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Channel: Seite 161 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: ES 2

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Horror-Autor Stephen King hat 1986 mit „Es“ sein schönstes und zugleich auch furchterregendstes Buch geschrieben. Es ist eine zutiefst authentische Coming-of-age-Geschichte von einen paar Loser-Kindern, die im Kampf gegen eine unheimliche Entität ihre Stärke finden. Nachdem „Es“ bislang nur fürs Fernsehen verfilmt wurde, kam 2017 der erste Teil einer zweiteiligen Kinoadaption in die Lichtspielhäuser.

„Es“ Teil 1 ging an den Kinokassen ab wie eine Rakete und holte sich schnell den Titel „weltweit erfolgreichster Horrorfilm aller Zeiten“. Nun ist es an der Zeit für den Nachfolger, der das Epos abschließt.

Der erste Kinofilm beleuchtete die Erlebnisse der Kinder. Nun geht es mit den Erwachsenen weiter. 27 Jahre sind vergangen, seitdem der Club der Verlierer das Es-Monster in Form eines gruseligen Clowns in ihre Schranken verwiesen hat. Nach 27 Jahren geschehen auf einmal neue, mysteriöse Morde – Menschen verschwinden.

Mike Hanlon (Isaiah Mustafa), der in der Gruselstadt Derry geblieben ist, ruft die Freunde von damals zusammen. Bill Denbrough (James McAvoy), Beverly Marsh (Jessica Chastain), Richie Tozier (Bill Hader), Ben Hanscom (Jay Ryan) und Eddie Kaspbrak (James Ransone) folgen. Doch Es (Bill Skarsgård) wartet schon auf die Erwachsenen, die deutlich unsicherer agieren als damals noch ihre kindlichen Versionen. Hat Es schon gewonnen?

Regisseur Andrés Muschietti lässt sich satte zwei Stunden und 50 Minuten lang Zeit, um die Geschichte zu Ende zu erzählen. Dabei verwendet er viel Zeit auf die Charakterisierung der erwachsenen Versionen vom Club der Verlierer. Das tut dem Film gut, weil die punktgenaue Charakterisierung bereits ein echter Pluspunkt des Buchs war. Muschietti erfreut den Zuschauer auch immer wieder mit Rückblenden in die Zeit vor 27 Jahren – und holt so auch die Kinder noch einmal auf den Bildschirm.

Der zweite Pluspunkt von „Es“ sind weiterhin die Auftritte vom Horror-Clown Pennywise. Hier kommt es zu äußerst verstörenden und sehr gewalttätigen Szenen.

Auch wenn vieles nur in der Einbildung der Freunde stattfindet, so haut die visuelle Kraft so mancher Szene den Zuschauer glatt aus den Socken. Die Altersfreigabe „ab 16 Jahre“ ist kein Scherz – und der zweite Teil von „Es“ kommt als cineastische Mutprobe daher, bei der man gut herausfinden kann, wie viel Horror man zu verkraften in der Lage ist. Besonders effektvoll (wenn auch nicht sehr kreativ) sind die vielen „Jump Scares“, bei denen einen der Horror von jetzt auf gleich schockartig anspringt.

Was dem Film schadet, ist das Ende. Das kriegt King einfach nicht hin. Was übrigens im Film mehrfach angesprochen wird. (CS / Bild: UPIMedia)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=OYsSefoUdaw

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).

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Startbereit: LUNOS hat die neue Zentrale in Falkensee bezogen!

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Es ist geschafft. Nach langer Bauphase ist das neue LUNOS Hauptquartier im anvisierten Zeitslot und zu den geplanten Kosten fertiggestellt worden. Schräg gegenüber vom Falkenseer Bahnhof „Albrechtshof“ auf dem ehemaligen Gelände vom AGON Möbelmarkt gelegen, präsentiert sich das LUNOS-Gebäude als hypermoderner Bau voller Finessen. (ANZEIGE)

Die LUNOS Lüftungstechnik GmbH (www.lunos.de) bezeichnet sich selbst als „weltweiter Marktführer im Bereich der dezentralen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung“. Die Freude an Technik, Wissenschaft und Innovation wird im ganzen Gebäude sichtbar. Das lässt sich nur über die Tiefgarage betreten, die auch Ladekapazitäten für E-Mobile bereithält. Mit der Restwärme der Autos wird das Gebäude mit beheizt. Im ganzen Haus gibt es keine Schlösser, alle Türen öffnen sich allein über Transponderchips. Lichtschalter sucht man ebenfalls vergebens: Bewegungssensoren schalten das Licht automatisch ein und aus. Auf dem Dach erzeugt eine Photovoltaic-Anlage den benötigten Strom. Viel Glas und ein Innenhof sorgen für ein rein natürliches Licht in den Büros. Unter dem Gebäude stellt ein Reservoir 750 Kubikmeter Wasser bereit – für den Brandschutz.

Michael Merscher, Mitglied der Geschäftsleitung und technischer Leiter vor Ort: „Bei uns gibt es keine Maschinen. Wir bauen unsere Produkte in Manufaktur-Weise vor Ort zusammen. Wir verkaufen sie ausschließlich über Fachmärkte auf allen Kontinenten dieser Erde. Büros von uns gibt es in 35 Ländern.“

Über hundert Mitarbeiter hat LUNOS bereits. Aber vor Ort gibt es Aufgaben für viele weitere Kollegen. Michael Merscher: „Wir finden Ini­tialbewerbungen gut – etwa für eine Einstellung als Fachlagerist oder als Mechatroniker. Diese Bewerbungen erreichen uns inzwischen fast ausschließlich per E-Mail. Ich habe wenig Zeit, Bewerbungen müssen kurz sein. Am besten steht in der Mail, warum man zu uns möchte, welches Tätigkeitsgebiet man anstrebt, ab wann man loslegen kann und was man verdienen möchte. Zeugnisse und umfangreiche Mappen brauchen wir nicht.“

LUNOS unterstützt auch Duale Studien und finanziert bereits einer ersten Mitarbeiterin das Studium, weil sie sich gern weiterbilden möchte. Michael Merscher: „Die IHK Potsdam hat uns sehr dabei geholfen, dass wir bereits in diesem Jahr die ersten beiden Auszubildenden begrüßen konnten. Ein junger Mann macht bei uns eine Ausbildung zum technischen Produktdesigner, eine Frau lässt sich zur Industriekauffrau ausbilden.“

Auch Schülerpraktikanten nimmt LUNOS gern an. Michael Merscher: „Unser erster Praktikant Nico kommt aus der Kant-Schule. Er lernt in seiner Zeit bei uns das ganze Unternehmen kennen. Er besucht erst die Ingenieure in der Konstruktion, ist dann im Labor, arbeitet anschließend in der Wareneingangskontrolle und macht abschließend auch Station in der Logistik. Bei uns steht Europas höchstes Hochregallager, das von einem Menschen und nicht von einer Maschine angefahren wird. Unser Gabelstapler kann bis in Höhen von 15,40 Meter aufsteigen.“

Ingo Volckmann als Besitzer des Areals und als Betreiber von LUNOS plant noch in diesem Jahr den Startschuss zum Bau von 300 Wohnungen auf dem direkt angrenzenden Gelände. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).

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4. FALKENSEE.aktuell PokerNight „Duell der Bosse“: Wenn Bosse pokern

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Einmal im Jahr ist es so weit. Dann treffen sich die Firmenchefs der Region, um beim „Duell der Bosse“ herauszufinden, wer von ihnen wohl das beste Pokerface besitzt. Die vierte FALKENSEE.aktuell PokerNight nur für die Entscheider fand einmal mehr im Falkenseer Capitol statt. Sabrina und Christian Schuh von der Tanzschule Schuh hatten die Teilnehmer in ihre einzigartigen Räumlichkeiten geladen.

Auf die zuvor angemeldeten Spieler warteten Profi-Pokertische, versierte Dealer, originale Casino-Keramikchips und – ein langer Abend. Cocktails gab es frisch zubereitet an der Bar, für das Catering zeichnete der Partyservice der Fleischerei Gädecke verantwortlich.

Carsten Scheibe vom Orga-Team: „29 Spieler hatten sich zum Poker-Turnier angemeldet. Jeder Spieler bekam einmalig 30.000 in Chips, die Blinds starteten bei 100 und 200. Alle 20 Minuten erhöhte sich der Blind deutlich.“

Wie bereits beim letzten Mal startete die in einem Poker-Verein spielende Falkenseerin Katja Klostermann als „Bounty-Girl“ ins Turnier. Wer sie vom Tisch nahm, bekam 10.000 in Chips extra. Kam Katja im vergangenen Jahr noch bis zum Final Table, so wurde sie dieses Jahr schon auf Platz 33 vom Tisch genommen. Christian Schuh holte sich den wertvollen Bonus. Auch den „Chip-Chip“ gab es wieder: Gewann ein Spieler mit einer Straße oder besser, bekam er zur „Belohnung“ einen 1000er Chip zugeworfen. Das beste Blatt des Abends war übrigens ein Straight Flush bis zum König in Pik, den Vermesser Thomas Jacubeit ausspielte. Das wäre ja fast ein Royal Flush geworden!

Alle Spieler durften auch wieder beim „Spiel der Könige“ mitmachen. Bereits bei der Anmeldung mussten sie entscheiden, wer wohl länger im Turnier bleibt – „König“ Scheibe oder „König“ Schuh. Am Ende hielt Christian Schuh länger durch. Wer richtig getippt hatte, bekam einen Cocktail aufs Haus spendiert.

Wie immer hatten alle Spieler bei diesem Netzwerk-Event viel Spaß und nutzten die Gelegenheit, um die anderen Mitspieler an den Tischen besser kennenzulernen.
Um 23:35 Uhr schied dann mit Daniela Schwarz die beste Poker-Spielerin des Abends aus. Carsten Scheibe lief um 23:50 Uhr mit zwei Königen in die Asse von Thomas Schwarz, der es daraufhin bis an den Final Table schaffte. Der stand mit zehn Teilnehmern um 0:51 Uhr fest. Thomas Schwarz wurde allerdings gleich in der ersten Hand zum „bubble boy“ des Tisches. Die anderen neun erhielten schöne Pokale als Erinnerung an einen tollen Abend. Dem Sieger Christian Wulf von Vodafone Havelland gelang es gegen 2:45 Uhr, den bis dahin stark aufspielenden René Wehland vom Tisch zu nehmen.

FALKENSEE.aktuell PokerNight Duell der Bosse 4
Die Liste des Ruhms und der Schande

39 Spieler haben sich getraut, bei der vierten Runde vom „Duell der Bosse“ mitzuspielen. Sie haben ihre Firma „gesetzt“ und erscheinen nun abhängig von ihrer Platzierung im Turnier auf der berüchtigten „Liste des Ruhms und der Schande“.

1 – Christian Wulf – Geschäftskundenbetreuer Vodafone Havelland
2 – René Wehland – Geschäftsführung StarkLand Personaldienstleistung GbR
3 – Carsten Heine – Geschäftsführung imaro YOUR HAIR SPA
4 – Erik Ebeling – Geschäftsführer Warenhaus Ebeling
5 – Marcus Matthes – Regionalverkaufsdirektor Maritim Hotelgesellschaft mbH
6 – Andreas Maul – Geschäftsführer DJ Andy & Friends
7 – Uwe U. Schmidt – Sales Manager Brandenburg EON
8 – Christopher Sauerbaum – Geschäftsführung Manne’s Angelteich im Winkel
9 – Christian Schuh – Geschäftsführung Tanzschuhle im Capitol
10 – Thomas Schwarz – GF Baugeld Spezialisten Niederlassung Falkensee
11 – Thomas Jacubeit – Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur
12 – Roy Puhlmann – Geschäftsführung PUHLMANN Immobilien–Beratung
13 – Donevan Gunia – Geschäftsführung Gunia Catering
14 – Torsten Elliger – Geschäftsführer Ehricke & Strankmann Software GmbH
15 – Sven Desens – Geschäftsführer Jannys Eis Falkensee
16 – Carsten Scheibe – Geschäftsführer Falkensee aktuell
17 – Thomas Dalchow – Inhaber McDogs
18 – Thomas Swiderski – Vorstand Lions Club Falkensee
19 – Daniela Schwarz – GF Baugeld Spezialisten Niederlassung Falkensee
20 – Victoria Aurel – Geschäftsführung Victoria Aurel Photography
21 – Stephan Guschke – Geschäftsführer Pflanzen & Staudencenter Guschke
22 – Ryco Klostermann – Generalagentur der Ergo Beratung und Vertrieb AG
23 – Gregor Bos – Geschäftsführung imaro YOUR HAIR SPA
24 – Mohammed Taleblou – Geschäftsführer Teppichwäscherei & Galerie Taleblou
25 – Timo Wietzoreck – Finanzdirektor der Berliner Eisbären
26 – Oliver Seidel – Geschäftsführer Neuland Fleisch- & Wurstwaren Oliver Seidel
27 – Joan Tecklenburg – Assistenz der Geschäftsführung Gunia Catering
28 – Heiko Schulze – Falpico – der Falkenseer Heimatmaler
29 – Anja Thamm – Geschäftsführerin der Tanzschule Allround
30 – Akis Farmakis – Geschäftsführer vom griechischen Restaurant Karyatis
31 – Christian Thamm – Geschäftsführer der Tanzschule Allround
32 – Thomas Marquardt – Leiter Berliner Volksbank FinanzCenter Falkensee
33 – Katja Klostermann – Bountygirl
34 – David Kaiser – General Manager, Growth & Engagement, Amazon Alexa Europe
35 – Remo Sommer – Geschäftsführer K. Kampowski GmbH
36 – Alen Feratovic – Geschäftsführer Fa. DANNY Metallankauf
37 – Mike Grajek – Geschäftsleiter Selgros Falkensee
38 – Samir Feratovic – Geschäftsführer D.A.S. Automobile
39 – Andreas Kohn – Geschäftsführer von Foto Kohn Falkensee

(Text: CS / Fotos: CS + Anni Ebeling)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).

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Bei Fisch-Frank in der Spandauer Altstadt

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Der „Fisch-Frank“ ist mitten in der Spandauer Altstadt zu finden. Nur heißt der Betreiber gar nicht Frank, sondern eigentlich Olaf Pelz (55). Der stammt aus Flensburg und hatte mit seinem Leben ursprünglich einmal etwas ganz anderes vor: „Ich hatte da einen Cousin namens Frank, der war bei der Marine und hatte irgendwann keine Lust mehr darauf, zur See zu fahren. … (ANZEIGE)

… Der Frank, der sagte zu mir: Komm, wir machen zusammen ein Restaurant auf. Mit viel frischem Fisch. Und Fischbrötchen. Ich sagte: OK. So kam das.“

1986 entstand das erste Restaurant in Flensburg. Olaf Pelz: „Ich bin aber schon vorher so um 1982 nach Berlin gekommen. Hier hatte ich ein französisches Bistro in der Manteuffelstraße in Tempelhof. Ich bin dann immer zwischen Berlin und Flensburg hin und her gependelt. 1990 kam ein zweites Fisch-Restaurant in der Schlossstraße in Steglitz dazu. Das war mitten im Wertheim zu finden, die wollten damals so etwas wie eine Gourmet-Etage aufbauen. 1992 hatte mein Partner plötzlich keine Lust mehr auf Fisch, er wollte lieber in Cafés investieren. So war der Frank, er hatte immer Ideen. Die haben auch immer gut funktioniert, er war nur stets viel zu schnell wieder auf dem Sprung. Leider lebt er auch nicht mehr.“

Olaf Pelz hat es dann mit seinem „Fisch-Frank“ nach Spandau verschlagen. Es ist das einzige Restaurant, was es von damals noch gibt. Olaf Pelz: „Uns gibt es hier bereits im elften Jahr. Wir verstehen uns als Tagesrestaurant für Fischliebhaber. Essen gibt es immer von 11 bis 19:30 Uhr. Am Sonntag und an den Feiertagen haben wir zu. Nur am Karfreitag machen wir eine Ausnahme, das passt aber auch zu gut zum Thema Fisch.“

Im Fischrestaurant gibt es 45 Sitzplätze – und bei schönem Wetter auch noch einige an den Tischen draussen vor der Tür. Hier kann man bei einem leckeren Fischteller den Passanten zuschauen, wie sie im emsigen Strom durch die Charlottenstraße getrieben werden.

Olaf Petz: „Wir bereiten alles frisch zu. Unser Fisch stammt von verschiedenen Händlern, sodass wir immer die beste Wahl haben. Ich kaufe immer nur für ein, zwei Tage ein, sodass der Fisch stets Topqualität hat. Wir verwenden keinerlei TK-Ware und bereiten auch unsere Soßen selbst zu. Sogar die Bratheringe legen wir in Eigenarbeit ein. An so einem Standort musst du einfach Qualität bieten, sonst bist du morgen wieder weg. Die Leute lieben auch unsere Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speck, die wir jeden Morgen frisch zubereiten. So, wie das den Kunden am besten schmeckt.“

Beim „Fisch-Frank“ gibt es eine Standardkarte. Wichtiger sind aber die Tafeln, die an der Wand hängen und auf denen weitere Gerichte beschrieben werden: „Da ist ordentlich Bewegung drin.“

„Frische Fische vom Feinsten“ heißt es bei „Fisch-Frank“ – und das Versprechen kann der unaufgeregte Flensburger mit seinem Team durchaus einhalten. Der Kunde bekommt vor Ort eine Flensburger Fischsuppe mit viel Fisch ebenso wie ein Rührei mit Lachsstreifen, einen knusprig gebratenen Backfisch oder Scampi vom Grill mit Aioli und Hummersauce. Ein Nordischer Heringstopf kommt ebenso aus der brodelnden Kombüse wie das Skipper-Frühstück mit Krabben, die Austern „Fines de Claire“ oder der gegrillte Langustenschwanz. So gesehen bietet „Fisch-Frank“ für jeden Geldbeutel und jeden Fischanspruch das passende Essen.

Bei unserem Besuch schwärmen wir von der knusprig gebratenen Scholle mit Nordseekrabben und Bratkartoffeln, wie wir sie sonst immer auf der Nordseeinsel Wangerooge bestellen. Zack, steht genau dieser Teller auf dem Tisch. Und es schmeckt exakt so wie an der Nordsee – frisch, zart, ehrlich und mit Liebe zubereitet. Olaf Pelz: „Mit meinem Lieferanten musste ich erst schimpfen. Ich wollte keine zu kleinen oder zu großen Schollen, sondern solche, die ohne Kopf noch genau ein halbes Kilo auf die Waage bringen.“

Viele Stammkunden drängen ins „Fisch-Frank“, um den besten Fisch in der Region zu essen. Olaf Pelz: „Zu uns kommen auch viele Geschäftsleute aus der Nachbarschaft, um bei uns ihre Mittagspause zu verbringen. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie viele Touristen ihren Weg nach Spandau finden, um dann durch die Altstadt zu marschieren. Und viele Ältere kehren bei uns ein, nachdem sie beim Arzt waren oder wenn sie Einkäufe in der Altstadt zu erledigen haben.“

Dazu passen auch die Preise vor Ort. Für einen Zehner kann man schon gut speisen, das Skipper-Frühstück mit Nordseekrabben in Rührei mit Bratkartoffel und Salatbeilage kostet 14,90 Euro.

Olaf Pelz: „Rotbarsch, Seelachs, Scholle – das sind Selbstläufer, die gehen immer. Labskaus ist auch ein Bestseller, das setze ich alle fünf bis sechs Wochen einmal an, damit die Gäste es als etwas Besonderes sehen. Auch Nordseekrabben habe ich das ganze Jahr da. Die sind ganz frisch, die wurden nicht tiefgefroren nach Marokko zum Pulen verschifft. Inzwischen haben die Holländer Maschinen entwickelt, die beim Pulen der Krabben helfen, sodass sie ganz schnell zu uns gelangen. Die waren immer nur auf Eis und nie im Froster. Das schmeckt man.“

Olaf Pelz bereitet jeden Tag (bis auf Sonntag) frischen Fisch zu – und ist selbst die optimale Zielgruppe: „Ich esse jeden Tag Fisch und manchmal sogar zwei Mal. Viele Freunde amüsieren sich darüber, weil sie das gar nicht verstehen können, aber so ist es nun einmal. Zum Restaurant: Es gibt wohl nichts, was im Meer schwimmt, was wir nicht schon mal in der Pfanne hatten.“

Früher war der Restaurantbetreiber selbst einmal aktiver Angler, war sogar Hochseeangeln. Aber dafür bleibt in Berlin keine Zeit mehr: „In meiner Freizeit bin ich Sportschütze und auf vielen Meisterschaften unterwegs. Besonders viel Spaß macht mir das Westernschießen im Parcours.“

Übrigens: So vollständig die Fischkarte beim „Fisch-Frank“ auch ist – eine Speise fehlt. Fish & Chips wie in England gibt es nicht. Olaf Pelz: „Kein Wunder, ich habe gar keine Fritteuse.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Fisch-Frank, Charlottenstraße 7, 13597 Berlin, Tel.: 030-33939261

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).

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Scheibes Glosse: Nehmt doch gleich alles!

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Früher hat man als kleiner Bauer auf dem Land der Obrigkeit stets „den Zehnten“ gegeben. Ich weiß nun nicht, ob im Mittelalter eher der Adel oder aber der Klerus die gierige Hand hingehalten hat, um ehrlich verdiente Taler abzugreifen. Ich weiß nur, dass die damalige Abgabe im Vergleich zu den heutigen Gebräuchen fast schon wie eine bedeutungslos niedrige Spende wirken muss.

Heute wäre man fast geneigt, gönnerisch zu sagen: „Ach, nehmt doch ruhig gleich 20 Prozent von meinem Geld mit, wenn ihr mit dem Goldsäckel schon einmal vor meiner Tür steht.“ Denn mit 20 Prozent Abgaben wäre man als deutscher Bundesbürger noch sehr gut gestellt. Tatsache ist, dass der Regierungsbeamte in nichts eine so hohe Erfindungsgabe entwickelt wie bei der Aufstellung neuer Steuern. Steht nicht gerade erst wieder eine neu zu entrichtende CO2-Abgabe im Raum?

Letztens haben wir uns erst wieder mit mehreren Geschäftsleuten aus dem Mittelstand unterhalten: Warum rinnt uns eigentlich jeden Monat das Geld wie Wasser zwischen den Fingern hindurch?

Nun: Schaffe ich es am Ende des Monats nach einer Gegenrechnung von Einnahmen und Ausgaben, ein Plus zu erwirtschaften, so zahle ich als Geschäftsführer einer GmbH gleich mehrfach – ich berappe Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, Lohnsteuer und Einkommensteuer. Auf die Versicherungen, die die Firma abgeschlossen hat, werden Versicherungssteuern fällig. Das Benzin, das im Firmenwagen landet, ist ebenfalls hoch belastet. Gar nicht einmal so sehr mit giftigen Kohlenwasserstoffen, dafür aber mit umso höheren Steuern: Der Großteil des Preises, den ich an der Tankstelle entrichte, landet nicht im Geldsäckel der Ölmultis, sondern im Klingelbeutel des Staates.

Als Empfänger eines monatlichen Gehaltes geht es munter weiter. Bei jedem Einkauf werden 7 oder 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Über den Daumen gepeilt bekommt der Staat also automatisch einen Euro von jedem Fünfer, den ich beim Einkaufen ausgebe. Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, dass ja in vielen Preisen sowieso schon Steuern enthalten sind. Wer hat denn schon einmal von einer Bier-, einer Branntwein- oder einer Kaffee-Steuer gehört? Die gibt es nämlich auch. Die Tabaksteuer kennt ja jeder.

Wer in seinem persönlichen Umfeld jeden Stein umdreht, findet unter jedem Findling sofort eine neue Steuer vor. Denn Steuern sind auch auf Hunde zu entrichten, auf die Energie, die im eigenen Haus verballert wird oder auf die Mitgliedschaft in einer Kirchengemeinschaft. Es gibt eine Kraftfahrzeugssteuer, eine Luftverkehrssteuer, eine Rennwett- und eine Lotteriesteuer. Und sogar eine Feuerschutzsteuer.

Viel zu schnell wird einem schwindelig, wenn man sich einmal überlegt, wie oft einem der eigene Staat in die Tasche greift. Das Gehalt, was bereits versteuert ist, wird immer wieder neu angegriffen. Beim Einkauf kommt eben nicht nur die Mehrwertsteuer hinzu, sondern auch zahllose Zusatzsteuern, die in den einzelnen Preisen bereits inkludiert sind. Wer diesem Wahnsinn entfliehen und sich einmal so richtig ordentlich die Mütze wegballern möchte, kann auch gleich den Staat auf den Nachbarsitz setzen: Noch nie etwas von der Vergnügungssteuer gehört?

Einige Steuerarten sollten übrigens nur temporärer Natur sein. So hat man die Schaumweinsteuer 1902 zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt, dann aber leider über die Jahrzehnte vergessen, sie wieder zu streichen. Wir haben ja gar keine kaiserliche Kriegsflotte mehr. Mit dem Soli ist es ähnlich. Den zahlen wir bestimmt in hundert Jahren noch.

Sollte es mir gelingen, trotz Einfuhrumsatzsteuer, Alkopopsteuer, Grunderwerbssteuer, Kapitalertragssteuer, Spielbankabgabe, Zweitwohnsitzsteuer und Zwischenerzeugnissteuer doch noch ein wie auch immer geartetes Vermögen anzuhäufen, so wollen mir garstige Parteien bereits zu Lebzeiten mit einer noch ausstehenden Vermögenssteuer an die Penunse.

Der Staat hingegen weiß – er braucht nur Geduld zu haben. Denn wenn ich einmal sterbe, dann werde ich nicht einmal mehr den Taler haben, um den Fährmann in den Hades zu entlohnen. Denn vorher muss ja noch die Erbschaftssteuer bezahlt werden. (CS, Foto: Tanja M. Marotzke)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).

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Vom Sachsentod und anderen Pilzvergiftungen: Der Pilzsachverständige Werner Malchow kennt sich aus!

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Mit dem Regen kamen die Pilze. In den Wäldern stehen sie zurzeit dicht an dicht. Viele, die sich mit den „Schwammerln“ nicht wirklich auskennen, werden nun dazu verleitet, mit Körbchen und Schneidemesser „in die Pilze“ zu gehen. Aber kann man die gesammelten Pilze auch wirklich alle essen? Im Zweifelsfall hilft Werner Malchow (72) als Pilzsachverständiger weiter – und das bereits seit 39 Jahren.

Der Mecklenburger war früher als Apother tätig, hat lange in Falkensee gelebt und wohnt seit 1996 in Brieselang: „Es gibt nur noch zwei Pilzsachverständige im ehemaligen Landkreis Nauen. Wer unsere ehrenamtlichen Dienste in Anspruch nehmen möchte, findet unsere Kontaktdaten auf der Homepage des Brandenburgischen Landesverbands der Pilzsachverständigen e.V. (www.blp-ev.de).“

Als Pilzsachverständiger besitzt Werner Malchow einen entsprechenden Ausweis: „Wir führen auch Buch über jede Pilzberatung.“ 2017 hatte Werner Walchow noch richtig viel zu tun, zuletzt gab es aufgrund der trockenen Jahre deutlich weniger Anfragen. Bis Anfang Oktober der Regen kam: „Ich kam auf dem Urlaub wieder und plötzlich war der Wald voller Menschen. Ich bin auch gleich eine Runde gelaufen und war sehr erfreut, welche Pilzarten man plötzlich wieder findet. Nur der Pfifferling, der ist weiterhin kaum zu sehen. Vielleicht ist das Myzel hier so grundlegend geschädigt worden, dass es sehr lange dauern kann, bis es sich wieder erholt. Mein eigener Lieblingspilz ist übrigens der Rötliche Holzritterling – weil er so hübsch aussieht.“

Ein Problem bei der Pilzbestimmung sind die neuen Medien. Ein Foto, bei Facebook eingestellt, zeigt eben nicht alle wichtigen Informationen, die nötig sind, um einen Pilz eindeutig zu bestimmen.

Werner Walchow: „Einen Pilz muss ich von allen Seiten betrachten. Wie sieht der Hut von oben aus, wie von unten? Gibt es Lamellen oder einen Schwamm? Ist der Stiel innen hohl? Ist er geschuppt oder gerieft, hat er einen Ring? Wie riecht der Pilz? Verfärbt sich seine Schnittstelle? Einen Pilz muss ich sehen, riechen, kratzen, schneiden und schmecken. Ich habe in diesem Jahr zwei WhatsApp-Bilder mit der dringenden Bitte um Pilzbestimmung bekommen. Da hatte ein Kitakind im Wald einen Pilz gegessen, und niemand wusste, ob er giftig war oder nicht. Im anderen Fall hatte die demente Bewohnerin einer Senioren-Pflegeeinrichtig Pilze im Garten gegessen. Das Problem ist, dass ich keine eindeutige Pilzbestimmung vornehmen kann, wenn ich den Pilz auf einem Foto nur von oben sehe.“

Erschwerend kommt sogar noch dazu: Auch die essbaren Pilze sind im rohen Zustand meist giftig. Eine Ausnahme ist der Champignon: „Es gilt: Alle Pilze sollten wenigstens zwanzig Minuten lang geschmort werden, dabei zerfallen die meisten Gifte.“

Pilze stecken eben leider nicht nur voller leckerer Geschmacksstoffe, sondern auch voller pharmakologischer Ausnahmegifte. Werner Malchow: „Unser giftigster Pilz ist der Grüne Knollenblätterpilz. Er hat eine Latenzzeit von bis zu drei Tagen. Da Beschwerden erst so lange nach dem Verzehr auftreten, machen die Betroffenen den Pilz oft nicht mehr für sie verantwortlich. Das Pilzgift zerstört die Leber. Früher war eine solche Vergiftung immer tödlich, heute kann man dank Intensivtherapie 60 Prozent der Betroffenen retten.“

Als „Sachsentod“ ist eine andere Pilzvergiftung bekannt geworden. Werner Malchow: „In Sachsen wächst der Graue Wustling, ein gern gesammelter Speisepilz. Der kann aber mit dem giftigen Pantherpilz verwechselt werden. Den gibt es aber in Sachsen nicht – oder nur in ganz geringen Stückzahlen. In Brandenburg ist es genau anders herum. Viele Sachsen, die in Brandenburg Pilze suchen, haben sich mit dem Pantherpilz vergiftet, weil sie ihn mit dem Wustling verwechselt haben. Dieser Pilz verursacht mitunter Halluzinationen und kann zu Tobsuchtsanfällen führen. Die Betroffenen werden oft eingeliefert, verlieren im Krankenhaus manchmal alle Hemmungen und rufen den Schwestern schlimme und anzügliche Dinge hinterher. Die Betroffenen fallen anschließend in einen todesähnlichen Schlaf. Und wenn sie wieder aufwachen, können sie sich an nichts mehr erinnern.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Laut vorgelesen: Die Tage des Offenen Brandenburgischen Buchs!

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Es ist ein Jammer: Es wird viel zu wenig gelesen. Dabei stecken zwischen den Buchdeckeln doch tolle Geschichten, das Wissen der ganzen Menschheit, geniale Gedanken und viele kreative Welten. Die „Tage des offenen brandenburgischen Buches“ wurden deswegen 2019 gleich an 19 Orten eingeläutet, um dem Buch und seinen Autoren eine neue, starke Plattform zur Präsentation zu geben.

Vom 3. bis zum 6. Oktober kam es an eben diesen Orten zu vielen spannenden Lesungen. Am 5. Oktober beteiligte sich auch der Förderverein der Stadtbibliothek Falkensee an dieser Aktion. Völlig kostenfrei durften angehende und bekennende Leseratten gleich an zwei Lesungen teilnehmen.

Der Spaß begann zunächst um 15 Uhr für die Kinder. Die Falkenseer Autorin und Verlagsleiterin Dorothea Flechsig stellte ihr neues Buch „Der geheime Schwarm“ vor. Es handelt sich dabei um den vierten Sandor-Roman, der jüngst in ihrem Glückschuh-Verlag (www.glueckschuh-verlag.de) erschienen ist. Sandor ist eine sprechende Fledermaus aus Transsilvanien, die einen Knick im linken Ohr hat und ausgerechnet in einer Schule wohnt. Hier freundet sie sich mit dem schüchternen Jendrik an. Der muss dieses Mal der Fledermaus in Not helfen: Aufgrund des grassierenden Insektensterbens findet sie kein Futter mehr.

Keine Frage – das ist ein brandaktuelles Thema. Aus diesem Grund wurde das neue Buch auch jüngst im Rahmen der „UN-Dekade für biologische Vielfalt“ von der UN selbst als vorbildliches Projekt gewürdigt.

Zur spannenden Lesung in der Jugendbuchabteilung ließen sich etwa 40 Kinder mit ihren Eltern verführen. Die Kinder konnten der Autorin am Ende sogar noch Löcher in den Bauch fragen.

Derweil bereitete sich bereits der Kladower Krimiautor Tim Pieper (www.timpieper.net) vor, um ab 16 Uhr für die erwachsenen Zuhörer aus dem Buch „Stille Havel“ zu lesen. Das ist bereits der vierte Roman von Pieper über den Potsdamer Hauptkommissar Toni Sanftleben, der seine Ermittlungen stets in der Nähe der Havel führt. Das neue Buch wühlt nach dem Tod eines Kunstsachverständigen im Park Sanssouci tief in der Vergangenheit der Havelregion. Tim Pieper: „Ich bin viel mit dem Fahrrad im Havelland unterwegs. Alle Orte, die in meinen Büchern vorkommen, habe ich auch selbst besucht. Alle anderthalb Jahre erscheint ein neuer Roman von mir, ich selbst arbeite etwa ein volles Jahr an einem neuen Buch. Es gibt inzwischen sogar eine zweite Romanreihe – mit dem Urgroßvater meines Helden. Diese Bücher spielen aber mehr in Berlin. Was mir eine Lesung bringt? Sie gibt mir als Autor die Möglichkeit, ein direktes Feedback von meinen Lesern einzuholen.“

Bibliotheksleiterin Christiane Radon: „Der Ansturm der Zuhörer zu den beiden Lesungen zeigt: Wir brauchen einfach mehr Platz in unserer Bibliothek – für genau solche Aktionen. Wir hoffen sehr, dass wir dieses Mehr an Platz bekommen, sobald der geplante Ausbau der Bibliothek in die Tat umgesetzt wird.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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11. Line Dance Festival in der Dorfkirche Wansdorf: Die tanzende Kirche!

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Komm, wir räumen die Bänke aus der Kirche und laden die Menschen einmal nicht zum Gottesdienst, sondern zu einem stimmungsvollen Line Dance Event mit lauter Live-Musik ein. Möglich ist es wohl nur im Havelland, diese ungewöhnliche Idee auch wirklich in die Tat umzusetzen. Der Förderverein Dorfkirche Wansdorf e.V. (www.dorfkirche-wansdorf.de) lud am 12. Oktober bereits zum 11. Mal alle Tanzbegeisterten in die alte Kirche ein, die im 14. Jahrhundert erbaut und in den letzten Jahren aufwändig saniert wurde.

Siegfried Spalek (76) ist der Ortsvorsteher von Wansdorf und zugleich auch Vorstand im Förderverein der Kirche. Er sagt: „Unser Line Dance Festival ist von Beginn an eine reine Benefiz-Veranstaltung. Alle helfen auf ehrenamtlicher Basis mit, auch die Musiker spielen ohne Gage. Alles Geld, das an diesem Tag durch freiwillige Spenden der Besucher und durch den Verkauf von Kuchen und Würstchen eingenommen wird, kommt direkt dem Förderverein zugute.“ Der Förderverein tilgt mit den Geldern einen 120.000-Euro-Kredit, den er von der Gemeinde Schönwalde-Glien zur Sanierung der Kirche erhalten hat.

In jedem Jahr kommen 60 bis 80 überzeugte Line-Dancer, um in der Kirche zu tanzen – in manchen Jahren sind auch schon einmal über 100 Personen gezählt worden. Die meisten leidenschaftlichen Tänzer erscheinen sogar im passenden Western-Outfit – mit Hut auf dem Kopf.

Siegfried Spalek: „In der Szene kennt man sich. Manche Line Dance Freunde kommen aus dem Spreewald, aus der Oberhavel oder aus Berlin zu uns. Wir bieten halt ein sehr ungewöhnliches Ambiente. Wo sonst kann man in einer Kirche Line Dance tanzen? Zusammen mit dem ‚Indian Summer‘ Event im Erlebnispark Paaren bilden wir eine echte Line Dance Hochburg im Havelland. Line Dance liegt im Trend, sodass die Nachfrage nach solchen Events weiter steigt.“

Für die Musik sorgten in diesem Jahr Doc Adams sowie Ramona & Hannes. DJ Nick führte durch das Event. Er erzählte: „Beim Line Dance ist die soziale Komponente sehr wichtig, wir sind eine große Familie. Wir tanzen alle zusammen, niemand für sich alleine. Und für jeden Song haben wir eine eigene Choreografie. Sie zu lernen ist gut für den Geist, das Tanzen stärkt die Kondition.“ Von tausend möglichen Schrittfolgen und bis zu 8.000 Choreografien ist da die Rede.

Bürgermeister Bodo Oehme staunte: „Vor 50 Jahren hätte sich kein Mensch vorstellen können, dass es so einen Event in einer Kirche geben könnte. Ich selbst habe zwar meine Cowboy-Schuhe getragen, bis sie auseinandergefallen sind, Line Dance selbst traue ich mir aber nicht zu, da muss ich leider passen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Auf dem Meilerfest in Schönwalde-Glien: Eisbein, Bockbier & Musik für 210 Gäste!

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In Schönwalde-Glien gibt es seit 2005 den Meilerverein (www.meilerverein.de) – und das, obwohl im Ort doch gar kein eigener Meiler zu finden ist, der Holzkohle produziert. Lothar Lüdtke ist der Vorsitzende des Vereins, der zurzeit 18 Mitglieder zählt, darunter auch bekannte Persönlichkeiten wie Oliver Beuchel, Reinhold Ehl und Uta Krieg-Oehme.

Lothar Lüdtke erinnert sich an die Anfänge: „Unser Verein möchte gern das Heimatbrauchtum erhalten. 2005 wollten wir ganz in diesem Sinne die 1. Schönwalder Meilerwoche ausrufen. Wir haben mitten auf einem angemieteten Acker in Schönwalde-Dorf einen Meiler aufgebaut und extra dafür einen Köhler aus dem Schwarzwald geholt. Eine Woche hat der Aufbau gedauert, zwei Wochen nahm das Köhlern in Anspruch – mit einer damit einhergehenden 24-Stunden-Betreuung. Die Holzkohle hat übrigens bis ins aktuelle Jahr gehalten, auch wenn sie längst nicht mehr zu verwenden ist. Mit diesem Event haben wir uns ganz schön in die Nesseln gesetzt, so etwas kann man kostendeckend nur als Großverein auf die Beine stellen.“

Aus dem Projekt ist allein der Name geblieben. Seitdem hilft der Meilerverein bei lokalen Festen mit und sammelt Geld für den guten Zweck. So etwa beim Siedlungsfest am 24. August.

Im ganzen Ort sehr beliebt ist das alljährlich wiederkehrende Meilerfest, das sehr viele Besucher anlockt und das in diesem Jahr am 12. Oktober in der Scheune des Kreativ e.V. in Schönwalde-Dorf begangen wurde. Brigitte Römer, ebenfalls im Meilerverein aktiv: „Wir laden die Schönwalder zu einem zünftigen Eisbeinessen mit Sauerkraut, Kartoffeln und Erbsenpüree ein. Dazu gibt es Bockbier vom Fass. Nach dem Essen wird getanzt und wir küren das fescheste Dirndl und die knackigste Lederhose.“

Angesichts der Tatsache, dass eine Karte für dieses Event nur 12 Euro kostet und das Eisbein bereits mit bezahlt ist, wundert es nicht, dass auch in diesem Jahr wieder 210 Gäste verköstigt wurden. Brigitte Römer, die die Eisbeine in mehreren riesigen Töpfen direkt vor Ort selbst kochte: „Für alle, die kein Eisbein mögen, haben wir leckeren Kassler bereitgestellt.“

Nicht nur die Mitglieder aus dem Meilerverein kellnerten und bedienten den ganzen Abend lang: Auch Bürgermeister Bodo Oehme band sich die Schürze um, griff sich ein Tablett und brachte gefüllte Bierhumpen an die Tische. Das ist gelebter Dienst am Bürger.

Lothar Lüdtke: „Mit den Einnahmen aus dem Meilerfest haben wir zunächst die Verbindlichkeiten aus der 1. Schönwalder Meilerwoche getilgt. Inzwischen fahren wir einmal im Jahr zu anderen Meilervereinen in Deutschland und verwenden das Geld dafür. So waren wir bereits im Erzgebirge, in Flesensee und im Harz.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Erntedank in Ribbeck: Übergabe einer Erntekrone an Bundespräsident Steinmeier!

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Der Deutsche Bauernverband lud am 13. Oktober zum Erntedankfest nach Ribbeck ein. Zum ökumenischen Erntedankgottesdienst in der Ribbecker Kirche fand sich auch der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein. Der Bundespräsident bekam im Anschluss an den Gottesdienst eine Erntekrone vom Landfrauenverband Havelland überreicht, die er nun in seinem Berliner Amtssitz in Schloss Bellevue aufstellen wird.

Johannes Funke erklärte als Geschäftsführer vom Kreisbauernverband Havelland e.V.: „Seit über 40 Jahren ist es Tradition in Deutschland, dass die Bauern zum Erntefest eine Erntekrone an den Bundespräsidenten übergeben. Diese Tradition wurde in Bonn begründet und zuletzt nach einer Pause in Berlin wieder aufgenommen. Dass der Bundespräsident aber aufs Land zu den Bauern kommt, um die Krone vor Ort in Empfang zu nehmen, das ist neu.“

Manuel Meger, Bürgermeister von Nauen: „Wir fühlen uns sehr geehrt, dass die allererste Reise des Bundespräsidenten in den ländlichen Bereich zur Entgegennahme der Erntekrone gleich zu uns nach Ribbeck geführt hat.“

Die Erntekrone wurde für alle gut sichtbar im Garten vom Schloss Ribbeck ausgestellt. Vor Ort präsentierten sich auch die lokalen Jäger, die Freiwillige Feuerwehr, die Landfrauen, die Kleintierzüchter und die Landwirte. Für alle Besucher gab es außerdem zünftige Erbsensuppe mit Würstchen aus der Gulaschkanone – kostenfrei. Ein Fahrradfahrer aus dem Umland: „Das ist ja toll, dass ich vom Staat auch einmal etwas zurück bekomme.“

Franziska-Maria Blask, Vorsitzende des Landfrauenvereins: „An so einer Erntekrone arbeiten wir Landfrauen bis zu 200 Stunden. Wir verwenden Halme von der Gerste, vom Hafer, vom Roggen und vom Weizen – alles Getreidesorten aus unserer Region. Wir ernten das Getreide, hängen es in Bündeln zum Trocknen auf, putzen anschließend jeden Stiel, ziehen das Blatt von Hand ab und schneiden die Stiele in die richtige Länge. Die Anfrage aus dem Amt des Bundespräsidenten kam bereits Ende des vergangenen Jahres bei uns an, wir hatten also Zeit für die Vorbereitung. In diesem Jahr haben wir beim Binden der Erntekrone mit grünem Hafer und mit bunten Schleifen gearbeitet. Aus diesem Grund haben wir schmückende Blumen weggelassen.“

Frank-Walter Steinmeier freute sich sehr über die Erntekrone. Er sagte: „Viele Menschen aus den Städten kennen Nahrungsmittel nur noch aus dem Supermarkt. Die wenigsten wissen, wie viel Arbeit und Mühe bis zu einer erfolgreichen Ernte zu investieren sind. Wir wollen deswegen die Verbindung zwischen Stadt und Land wieder stärken. Ich komme übrigens selbst vom Land.“

Der Deutsche LandFrauenverband, der Evangelische Dienst auf dem Lande in der EKD, die Katholische Landvolkbewegung Deutschland und der Deutsche Bauernverband nutzten die Gelegenheit für eine gemeinsame Erklärung. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes: „70 Prozent Europas sind ländlicher Raum und wir Bauernfamilien sind das Rückgrat dieser ländlichen Regionen in Europa. Deshalb ist es zwingend notwendig, diese auch weiterhin über die gemeinsame europäische Agrarpolitik finanziell verlässlich und gut auszustatten. Für uns ist der Weg klar: Qualitativ hochwertige Lebensmittelproduktion, Sicherstellung einer selbstständigen familienorientierten Landwirtschaft, lebenswerte ländliche Räume und eine Honorierung der Leistungen der Landwirtschaft für Klimaschutz, biologische Vielfalt und Tierwohl.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Alles Gewinner: Schönwalde-Glien gewinnt 600.000 Euro bei der „Deutschen Postcode Lotterie“

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Schönwalde-Glien im Glück: Am 12. Oktober kam das Lotterieglück ins Havelland. 600.000 Euro der „Deutschen Postcode Lotterie“ wurden in der Gemeinde ausgeschüttet. Und das kam so: Bei der „Deutschen Postcode Lotterie“ (www.postcode-lotterie.de) handelt es sich um eine Soziallottterie. Wer hier für 12,50 Euro im Monat ein Los kauft, tut zunächst einmal etwas Gutes für seine Region.

Denn 30 Prozent der Lossumme werden an gemeinnützige Vereine und Institutionen just in dem Bundesland vergeben, in dem das Los gekauft wurde.

Tillmann Wilhelm ist für diesen Charity-Aspekt verantwortlich. Er sagt: „Uns gibt es jetzt bereits seit drei Jahren in Deutschland. In dieser Zeit haben wir allein in Brandenburg 864.932 Euro an zurzeit 44 Projekte ausgeschüttet. Rita Süssmuth sitzt im Beirat und ist mit dafür verantwortlich, die Anträge zu bewilligen. Wir legen bei der Auswahl der Vereine, die wir unterstützen, großen Wert auf Chancengleichheit, auf Natur und Umweltschutz sowie auf den sozialen Zusammenhalt.“

Mit einem Los der Soziallotterie nimmt man an mehreren Ziehungen im Monat teil. Bei der wichtigsten Ziehung des Monats gehen 600.000 Euro an den gewinnenden Postcode. Im Oktober hat Schönwalde-Glien bei dieser Ziehung gewonnen.

Janina Stanton erklärt: „Bei unserer Lotterie sind die Lose an einen Postcode gekoppelt. Der kodiert die Postleitzahl mit der eigenen Wohnstraße. Auf diese Weise teilen sich im Schnitt etwa 25 Haushalte den gleichen Postcode. Gibt es nur einen Gewinner im gezogenen Postcode, so erhält dieser die vollständige Summe von 300.000 Euro. Es sei denn, im gleichen Postcode hat noch jemand ein Los. In diesem Fall werden die 300.000 Euro aufgeteilt. Zusätzliche 300.000 Euro teilen sich die Losbesitzer in der zugehörigen Postleitzahl.“

In Schönwalde-Glien gab es für die ersten 300.000 Euro nur einen Gewinner. Die zusätzlichen 300.000 Euro wurden auf etwa 80 Losbesitzer aus der Region aufgeteilt, sodass jeder 3.125 Euro pro Los bekam.

Zum Ereignis wird der Lotteriegewinn, weil die „Deutsche Postcode Lotterie“ alle Gewinner zum gemeinsamen Happening einlädt. in Schönwalde-Glien gab es ein großes Treffen aller Gewinner am Samstag – und zwar mitten auf dem Rathausparkplatz. Janina Stanton: „Es war ein großartiger Tag in Schönwalde-Glien. Der Bürgermeister war sofort Feuer und Flamme, wir hatten eine tolle Zusammenarbeit und der ganze Ort war wirklich gut drauf und hatte Spaß. So macht uns die Überraschung der Gewinner gleich noch einmal so viel Freude.“ Die drei Botschafter der Lotterie – Kai Pflaume, Katharina Witt und Toni Kroos – waren in Schönwalde-Glien leider nicht mit dabei.

Vor Ort wartete dafür ein Foodtruck aus Potsdam auf die Teilnehmer: Essen und Trinken war für alle frei – eine erste nette Überraschung. Auf jeden Gewinner wartete außerdem ein Blumenstrauß (direkt vor Ort in Auftrag gegeben!) und ein großer goldener Umschlag. Den durfte vorerst noch niemand öffnen, sodass den Losgewinnern nicht sofort klar war, in welcher Höhe sie denn eigentlich gewonnen hatten. Auf ein Kommando hin zogen die Schönwalder dann gleichzeitig den Gewinnerscheck aus dem Umschlag – und staunten!

Einmal 300.000 Euro gingen an ein junges Pärchen (25 und 28 Jahre alt) aus Perwenitz, das gerade mit dem zweiten Kind schwanger ist. Sie wussten, dass sie etwas gewonnen haben, von der Höhe der Summe ahnten sie jedoch nichts. Janina Stanton: „Den Scheck haben sie gerade erst an ihrer Haustür bekommen. Es sind Tränchen geflossen. Nicht nur bei den beiden.“ Der Traum vom eigenen Häuschen ist jetzt in greifbare Nähe gerückt. Und dabei nehmen sie erst seit Anfang 2019 teil. Der glückliche Gewinner: „Ich dachte erst, der Punkt bei den 300.000 wäre ein Komma. Wir werden das Geld auf jeden Fall sinnvoll investieren.“

Bürgermeister Bodo Oehme gratulierte als erster: „Bis vor ein paar Tagen wusste ich gar nicht, dass es diese Lotterie gibt. Es ist natürlich toll, wenn so viel Geld in die Gemeinde kommt. 85 Prozent der Gewinner kenne ich persönlich.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Wirtschaft im Fokus: Wirtschaftsförderpreis 2019 fürs Havelland wurde verliehen!

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Was haben eine Kunststoffveredelung, ein Rindenmulchfabrikant, ein Flugzeugmuseum, eine Kuhzüchterin, ein veganes Café und eine Schülerfirma gemeinsam? Sie haben in diesem Jahr alle den Wirtschaftsförderpreis für das Havelland gewonnen. Der ist mit 1.000 Euro dotiert und wurde am 9. Oktober bereits zum 23. Mal übergeben. In Partnerschaft mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse verlieh der Landkreis Havelland die Würdigung für wirtschaftliche Leistungen …

… im großen Saal im Schloss Ribbeck – vor geladenen Gästen aus der Politik, aus der Wirtschaft und der Kultur.

Landrat Roger Lewandowski: „Die Verleihung des Wirtschaftsförderpreises ist zu einer schönen Tradition geworden. Auch der Jugendförderpreis wurde in diesem Jahr bereits zum 10. Mal ausgelobt. Die Würdigung der jungen Menschen ist wichtig, es sind die Unternehmer von morgen.“

Roger Lewandowski verwies in seiner Rede auf die Konjunkturdelle, die in Deutschland bereits zu spüren sei, von der das Havelland aber noch verschont bliebe: „Wir sehen eine positive Entwicklung bei der Wirtschaft, ein Abschwächen der Konjunktur gibt es im Havelland nicht.“ Der Landrat verwies dabei auch auf den neu gegründeten Bahntechnologie-Campus in Elstal, in dem sich nun wichtige Startups, Firmen und Institutionen ansiedeln sollen: „Gerade wird in Zusammenhang mit dem Klimapaket beschlossen, wieder mehr auf die Bahn zu setzen. Gottseidank. Wir hier im Havelland wussten schon früher, dass man auf die Bahn nicht verzichten darf. Wir haben das Bahngelände in Elstal wieder reaktiviert, das lange Jahre über brachlag und hier einen guten Gewerbestandort für bahnaffine Firmen geschaffen. Ein großes Unternehmen als Ankerkäufer ist bereits da – und es gibt viele weitere Anfragen.“

Die Besucher vor Ort interessierten sich aber natürlich mehr dafür, wer aus ihrer Mitte denn wohl mit einer schmucken Urkunde vom Landkreis und einem schönen Scheck in der Hand nach Hause fahren durfte. Die Preisträger wurden von einer Jury aus einer Aufstellung nominierter Unternehmen ausgewählt. Zur Jury gehörten u.a. Vertreter der IHK, der Kreishandwerkerschaft, des Tourismusverbands, der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, des Lotsendienstes und des Kreistags an.

Den Preis für „Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten“ holte sich die IKV Innovative Kunststoffveredelung GmbH aus Premnitz. Das 2009 gegründete Unternehmen macht 16 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt 80 Mitarbeiter. Es stellt sogenannte Masterbatches her – farbige Plastikgranulate.

Sieger in der Kategorie „Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten“ wurde die Störk GmbH aus Nauen. Die Firma produziert Erden, Rindenmulch, Biofilter und Biofiltermaterialien – „aus der Natur für die Natur“. 45 Mitarbeiter und 11 Azubis setzen ein klares Vertriebskonzept um, das inzwischen sogar international greift. Gewürdigt wurde insbesondere der Mut und die Expertise von Cordula Schmude, die das Unternehmen 2003 mit nur sieben Mitarbeitern vom Gründer übernommen und mit klarer Vision nach oben gebracht hat.

Im „Tourismus“ hatte der Otto-Lilien-Verein Stölln e.V. die Nase vorn. Der Verein wurde 1990 gegründet, um das Andenken des bekannten Flugvisionärs zu erhalten. Auf dem ältesten Flughafen der Welt vor Ort steht inzwischen auch eine IL-62 der Ostfluglinie Interflug. Im Flugzeug ist ein Standesamt im Heck untergebracht – 900 Paare gaben sich hier bereits das Ja-Wort.

Spannend wurde es im Bereich Landwirtschaft. Hier holte sich Maria Mundry von der „Schwarzen Kuh“ aus Kleßen-Görne die Urkunde. Sie produziert „richtig gutes Fleisch von der Havelländer Weide“ und lässt ihre Angus-Rinder auf der Wiese grasen. Das Fleisch wird direkt vermarktet – auch über das Web. Die vierfache Mutter stemmt den Betrieb im Nebenerwerb.

Im Bereich „Innovation und Gründung“ gewann die Maia Tea Kubish GmbH. Maia-Tea Kubish hat am Falkenseer Bahnhof das vegane Café Maiko ins Leben gerufen – und plant um die Ecke auch noch einen Unverpackt-Laden, der im November eröffnet.

Den Jugendförderpreis bekam in diesem Jahr die Schülerfirma „JoWoGo“ aus dem Goethe-Gymnasium Nauen. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Blues vom Feinsten in Falkensee: Die Spreewilder Konzerte gehen bereits ins dritte Jahr!

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Die Falkenseer Stadthalle ist leider kein cooler Szenetreff mit chilliger Clubatmosphäre. Schade: In Berlin gibt es Hunderte dieser kleinen Spots. Hier kann man abends mit einem eiskalten Bier in der Hand Live-Musik vom Allerfeinsten goutieren. Torsten „Spreewilder“ Starke (55) gibt sich aber alle Mühe, um aus der Falkenseer Location so viel Club-Atmosphäre wie nur irgendmöglich herauszuholen.

Vier Mal im Frühjahr und vier Mal im Herbst baut er mit der Unterstützung von Heiko Richter die „Spreewilder-Bühne“ im Foyer der Stadthalle auf, sorgt für eine coole Beleuchtung, stellt Lautsprechertürme auf und platziert an den Seiten sogar Liegestühle, die von den Gästen gern genutzt werden, um der gespielten Live-Musik in bequemster Lage zu lauschen. Einmal im Monat gibts in der Konzertsaison ein solches Spreewilder-Konzert. Das findet immer am Freitagabend statt, die Kosten halten sich im Rahmen und es warten zwei Live-Bands auf die Besucher.

Torsten Starke: „Inzwischen sind wir im dritten Jahr, 14 Konzerte sind bereits gelaufen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Konzertreihe hat sich langsam etabliert, es sind immer bis zu 150 Gäste da – und es macht mir immer noch Spaß. Wer einmal mit dabei war, kommt gern wieder. Wir haben Stammgäste, die kommen sogar aus Hannover angereist. Ich würde davon ausgehen, dass nur etwa 30 bis 40 Prozent unserer Gäste aus Falkensee kommen. Ich muss mich hier wirklich bedanken beim Bürgermeister Heiko Müller, der sich immer wieder hinter unsere Veranstaltungsreihe stellt. Und ohne Heiko Richter, der mit Falkensee Events der eigentliche Veranstalter ist, würde gar nichts gehen. Nebenbei behalten wir die Augen offen. Sollten wir eine Location in Falkensee finden, die echte Club-Atmosphäre bietet, so würden wir auch wechseln.“

Am 11. Oktober war es wieder so weit. Vanesa Harbek, ursprünglich aus Argentinien stammend, rockte die Spreewilder-Bühne mit einem wunderbar gesungenen Blues-Rock, der bei manchen Songs sogar auf Spanisch vorgetragen wurde – und jedes Mal in der Euphonie einer entfesselt geschrubbten Gitarre endete. Als Tribute-Band ging iNUTERO an den Start und spielte Songs von Ten Years After.

Eine Überraschung vor Ort war einmal mehr eine Akustik in reinster CD-Qualität. Torsten Starke: „Das kannste ruhig mal schreiben, es wird ja sonst immer über die Klangqualität in der Stadthalle gemeckert.“

Am 8. November geht die Reihe (www.falkensee-events.de) weiter – mit den Crazy Hambones und Peter Schmidt von Big Block. Am 13. Dezember spielt die Tino Standhaft Band Musik von Neil Young. Das Electric Blues Orchestra tritt ebenfalls auf.

Torsten Starke: „Mit Heiko habe ich besprochen, dass wir das Konzept der Spreewilder-Konzerte bis Dezember 2019 durchziehen. Ab 2020 werden wir etwas ändern. Die Tribute Bands werden weiterhin eine Rolle spielen – aber nicht mehr so eine große wie bislang. Und wir setzen noch mehr auf Blues Rock, weil diese Musikrichtung bei den Fans sehr gut ankommt. Gute Bands, die bei den Zuschauern ankommen, werden wir nach anderthalb bis zwei Jahren erneut einladen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Kampf im Käfig: GEMMAF Deutsche Meisterschaften 2019 in Falkensee!

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In der Falkenseer Stadthalle fanden bereits die internationalen „Berlin Open“ der Bogenschützen statt. Kriminalbiologe Mark Benecke berichtete über besonders schräge Morde. Es gab Spinnen, Schlangen und Riesenechsen zu bestaunen. Und Désirée Nick las aus ihrem neuesten Buch. Und jetzt das. Am 5. Oktober war die „German Mixed Martial Arts Federation“ (GEMMAF, www.gemmaf.de) vor Ort und veranstaltete in der Falkenseer Stadthalle die allerersten „GEMMAF Deutschen Meisterschaften“.

Das große Ziel der GEMMAF ist es seit der Gründung im Jahr 2014, dass der Mixed Martial Arts (MMA) Sport in Deutschland eine breite Anerkennung findet. Dabei sieht sich die GEMMAF als deutscher Arm des internationalen Dachverbandes IMMAF, in dem bereits 60 Nationalverbände organisiert sind. Die große Vision am Horizont: MMA soll auf Dauer olympisch werden. Das wäre denn auch die höchste Anerkennung aus der Sportwelt für diesen sehr populären Sportzweig.

Bei den Deutschen Meisterschaften in Falkensee traten die Kampfsportler in zwei Disziplinen gegeneinander an. Beim „No Gi Grappling“, das bereits gegen elf Uhr startete, geht es vor allem um den Bodenkampf. Das englische Wort „to grapple“ steht übersetzt für „festhalten, ringen, sich raufen“. Das am-Boden-Ringen wird als Grappling bezeichnet. Es ist eigentlich Teil vieler Kampfsportarten. Beim No Gi Grappling wird es als eigener Kampfsport interpretiert. Die Worte „No Gi“ weisen darauf hin, dass ein Kampfanzug wie beim Karate nicht vorausgesetzt wird – die Sportler dürfen ganz normal in Hose und Shirt antreten. Ziel ist es, mit Griffen, Hebeln und Würfen den Gegner in Bedrängnis zu bringen. Dafür gibt es Punkte. Zu einem vorzeitigen Sieg kommt es, wenn der Gegner so in einen Aufgabegriff gezwungen wird, dass er sich gar nicht mehr wehren kann.

Bei den MMA-Kämpfen, die in Falkensee ab 16 Uhr begannen, ging es dann etwas rauher zu. Beim MMA darf wie beim Boxen mit den Händen geschlagen werden – es ist eben eine Vollkontakt-Kampfsportart. Es kommen aber auch Schlag- und Tritttechniken aus dem Kickboxen, dem Taek­wondo, dem Karate und dem Muay Thai hinzu. Schnell endet ein solcher Kampf auf dem Boden. Dann kommen Elemente aus dem Grappling, dem Brazilian Jiu-Jitsu, dem Ringen, dem Judo und dem Sambo hinzu. Auch im Bodenkampf darf weiter geschlagen werden.

Clemens Werner, Präsident der GEMMAF: „Das Besondere ist wohl, dass sich die einzelnen Athleten zum allerersten Mal im deutschen Amateur-MMA für eine deutsche Meisterschaft über die regionalen Meisterschaften oder die Rangliste qualifizieren mussten – und sich nicht einfach anmelden durften. Dementsprechend hoch war die Qualität der Paarungen, die wir vor Ort gesehen haben.“

Die Veranstaltungshalle in Falkensee war nicht wiederzuerkennen. In der Mitte der Halle war das Oktogon aufgebaut, der gepolsterte „Käfig“ der Kämpfer, der während des Kampfes nicht mehr verlassen werden darf. Die ganze Veranstaltung wurde live ins Internet gestreamt und auf „ran fighting“ (www.ranfighting.de) übertragen. Hier können die Kämpfe – nach Registrierung – noch immer angesehen werden.

Leon Mark, Direktor für die Event-Organisation der GEMMAF: „Unsere deutschen Meisterschaften sind der Jahreshöhepunkt für das Amateur MMA & No Gi Grappling im Land gewesen.“

Vor allem zum späten Nachmittag hin füllte sich die Stadthalle zunehmend – allerdings vor allem mit den Sportsfreunden der Kämpfer, mit Fans aus der Region der Sportvereine und mit der mitgebrachten Familie. Zuschauer aus der Falkenseer Region waren leider noch Mangelware. MMA-Fans gibt es sicherlich so einige in der Region: Viele hatten von dem Event aber im Vorfeld nichts mitbekommen.

Die Kämpfer kamen von der Spitfire Academy Berlin, reisten vom LaOnda Fight Club Magdeburg an, kämpften für Munich MMA oder rangen für die Sportschule Rahn Berlin. Auch der Millenium Boxclub Rastatt, der KKS Sparta Aachen, der Fight Club Rathenow und der Combat Club Lüdinghausen schickten Vertreter ihrer Zunft, die sich in den Vorausscheidungen bewährt hatten.

Auf die Zuschauer warteten spannende Kämpfe aus dem Amateurbereich, die in den verschiedenen Gewichtsklassen von Lightweight (bis 70,3 kg) bis Heavyweight (bis 120,2 kg) ausgetragen wurden. Um den Amateurbereich, in dem gekämpft wurde, zu würdigen, hatten die Boxhandschuhe der Kämpfer weniger Unzen Gewicht als im Profisport.

Der eine oder andere Kampf ging über die volle Rundenzahl. Andere Begegnungen mussten schon vorher abgebrochen werden – etwa wegen einer verrenkten Schulter oder aufgrund einer Blutung im Mundbereich. Entsprechend wichtig war nicht nur der Cut-Man am Ring, der Schwellungen kühlte oder kleine Cuts mit Vaseline zuschmierte. Auch die Ärzte vor Ort waren sofort zur Stelle, sobald sie einmal benötigt wurden.

Die Frage, die sich nun vielen Havelländern stellt: Wie kamen die Deutschen Meisterschaften im No Gi Grappling und im MMA ausgerechnet nach Falkensee?

Clemens Werner: „Aufgrund der starken Vertretung der GEMMAF in Berlin haben wir gezielt eine passende Halle in Berlin oder der Umgebung gesucht. Die super ausgestattete und gut gelegene Stadthalle Falkensee war daher eine naheliegende Wahl für uns. Wir planen bereits jetzt für das nächste Jahr und möchten voraussichtlich im nächsten Jahr wieder in Falkensee antreten.“

Auf die Sieger in Falkensee warteten übrigens nicht nur fette Gürtel als Trophäe. Die einzelnen Sieger dürfen Deutschland nun im Jahr 2020 bei den internationalen IMMAF | WMMAA Meisterschaften vertreten. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Magisches Dinner: Golden Ace zu Gast auf Schloss Ribbeck!

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Schloss Ribbeck ist längst zu einem kulturellen Leuchttum im weiten Landkreis Havelland geworden. Vor Ort finden immer wieder wertvolle Veranstaltungen statt. Bekannte Autoren stellen hier ihre Bücher vor, das Fontane-Museum lockt die Besucher an, Konzerte werden aufgeführt und Ausstellungen eröffnet. Am 19. Oktober lud das Schloss ein – zu „Magie & Dinner mit den Golden Ace“.

Einhundert Gäste freuten sich im großen Saal im ersten Stock auf eine besondere Magie-Show mit einem flankierenden 4-Gänge-Menü. Die Golden Ace Zauberer, das sind übrigens Alexander Hunte (28) und Martin Köster (31) aus Hannover. Sie reisen das ganze Jahr durch Deutschland und treten gern an intimen Orten auf, an denen sie ihrem Publikum noch ganz nah sein können.

Manager Arne Sugent (28) ist immer mit dabei: „Wir leben im Zeitalter der Spiritualität. Das Interesse der Leute an der Zauberei steigt noch immer, die Nachfrage ist enorm. Das Golden Ace Duo ist auf die Mentalzauberei spezialisiert, vor allem die Hypnose kommt beim Publikum an.“

Auf die Gäste, die sich im Oktober auf einen Abend voller Magie einlassen wollten, wartete zum Preis von 79,95 Euro zunächst ein 4-Gänge-Menü. Die Gastronomie von Schloss Ribbeck servierte als Vorspeise mit Frischkäse gefüllte Babybirne im Speckmantel an einem Wildkräutersalat, gefolgt von einer Kraftbrühe vom Reh mit Kürbisravioli. Im Hauptgang wurde ein Roastbeef an Bohnenbündchen mit Süßkartoffelstampf und einer Honig-Rosmarinsauce gereicht. Zum Abschluss freuten sich die Gäste über ein Schokoladenküchlein auf Vanille-Zimtsauce mit Kürbiskompott und Birnensorbet.

Zwischen den Gängen wurde ordentlich gezaubert. Das Golden Ace Duo holte Weingläser und eine Flasche Rotwein aus einer alten Zeitung, ließ ein Messer unter zu zerdrückenden Papiertüten funkeln, verzauberte einen Ring aus dem Publikum, entknotete Fesseln, ließ eine Spielkarte in einer zu zerschneidenden Paprika auftauchen und sorgte dafür, dass einer der Zauberer direkt vor den Augen des Publikums aus einem Sessel verschwand.

Insbesondere die Nähe zum Publikum sorgte dafür, dass einhundert neugierige Augenpaare den Zauberern genau auf die Finger schauten. Die beiden Magier wussten mit dem Druck umzugehen: Während sie eben noch einen Ring auf Augenhöhe mit den Fingern bearbeiteten, tauchte er auf einmal festgebunden am Schuh eines Zauberers wieder auf. Da fragt man sich: Wie um Himmels Willen kann das denn eigentlich funktionieren?

Martin Köster: „Genau für diesen Moment leben wir. Wenn der Zuschauer denkt, er weiß, wie der Trick funktioniert – und dann passiert etwas völlig anderes, mit dem niemand gerechnet hat. Die Zauberei ist seit Hunderten von Jahren die Kunst, die alle sehen möchten.“

Die beiden Zauberer sind inzwischen im fünften Jahr hauptberuflich unterwegs. Alexander Hunte: „Martin und ich, wir haben uns beide im Studium bei einem Varieté kennengelernt. Wir haben unser Jura- und Physikstudium jeweils ordentlich abgeschlossen. Aber schon im Studium war das Zaubern ein zeit­intensives Hobby, das zunehmend zur Arbeit und dann sogar zum Beruf wurde. Unsere Familien fanden diesen Werdegang am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Aber mit dem Erfolg kam auch die Akzeptanz.“

Nutzen die beiden charmant im Anzug auftretenden Zauberer auch eigene Tricks, die sie selbst entwickelt haben? Alexander Hunte weicht aus: „Wir sind echte Zauberer, wir können wirklick zaubern. Wir tun nur so, als würden wir mit Tricks arbeiten, damit wir nicht auf dem Scheiterhaufen landen.“ Martin Köster spricht da schon eher Klartext: „Wir verwenden einzelne Tricks und bauen sie in unsere eigene Choreografie ein. So zaubern wir aus einzelnen Noten unsere ganz eigene Melodie.“

Ganz klar muss man sagen: Die Zaubershow mit ihren visuellen Stauneffekten, sie ist absolut sehenswert. Das, was der professionellen Show der Golden Ace allerdings die Krone aufsetzt, das ist die Hypnosenummer. Mit ein, zwei suggestiven Spielen finden die Magier schnell heraus, wer aus dem Publikum für die Hypnose geeignet ist. Auf der Bühne werden die Freiwilligen überraschend schnell in einen tiefen Bühnenschlaf versetzt – und vergessen dank der Suggestivkraft der Zauberer darüber sogar ihren Namen. Das ist sehr faszinierend, zumal die Hypnotisierten selbst niemals gedacht hätten, dass so etwas überhaupt möglich sei.

Eine Dame vom Nachbartisch musste sich erst einmal schockiert ein Handyvideo ihres „Auftritts“ anschauen, um das Erlebte zu verarbeiten.

Wer eine solche Zaubershow ebenfalls genießen möchte, muss sich ein wenig gedulden. Manager Arne Sugent: „Schloss Ribbeck ist als Kulisse für unsere Show natürlich perfekt geeignet. Aber kommendes Jahr sind hier schon sehr viele Hochzeiten eingebucht. Ich denke, dass wir erst wieder in der Weihnachtszeit 2021 vor Ort sein werden.“

Wohin soll die Reise der Magier (www.golden-ace.de) bis dahin noch gehen? Alexander Hunte: „In diesem Sommer waren wir zum ersten Mal in der Türkei und sind hier in fünf Städten aufgetreten. Aber unsere Basis liegt in Deutschland, hier möchten wir gern bleiben.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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In den Pilzen: Dauerhafter Regen im Oktober sorgt für Pilzschwemme!

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Die beiden letzten Jahren waren extrem trocken. Die Förster meldeten im Sommer, dass der Waldboden bis hinab zu den Wurzeln der Bäume metertief ausgetrocknet sei. Das schädigte auch das Myzel der Pilze: Sie waren deswegen in den vergangenen Monaten echte Mangelware im Wald. Das hat sich im Oktober deutlich geändert. Sinkende Temperaturen und immer wieder gleich mehrere Tage mit Niesel- oder Starkregen haben dafür gesorgt, dass für die Pilze plötzlich perfekte Bedingungen geherrscht haben: Sie sprossen nur so aus dem Boden.

Dabei muss man wissen: Das, was da aus dem Boden wächst, ist nur der Fruchtkörper des Pilzes – die „Vermehrungsstation“. Der Pilz selbst wuchert unterirdisch in Form eines weit verzweigten fadenförmigen Myzels. Dieses „Netzwerk des Waldes“ lebt je nach Art symbiontisch oder parasitisch mit verschiedenen Baumarten zusammen – oder ernährt sich vom biologischen Abfall verwitterter Pflanzen.

Pilze bilden ein ganz eigenes Lebewesenreich neben den Pflanzen, den Tieren und den Bakterien. Sie sind im Gegensatz zu Pflanzen nicht zur Photosynthese fähig, besitzen dafür aber Zellwände aus Chitin. Das ist der gleiche Stoff, der auch das Außenskelett der Insekten formt.

Neben den Pilzen aus dem Wald, die oft genug auf dem Teller landen, gibt es übrigens auch noch ganz andere Vertreter ihrer Zunft. Einzellige Hefepilze ermöglichen so etwa die alkoholische Gärung bei der Bier- und Weinproduktion. Ein Schimmelpilz war der Produzent des Antibiotikums Penicillin, das Alexander Fleming 1928 entdeckte – und das ihm einen Nobelpreis einbrachte. Aber: Nicht alle Pilze sind Freunde der Menschen. Fuß- und Nagelpilze können ihm sogar das Leben zur Hölle machen.

Das alles ist den überzeugten Pilzsammlern völlig egal. Sie nutzten das verregnete Wetter nach all den pilzlosen Monaten sofort und mit großer Begeisterung, um essbare Pilze im Wald zu suchen. Und sie brachten eine starke Ausbeute mit nach Hause. In den sozialen Netzwerken wurden stolz viele Fotos der Pilzfunde gepostet.

Welche Pilze sind essbar?

Die Frage ist natürlich immer: Welche Pilze, die im Wald oder auf der Wiese wachsen, sind eigentlich gefahrlos essbar?

Es gibt allein in deutschen Gefilden viele hundert Pilzarten, die in den unterschiedlichsten Formen und Farben aus dem Boden sprießen. Sie tragen so einfallsreiche Namen wie Tannenstachelbart, Fichtenreizger, Amethystblättriger Klumpfuß, Öhrling oder Rostgelber Semmelstoppelpilz, um nur einige der Namen zu nennen.

Das Problem ist, dass einige Pilzarten sehr lecker schmecken, es aber ebenso viele gibt, die wirklich ungewöhnliche Gifte in sich tragen. Ein falscher Biss – und es könnte leicht der letzte sein. Da viele essbare Pilze einen giftigen Doppelgänger haben, ist jede Form von Halbwissen sehr gefährlich.

Meistens wird das Wissen um die Pilze in der Familie weitergegeben, oft genug vom Opa und der Oma auf die Enkel. Das ist gut, denn Pilzwissen lässt sich am besten direkt vor Ort vermitteln, wenn alle Sinne mit eingebunden werden. Ein echter Champignon riecht eben schon ganz anders als sein Doppelgänger, der tödliche Knollenblätterpilz.

Pilzbestimmungsbücher sind eine gute Ergänzung zum vermittelten Familienwissen. Sie erklären jederzeit nachschlagbar, welche Attribute ein genußfähiger Speisepilz aufweisen muss – und welche Doppelgänger es gibt. Inzwischen lassen sich sogar zahllose Homepages zum Thema aufschlagen. Ausführlicher als jedes Buch ist so etwa die mit ausgezeichneten Fotos ausgestattete Seite www.pilzwelten.de.

Wer auch nach ausgiebigen Führungen mit dem pilzkundigen Opa oder nach Fast-Auswendiglernen der Pilzbücher noch immer nicht weiß, ob er den Purpurfilzigen Holzritterling, den Birkenporling, den Gifthäubling oder den Gummihelmling gefahrlos essen darf, der sollte nicht lange überlegen: Was der Pilzsammler nicht kennt, das nimmt er auch nicht mit nach Hause. Punkt.

Werner Malchow sagt als Pilzsachverständiger aus Brieselang ganz klar: „Man nimmt nur die Pilzsorten mit nach Hause, die man hundertprozentig sicher erkennen kann. Und wenn man nur den Steinpilz und die Marone sicher identifizieren kann, dann sammelt man eben auch nur diese beiden Sorten. Wobei ich sehr dazu appelliere, alle anderen Pilze nicht zu zerstören, sondern sie an Ort und Stelle stehenzulassen. Sie haben alle eine Aufgabe im Wald.“

Ein Problem ist, dass einzelne Pilze, die früher gern als Speisepilz gesammelt wurden, inzwischen nicht mehr zu den essbaren Leckereien gehören.

Werner Malchow: „Jahrzehntelang hat man in Deutschland den Kahlen Kremp­ling sehr gern gegessen. Das ist kein Wunder. Der roh durchweg giftige Pilz schmeckt ausreichend gekocht sehr gut, er wächst im Wald in großen Mengen und er ist selten madig. Dann tauchten aber plötzlich erste Vergiftungsfälle in Frankreich auf, die sich später in Deutschland, Polen und Russland wiederholt haben. Die ‚Giftung‘ des Pilzes wanderte demnach von West nach Ost. Der Pilz verursachte in einzelnen Fällen eine Vergiftung, die bis zum Tod führen konnte. Aus diesem Grund wird inzwischen komplett davon abgeraten, diesen Pilz weiterhin zu sammeln.“

Der Autor dieser Zeilen hat als Kind mit seinem Opa immer Grünlinge in den ostdeutschen Kieferwäldern gesammelt. Grünlinge sehen wie fleischige und grün­farbige Pfifferlinge aus. Sie kamen früher in die Kartoffelsuppe und schmeckten fast wie eine Fleischeinlage.

Pilzkenner Werner Malchow: „Der Grünling stand einmal auf der Liste der Handelspilze. Bis mehrere Leute nach dem Verzehr an einer Rhabdomyolyse verstorben sind. Bei dieser Vergiftung zerfallen die Muskeln. Und wenn dieser Prozess erst einmal das Herz mit einschließt, dann ist das Ende nicht mehr abzuwenden.“

Manchmal muss man auch genau Bescheid wissen, um ein Pilzgericht genießen zu können. So schmeckt der Faltentintling durchaus gut. Wissen muss man aber, dass man zu diesem Pilz auf gar keinen Fall Alkohol trinken kann. Alkohol in jeder Form muss sogar schon einige Tage vor dem Pilzgenuss tabu sein. Und einige Tage danach. Je mehr Zeit zwischen Pilzgenuss und Alkohol liegt, umso schwerwiegender sind mitunter die Vergiftungserscheinungen. Alkohol wird im menschlichen Körper zu Acetaldehyd umgewandelt. Das reichlich im Faltentintling vorhandene Coprin blockiert leider den weiteren Abbau des Acetaldehyds. Es kommt zu Herzrasen, einer Rotfärbung des Gesichts, Seh- und Sprechstörungen, Schwindel und Brechreiz, einer akuten Erschöpfung und einem schier unstillbaren Durst.

Möchte man das durchleben? Wohl eher nicht. Da Pilze echte pharmakologische Bomben sein können, sollten sich Nichtkenner der Materie immer überlegen, ob sie das Pilzesammeln nicht vielleicht doch lieber den Profis überlassen. Ein einzelner Fehler wirkt sich leicht fatal aus.

Markus Götzinger ist vor allem auf Steinpilze aus!

Markus Götzinger aus Berlin geht für sein Leben gern „in die Pilze“. Er hat seine Stellen in Berlin und im Havelland, die nur ihm bekannt sind, und die ihm reiche Beute auf der Pilzsuche versprechen.

Wie kamen Sie zum Pilzesammeln?

Markus Götzinger: „Schon als kleiner Junge bin ich mit meinem Vater und meinem Opa regelmäßig Pilze sammeln gegangen. Wir haben im Sommer und im Herbst viele Stunden im Schönbuch verbracht. Wir haben viele Pilzarten mitgenommen. Ich erinnere mich an Steinpilze, Pfifferlinge, Rotkappen, Birkenpilze, Maronen, Goldröhrlinge, den ‚Ziegenbart‘, Hallimasche und Parasole. Sicher waren es aber noch deutlich mehr Sorten.

Steinpilze und Pfifferlinge wurden, als ich noch sehr jung war, häufig verkauft, den Rest gab es dann zu Hause zu essen.

Mein Opa erzählte uns manchmal, dass er, als er aus dem Krieg zurück kam und es nichts zu Essen gab, im Herbst jeden Tag im Wald war. Mit den Pilzen hat er direkt und indirekt, indem er sie gegen andere Lebensmittel eingetauscht hat, die Familie versorgt.

Die Liebe zum Pilzesammeln begleitet mich somit schon seit vielen Jahren und ich mag es auch heute noch sehr, im Wald unterwegs zu sein. Ich gehe fast immer alleine, geniesse die Ruhe und freue mich, wenn mir mal ein Reh oder ein Hirsch über den Weg läuft.“

Wie oft gehen Sie auf die Suche?

Markus Götzinger: „Normalerweise gehe ich im Sommer und Herbst sehr regelmäßig in den Wald. In der Hochsaison, wenn die Witterungsbedingungen stimmen und ich Zeit habe, ein bis zwei Mal in der Woche. Die Pilze wachsen dann innerhalb von zwei bis drei Tagen nach. Leider hat es in den letzten beiden Jahren in den Sommermonaten ja viel zu wenig geregnet, so dass die Sommerpilze für mich komplett ausgefallen sind. Letztes Jahr gab es dann sogar im Herbst an meinen Stellen fast gar nichts zu holen.

Ich nehme heute nur noch Steinpilze, Pfifferlinge und Parasole mit. Manchmal sammle ich für meine Schwiegereltern auch noch ein paar Maronen ein. Aber meistens finde ich genug Steinpilze, so dass ich die Maronen stehen lasse.“

Wie schneiden Sie die Pilze ab?

Markus Götzinger: „Ich drehe Pilze komplett aus dem Boden heraus. Ich bin zwar kein Biologe und hab mich nie intensiver damit beschäftigt, aber da der eigentliche Pilz das Myzel, also das Wurzelgeflecht im Boden ist, und der ‚Pilz‘, den ich mitnehme, nur der Fruchtkörper, füge ich dem Pilz keinen Schaden zu, wenn ich ihn aus dem Boden drehe und nicht abschneide. Das Myzel wird nicht wirklich verletzt.“

Was machen Sie mit den Pilzen?

Markus Götzinger: „Am liebsten esse ich die Pilze natürlich frisch. Mit Speck und Zwiebeln angebraten und mit Petersilie garniert – und dann mit Kartoffeln oder Nudeln gern in einer Sahnesoße. Eine Ausnahme bilden dabei die Parasole. Sie werden wie ein Schnitzel paniert und angebraten. Steinpilze trockne ich auch gern und mische sie nach Bedarf in meine Soßen.“

Melanie Russ hat auch Verwendung für den Fliegenpilz!

Melanie Russ lebt mit ihrer Familien in Falkensee. Sie geht leidenschaftlich gern mit den Kindern, ihrem Mann und dem Hund in den Wald.

Wer hat Ihnen das Pilzesammeln beigebracht?

Melanie Russ: „Wir sind schon immer gern in die Pilze gegangen – und zwar mit den Eltern und noch viel lieber mit den Großeltern. Mein Opa hat immer gesagt: Merke dir pro Jahr einen neuen Pilz, das reicht zum satt werden! Wenn man sehr gern Pilze isst, entwickelt man leicht ein gesteigertes Interesse für das Thema. Ein vielseitiges Pilzwissen steigert die Chancen darauf, nicht mit einem leeren Körbchen aus dem Wald zurückzukehren.“

Was nehmen Sie aus dem Wald mit nach Hause?

Melanie Russ: „Wir lassen alles stehen, was wir nicht kennen, was alt oder was verdorben ist. Manchmal lassen wir auch stehen, was zu viel Arbeit macht. So ist der Hallimasch ein wohlschmeckender Speisepilz und als Mischpilz gut zu verwenden. Er muss aber einmal aufgekocht werden, wobei es gilt, das Kochwasser wegzuschütten. Pfifferlinge schmecken auch sehr gut, aber ich lasse sie auf sandigem Waldoben auch einmal stehen, wenn das Putzen mir zu anstrengend erscheint.

Ich mag junge Steinpilze und Schopftintlinge. Die brauche ich nur kurz abzubürsten oder zu waschen – und schon sind sie zum Verzehr geeignet. Tintlinge erhitze ich im Topf kurz in Butter und lösche sie anschließend mit Sahne. Etwas Salz dazu, pürieren – und fertig ist das intensiv­ste Pilzsüppchen, was man sich nur vorstellen kann! Parasolpilze trockne ich gern und fädele sie zu einer Girlande auf. Getrocknet kann man sie sehr gut zu einem Pilzpulver zermörsern.

Manchmal nehme ich auch einen Fliegenpilz mit nach Hause. Der heißt ja nicht umsonst so. Er lockt mit seinem Duft die Fliegen an. In einem Schälchen mit Wasser ergibt er eine natürliche und zugleich auch dekorative Fruchtfliegenfalle.“

Wie viele Pilze darf ich sammeln?

Zunächst einmal gilt: In Naturschutzgebieten dürfen gar keine Pilze gesammelt werden.

Viele Pilze wie der Steinpilz oder der Pfifferling stehen auch auf der Bundesartenschutzverordnung. Sie dürfen nur in kleinen Mengen (ausreichend für ein oder zwei Gerichte) für den Eigenverbrauch gesammelt und auf gar keinen Fall gewerblich verkauft werden.

Besonders seltene Arten wie Morcheln oder Grünlinge dürfen überhaupt nicht mitgenommen werden. (Text: CS / Fotos: CS, Markus Götzinger, Melanie Russ)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Nauen: Laternenfest mit Fanfarenzug und Feuerwerk trotzten dem Wetter

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Mit gebastelten, gekauften oder geerbten Laternen, Blink-Dingern und Leuchtbrillen zogen am Freitagabend große und kleine Freunde des Laternenfests um die Ecken der historischen Altstadt Nauens. Von dem kurzen, aber kräftigen Regenschauer zu Beginn des Umzuges ließen sich die Menschen des ehemaligen Ackerbürgerstädtchens jedoch nicht aus der Ruhe bringen.

Am späten Nachmittag trafen sich traditionell bereits hunderte Besucher auf dem Sägewerkplatz nahe des restlos belegten Zentralparkplatzes, um sich mit Grillgut und Kaltgetränken, wahlweise Glühwein, für das Fest zu stärken. Nach Einbruch der Dunkelheit setzte sich der Fanfarenzug des KSC Strausberg in Bewegung, der ja neben den kleinen Laternenträgern die wichtigste Rolle spielt und dabei den bunten Tross vorne wie hinten zusammenhält – damit jeder etwas von der Musik hat.

Die Jugendfeuerwehr der Einheiten Nauen, Markee und Bergerdamm sorgte für die Sicherheit während des Umzuges, die Polizei regelte routiniert den Straßenverkehr. Der Feuerwehrjugendwart der Einheit Nauen Nico Wendt schätzte ein: „Die Musikanten im Fanfarenzug sind stets froh, wenn sie von unseren Kameradinnen und Kameraden gesichert werden, damit keine Besucher in die Formation geraten. Da könnte es leicht zum Sturz kommen, was in all den Jahren aber noch nie passiert ist.“

Eine Händlerin aus Schönwalde-Glien bot am Eingang zum Sammelplatz die aktuellsten Laternen-Trends an: „Ganz neu in diesem Jahr und sehr gefragt sind die blinkenden Blumenkränze, die man sich auf den Kopf setzen kann. Aber auch die blinkenden Prinzessinnenkrönchen verkaufe ich sehr gut“, lautete ihre Empfehlung.

Die vielen ortsfremden Kennzeichen auf dem Zentralparkplatz sind ein sicheres Zeichen dafür, dass das Laternenfest keine ausschließlich „Nauener Sache“ mehr ist, sondern – ähnlich wie die Nauener Hofweihnacht – die Besucher aus dem gesamten Havelland anzieht. Rico Pohmrehn, stellvertretender Ortswehrführer der Einheit Nauen schätzt die Besucherzahl auf rund 4500. „Wenn sich der gesamte Umzug auf dem Sägewerkplatz gesammelt hat, kann man die Teilnehmerzahl gut abschätzen, zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch die Polizei.“

Die Nauenerin Anita Kurth war mit ihrer gesamten Familie beim Fest – ausgerüstet mit Leuchtbrillen. „Für uns ist das Laternenfest der alljährliche Höhepunkt in Nauens Veranstaltungskalender, den wir uns in keinem Jahr entgehen lassen. Ein Spaß für die ganze Familie“, sagte sie.

Auch Bürgermeister Manuel Meger (LWN) trifft man in diesem Jahr wieder auf dem zauberhaften Spaziergang durch die historische Altstadt. „Das traditionelle Laternenfest ist für meine Familie eine prima Einstimmung auf den Herbst, die wir in keinem Jahr verpassen“, so der Bürgermeister.

Für den krönenden Abschluss des Abends sorgte indes das Team um Pyrotechniker Steffen Rahmel mit seinem computergesteuerten Abschlussfeuerwerk, das ebenfalls die Feuerwehr gestiftet hatte.

Infos über den bekannten Fanfarenzug Straußberg:
Der bekannte Fanfarenzug Straußberg wurde 1970 gegründet und zählt, mit einigen deutschen Pokal- und Meistertiteln, internationalen Pokalen sowie Weltmeistertiteln zu den größten und erfolgreichsten Fanfarenzügen. Seit dem Jahr 2000 gehört er zu den Top 10 der weltbesten Marching Show Bands und wurde noch im Juli im kanadischen Calgary erneut zum Weltmeister in der Marschparade gekürt. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

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Straßen in Brieselang werden ausgebessert

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Straßenausbesserung: Im Auftrag des Bauhofes hat das Unternehmen Liesen aus Spreenhagen mit der Sanierung von Straßen in der Gemeinde Brieselang begonnen. Die sogenannte Patch-Technologie soll Schadstellen, darunter Risse und Schlaglöcher, effektiv bekämpfen. Mit einem Spezialfahrzeug, das unter anderem mit einem schwenkbaren Arm ausgerüstet ist, werden derzeit die Straßen abgefahren, die in Teilbereichen saniert werden müssen.

Zunächst werden die jeweils beschädigten Stellen per Druckluft gereinigt. Eine Bitumen-Emulsion wird sodann via Schwenkarm aufgetragen, ehe Split eingebracht wird, der die Risse oder Schlaglöcher verdichtet, so Enrico Thom, Teamleiter Bauhof. Während der Maßnahmen, die zunächst in Bredow Luch begonnen wurden und insgesamt noch einige Zeit andauern werden, müssen die betreffenden Straßen übrigens nicht voll gesperrt werden, zu Verkehrseinschränkungen kann es indes kommen.

Und sonst? Laut Angaben von Marko Haupt, Leiter des übergeordneten Betriebshofes, werden demnächst auch die Anliegerstraßen, die noch nicht grundhaft ausgebaut wurden und eher als Sand- oder Schotterpisten bezeichnet werden können, in Angriff genommen. Das heißt: Die nicht befestigten Straßen werden mit spezieller Technik wie Radlader, Rüttelmaschine & Co. begradigt und damit ausgebessert und instandgehalten. Löcher, Unebenheiten und tiefe Mulden sollen nach und nach zumindest vorübergehend verschwinden. Die Straßen sollen wieder in einen befahrbareren Zustand versetzt werden. (Text/Foto: Gemeinde Brieselang/Thom)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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99 Jahre Bahnhof Brieselang: Prusten, Zischen und Geratter

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Seinerzeit war es ein Großereignis: Vor 99 Jahren am 25. Oktober 1920 wurde der Bahnhaltepunkt Brieselang auf der Strecke Berlin-Hamburg eröffnet. Damit wurde der Grundstein für die weitere Besiedlung Brieselangs gelegt. Und: der lange und beschwerliche Weg zu Fuß vom Finkenkruger Bahnhof bis zu den ersten Siedlungshäusern nach Brieselang war mit der Inbetriebnahme passé.

In der Festschrift zur Brieselanger Kirmes des Jahres 1924 wird zum ersten Halt eines Zuges am Bahnhof Brieselang von folgendem Ereignis berichtet: „Die Bahnverwaltung hatte ihre Einwilligung gegeben, daß an einem Sonntage des Oktober 1920 ein von Nauen kommender Zug am Spätnachmittag erstmalig in Brieselang halten soll – wenn auch der übrige Personenverkehr noch nicht eröffnet war -, um den bereits über hundert zählenden Siedlern den Weg nach Finkenkrug zu ersparen. Frohen Herzens tranken an diesem Sonntage die ,Brieselanger‘ in der Kantine ein Glas mehr. Dann zogen sie freudig bewegt zur Bahn und warteten in dichten Reihen des großen Ereignisses. Doch dem Lokomotivführer war verabsäumt worden, die Weisung zu erteilen, daß er in Brieselang zu halten habe. Und so fuhr dieser Zug an den enttäuschten Siedlern vorüber. Der diensttuende Beamte berichtete das Vorkommnis telephonisch nach Nauen, und es kam der Bescheid, daß der nächste Zug halten wird. Erwartungsvoll harrte die Menge. Als dann der ersehnte ,große Bruder‘ in Brieselang einlief, befürchteten die Siedler, daß er auch diesmal wieder das Halten vergessen könnte. Deshalb schrien alle Wartenden aus Leibeskräften mit hochgehobenen Armen dem Zuge ein durch Mark und Bein gellendes ,Haaaa-lt‘ entgegen, das viel, viel lauter war, als das Prusten und Zischen der Lokomotive mitsamt dem Geratter des ganzen Zuges.“

Bereits 1924 nutzten täglich bis zu 2000 Fahrgäste den Bahnhof, wie es in der Festschrift weiter hieß. Diese fuhren auch damals gern mit dem Rad zum Bahnhof. Um die Massen an Fahrrädern unterzustellen, konnte jeder seinen „Drahtesel“ seit den 1930er Jahren im „Fahrradschuppen“ gegen eine Gebühr von 20 Pfennig abgeben. Diese Fahrradaufbewahrung sorgte jahrzehntelang für eine sichere Unterbringung und wurde 1994 abgerissen. Das wusste Ortschronist Arno Heinrich im Februar 2004 im Brieselanger Kurier zu berichten. 1996 sorgte das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit dafür, dass wieder ein zweites Gleis verlegt wurde, welches zuvor nach Kriegsende 1945 auf Grund von Reparationszahlungen teilweise entfernt wurde. Zudem wurde die Strecke erst in den 1980er Jahren elektrifiziert, eine Brücke musste zu diesem Zweck unter anderem weichen. Apropos DDR-Zeiten. Vor allem der Mauerbau am 13. August 1961 stellte mit Blick auf die Mobilität eine deutliche Zäsur im Bahnverkehr dar. Enorme Einschränkungen durch Zeitverlust waren unter anderem die Folge. Wer also nach Ost-Berlin wollte, musste West-Berlin vollständig per Zug umfahren und via Birkenwerder dann die S-Bahn nutzen. „Es war alles sehr beschwerlich und umständlich“, erinnerte sich Arno Heinrich.

Nach der Wende wurde der Brieselanger Bahnhof schließlich umgebaut. So wurde etwa der vormals durch Schranken gesicherte Bahnübergang entfernt. Für Fußgänger und Fahrradfahrer wurden Tunnel gebaut, Autofahrer konnten die Gleise dann über die neu gebaute Brücke an der L202 überqueren. Im September 1997 wurde der umgebaute Bahnhof in Betrieb genommen, so Arno Heinrich, der im September 2004 im Brieselanger Kurier darüber berichtete.

Und sonst: Im kommenden Jahr möchte die Gemeinde Brieselang das 100-jährige Bestehen des Bahnhofs gern mit einer Fotoausstellung unter dem Titel „Bahnhof im Wandel der Zeit“ feiern. Wer dazu einen Beitrag mit Geschichten, Dokumenten oder Fotos rund um den Bahnhof leisten möchte, kann sich gern an Franziska Toth oder Patrik Rachner wenden. Kontakt: 033232/338-14 oder -37, kommunikation@brieselang.de. (Text: Franziska Toth / Foto: Gemeinde Brieselang/Rachner)

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Nauen: Vandalismus im Skater-Park sorgt für großen Unmut

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Zertrümmerte Sitzbänke, demolierte Container und zerbrochene Glasflaschen. Mitarbeitern der stadteigenen DLG GmbH bot sich am Montag ein Bild der Verwüstung im Skate- und BMX-Park (SUB) Nauen. Er wurde erneut Zielscheibe blinder Zerstörungswut, die Leidtragenden sind vor allem Kinder und Jugendliche, die den Park in ihrer Freizeit jedoch weiterhin nutzen wollen.

Nauen, 15.10.2019/ „Das ist beinahe ein gewohntes Bild – die leeren Flaschen, der Müll“, sagt Mutter Jenny Offermann (Name geändert), die mit ihrem Sohn etwa dreimal in der Woche das SUB nutzt. Aber so schlimm wie diesmal habe sie den Park noch nie erlebt. „Man kann die Kinder hier nicht mehr alleine lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass sich ein Kind hier an den Glasscherben verletzt“, klagt sie. Jenny Offermann räumt oft gemeinsam mit anderen Eltern den Müll zusammen, den andere Besucher im SUB hinterlassen, damit die Kinder mit ihren Scootern ungehindert über die Anlagen sausen können. „Es sind immer dieselben Teenies, die hier auffallen und hier ihren Müll hinschmeißen“, kritisiert sie.

Auch Sven Mücher (Name geändert) ist oft mit seinem Sohn hier im SUB, der gerne Scooter fährt. „Es geht ja auch anderes, wie man bei den Größeren sieht, die abends mit ihrem Pkw kommen und die Feuerstelle dort drüben nutzen. Wenn sie den Platz verlassen, nehmen sie ihren Müll gleich mit“, lobt der Vater. Man könne die Anlage ja nicht rund um die Uhr bewachen, zudem sei das SUB schwer einsehbar, wissen die beiden Eltern. „Und wenn dann jemand kommt und kontrolliert, können die Täter nach hinten ins freie Feld abhauen“, schildert Sven Mücher die Lage.

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„Erst im August wurden BMX-Räder und Werkzeuge aus einem der beiden Container gestohlen. Die Sportgeräte fehlen nun für Jugend-AG der Johanniter. Der Schaden, der nun am letzten Wochenende entstanden ist, beläuft sich auf eine vierstellige Summe im unteren Bereich“, schätzt DLG-Chef Carsten Zieris, die Stadt Nauen werde den Vorfall bei der Polizei anzeigen. Die Zerstörungswut trifft auch bei der Stadtverwaltung auf großes Unverständnis. Friederike Harnisch, Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales, findet es sehr bedauerlich, dass Jugendliche anderen Jugendlichen Schaden zufügen. „Die Sitzbänke wurden mit großem Aufwand von Jugendlichen des Jugendhofs Brandenburg in Berge errichtet – und mit wenigen Fußtritten wird deren Arbeit einfach zunichte gemacht“, ärgert sie sich. Einst hätten Jugendliche für Jugendliche mit viel Herzblut dafür eingesetzt, dass dieser Skater-Park entstanden und weiterentwickelt wurde. „Inzwischen ist der Wettercontainer und eine Feuerstelle entstanden, die von den Jugendlichen sehr gut angenommen wurden“, berichtet die Fachbereichsleiterin. Für Jenny Offermann ist klar: „Die Kinder haben sich so sehr darauf gefreut, bei der Scooter AG mitmachen zu können – schließlich sind die Freizeitangebote in Nauen begrenzt.“ Wenn durch den anhaltenden Vandalismus jetzt auch noch das SUB geschlossen werden sollte, wäre dies eine schlimme Sache, so die Mutter. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

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