Dallgow hatte die Kantorin Therese Härtel die Aktion angestoßen und organisiert. Elisabeth Fleisch: „Aufgrund von Corona konnten wir mit unserem Chor bereits seit Wochen nicht mehr proben. Wir hatten eigentlich vor, für Ende des Jahres das Weihnachtsoratorium einzustudieren, das klappt ja nun leider nicht mehr. Therese Härtel hatte aber als Chorleiterin die Idee, draußen im Freien zu proben. Sie brachte uns dann darauf, ‚Dallgow singt‘ zu planen und in die Tat umzusetzen.“

Weit über 300 Menschen strömten dank des Engagements von Therese Härtel am 3. Oktober auf den Bahnhofvorplatz in Dallgow-Döberitz. Mit brennenden Kerzen in der Hand strotzten sie der Dunkelheit und gaben friedlich und mit lauter Stimme ein trällerndes Bekenntnis ab – für Grundwerte wie Freiheit, Humanität, Zusammenhalt und Demokratie. Bei den Liedern, zu denen auch „Dona Nobis Pacem“ oder „Amazing Grace“ gehörten, halfen der Kirchenchor Dallgow und die Kantorei Neufinkenkrug stimmlich mit. Auch der Bläserchor Rohrbeck unterstützte die Singenden.

Dallgows Bürgermeister Jürgen Hemberger sprach ein paar Worte: „Das wiedervereinte Deutschland ist inzwischen längst Normalität geworden. Vor 31 Jahren hatten wir aber noch eine ganz andere Welt. Es gab den Ostblock, die Mauer und den Kalten Krieg. Unsere heutige Normalität war aus damaliger Sicht ein unerfüllbarer Wunschtraum. Für mich ist die Wiedervereinigung noch immer ein Wunder, ein unglaubliches Glücksgefühl.“

Das teilten viele der Anwesenden, so auch Dallgow Bürgermeister-Kandidatin Kerstin Richter: „Wir singen heute zu einem tollen Anlass. Es ist schön, dass so viele gekommen sind. Wenn es vor 30 Jahren den Anlass nicht gegeben hätte, dann würden wir heute alle nicht hier stehen.“

Jana Hoffmann war extra mit ihrem Mann Dirk aus Falkensee angereist: „In Falkensee wird so ein Event ja leider nicht angeboten. Das ist schade, vor der neuen Stadthalle hätte sich das durchaus angeboten. Ich mag solche Sing-Veranstaltungen sehr, da könnte es gern auch noch mehr von ihnen geben. Hier ist natürlich toll, dass wirklich jeder die Lieder wie ‚Der Mond ist aufgegangen‘ kennt und entsprechend auch mitsingen kann.“

Keine Frage: Bei einbrechender Dunkelheit sorgten die flackernden Kerzen für eine tolle Atmosphäre. Nach gut einer Stunde war der Event, der so viele Menschen spontan zusammengebracht hatte, wieder vorbei. Das Gefühl, dass hier viele frühere Ossis und Wessis als nun zusammengewachsene Deutsche die Einheit freundlich und frohgemut gefeiert haben, das bleibt allerdings. „Dallgow singt“ ist eine Veranstaltung, die gern zu einer jährlichen Tradition werden darf. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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Ribbecker Schlossgespräche starten mit Dr. Wolfgang Thierse!

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Es tut sich etwas auf Schloss Ribbeck. Geschäftsführer Frank Wasser verkündete am 4. Oktober vor etwa 50 Besuchern im großen Saal: „Heute eröffnen wir eine ganz neue Reihe – die Ribbecker Schlossgespräche. Die Idee dazu hatte ich bereits vor einem dreiviertel Jahr gemeinsam mit Thomas Baumann, dem ehemaligen Chefredakteur vom ARD-Hauptstadtstudio. …

… Wir sind der Meinung, dass Schloss Ribbeck ein wunderbarer Ort ist für eine Veranstaltungsreihe, in der wir regelmäßig Menschen aus Kultur, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu einer Gesprächsrunde einladen, in die das Publikum aktiv mit eingebunden wird.“

Für die erste Gesprächsrunde hatten die Veranstalter Dr. Wolfgang Thierse eingeladen. Thierse wurde 1943 in Breslau geboren, studierte Kulturwissenschaft und Germanistik an der Berliner Humboldt-Universität. Sein politisches Engagement für die 1990 neu in der DDR gegründete SPD führte ihn zunächst in den Bundestag. Von 1998 bis 2005 war er Präsident des Deutschen Bundestages, von Oktober 2005 bis Oktober 2013 dessen Vizepräsident. Auch als Bundestagspräsident a.D. hat er weiterhin viel Spaß an der Politik und referiert mit viel Humor und mit Freude an den Verwinklungen der deutschen Sprache über deutsche Themen.

Das Thema der ersten Ribbecker Schlossgespräche lag freilich auf der Hand: „30 Jahre deutsche Einheit – was haben wir daraus gemacht?

Die erste Frage von Thomas Baumann war gleich besonders spannend. Wie fühlt er sich, der Politiker Thierse, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung? Als Ossi, als Deutscher? Dr. Wolfgang Thierse: „Man hat einmal über mich gesagt: Thierse, der gesamtdeutsche Ossi. Da ist etwas Wahres dran. Natürlich empfinde ich mich als Deutscher. Ich habe aber auch 40 Jahre DDR hinter mir. Meine ostdeutsche Prägung kann ich da nicht vergessen, im Guten wie im Schlechten. Im Rückblick war die DDR natürlich auch eine Notgemeinschaft gegen den allgegenwärtigen Mangel. Man hielt zusammen, weil man es musste. Daran darf man sich doch auch gern erinnern. In den Ostdeutschen steckt ein ganz starker Sinn für Gerechtigkeit und auch Gleichheit. Die sozialökonomischen Unterschiede waren ja auch gering, da ging es oft nur um die Frage: Trabi oder Wartburg? Wichtig finde ich: Wir West- und Ostdeutschen, wir müssen uns gegenseitig unsere Lebensgeschichten erzählen. Das hat leider viel zu wenig stattgefunden.“

Ist denn die Wiedervereinigung gelungen? Dr. Wolfgang Thierse: „Wir müssen ganz klar sagen: Der westdeutsche Sozialstaat hat viele Millionen Menschen aufgefangen, er hat funktioniert. Es gab keine Massenarmut. Die Stimmung ist heute schlechter als die Lage. Die Ostdeutschen müssen begreifen, dass es den Osten nicht mehr gibt. Wir haben stattdessen einen Flickenteppich aus wirtschaftlich erfolgreichen und wirtschaftlich schwierigen Regionen. Leipzig, Jena, Dresden – diesen Städten geht es richtig gut. Die Ostdeutschen müssen doch einmal den eigenen Erfolg wahrnehmen. Hinzu kommt: Die Bevölkerung verändert sich, es entsteht eine neue deutsche Mischung. Vier Millionen Menschen sind aus dem Osten in den Westen gezogen – und 2,5 Millionen Wessis in den Osten. Diese Durchmischung sieht man am ehesten in den Universitätsstädten. Das gibt mir Anlass zur Hoffnung.“

Hätte die Wiedervereinigung anders verlaufen können? Hätte es die Chance auf einen eigenen Weg gegeben? Dr. Wolfgang Thierse: „Es musste damals alles ganz schnell gehen. Drei Faktoren gab es, die das Tempo angeheizt haben und die dafür gesorgt haben, dass Ostdeutschland ganz schnell unter das rettende Dach der BRD geschlüpft ist. Erstens: Die Ostdeutschen haben gesagt: Wir wollen jetzt sofort die D-Mark. Kommt sie nicht zu uns, gehen wir zu ihr. Zweitens: Die DDR war wirtschaftlich komplett am Ende. Drittens: Die Ossis haben auf einmal nur noch Westprodukte gekauft und die eigenen Produkte in den Regalen stehen lassen.“

Der Bundestagspräsident a.D. weist aber darauf hin, dass man, obwohl der Ablauf der Dinge vorgegeben war, einiges hätte besser machen können: „Nach der Wiedervereinigung hätten wir Ossis uns gewerkschaftlich besser organisieren müssen, das kam einer Selbstschwächung gleich. Es fehlte eine Interessenvertretung. Und – auch die friedlichste Revolution bringt immer einen Personalwechsel mit sich. Wir wollten die Richter und Staatsanwälte nicht mehr haben und auch keinen Karl-Eduard von Schnitzler. Aber: Die Westdeutschen rückten auf die leeren Posten nach und brachten auch noch ihre Leute mit. Da hätten die Ostdeutschen selbst nachrücken müssen.“

Dr. Wolfgang Thierse ist der Ansicht, dass die „Nachahmungsphase Ost in Richtung West“ nach 30 Jahren langsam einmal vorbei sein sollte: „Die Ostdeutschen tragen einen Rucksack mit Minderwertigkeitskomplexen mit sich herum. Wir waren immer die Schwächeren, der Westen war immer der Maßstab. Abends haben wir ja auch immer Westfernsehen geschaut. Ich sage: Schaut doch mal in die andere Richtung, nach Polen, nach Russland. Das tröstet doch. Auch die Ostdeutschen selbst müssen mehr miteinander reden – zwischen den Generationen, aber auch zwischen Arm und Reich.“

Letztendlich könne man als wiedervereintes Deutschland nach 30 Jahren aber nur nach vorn schauen. Und der folgende Thierse-Satz sei auch die Antwort auf die eingangs gestellte Frage: „Wir Deutschen leben jetzt wiedervereint in einem erstaunlich wohlhabenden Land in Frieden mit den Nachbarn und in Grenzen, die von allen Nachbarn akzeptiert werden. Wann gab es das in der deutschen Geschichte?“ Dr. Wolfgang Thierse warb zugleich für das europäische Modell: „Wir haben wirtschaftlichen Wohlstand, eine Rechtsstaatlichkeit und einen sozialen Ausgleich. Wo gibt es das sonst noch in der Welt?“

Weitere Ribbecker Schlossgespräche sollen drei bis vier Mal im Jahr stattfinden, Für die Zuschauer ist die Veranstaltung völlig kostenfrei. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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Derzeit 29 Corona-Infektionen im Havelland

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Im Landkreis Havelland sind vom 25. September bis zum 2. Oktober 2020 innerhalb einer Woche 15 neue Corona-Infektionen aufgetreten, bis zum Montag, 5. Oktober 2020, sind noch einmal sechs bestätigte Fälle dazu gekommen. Seit Beginn der Pandemie sind damit im Landkreis bisher 270 Personen an COVID-19 erkrankt. Von diesen gelten 235 inzwischen als genesen, der Anteil der Verstorbenen liegt unverändert bei sechs. Aktuell sind demnach 29 Havelländer mit dem Coronavirus infiziert.

Mehrere Corona-Fälle wurden dabei im dm-Verteilzentrum in Wustermark festgestellt. Dort wurden in der Folge alle Mitarbeiter sowie die ermittelten Kontaktpersonen außerhalb des Unternehmens getestet. Insgesamt wurden hierbei zehn Corona-Infektionen ermittelt. Die betroffenen Mitarbeiter des Verteilzentrums stammen alle aus einer Schicht, diese wurde komplett unter Quarantäne gestellt.

24 Schüler des Vicco-von-Bülow Gymnasiums in Falkensee befinden sich derzeit ebenfalls in Quarantäne, nachdem ein Schüler der 11. Jahrgangsstufe positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Bei einer ersten Testung der Kontaktpersonen wurde keine weitere Corona-Infektion festgestellt. Eine weitere Testung ist vor Ablauf der Quarantäne vorgesehen.

In Dallgow-Döberitz ist derweil eine Corona-Erkrankung im Personal der Kita „Maulwurf“ aufgetreten. Für die ermittelten Kontaktpersonen wurde eine Quarantäne angeordnet. Sie wurden außerdem am Montag, 5. Oktober 2020, getestet.

Aufgehoben werden konnten unterdessen die Quarantänemaßnahmen im Seniorenpflegezentrum Fontanepark in Rathenow. Nach einer abschließenden dritten Testung konnten dort keine Neuinfizierten festgestellt werden. Mitte September waren dort drei Corona-Fälle aufgetreten.

Allgemeine Informationen zum Coronavirus hat der Landkreis Havelland im Internet unter www.havelland.de/coronavirus für die Bürgerinnen und Bürger zusammengetragen. (Text: Landkreis Havelland)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Bürgerentscheid zum Bau eines Hallenbades in Fallkensee – Abstimmungsverzeichnis wurde erstellt

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Für den Bürgerentscheid über den Bau eines Hallenbades in Falkensee am 15. November 2020 wurde am 5. Oktober 2020 das Abstimmungsverzeichnis erstellt. Dementsprechend dürfen insgesamt 36.853 Falkenseerinnen und Falkenseer über die Frage: „Sind Sie dafür, dass die Stadt Falkensee die durch den Landkreis Havelland im Jahr 2019 erteilte Baugenehmigung nutzt und ein Hallenbad in Falkensee baut?“ abstimmen.

Spricht sich die Mehrheit der stimmberechtigten Einwohnerschaft beim Bürgerentscheid für den Bau des Hallenbades aus und wird das notwendige Quorum erreicht, ist die Entscheidung gefallen und der Bau des Hallenbades kann beginnen. Das notwendige Quorum wird erreicht, wenn 25 Prozent der Stimmberechtigten, also 9.214 Personen, mit „Ja“ gestimmt haben.

Einsichtnahme ins Abstimmungsverzeichnis
Vom 26. Oktober bis zum 30. Oktober 2020 besteht die Möglichkeit in das Verzeichnis im Abstimmungsbüro der Stadt Falkensee in der Poststraße 31 Einsicht zu nehmen und die Richtigkeit oder Vollständigkeit der eigenen im Abstimmungsverzeichnis eingetragenen Daten zu prüfen. Anträge auf Eintragungen, Streichungen oder Berichtigungen sind bis zum 30. Oktober 2020 möglich. Zuziehende und wegziehende Personen werden dem Abstimmungsverzeichnis automatisch hinzugefügt bzw. aus dem Abstimmungsverzeichnis gestrichen. Für Personen, die innerhalb Falkensees umziehen, erfolgt keine Änderung im Abstimmungsverzeichnis.

Sie wählen weiterhin in dem auf der Abstimmungsbenachrichtigung angegebenen Abstimmungslokal. Durch Änderungen im Abstimmungsverzeichnis kann sich die Zahl der abstimmungsberechtigten Falkenseerinnen und Falkenseer bis zum Abstimmungstag am 15. November 2020 noch verändern. Für Fragen steht das Team des Fachbereichs Wahlen um Wahlleiter Mathias Techen gern zur Verfügung (Telefon: 03322 281-575, E-Mail: wahlen@falkensee.de). (Info: Stadt Falkensee / Foto: CS)

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Bürgerentscheid zum Bau eines Hallenbades – Beantragung des Abstimmungsscheins ab sofort online möglich

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Am Sonntag, 15. November 2020 findet die Abstimmung zum Bürgerentscheid über den Bau eines Hallenbades in Falkensee statt. Wer am Abstimmungstag verhindert ist und ein Abstimmungslokal nicht aufsuchen kann, erhält auf Antrag einen entsprechenden Abstimmungsschein (Briefabstimmungsunterlagen) zugeschickt.

Ein Abstimmungsschein berechtigt, an der Briefabstimmung teilzunehmen bzw. am Abstimmungstag in einem beliebigen Abstimmungslokal die Stimme abzugeben. Der Antrag auf Ausstellung eines Abstimmungsscheins kann schriftlich (Stadt Falkensee, Bürgeramt, Poststraße 31, 14612 Falkensee), über das Online-Formular unter www.falkensee.de/buergerentscheid oder persönlich im Bürgeramt der Stadt Falkensee in der Poststraße 31 erfolgen. Für die Beantragung eines Abstimmungsscheins sind folgende Angaben erforderlich: Name, Vornamen, Geburtsdatum und Wohnanschrift, ggf. abweichende Versandanschrift.

Der Antrag kann auch durch eine andere Person gestellt werden, wenn die schriftliche Vollmacht der bzw. des Abstimmungsberechtigten vorliegt. Ab voraussichtlich 12. Oktober 2020 steht auch das Briefabstimmungsbüro im Bürgeramt der Stadt Falkensee zur Verfügung. Bei persönlicher Abholung der Briefabstimmungsunterlagen im Briefabstimmungsbüro kann auch direkt vor Ort eine Stimmenabgabe erfolgen. Weitere Informationen zur Briefabstimmung finden Interessierte unter www.falkensee.de/buergerentscheid. Für Fragen steht zudem das Team des Fachbereichs Wahlen um Wahlleiter Mathias Techen telefonisch unter 03322 281575 oder per E-Mail an wahlen@falkensee.de gern zur Verfügung. (Info: Stadt Falkensee / Foto: CS)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Havelland: Allgemeinverfügung zur Schwarzwildbejagung erlassen

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Nachdem am 27. September 2020 im Landkreis Märkisch Oderland, 60 Kilometer entfernt vom ersten Ausbruchsort in Deutschland, bei einem als gesund erlegten Frischling die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt wurde, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg in einem Erlass verfügt, dass alle Jagdausübungsberechtigten im Land Brandenburg Schwarzwild verstärkt bejagen und die Fallwildsuche intensivieren sollen.

Auf Grundlage der in der gesamten Bundesrepublik gültigen Schweinepestverordnung hat der Landkreis Havelland daraufhin nun eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen, die sich an alle Jagdausübungsberechtigten richtet.

Das Ziel ist es dabei, dass Jäger mittels Drückjagden oder Einzeljagd die Schwarzwilddichte weiter reduzieren. Bereits seit 2018 erhalten Jäger für jedes über eine Referenzstrecke erlegte Wildschwein eine sogenannte Erlegerprämie von 50 Euro. Ebenfalls müssen die Reviere ab sofort regelmäßig abgelaufen und besichtigt werden, um tote Tiere aufzufinden und die Probenahme sowie Laboruntersuchung zu veranlassen. Auch hierfür wird je Tupferprobe eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro gewährt.

Jedes tot aufgefundene Wildschwein muss beim Landkreis angezeigt werden. Die Bürgerservicebüros in Nauen, Falkensee und Rathenow geben die entsprechenden Probenröhrchen aus und nehmen diese nach Beprobung auch wieder entgegen. Um den Fundort genau bestimmen zu können, sollen mit der Probe die Koordinaten des Fundortes angegeben werden. Diese kann man per App auf dem Smartphone direkt am Fundort bestimmen. Die App „Tierfund-Kataster“ kann kostenfrei im App-Store oder Playstore heruntergeladen werden. Eine Anleitung zur Installation sowie weitere Informationen sind auf der Internetseite des Landkreises Havelland unter der Rubrik „Informationen Afrikanische Schweinepest“ (im Bereich Landwirtschaft) zu finden.

„Wer als Spaziergänger oder beim Pilze sammeln ein totes Wildschwein entdeckt, sollte Abstand zu dem Tier halten und den Fund unter Beschreibung des Ortes beim havelländischen Veterinäramt melden“, sagt Landrat Roger Lewandowski. Sofern der zuständige Jagdausübungsberechtigte bekannt ist, sollte auch dieser informiert werden. „Auf diesem Weg kann das Wildschwein schnell auf das ASP-Virus untersucht werden und es können im positiven Fall entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.“

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die Wild- und Hausschweine betrifft. Bei infizierten Tieren führt sie mehrheitlich zum Tode. Für Menschen sowie andere Haus- und Nutztierarten ist sie dagegen ungefährlich, kann aber mit Lebens- oder Futtermitteln und kontaminierten Gegenständen von Schweinehaltung zu Schweinehaltung oder Wildgebiet zu Wildgebiet übertragen werden. Im Land Brandenburg wurde bislang bei 50 Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest festgestellt (Stand: 7. Oktober 2020). „Das Havelland ist bisher nicht betroffen, die Fundorte liegen im Osten Brandenburgs nahe der Grenze zu Polen“, so Landrat Lewandowski. „Dennoch beobachten wir die Lage aufmerksam und treffen erste Vorkehrungen für einen möglichen Fall in der Region.“

Die nun erlassene Allgemeinverfügung ist im Amtsblatt Nummer 32/2020 des Landkreises Havelland veröffentlicht. Dieses kann in den Bürgerservicebüros des Landkreises in Falkensee, Nauen und Rathenow oder unter www.havelland.de in der Rubrik Amtsblatt (im Bereich Landkreis & Verwaltung unter Presse) eingesehen werden. (Text: Landkreis Havelland / Foto: CS)

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Geänderte Umgangsverordnung – Aktuell 36 Corona-Infektionen im Havelland

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Im Landkreis Havelland sind vom 2. bis 9. Oktober 2020 innerhalb einer Woche 20 neue Corona-Infektionen aufgetreten. Seit Beginn der Pandemie sind damit im Landkreis bisher 284 Personen an COVID-19 erkrankt. Von diesen gelten 242 inzwischen als genesen, der Anteil der Verstorbenen liegt unverändert bei sechs. Aktuell sind demnach 36 Havelländer mit dem Coronavirus infiziert.

Im Zusammenhang mit den Neuinfektionen sind in der zurückliegenden Woche 275 Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt worden. Insgesamt werden derzeit täglich mehr als 300 Quarantänepersonen durch das havelländische Gesundheitsamt telefonisch betreut. An der Informationshotline des Gesundheitsamtes wurden in dieser Woche rund 350 Anrufe entgegengenommen.

Größere Einrichtungen, die derzeit von Quarantänemaßnahmen betroffen sind, sind das dm-Verteilzentrum in Wustermark, das Vicco-von-Bülow-Gymnasium in Falkensee sowie die Kita „Maulwurf“ in Dallgow-Döberitz. Für die betroffenen Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Gymnasiums endet die Quarantäne am 10. Oktober 2020, nachdem auch die zweite Testserie komplett negativ war und kein weiterer Corona-Fall aufgetreten ist. Auch die Testungen im Zusammenhang mit der Kita „Maulwurf“ waren durchweg negativ, sodass hier die Quarantäne der Betroffenen am 12. Oktober 2020 endet.

Das Kabinett im Land Brandenburg hat unterdessen einige Änderungen der SARS-CoV-2-Umgangsverordnung beschlossen, die am 11. Oktober 2020 in Kraft treten und zunächst bis zum 8. November 2020 gelten. Auch die Quarantäneverordnung, die Regeln für Ein- und Rückreisende aus Risikogebieten enthält, wurde bis zum 8. November 2020 verlängert.

Neue Bestimmungen gibt es nun zum Beispiel für private Feiern wie Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder Taufen. Wird in einem Landkreis innerhalb der letzten sieben Tage die Marke von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten (im Havelland liegt die sogenannte 7-Tages-Inzidenz derzeit bei 12,3), sind solche Feierlichkeiten im privaten Wohnraum auf 25 zeitgleich Anwesende und im öffentlichen sowie angemieteten Raum auf zeitgleich 50 Anwesende begrenzt. Ebenfalls gilt dann, dass private Feiern mindestens drei Tage vor Veranstaltungsbeginn dem Gesundheitsamt unter Angabe des Ortes und der geplanten Teilnehmeranzahl anzuzeigen sind.

Ab einer 7-Tages-Inzidenz von 35 wird auch die Maskenpflicht verschärft. Folgende Personen ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr haben dann eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen: in Gaststätten die Beschäftigten mit Gästekontakt sowie Gäste, soweit sie sich nicht auf ihrem festen Platz aufhalten; in Büro- und Verwaltungsgebäuden die Beschäftigten sowie Besucher, sofern sie sich nicht auf einem festen Platz aufhalten und der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht sicher eingehalten werden kann; Nutzer von Personenaufzügen.

Die aktuellen Landesverordnungen sowie weitere allgemeine Informationen zum Coronavirus sind auf der Internetseite des Landkreises Havelland unter www.havelland.de/coronavirus zu finden.

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Olympisches Dorf Elstal: Haus Montreal bekam zur Grundsteinlegung eine Zeitkapsel!

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Der erste große Bauabschnitt in der „G.O.L.D. Gartenstadt Olympisches Dorf von 1936“ neigt sich seinem Ende entgegen. Die terraplan Baudenkmalsanierungsgesellschaft aus Nürnberg ist angetreten, um die historische Stätte, die lange Zeit nur als verfallenes Denkmal in Elstal zu besichtigen war, in ein lebendiges Quartier zu verwandeln, in dem wieder Menschen leben. Im ersten Bauabschnitt wurde so etwa das historische „Speisehaus der Nationen“ wieder bewohnbar gemacht.

Und es sind mehrere neue Häuser entstanden, in die zum Teil bereits die ersten Mieter eingezogen sind.

Am 9. Oktober wurde feierlich die Grundsteinlegung vom Haus Montreal gefeiert – es ist das letzte Haus vom ersten Bauabschnitt, für das eine Baugenehmigung erteilt wurde. Die Grundsteinlegung mutet freilich ein wenig kurios an, weil von dem Haus bereits die Bodenplatte gegossen ist und die Kellerwände stehen. Aber so konnten die Besucher wenigstens windgeschützt der Zeremonie beiwohnen.

Das Haus Montreal ist Haus 12 im sogenannten „Grünen Ring“. Es liegt direkt am neu gebauten Jesse-Owens-Ring. Erik Roßnagel, Geschäftsführer von terraplan: „Unser Plan war es immer, hier vor Ort ein lebendiges Quartier entstehen zu lassen. Wir wollten kein elitäres Bauen, wo sich der normale Elstaler später nicht mehr wiederfindet. 3.000 Menschen werden später einmal vor Ort leben. Wir streben an, dass hier einmal ein Querschnitt durch die ganze Bevölkerung wohnen wird, Dazu gehören eben auch Senioren und ganz junge Menschen.“

Diese Herangehensweise trägt im Haus Montreal auf ganz besondere Art und Weise Früchte. Denn in den beiden oberen Geschossen entstehen zwölf barrierefreie Wohnungen für Senioren. Diese Wohnungen können von Kapitalanlegern erworben werden, um die Vermietung kümmert sich terraplan. In das Erdgeschoss kommt eine Demenz-Wohngemeinschaft mit Zimmern für elf spätere Bewohner. In das Souterran könnte ein Jugendclub und/oder eine Senioren-Begegnungsstätte einziehen. Haus Montreal soll laut Plan Ende 2022 fertiggestellt sein. Da die Bauarbeiten aber einen guten Fortschritt nehmen, könnte die Fertigstellung auch schon Ende 2021 oder Anfang 2022 erfolgen.

terraplan arbeitet im gesamten Quartier sehr eng mit den Gemeinschaftswerken zusammen. Sie werden sich auch um die Demenz-WG kümmern und auf dem Gelände des Olympischen Dorfes auch noch eine Tagespflege im Haus „Mexiko-Stadt“ und eine öffentliche Begegnungsstätte im „Speisehaus der Nationen“ einrichten. Der Kontakt zwischen den Gemeinschaftswerken und terraplan wurde von Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber vermittelt, was Erik Roßnagel sichtlich freute: „Senioren und gerade auch Menschen mit einer Demenz möchten nicht abgeschoben werden an das Ende der Welt. Sie möchten gern voll integriert sein, nah an ihrem alten Zuhause und nah an ihren Familienmitgliedern. Mit der Hilfe der Gemeinschaftswerke können wir das umsetzen.“

Noch ein wenig in der Schwebe ist die spätere Nutzung vom Souterrain im Haus Montreal. Bürgermeister Holger Schreiber: „Wir haben die Option, im Souterrain Räume anzumieten – zu einem sehr fairen Preis von fünf Euro pro Quadratmeter. Ich als Bürgermeister bin sehr dafür, diese Räume zu nutzen. Elstal wächst und wir brauchen einen Ortsteiltreff und einen Jugendtreff. Die Gemeinde diskutiert noch über das Für und Wider. Es wäre aber wirklich schade, diese Chance nicht zu ergreifen – gerade bei dieser tollen Lage. Zumal wir uns ja vor Ort auch ausprobieren können. So könnten wir nur Jugendliche oder nur Senioren ansprechen – oder beide Gruppen. Viele Familien wohnen hier in der Nachbarschaft. Ein solcher Treffpunkt würde sicherlich genutzt werden. Ab dem kommenden Jahr würde uns auch eine PKR-Stelle zur Verfügung stehen, die wir hier einsetzen könnten.“

Bei der Grundsteinlegung erinnerte Erik Roßnagel noch einmal an die großen Schwierigkeiten bei der Realisierung des ganzen G.O.L.D.-Projektes, das ohne eine Förderung fast gescheitert wäre: „Das Olympische Dorf wurde erst als Wohnort für die Athleten der Olympischen Spiele von 1936 verwendet und später als Kasernen für die Kriegsvorbereitung genutzt. Es handelt sich um ein doppelt kontaminiertes Denkmal, denn auch die Böden waren belastet. Wie geht man mit so einem Denkmal um, wie bekommt man das in die Nutzung? Was wir vor Ort getan haben, hat internationales Interesse hervorgerufen. Übrigens: Da bereits die ersten Mieter eingezogen sind, steht das Areal nun offen – jeder, der möchte, kann nun gern durch die Anlage spazieren und die Fortschritte in Augenschein nehmen. Es darf auch am Baucontainer geklopft werden: Unsere Experten vor Ort geben gern Auskunft.“

Anlässlich der Grundsteinlegung wurde eine Zeitkapsel im Fundament versenkt. Sie enthält ein Foto von Jesse Owens, Pläne vom Gebäude, eine G.O.L.D.-Atemmaske, 14 Glückspfennige (einen für jede gebaute Hauseinheit), eine Scherbe aus dem Olympischen Dorf und eine Ausgabe von FALKENSEE.aktuell. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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Mehr Feuerwehr: Paaren im Glien mit neuem Dorfmittelpunkt!

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Es ist ein Glück, dass inzwischen öffentliche Gelder fließen, mit deren Hilfe die Freiwilligen Feuerwehren auf dem Land endlich ein vernünftiges „Zuhause“ erhalten können. Das gilt auch für Paaren im Glien. Ortsvorsteher André Barkowski erinnert sich: „Unsere Freiwillige Feuerwehr in Paaren gibt es bereits seit 110 Jahren. Seit der Wende war die Feuerwehr allerdings in einem alten Stallgebäude untergebracht. …

… Das war so klein, da mussten die Kameraden beim Reinfahren mit dem Besen die Antenne umbiegen, damit sie nicht abbricht. Und das ist nur eine von hundert Sachen, die da nicht funktioniert haben.“

Nun hat die Gemeinde Schönwalde-Glien ordentlich Geld in die Hand genommen. Das alte Dorfgemeinschaftshaus wurde für 1,8 Millionen Euro umgebaut und modernisiert. An das Haus – eine ehemalige Gaststätte – wurde dabei ein moderner Neubau für die Feuerwehr angepflanscht. Hier können nun die beiden Feuerwehrfahrzeuge untergestellt werden. Und es gibt Umkleideräume, Büros und Sanitärräume – all das, was eine Selbstverständlichkeit sein sollte, wenn Dorfbewohner ihre Freizeit zur Verfügung stellen, um Brände in der Nachbarschaft zu löschen.

Über ein Jahr hat der Umbau gedauert, er wurde am Ende 600.000 Euro teurer als gedacht. Immerhin: Für die Feuerwache kamen 330.900 Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP). Das Dorfgemeinschaftshaus wurde mit 266.300 Euro aus dem LEADER-Programm gefördert.

André Barkowski: „Vor sechs Jahren haben wir mit Axel Ganzer eine neue Wehrleitung bekommen. Der Berufsfeuerwehrmann ist nun für die Ausbildung verantwortlich und liefert sehr gute Resultate. Auch ein Förderverein wurde gegründet, das hat uns weit nach vorn gebracht.“

21 aktive Mitglieder zählt die Paarener Feuerwehr, hinzu kommen elf Kinder in der Jugendfeuerwehr. Im Förderverein engagieren sich 38 Paarener.

Das Dorfgemeinschaftshaus, in dem früher auch einmal ein Konsum untergebracht war, bietet nach dem Ausbau einen großen Festsaal, einen Versammlungsraum, eine Küche und ein Lager.

Bürgermeister Bodo Oehme sagte bei der Einweihung am 7. Oktober: „Das ist ein tolles Gebäude für das feierfreudige Völkchen in Paaren.“ Die Dorfbewohner können das Haus gern für ihre Feiern mieten. Auch ein Jugendclub soll hier noch einziehen. Für den Ortsvorsteher entsteht im Haus ein eigenes Büro, auch die Ortsbeiratstreffen werden im Dorfgemeinschaftshaus stattfinden. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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Vernetzungsgruppe Bürgerentscheid gegründet: Breite Zusammenarbeit von Falkenseer Initiativen und Ortsverbänden zur Ablehnung des geplanten Hallenbades

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Am Sonntag, den 15.11.2020 wird es soweit sein: Mit dem Bürgerentscheid zum Hallenbad findet die langwierige Debatte ihren Schlusspunkt. An diesem Tag werden die Bürger*innen der Stadt Falkensee über das Schicksal der im Dezember 2019 erteilten Baugenehmigung entscheiden. „To build, or not to build“ lautet dann die Frage an alle Wahlberechtigten. Das nötige Quorum wird erreicht, wenn über 9.000 Wahlberechtigte mit „Ja“ stimmen und es nicht mehr „Nein“-Stimmen gibt.

Um die Falkenseer Bürger*innenschaft davon zu überzeugen, die aktuelle Hallenbadplanung abzulehnen, haben sich verschiedensten Initiativen, Organisationen und Fraktionen der SVV vernetzt. Jede Gruppe vertritt dabei selbst verschiedene Interessen und bringt unterschiedliche Argumente an, welche sich alle gegen den Bau des aktuell geplanten Hallenbades aussprechen. Ob Intransparenz, fehlende Ökologie und Nachhaltigkeit, negative Auswirkungen auf den Klimaschutz, ein zu hoher Energieverbrauch, zu hohe Kosten und eine damit verbundene unsichere finanzielle Zukunft der Stadt oder fragwürdige Vorgänge seitens der Hallenbad-Befürworter*innen in den letzten Jahren: Durch die nun vernetzten Initiativen wird eine breite Falkenseer Bürger*innenschaft vertreten, welche der festen Überzeugung ist, dass die aktuelle Variante der Stadt in Zukunft nicht gut tun wird.

Mit dem Jugendforum, der Jungen Union Havelland und dem Jugendbeirat der Stadt Falkensee sind drei Vertretungen der jungen Generation dabei, die neben den ökologischen Folgen vor allem die finanziellen Folgen und Belastungen in Zukunft ausbaden müsste. Viele andere Vorhaben und Investitionen in der Stadt, welche für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung wichtig sind, wären mit dem Bau des Hallenbades nicht mehr realisierbar. Mit dem BISF e.V., dem ADFC, der Umwelt-AG der Lokalen Agenda 21, der Falkenseer Ortsgruppe von FridaysForFuture, der Baumschutzgruppe Finkenkrug und der Fraktion der Grünen sind die ökologischen Kritikpunkte an der aktuellen Planung stark vertreten. Abgerundet wird die argumentative Vielfalt des Zusammenschlusses durch die Interessensgemeinschaft Zentrum (IGZ), drei CDU-Vereinigungen (MIT Mittelstands- und Wirtschaftsunion Havelland, Senioren-Union Falkensee, Junge Union Havelland) und die Fraktionen der FDP, der Freien Wähler und der CDU, welche sich vor allem finanzielle Sorgen bezüglich der Zukunft der Gartenstadt machen. Alle Aspekte werden zusammengefasst und übersichtlich dargestellt auf der Homepage des „Bündnis Zukunftsfähiges Hallenbad“ (https://boehfalkensee.wordpress.com/). Dort können sich die Bürger*innen gerne jederzeit informieren und Begründungen und Argumente erfahren, die gegen die aktuelle Hallenbadplanung sprechen.

Die vernetzten Gruppen wollen im Schlusssprint zur Abstimmung die Bürger*innen davon überzeugen, sich am demokratischen Prozess des Entscheides zu beteiligen und den Weg zur Abstimmungsurne zu bestreiten. Dabei werben wir dafür, auf dem Stimmzettel das Kreuz bei „Nein“ zu setzen. Damit spricht man sich schließlich nicht generell gegen eine Schwimmhalle in der Stadt aus, sondern lediglich gegen die aktuell geplante, die nach der Ansicht der vernetzen Gruppen wirtschaftlich wie ökologisch verheerende Folgen für unsere Gartenstadt hätte.

Weitere Gruppen, Initiativen und Organisationen, welche sich der Vernetzungsgruppe anschließen wollen, sind jederzeit herzlich dazu eingeladen. Bei Interesse kann man sich unter info@jugendforum-fks.de melden. Die Mail-Adresse steht auch für jegliche Fragen von Falkenseer*innen zur Verfügung.

Marius Miethig – Jugendforum Falkensee
Bjarne Utz – Bündnis Zukunftsfähiges Hallenbad
Yvonne Scherzer – Lokale Agenda 21 – AG Umwelt
Uwe Kaufmann – Allgemeiner Deutscher Fahrradclub Falkensee
Günter Chodzinski – Bürgerinitiative Schönes Falkensee e.V.
Kathleen Kunath – Interessensgemeinschaft Zentrum
Antonia Trümpler – FridaysForFuture Falkensee
Tim Brand – Junge Union Havelland
Gisela Gunkel – Baumschutzgruppe Finkenkrug
Toni Gabriel Kissing – Jugendbeirat der Stadt Falkensee
Christoph Böhmer – MIT Havelland
Hans-Peter Pohl – Senioren-Union Falkensee
Anne von Fircks – Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Rainer Ganser – CDU-Fraktion
Amid Jabbour – FDP-Fraktion
Gerd Kirchner – Fraktion Freie Wähler Falkensee

Christian Gust, Stefan Golla
Martin Hamann – Sachkundiger Einwohner im Bau- und Werksausschuss
Martin Eiselt – Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Falkensee

(Info/Fotos: Vernetzungsgruppe Bürgerentscheid)

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Musikalisches Duo im Bürgerverein Finkenkrug: OpenAir-Konzert von „Zwo – Deine Wohnzimmerband“!

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Einen Quadratmeter Platz brauchen Robert Bolze (37) und Florian Schulz (31) normalerweise. Auf dieser winzigen Fläche bauen sie unter dem Namen „Zwo – Deine Wohnzimmerband“ ansonsten ihr Set auf und spielen so auf Geburtstagen, auf Firmenfeiern und auf anderen Events. Als Band, die auch in die kleinste Hütte passt, werden die beiden, die aus der Falkenseer Band „Rock‘s Core“ hervorgegangen sind, inzwischen deutschlandweit gebucht.

In Falkensee genießen sie aber einen Heimvorteil und freuen sich über einen stetig wachsenden Kultstatus.

Während der Corona-Pandemie gab es allerdings kaum noch Drinnen-Parties, auf denen die Gäste so eng stehen, dass man auch die Musiker auf einen Quadratmeter zusammenquetschen muss. Robert Bolze: „Wir hatten während Corona sozusagen einen Komplettausfall – wir konnten gar nicht auftreten. Natürlich hat es uns kräftig gejuckt. Aber wir müssen zum Glück nicht von unseren Auftritten leben und haben beide einen ganz normalen Beruf. Erst im Juli hatten wir wieder einen Auftritt, das war zu einem 80. Geburtstag. Das kam uns nach der langen Pause vor wie ein Großkonzert.“

Am 9. Oktober spielte „Zwo – Deine Wohnzimmerband“ (www.zwo-deine-wohnzimmerband.de) für eine private Veranstaltung im Bürgerverein Finkenkrug – und nutzte gleich die sich bietende Gelegenheit, für den 10. Oktober noch ein öffentliches OpenAir-Konzert für jedermann anzuhängen. Florian Schulz: „Das war das erste Mal, dass wir unser Set gleich vor Ort stehen lassen konnten, weil wir am nächsten Tag noch einen Auftritt haben.“

Am 10. Oktober schauten gut und gern 80 Fans der Band vorbei, um im Garten vom Bürgerverein auf bereitgestellten Stühlen Platz zu nehmen. Es gab selbstgebackenen Kuchen, heiße Getränke und auf Wunsch sogar ein Glas Wein für die Gäste, die auf ihren Plätzen auch wärmende Decken vorfanden.

Robert Bolze: „Wir spielen – mit Pause – immer gute zwei Stunden. Wir haben eine lange Setliste mit Songs im Kopf, können uns aber sehr gut auf die Leute einstellen und spontan Lieder spielen, die besser zum Publikum passen. Schema F gibt es bei uns nicht.“

Und das merkte man auch beim Open-.Air-Konzert der Band, die bereits seit 2013 zusammen unterwegs ist. Die beiden stimmgewaltigen Jungs spielten Songs wie „Supergirl“, „Lemontree“, „Hey Jude“, „Applaus Applaus“ oder „Wenn es Sommer wär“ – und arbeiteten sich mit Können, starker Bühnenpräsenz und eigener Interpretationen durch einen Stapel besonders beliebter Songs. Das Geheimrezept der Band ist der schräge Humor der beiden Musiker, der zwischen den Songs immer wieder aufblitzt. Auch der Einsatz ungewöhnlicher Instrumente wie etwa einer Nasenflöte, eines Xylofons oder einer trötenden Gummiwurst machen den Auftritt von „Zwo – Deine Wohnzimmerband“ zu etwas Besonderem.

Florian Schulz: „Wir werden uns nun dicke Thermounterwäsche kaufen müssen, denn im Winter werden wir dank Corona wohl weiterhin viel draußen spielen müssen.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).

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Champignons, Parasole und Maronen: In den Pilzen mit dem Landgut Schönwalde!

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Im Ortsteil Dorf von Schönwalde-Glien liegt mitten im Grünen das Landgut Schönwalde (www.daslandgut.de). Inge Schwenger und ihr Team haben in den vergangenen Jahren viel Geld, Zeit und Arbeit investiert, um das Landgut wieder auf Vordermann zu bringen. Heute grasen hier Pferde auf der Weide, kehren Übernachtungsgäste aus ganz Deutschland ein, lassen sich (in besseren Zeiten) rauschende Hochzeiten feiern und lädt eine kleine Restauration zum Verweilen und Genießen ein.

Das Landgut ist ein Musterbeispiel für eine biologisch-natürliche und nachhaltige Bewirtschaftung. Das spielt sich auch in der Küche wieder. Hier wird das Motto ausgegeben: „Alles radikal lokal“. Kräuter, Tomaten, Kohl und frische Pilze stammen von der eigenen Scholle, viele weitere Zutaten für die hochwertige Küche kommen von Produzenten aus der Umgebung – etwa die Schafswurst von Schäfer Kolecki.

Neuer Küchenchef ist seit einigen Wochen der Falkenseer Dennis Kühn (28). Er hat bereits in Schloss Ziethen, im Fünf-Sterne-Restaurant „Traube Tonbach“ im Schwarzwald und im Zehlendorfer „Chalet Suisse“ gearbeitet. Nun sorgt er dafür, dass es im Landgut Schönwalde ein „Blanket vom Dorfkaninchen mit roter Beete und Bulgur“, „Ochsenbäckchen mit Rahmkohl und Kartoffelstampf“ oder „Kalbsfilet und -zunge mit Gartengemüse“ gibt.

Inge Schwenger: „Wir möchten – Corona-konform – gern wieder zu Veranstaltungen einladen, bei denen Dennis seinen Küchenstil präsentieren kann. Wir planen so etwa ein echtes Schlachtefest im Freien und ein originales Thanksgiving.“

Am 16. Oktober ging es zunächst einmal los mit der besonderen Veranstaltung „Bitte ein Pilz“. Schon um zehn Uhr an einem Freitag fanden sich ein Dutzend angehender Pilzfreunde auf dem Landgut ein, um bei zehn Grad Außentemperatur und Nieselregen in die Pilze zu gehen.

Außer Körbchen und Pilzmesser mit dabei – der Brieselanger Pilzexperte Werner Malchow (73), der früher Apotheker war („Da kennt man sich mit Giften aus“) und 40 Jahre Pilzerfahrung mitbringt. Werner Malchow ist offizieller Pilzsachverständiger im „Brandenburgischen Landesverband der Pilzsachverständigen e.V.“ (www.blp-ev.de), der kostenlose Pilzberatungen anbietet. Er machte die angetretenen Pilzsucher mit einem kleinen spontanen Vortrag schlau: „Es gibt etwa 5.000 Pilzarten in Deutschland. Nur 500 von ihnen sind essbar. Pilzgifte sind mitunter tückisch. Beim grünen Knollenblätterpilz wirkt das Gift erst nach Tagen. Es greift die Leber an. Es geht einem schlecht, dann auf einmal besser. Man denkt, man hat alles überstanden, aber eine Woche später ist die Leber völlig zerstört. Daraus folgt: Man nimmt nur die Pilze aus dem Wald mit nach Hause, die man wirklich zu hundert Prozent kennt.“

Werner Malchow berichtete auch von „laufenden“ Pilzen, von Spurenelementen und Vitaminen – und davon, dass Pilze viel Eiweiss, aber gar kein Fett enthalten: „Es sind keine Tiere und auch keine Pflanzen. Sie bilden ihr eigenes Reich.“

Inge Schwenger kennt die Umgebung vom Landgut wie ihre Westentasche. Und so führte sie die Gäste geschickt zu Wiesen voller Champignons, machte auf eine Parasol-Kolonie im hohen Gras aufmerksam und lotste die Besucher im Wald zu großen Vorkommen an Maronen.

Werner Malchow nutzte die Gelegenheit, um den neugierigen Pilzsuchern den Schopftintling zu zeigen, aus dem man früher Tinte hergestellt hat (und leckere Suppen). Er präsentierte den „Suppenpilz“ Nelkenschwindling, der Hexenringe im Rasen macht. Er wies auf den Kahlen Krempling hin, der früher als Speisepilz galt – bis man herausfand, dass die Menschen nach und nach Allergien gegen ihn entwickeln, die böse enden können. Und er bestimmte Pilze wie den Grünblättrigen Schwefelkopf, den rötlichen Holzritterling, den großen Schneidling („Das Fleisch des Waldes“) und den falschen Pfifferling („kann man ein paar von mitessen“).

Und er warnte: „Wer nach dem Genuss eines Pilzgerichtes erbrechen muss und Durchfall bekommt, kann auch an einer ‚unechten‘ Pilzvergiftung leiden. Dann wurden z.B. gute Pilze zu kurz gekocht, sodass unverträgliche Eiweiße nicht zerstört werden. Oder es wurden zu alte Pilze verwendet, die bereits halb zerfallen sind.“

Mit der gesammelten Beute ging es zurück ins Landgut – zu einem besonderen Pilz-Kochkurs. Dennis Kühn ließ die Gäste zunächst die Pilze putzen und zerkleinern. Nach Anleitung bereiteten die Besucher dann eine Pilzbutter zu, fertigten eine Pilzkruste an, kochten eine Pilzrahmsoße, legten Pilze ein und machten ein Pilzkompott.

Dennis Kühn: „Ich möchte gern zeigen, dann man Pilze nicht nur frisch verwenden, sondern sie für den späteren Gebrauch auch pulverisieren, marinieren und sogar fermentieren kann. Das kennen viele so noch gar nicht.“

Und in der Tat: Pilze im Ofen zu trocknen, um sie dann im Mixer zu einem staubigen Pulver zu verarbeiten, das war allen Kursteilnehmern neu. Das Pulver peppt Saucen auf, macht Butter lecker und dient dank seines hohen Glutamat-Anteils auch als natürlicher Geschmacksverstärker.

Bei einem Pils vom Faß wurde das gemeinsam Geleistete anschließend verputzt. Auf die Teller kam ein pilziges 3-Gänge-Menü mit einem „klaren Waldpilz-Süppchen mit allerlei Fundpilzen“, „Medaillons vom Wollowina-Rind unter der Pilzkruste und Rahmsoße mit Kürbis und Gartenkartöffelchen“ sowie „Weißes Schokoladenmousse mit Karamel und Wiesenchampignons“.

Sechs Stunden dauerte die Exkursion in die Pilze. Für alle Teilnehmer war das wie ein kurzer Urlaub. (Text / Fotos: CS)

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